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Entscheidung im Kampf um Gold: Australien weiter auf Titelkurs
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 8. August 2016

Team GB war für die Ladies aus Fidschi eine Nummer zu groß. Foto (c) ProDirect Rugby
Team GB war für die Ladies aus Fidschi eine Nummer zu groß. Foto (c) ProDirect Rugby

Die Viertelfinalpartien am gestrigen Abend boten den Zuschauern einige ziemlich enge Spiele, allen voran Neuseelands hauchdünner Sieg über die USA, mit nur einem einzigen Versuch ohne Erhöhung. Die ganz großen Überraschungen blieben damit aus und es sind die erwarteten Topfavoriten, die im Halbfinale und Finale des olympischen Turniers am heutigen Abend um die Medaillenränge kämpfen.

Australien und Großbritannien souverän, Neuseeland und Kanada erkämpfen sich Halbfinaleinzug

Gegen Spanien hatte Topfavorit Australien zwar kein leichtes Spiel vor der Brust, konnte sich aber über die Partie hinweg souverän durchsetzen und am Ende auch den Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften verdeutlichen. Den Ibererinnen gelang es schlicht nicht die schnell aufrückende Defensive der Aussie Pearls zu überwinden. Defensiv zeigten die Last-Minute-Qualifikanten dann einige Schwächen, die der amtierende World-Series Sieger auszunutzen wusste. Speziell Charlotte Caslick mit ihren zwei Versuchen sowie Ellia Green mit einigen unwiderstehlichen Runs und dem Schlusspunkt waren für die Spanierinnen nie unter Kontrolle zu bringen. Am Ende hieß es 24:0 für Australien, die damit weiterhin von Gold träumen dürfen.

Das Duell Frankreich gegen Kanada war dahingegen schon ein viel knapperes. Nachdem die Französinnen durch le Pesq früh in Führung gingen, konnten die favorisierten Kanadierinnen ausgleichen, indem sie von einem im Ruck verlorenen französischen Ball profitieren konnten. Aus der Halbzeitpause heraus waren es wieder die Kanadierinnen, die trotz weniger Ballbesitz nun erstmals in Führung gingen. Beim Stande von 5:10 machte Frankreich gehörig Druck und nach einem absichtlichen Vorball kurz vor der Linie musste Kanada die letzten Minuten in Unterzahl verbringen. Ein verwandelter Versuch hätte nun immer noch zum Sieg gereicht. Doch der Außenseiter scheiterte ein ums andere Mal kurz vor der kanadischen Linie und musste schließlich nach einem eigenen Fehler mit der Sirene gar einen weiteren und somit entscheidenden Versuch Kanadas zum 5:15 hinnehmen.

Das dritte Viertelfinale dominierten Großbritanniens Ladies von Anfang bis Ende, so dass nie wirkliche Spannung aufkam. Schon mit dem ersten Ballbesitz deckte Abigail Brown eine klaffende Lücke in der Verteidigung Fidschis auf. Die Damen aus Ozeanien waren physisch und konditionell nicht mit dem Team GB auf einer Höhe, einzig Litia Naiquato konnte mit ihrer physischen Präsenz die Deckung der Britinnen stören und legte den einzigen Versuch der in weiß spielenden Damen Fidschis. Doch dies war bei Weitem nicht genug und so zog Großbritannien am Ende ungefährdet mit 26:7 in das Halbfinale am heutigen Abend ein.

Die spannendste Partie des Abends war das letzten Viertelfinale zwischen den USA und dem amtierenden Weltmeister Neuseeland. Hatten sich die Amerikanerinnen noch am Vortag mit der knappen Niederlage gegen Fidschi einen Ausrutscher erlaubt, hatten sie sich am Morgen des zweiten Turniertages mit einem Unentschieden gegen Australien zurückgemeldet. Ein Spiel bei dem sie bis zur Schlusssekunde geführt hatten, nur um dann doch noch den Ausgleich von Australien zu kassieren. So wartete im Viertelfinale Neuseeland und beide Teams neutralisierten sich weitestgehend. Zwar war die teilweise von Fehlern geprägte Partie nicht wirklich hochklassig, aber bis zur letzten Aktion äußerst spannend. Nachdem Neuseeland mit dem Schlusspfiff der ersten Hälfte durch den Star des Teams, die amtierende Weltmeisterin im Fünfzehner- und Siebener-Rugby Portia Woodman, mit einem schönen Sprint rechts an der Verteidigung vorbei in Führung gegangen war, machten die US-Ladies über weite Teile der zweiten Hälfte das Spiel. Eine gelbe Karte wegen eines zu späten Tackles gegen Ende des Spiels drohte den Black Ferns zum Verhängnis zu werden. Doch eine gute Verteidigung und die immer wieder gemachten Fehler der Amerikanerinnen, wenn sie in die 22 Neuseelands kamen, ließen Neuseeland kollektiv durchatmen. Das ganz knappe 5:0 wurde über die Zeit gerettet!

 

 

 

Ellia Green sagt "See you later!"

 

Traumfinale Neuseeland - Australien ?

Um 19:30 werden Australien und Kanada im ersten Halbfinale aufeinander treffen. Angesichts der überragenden Form der Aussie Pearls und der nicht gänzlich überzeugenden Leistungen der Kanadierinnen dürften die Ladies aus Down Under als Favorit in diese Partie gehen. Noch im Februar hatten die Topfavoritinnen sich im Finale des World Series Turniers in Sao Paolo, nur wenige Autostunden vom Austragungsort des jetzigen Turniers entfernt, gegen ihren jetzigen Gegner klar mit 29:0 durchgesetzt. Doch das letzte Duell beider Mannschaften im französischen Clermont beim letzten Turnier der Series entschied Kanada mit 29:19 für sich.

Auch Neuseeland dürfte im Hinblick auf das enge Spiel gegen die USA glücklich über den Halbfinaleinzug sein. Großbritannien hatte definitiv den einfacheren Weg hierhin. Aber ebenso wie im anderen Halbfinalduell besteht eine ausgeglichene Bilanz beider Mannschaften in letzter Zeit. England, das einen großen Teil des GB-Kaders stellt, konnte Neuseeland im Finale des World Series Turniers in Kanada schlagen, während sich Neuseeland im letzten Duell in Clermont um Platz drei durchsetzen vermochte. Beide Aufeinandertreffen versprechen also enge und hochklassige Duelle zu werden und zum jetzigen Zeitpunkt Prognosen über die Verteilung der Medaillen zu machen ist alles andere als einfach.

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