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TR-Jahresrückblick: TVP - der Überraschungsmeister etabliert sich an der Spitze
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 14. Dezember 2016

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Die beiden Helden des Finales: Sita und Chitokwindo. Foto (c) Kessler

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und das heißt auch für uns bei TotalRugby noch einmal zurückzublicken. Genauer gesagt werden wir auf die Geschicke der 16 Bundesligisten in den letzten Monaten blicken und ihre Perspektiven beleuchten. Den Anfang macht der Überraschungsmeister aus dem vergangenen Mai, der sich mittlerweile an der Spitze der Bundesliga etabliert hat. Der TV Pforzheim mit Erfolgs-Trainer John Willis, mit dem wir uns über die letzten Erfolge seines Vereins unterhalten haben.


Am 5. Mai dieses Jahres, dem Tag vor dem großen Bundesliga-Finale zwischen dem Heidelberger Ruderklub und dem TV Pforzheim, titelten wir bei TotalRugby in unserem Vorbericht „Gelingt dem HRK der Rekord für die Ewigkeit?“

Trotz des Fragezeichens in der Überschrift, so recht zweifeln wollte niemand in Rugby-Deutschland am siebten Meistertitel des Ruderklubs in Folge. Dieses Spiel war immerhin das vierte Aufeinandertreffen beider Teams in einem Bundesliga-Finale seit 2012 und in jedem vorherigen ging die Heidelberger Übermannschaft als klarer Sieger vom Platz. Doch an diesem Samstag, im frühsommerlich warmen Sportzentrum Martinsee, sollte alles anders werden.


TVP-Trainer John Willis ist sich auch sieben Monate nach diesem Spiel noch sicher, den HRK „an einem schlechten Tag für den Ruderklub getroffen zu haben“. Die Spiele gegen den härtesten Bundesliga-Konkurrenten seien immer „gut und hart“ gewesen. Doch mit so einem Spiel hatte auch er nicht gerechnet. Mitte der zweiten Hälfte schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen, der Ruderklub war erwartungsgemäß auf 33:17 davongezogen. In den letzten zwanzig Minuten jedoch sollten dem Titelverteidiger nur noch drei mickrige Pünktchen gelingen, während der Herausforderer mit 24 eigenen Punkten, darunter der entscheidende Versuch von von Simbabwes Siebener-Nationalspieler Tafadzwa Chitokwindo in der Nachspielzeit, den 41:36 Sieg perfekt machte.

 



So überraschend dieser erste Meistertitel für die Pforzheimer Rhinos auch kam, für die Bundesliga ist diese Abwechslung äußerst hilfreich. Nachdem im Sommer dann aber zahlreiche Leistungsträger den frisch gebackenen Meister verließen, darunter der so wichtige Spielmacher Jeremy te Huia, schien die Gefahr groß, dass dieser Meistertitel eine Eintagesfliege werden würde.

Doch mit mehr als adequaten Neuverpflichtungen, allen voran der neue TVP-Verbinder Matthew Bressons und einer unglaublich schnellen Findungsphase in der Saisonvorbereitung, gelang es dem TVP sich sogar noch zu steigern. Die Rolle als Deutschlands bester Rugby-Verein konnte man festigen. Der Hinrundenauftakt mit einer völlig neu zusammengesetzten Mannschaft gegen eine in Bestbesetzung antretende und gut eingespielte RGH hätte leicht zum Stolperstein werden können. Stattdessen wurde das erste Bundesligaspiel speziell in Hälfte zwei zu einer Machtdemonstration der Rhinos und endete mit 43:13.

Der Meister ließ daraufhin sechs weitere Bonuspunktsiege folgen, auch wenn die Duelle gegen Frankfurt (35:17) und den HRK (37:24) knapp und umkämpft waren. Pforzheims blitzschnelle Dreiviertelreihe bewies sich oft als der entscheidende Unterschied und auch der Mit Arthur Zeiler vom Ruderklub verstärkte Sturm steigerte sich im Laufe der Hinrunde. Angesichts des mittlerweile auf zehn Punkte angestiegenen Vorsprung auf Rang zwei ist  glasklar abzusehen: Am amtierenden Meister führt kein Weg vorbei im Kampf um die Halbfinal-Plätze der Bundesliga.

Zumal der TVP deutlich weniger betroffen sein von den zahllosen Abstellungen durch den dichten Terminplan der Siebener-Nationalmannschaft. Dem HRK und der RGH, den beiden direkten Verfolgern des Meisters, werden in der Schlussphase der Bundesliga-Saison eine ganze Reihe von wichtigen Korsettstangen fehlen. Folgerichtig sieht Coach Willis seinen TVP „in einer guten Position nach der Hinrunde“. Genauso betont der Neuseeländer aber auch, dass „die vier Top-Teams nicht viel trennt.“ Jeder könne jeden schlagen und am Ende werde der Kampf um die Semifinal-Qualifikation „verdammt eng“ werden.

 

TVP-Trainer Willis: Wir sind jetzt die Gejagten und haben eine Zielscheibe auf dem Rücken!"

 

„Aber wir sind die Gejagten und haben eine Zielscheibe auf dem Rücken, so viel steht fest!“ Deshalb müsse man sich nun während den kalten Monaten bestens auf die Rückrunde vorbereiten. Mit Blick auf die Zielsetzung des TVP betont Willis: „Wir wollen den Titel nicht verteidigen, wir wollen ihn erneut gewinnen!“ Als den größten Konkurrenten sieht der Meister-Trainer immer noch den Tabellendritten, den HRK.

 

Kapitän Rob May erhält von Klaus Blank die Meisterschafts-Trophäe



TotalRugby-Prognose: Irgendjemanden anderes als den TVP als den Topfavoriten auf den Platz an der Sonne im Süden zu sehen, wäre vermessen. Der amtierende Meister hat sich über die gesamte Hinrunde als würdiger Meister bewiesen und ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Selbst bei scheinbar schwächeren Auftritten der Rhinos war der Sieg schlussendlich nie in Gefahr. In der Vorsaison führte der Weg der Pforzheimer ins Finale über die Berliner Buschallee. In einem engen Match vor 1.500 RK 03 Anhängern sicherte sich Pforzheim das Finalticket. In diesem Jahr heißt das Ziel erneut Buschallee. Doch aus Sicht der Rhinos hoffentlich erst im Finale. Denn wenn man nur Zweiter werden sollte, droht ein Halbfinalspiel in Berlin gegen den momentanen Nord-Primus RK 03. Doch dazu kommt es nicht, da der TVP die Südgruppe auf Rang 1. beenden wird.

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 16. Dezember 2016 )
 
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