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Deutsche XV verliert zum EM-Abschluss in Russland deutlich
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Geschrieben von DRV Pressemitteilung   
Sonntag, 19. März 2017

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Pierre Mathurin gelangen heute zwei Versuche, doch das sollte nicht für einen deutschen Sieg reichen. Foto (c) Keßler

Die deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft musste sich zum Abschluss der Rugby Europe Championship 2017 bei ihrem Gastspiel in Russland deutlich mit 25:52 (7:12) geschlagen geben und hat damit zur Halbzeit der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2019 einen Rückschlag hinnehmen müssen. Nach einer guten ersten Hälfte, in der man mindestens auf Augenhöhe agierte, hatte das DRV-Team gegen Ende nicht zuletzt auch aufgrund zahlreicher Verletzungen nichts mehr zuzusetzen und verloren die Partie schlussendlich deutlicher, als der Spielverlauf es hergegeben hätte. Damit beendet das Team von Coach Kobus Potgieter das Europameisterschaftsturnier auf dem fünften Platz.

 

„Wir haben wieder eine gute Halbzeit gegen Russland gespielt, dort leider unsere Chancen nicht so gut genutzt. Dann aber haben wir nach der Pause zu viele einfache individuelle Fehler gemacht, einfache Tackles verpasst, unsere Gassen nicht gewonnen“, resümierte ein merklich enttäuschter Bundestrainer. „Solche Fehler darf man sich auf diesem Level eben nicht erlauben. Russland war stark in der zweiten Hälfte, aber wir haben es uns in vielen Situationen auch selbst schwer gemacht. Das Team ist jung, wir müssen als Mannschaft weiter wachsen. Heute haben wir wieder viele Dinge gelernt, auch wenn es hart war.“

Nur gut 1000 Zuschauer im Zentralstadion von Sotschi sahen eine sehr taktisch geführte erste Spielhälfte mit vielen Kicks und Gassen auf beiden Seiten. Deutschland war bei schwierigen äußeren Bedingungen bemüht, seinen Spielplan durchzusetzen, hatte aber defensiv zunächst einige Schwierigkeiten, das schnelle russische Passspiel unter Kontrolle zu bekommen. So packte man schon in der 3. Minute nicht energisch genug zu, sodass der Durchbruch für Russland zu leicht gelang und Konstantin Uzunov auf der linken seinen nach vorn gekickten Ball selbst erlief und den ersten versuch markierte. Der Erhöhungskick von Yuri Kushnarev passte, und Deutschland lag früh mit 0:7 zurück. Doch beeindrucken ließ man sich davon nicht, auch wenn die Russen weiter viel Druck aufbauten in dieser Anfangsphase. Nach zehn Minuten setzte sich die deutsche XV erstmals länger in der gegnerischen 22-Meter-Zone fest. Nach einigen guten Offloads brachte schlussendlich Pierre Mathurin den Ball zu Raynor Parkinson, der ihn ins Malfeld trug und den Versuch auch gleich selbst erhöhte (13.).

In der Folge passierte nur wenig. Es gab viele Standardsituationen, aber auch zahlreiche Fehler auf beiden Seiten, die nach dem Dauerregen der vergangenen Tage auch dem tiefen und rutschigen Geläuf zuzuschreiben waren. Deutschland war weiter in der Defensive etwas zu zaghaft, was immer wieder dazu führte, dass die Russen mit Tempo und einigen guten Staffetten gefährlich wurden. In der 29. Minute hatten die DRV-Mannen Pech, als Jarrid Els gut aus dem Gedränge ausbrach und den Ball auf Tim Menzel ablegen wollte, doch ein russischer Spieler bekam gerade noch die Hand dazwischen. Mehr Glück hatte dann auf der anderen Seite Denis Simplikevich, der den Ball an der rechten Linie gerade noch unter Kontrolle brachte und ganz außen zum Versuch ablegte (33.). Der Erhöhungskick ging knapp rechts vorbei, aber gleiches passierte kurz darauf auch Raynor Parkinson, der einen Straftritt zu den Stangen setzte, diese aber um Zentimeter verfehlte (35.). Die Russen machten kurz vor der Pause noch mal ordentlich Druck, aber es ging mit 12:7 für die Gastgeber in die Kabinen.

Wieder ließ sich das deutsche Team zu Beginn des zweiten Durchgangs praktisch überrumpeln. Die Russen spielten einen Straftritt schnell an und brachten den Ball fast unbehelligt ins deutsche Malfeld. Kushnarevs Erhöhungskick passte und Deutschland lag mit 7:19 zurück. Doch erneut hatte die DRV-Auswahl die Antwort parat. Christopher Hilsenbeck brachte sein Team mit zwei verwandelten Straftritten (47. und 54.) auf 13:19 heran und damit wieder zurück ins Spiel. Die Russen nutzten ihre Chancen allerdings weiterhin effektiv. Nach einer längeren Pick-&-Go-Phase war es letztlich Evgeny Elgin, der sich mit dem Ball über die Mallinie warf. Kicker Kushnarev blieb sicher (57.). Deutschland danach zeitweise sogar mit zweifacher Überzahl. Das Paket schob in der 60. Minute bis kurz vor das russische Malfeld. Hilsenbeck nahm den Ball heraus, kickte hoch nach rechts, wo Pierre Mathurin die Überzahl nutzte, den Ball aufnahm und zum Versuch ablegte. Hilsenbecks Erhöhungskick zum 20:26 war ebenfalls erfolgreich.

Was dann jedoch folgte, war eine aus deutscher Sicht bittere Schlussphase. Noch in Unterzahl gelang den Russen auf der linken Seite wieder zu leicht der Durchbruch, sodass Kapitän Vasily Artemyev den Versuch legen konnte, der die Gastgeber in den Bereich des Bonuspunkts brachte. Ramil Gaisin erhöhte für den noch mit Gelb bestraften Kushnarev (65.). Und nur zwei Minuten später konnte Oliver Paine an der eigenen Mallinie einen russischen Kick nicht aufnehmen. Dmitry Krotov bedankte sich und legte den nächsten Versuch, der diesmal nicht erhöht wurde.

In dieser Phase allerdings gab es auf Seiten des deutschen Teams gleich mehrere Verletzungen. Marcel Coetzee musste ausgewechselt werden, und Jaco Otto und Sebastian Ferreira blieben nach einem gemeinsamen Tackling beide liegen. Ferreira musste kurz darauf sogar auf der Trage vom Platz. Das brachte das Team von Kobus Potgieter völlig aus dem Tritt, sodass man kaum noch etwas entgegen zu setzen hatte und Russland binnen fünf Minuten zwei weitere erhöhte Versuche legen konnte (71. und 76.). Die DRV-Spieler rafften sich allerdings noch einmal auf. Hatten Raynor Parkinson und Harris Aounallah kurz zuvor noch jeweils aus guter Position den Versuch nicht geschafft, tauchte Pierre Mathurin in der Nachspielzeit links außen zu seinem zweiten ins Malfeld. Dass Hilsenbeck zum Abschluss den Erhöhungskick verzog, blieb nur eine Randnotiz.

 

Punkte:

7:0       Versuch Konstantin Uzunov & Erhöhung Yuri Kushnarev (4.)

7:7       Versuch & Erhöhung Raynor Parkinson (13.)

12:7     Versuch Denis Simplikevich (33.)

————————-

19:7     Versuch Dmitry Gerasimov & Erhöhung Yuri Kushnarev (42.)

19:10   Straftritt Christopher Hilsenbeck (47.)

19:13   Straftritt Christopher Hilsenbeck (54.)

26:13   Versuch Evgeny Elgin & Erhöhung Yuri Kushnarev (57.)

26:20   Versuch Pierre Mathurin & Erhöhung Christopher Hilsenbeck (60.)

33:20   Versuch Vasily Artemyev & Erhöhung Ramil Gaisin (65.)

38:20   Versuch Dmitry Krotov (67.)

45:20   Versuch Dmitry Gerasimov & Erhöhung Yuri Kushnarev (71.)

52:20   Versuch RUS & Erhöhung Yuri Kushnarev (76.)

52:25   Versuch Pierre Mathurin (80.+)

Gelbe Karten:

Azamat Bitiev (51.), Yuri Kushnarev (59.) / —

Aufstellung DRV:

1 Julius Nostadt (16 Jörn Schröder , 61.) – 2 Dasch Barber (19 Mika Tyumenev, 46.) – 3 Samy Füchsel (17 Antony Dickinson, 76.) – 4 Eric Marks – 5 Sebastian Ferreira (7 Kehoma Brenner, 67.) – 6 Jaco Otto (18 Timo Vollenkemper, 67.) – 7 Kehoma Brenner (20 Thore Schmidt, 52.) – 8 Jarrid Els – 9 Tim Menzel (21 Sean Armstrong , 58.) – 10 Christopher Hilsenbeck – 11 Pierre Mathurin – 12 Raynor Parkinson – 13 Marcel Coetzee (22 Oliver Paine, 66.) – 14 Bastian Himmer (23 Jamie Murphy , 41.) – 15 Harris Aounallah

Zuschauer: 1.000

Schiedsrichter: C. Marchat, T. Charabas, T. Dejean (FRA)

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Javier de Juan (ESP)   1
Zurab Zhvania (GEO)   1

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