Registrieren
Advertisement
Das Märchen geht weiter: Anton Segner wird mit seinen Mako neuseeländischer Meister
Drucken
Geschrieben von TotalRugby Team   
Samstag, 28. November 2020

Image
Die Tasman Mako mit Anton Segner gewinnen den Mitre-10-Cup.

Die Tasman Mako haben sich am Samstag Morgen deutscher Zeit erneut den Mitre 10 Cup gesichert. Das Team aus Nelson gewann in Neuseelands größtem Stadion gegen Favorit Auckland mit 13:12 und verteidigte damit den Titel aus dem Vorjahr. In einer hochspannenden Partie wechselte die Führung mehrmals - erst zehn Minuten vor Schluss übernahmen die Mako die Führung und gaben sie trotz eines Ansturms der Gastgeber nicht mehr her. Anton Segner kam in seinem erst fünften Einsatz von der Bank und feierte gleich bei seinem ersten Auftritt in Neuseelands berühmtesten Stadion den Titelgewinn. Er ist damit der erste Deutsche, der in Neuseeland eine Rubgy-Meisterschaft feiern konnte.

Als der erst 19-jährige Frankfurter eine Viertelstunde vor dem Ende Tasman-Achter Taina Fox-Matamua ersetzte, schien Auckland gerade Oberwasser zu haben. Das Team um All-Blacks-Prop Angus Ta’avu hatte gerade eine zweite Phase in temporärer Unterzahl unbeschadet überstanden und lag weiter 12-10 in Front. Mit dem eigenen Publikum im Rücken hatte der Rekordmeister Neuseelands einen wahrhaften Ansturm der Mako überstanden und zwei Ausflüge der Gäste in die Auckland-22 überstanden, ohne Punkte hinnehmen zu müssen.

Segners erste Aktion nach der Einwechslung brachte den Mako direkt einen Straftritt, der das Momentum drehte. Auckland hatte die Tasman-Gasse geklaut und war in der gegnerischen Hälfte im Angriff. Kapitän Ta’avao machte per Pick&Go Meter, Anton Segner war in klassischer Flanker-Manier aber direkt nach dem Tackle blitzschnell über dem Ball. Holding on, Ball am Boden festgehalten, die logische Konsequenz: Straftritt für Tasman. Schon in Neuseelands Schülerauswahl hatte Segner mit seinen Ballklan-Fähigkeiten im Stile eines David Pococks überzeugt.

Die Video-Highlights des Endspiels aus dem Eden Park

Auckland war frustriert und kickte den Ball mit dem Pfiff des Unparteiischen weg, weitere zehn Meter für die Mako, die deren Kapitän David Havili dazu veranlassten, den Straftritt auf die Stangen zu setzen. Dem fünfmaligen All Black fehlten aus der eigenen Hälfte einige Meter, um über die Querstange zu kommen. Wenig später dann aber die nächste Chance für Mako, dieses Mal aus einer machbaren Distanz und tatsächlich übernahm Tasman erstmals seit Beginn des zweiten Durchgangs die Führung - 13-12, enger könnte es nicht sein. 

Bei Segner war von Nervosität bei seinem ersten Auftritt in einem Finale keine Spur. Er sicherte Bälle in der Gasse, machte seine Tackles und reagierte am schnellsten, als der Ball in Pinball-Manier auf dem Boden hin und hersprang und erarbeitete sich so das wiederholte Lob des neuseeländischen Kommentatoren-Teams. Bis zum Titelgewinn musste Tasman noch einen letzten Ansturm der Aucklander überstehen, die sich noch einmal tief in die 22 von Tasman vorarbeiteten.


Dort war dann aber kein Durchkommen für den Favoriten, auch nicht für Aucklands Rekord-Versuche-Sammler Salesi Rayasi. Der Dropgoal-Versuch von Verbinder Simon Hickey aus aussichtsreicher Position segelte in der 78. Minute schließlich auch vorbei. Als die Uhr dann auf die 80 Minuten zuging, nahm Tasmans Neuner Finlay Christie das Leder und rannte auf die eigene Linie zu. Mit dem Signal zur abgelaufenen Zeit beförderte er das Leder auf die steilen Tribünen des Eden Park.

Das Neuseeländische Rugby

- Die All Blacks

- 5 Super Rugby Teams (gemeinsamer Wettbewerb mit Südafrika, Australien)

- 14 Mitre-Ten-Cup Provinzteams (höchste nationale Ebene, professionell)
{Der Mitre 10 Cup findet zeitlich nach dem Super Rugby statt, alle All-Blacks- und Super-Rugby-Spieler haben ein Mitre-10-Team}

- 12 Provinz-Teams in der Heartland Championship (Semiprofessionell/Amateur)

- Vereins-Rugby (Amateuerbereich) - insgesamt 520 Klubs, diese spielen jeweils nur innerhalb ihrer Provinzen

Tasman ist erneut neuseeländischer Provinzmeister, zum zweiten Mal in Folge, insgesamt aber auch erst zum zweiten Mal. Im Vergleich zum letzten Jahr die sicherlich noch größere Leistung: Auswärts und mit einer auf dem Papier schwächeren Mannschaft. Die All Blacks Wyatt Crockett, Tyrel Lomax, Will Jordan und Liam Square, letztes Jahr noch im Finalaufgebot, fehlten dieses Mal in den Mako-Farben.

Eine neue Generation um den überragenden Außen Leicester Fainga’anuku und eben auch Anton Segner hat das Mako-Team zum Titel geführt. Der Empfang in Nelson dürfte morgen dementsprechend euphorisch sein. Für Anton Segner ist es hoffentlich der erste von vielen Erfolgen einer Karriere, die erst ganz am Anfang steht.

Artikel empfehlen
Kommentare (0)add comment

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Samstag, 28. November 2020 )
 
< vorheriger Artikel   nächster Artikel >

honeypot@totalrugby.de
Advertisement
Advertisement
Advertisement