|  Pierre Mathurin gelangen heute zwei Versuche, doch das sollte nicht für einen deutschen Sieg reichen. Foto (c) KeßlerDie  deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft musste sich zum  Abschluss der  Rugby Europe Championship 2017 bei ihrem Gastspiel in  Russland deutlich  mit 25:52 (7:12) geschlagen geben und hat damit zur  Halbzeit der  Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2019 einen  Rückschlag hinnehmen  müssen. Nach einer guten ersten Hälfte, in der man  mindestens auf  Augenhöhe agierte, hatte das DRV-Team   gegen Ende nicht zuletzt auch aufgrund zahlreicher Verletzungen nichts   mehr zuzusetzen und verloren die Partie schlussendlich deutlicher, als   der Spielverlauf es hergegeben hätte. Damit beendet das Team von Coach   Kobus Potgieter das Europameisterschaftsturnier auf dem fünften Platz.   „Wir haben wieder eine gute Halbzeit gegen Russland gespielt, dort  leider unsere Chancen nicht so gut genutzt. Dann aber haben wir nach der  Pause zu viele einfache individuelle Fehler gemacht, einfache Tackles  verpasst, unsere Gassen nicht gewonnen“, resümierte ein merklich  enttäuschter Bundestrainer. „Solche Fehler darf man sich auf diesem  Level eben nicht erlauben. Russland war stark in der zweiten Hälfte,  aber wir haben es uns in vielen Situationen auch selbst schwer gemacht.  Das Team ist jung, wir müssen als Mannschaft weiter wachsen. Heute haben  wir wieder viele Dinge gelernt, auch wenn es hart war.“ Nur gut 1000 Zuschauer im Zentralstadion von Sotschi sahen eine sehr  taktisch geführte erste Spielhälfte mit vielen Kicks und Gassen auf  beiden Seiten. Deutschland war bei schwierigen äußeren Bedingungen  bemüht, seinen Spielplan durchzusetzen, hatte aber defensiv zunächst  einige Schwierigkeiten, das schnelle russische Passspiel unter Kontrolle  zu bekommen. So packte man schon in der 3. Minute nicht energisch genug  zu, sodass der Durchbruch für Russland zu leicht gelang und Konstantin  Uzunov auf der linken seinen nach vorn gekickten Ball selbst erlief und  den ersten versuch markierte. Der Erhöhungskick von Yuri Kushnarev  passte, und Deutschland lag früh mit 0:7 zurück. Doch beeindrucken ließ  man sich davon nicht, auch wenn die Russen weiter viel Druck aufbauten  in dieser Anfangsphase. Nach zehn Minuten setzte sich die deutsche XV  erstmals länger in der gegnerischen 22-Meter-Zone fest. Nach einigen  guten Offloads brachte schlussendlich Pierre Mathurin den Ball zu Raynor  Parkinson, der ihn ins Malfeld trug und den Versuch auch gleich selbst  erhöhte (13.). In der Folge passierte nur wenig. Es gab viele Standardsituationen,  aber auch zahlreiche Fehler auf beiden Seiten, die nach dem Dauerregen  der vergangenen Tage auch dem tiefen und rutschigen Geläuf zuzuschreiben  waren. Deutschland war weiter in der Defensive etwas zu zaghaft, was  immer wieder dazu führte, dass die Russen mit Tempo und einigen guten  Staffetten gefährlich wurden. In der 29. Minute hatten die DRV-Mannen  Pech, als Jarrid Els gut aus dem Gedränge ausbrach und den Ball auf Tim  Menzel ablegen wollte, doch ein russischer Spieler bekam gerade noch die  Hand dazwischen. Mehr Glück hatte dann auf der anderen Seite Denis  Simplikevich, der den Ball an der rechten Linie gerade noch unter  Kontrolle brachte und ganz außen zum Versuch ablegte (33.). Der  Erhöhungskick ging knapp rechts vorbei, aber gleiches passierte kurz  darauf auch Raynor Parkinson, der einen Straftritt zu den Stangen  setzte, diese aber um Zentimeter verfehlte (35.). Die Russen machten  kurz vor der Pause noch mal ordentlich Druck, aber es ging mit 12:7 für  die Gastgeber in die Kabinen. Wieder ließ sich das deutsche Team zu Beginn des zweiten Durchgangs  praktisch überrumpeln. Die Russen spielten einen Straftritt schnell an  und brachten den Ball fast unbehelligt ins deutsche Malfeld. Kushnarevs  Erhöhungskick passte und Deutschland lag mit 7:19 zurück. Doch erneut  hatte die DRV-Auswahl die Antwort parat. Christopher Hilsenbeck brachte  sein Team mit zwei verwandelten Straftritten (47. und 54.) auf 13:19  heran und damit wieder zurück ins Spiel. Die Russen nutzten ihre Chancen  allerdings weiterhin effektiv. Nach einer längeren Pick-&-Go-Phase  war es letztlich Evgeny Elgin, der sich mit dem Ball über die Mallinie  warf. Kicker Kushnarev blieb sicher (57.). Deutschland danach zeitweise  sogar mit zweifacher Überzahl. Das Paket schob in der 60. Minute bis  kurz vor das russische Malfeld. Hilsenbeck nahm den Ball heraus, kickte  hoch nach rechts, wo Pierre Mathurin die Überzahl nutzte, den Ball  aufnahm und zum Versuch ablegte. Hilsenbecks Erhöhungskick zum 20:26 war  ebenfalls erfolgreich. Was dann jedoch folgte, war eine aus deutscher Sicht bittere  Schlussphase. Noch in Unterzahl gelang den Russen auf der linken Seite  wieder zu leicht der Durchbruch, sodass Kapitän Vasily Artemyev den  Versuch legen konnte, der die Gastgeber in den Bereich des Bonuspunkts  brachte. Ramil Gaisin erhöhte für den noch mit Gelb bestraften Kushnarev  (65.). Und nur zwei Minuten später konnte Oliver Paine an der eigenen  Mallinie einen russischen Kick nicht aufnehmen. Dmitry Krotov bedankte  sich und legte den nächsten Versuch, der diesmal nicht erhöht wurde. In dieser Phase allerdings gab es auf Seiten des deutschen Teams  gleich mehrere Verletzungen. Marcel Coetzee musste ausgewechselt werden,  und Jaco Otto und Sebastian Ferreira blieben nach einem gemeinsamen  Tackling beide liegen. Ferreira musste kurz darauf sogar auf der Trage  vom Platz. Das brachte das Team von Kobus Potgieter völlig aus dem  Tritt, sodass man kaum noch etwas entgegen zu setzen hatte und Russland  binnen fünf Minuten zwei weitere erhöhte Versuche legen konnte (71. und  76.). Die DRV-Spieler rafften sich allerdings noch einmal auf. Hatten  Raynor Parkinson und Harris Aounallah kurz zuvor noch jeweils aus guter  Position den Versuch nicht geschafft, tauchte Pierre Mathurin in der  Nachspielzeit links außen zu seinem zweiten ins Malfeld. Dass Hilsenbeck  zum Abschluss den Erhöhungskick verzog, blieb nur eine Randnotiz.   Punkte: 7:0       Versuch Konstantin Uzunov & Erhöhung Yuri Kushnarev (4.) 7:7       Versuch & Erhöhung Raynor Parkinson (13.) 12:7     Versuch Denis Simplikevich (33.) ————————- 19:7     Versuch Dmitry Gerasimov & Erhöhung Yuri Kushnarev (42.) 19:10   Straftritt Christopher Hilsenbeck (47.) 19:13   Straftritt Christopher Hilsenbeck (54.) 26:13   Versuch Evgeny Elgin & Erhöhung Yuri Kushnarev (57.) 26:20   Versuch Pierre Mathurin & Erhöhung Christopher Hilsenbeck (60.) 33:20   Versuch Vasily Artemyev & Erhöhung Ramil Gaisin (65.) 38:20   Versuch Dmitry Krotov (67.) 45:20   Versuch Dmitry Gerasimov & Erhöhung Yuri Kushnarev (71.) 52:20   Versuch RUS & Erhöhung Yuri Kushnarev (76.) 52:25   Versuch Pierre Mathurin (80.+) Gelbe Karten: Azamat Bitiev (51.), Yuri Kushnarev (59.) / — Aufstellung DRV: 1 Julius Nostadt (16 Jörn Schröder , 61.) – 2 Dasch Barber (19 Mika  Tyumenev, 46.) – 3 Samy Füchsel (17 Antony Dickinson, 76.) – 4 Eric  Marks – 5 Sebastian Ferreira (7 Kehoma Brenner, 67.) – 6 Jaco Otto (18  Timo Vollenkemper, 67.) – 7 Kehoma Brenner (20 Thore Schmidt, 52.) – 8  Jarrid Els – 9 Tim Menzel (21 Sean Armstrong , 58.) – 10 Christopher  Hilsenbeck – 11 Pierre Mathurin – 12 Raynor Parkinson – 13 Marcel  Coetzee (22 Oliver Paine, 66.) – 14 Bastian Himmer (23 Jamie Murphy ,  41.) – 15 Harris Aounallah Zuschauer: 1.000 Schiedsrichter: C. Marchat, T. Charabas, T. Dejean (FRA) 
				  
 
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