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Destination Japan: Die "Schwarzen Adler" heben ab - Gedanken zum neuen Logo der DRV XV
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Geschrieben von Matthias Hase   
Donnerstag, 8. November 2018

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Die "Schwarzen Adler" um Prop Samy Füchsel (m.) in Flugformation in Richtung Japan c) DRV/Jürgen Keßler

Deutschlands Rugby-Fans sehen schwarz. Da liegt nicht nur am Farbton des Trikots der DRV-Nationalmannschaft. Auch die 15er-Nationalmannschaft gibt sich einen düsteren Anstrich – nennt sich nun „Schwarze Adler“. Das dazugehörige Logo soll dabei den sportlichen Aufschwung symbolisieren: ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Mit gesenktem Haupt hält er dabei aus luftiger Höhe Ausblick nach Opfern unter ihm am Boden. Doch bereits Schlagersängerin Nicole warnte in einem ihrer Hits eindringlich: „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund!“ Und auch Ikarus stürzte auf seinem Flug zur Sonne ab.

Jungtiere sollte man daher nicht unter Druck setzen. Die ersten Gehversuche und alle folgenden Flüge hinauf in unbekannte sportlich Sphären sollten wohlüberlegt und gut vorbereitet sein. Denn noch setzen die „Schwarzen Adler“ nur zaghaft zu sportlichen Höhenflügen an. Der nächste Anlauf und der anschließende große Sprung soll aber ab Sonntag in Marseille erfolgen. Dann dort erfolgt für die DRV XV gegen Hong Kong der Ankick zum WM-Qualifikationsturnier. Und in Südfrankreich wollen sich die Rugby-Adler das letzte Ticket für die Weltmeisterschaft 2019 greifen und in Richtung Japan abheben. Doch dort könnte es für die „Schwarzen Adler“ aber mächtig finster werden. Warten dann in der Gruppe B nicht nur die eher farbenfrohen Springboks, sondern auch Titelverteidiger Neuseeland. Als „All Blacks“ symbolisieren die Kiwis dabei die Ausgeburt einer nahezu jeden Gegner niederwalzenden ovalen Macht. Schwarze Rugby-Magie, die ihresgleichen sucht.

Der Deutsche Rugby-Verband erweist sich in dieser Hinsicht aktuell hingegen noch als Zauberlehrling. Den Ruf einer Rugby-Nation müssen sich der DRV und Deutschland erst noch erarbeiten. Ein Logo und ein Spitzname für das sportliche Aushängeschild können diesbezüglich lediglich ein Anfang sein. Dabei sollten alle, die für Hege und Pflege der „Schwarzen Adler“ verantwortlich sind, mit einer Stimme sprechen und nicht in babylonisches Sprachgewirr verfallen, damit Sportdeutschland die hoffentlich einsetzenden sportlichen Höhenflüge nicht übersieht und überhört. Das Echo der aufsteigenden Adler auf noch unbekannte Rugby-Gipfel muss sich als Widerhall in die Gehörgänge der Medien und der interessierten Sportöffentlichkeit fräsen und sich dort einnisten – wie ein Adler in seinem Horst.

Noch mutet das neue Wappentier der DRV XV aber aus der Retorte geschlüpft an. Daher bedarf das Jungtier in seinem Horst ständiger und intensiver Pflege. Mit wachsendem Erfolg der deutschen 15er-Rugbynationalmannschaft wird aber auch der schwarze Greif flügge werden, eine Evolution durchlaufen und einen eigenständigen und unverwechselbaren Charakter annehmen. Sofern sich alle unterstützenden Hände einig in der gemeinsame Pflege sind. Und das ausgeprägte Sozialverhalten des Tieres ist bestens dafür geeignet, alle Aktivitäten der Gattung „Schwarze Adler“ regelmäßig auf den entsprechenden Medien zu dokumentieren. So bietet sich den Fans die Chance, die Aufzucht und Entwicklung der deutschen Rugby-Adler hautnah mitzuerleben.

Noch befinden sich die „Schwarzen Adler“ lediglich auf den Anflug nach Japan. Sollte die Landung im Land der aufgehenden Sonne gelingen, würde dies nicht nur die Brust des DRV-Wappentieres anschwellen lassen ­– die erste Generation der „Schwarzen Adler“ würde sich unsterblich machen. Für die deutsche Rugby-Familie wird es dabei interessant zu beobachten sein, wie nach den ersten etwas wackeligen und ungelenken Gehversuchen, sich die „Schwarzen Adler“ aufschwingen werden, die Rugbywelt zu erobern. Majestätisch wie es sich für einen König der Lüfte gehört - gepaart mit der Aggressivität eines Wolfrudels.

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