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EM-Turnier in Exeter: DRV VII steigert sich an Tag zwei und landet auf Rang sechs
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 10. Juli 2016

Auch Tim Biniak fand keinen Weg durch die starke spanische Defensive. Foto (c) Perlich
Auch Tim Biniak fand keinen Weg durch die starke spanische Defensive. Foto (c) Perlich

Am Ende war es ein sechster Platz, den unsere Siebener-Jungs mit aus dem englischen Exeter vom zweiten Grand Prix Turnier nach Hause nahmen. Angesichts der mehr als angespannten Personalsituation und der nicht ganz einfachen Gruppenauslosung mit der die DRV VII zurecht kommen musste, ist dies am Ende ein vertretbares Ergebnis. Vielleicht haben die Jungs in den letzten Wochen und Monaten die Messlatte auch schlicht ein wenig höher gelegt, denn noch vor nicht allzu langer Zeit wäre ein solches Ergebnis als riesen Erfolg angesehen worden.

Der zweite Tag sollte ebenso schwierig beginnen, wie der erste gegen die Rio-Teilnehmer vom Team GB geendet hatte. Der Sieger der Monaco Sevens, Spaniens Nationalmannschaft, wartete auf die DRV VII. Die Spanier, welche noch in Moskau gegen unsere Jungs dach nachsehen hatten, starteten blitzartig mit einem Doppelschlag durch Fontes und Sempere in den ersten drei Minuten. Der deutsche Wiederstand schien früh gebrochen und insgesamt kassierten die Männer von Trainer Chad Shepherd vier Versuche, ohne selbst punkten zu können.

Nun ging es gegen Italien, die in ihrem Viertelfinale mit nur einem Versuch gegen den späteren Finalisten Frankreich verloren hatten und in der gestrigen Gruppenphase bereits einen Sieg gegen Deutschland einfahren hatten können. Doch die deutschen Jungs konnten sich vor dem Spiel gegen Italien wieder fangen. Sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand, denn das zu dem Zeitpunkt in Gefahr befindliche Top 6 Finish in der Grand Prix Serie und die erneute Qualifikation für Hong Kong sind ja die erklärten Ziele, spielten Hittel, Haase, Hees und co. gekonnt ihren Stiefel runter. Mit 21:12 wurden die Italiener souverän besiegt.  Die gelungenen Revanche gegen die Azzuri sicherte zu dem Zeitpunkt bereits Platz sechs in der Gesamtwertung.

Das letzte Spiel des zweiten Tages von Exeter und damit des Turniers war ebenso wie das vorherige Duell gegen die Italiener ein Déjà-Vu aus der Gruppenphase. Der Gruppensieger aus der deutschen Gruppe und Titelfavorit GB Lions hatte nämlich im Viertelfinale überraschend gegen die Russen verloren. Das aufgrund einer verpassten Erhöhung bei jeweils einem Versuch für beide Mannschaften, so dass Team GB damit bereits die Segel im Kampf um den Turniersieg streichen musste. Auch im zweiten Duell mit der vom Namen her besser besetzten britischen Mannschaft um England Kapitän Tom Mitchell konnten unsere Jungs keinen Sieg herausholen, dennoch schlugen sie sich bei der 19:31 Niederlage um Längen besser als noch am Vortag. Zwei Mal Phil Sczcesny und Robert Hittel gelang jeweils der Durchbruch, der noch am Vortag unüberwindbaren britischen Defensive. Zwar wirbelte Team GB auch gehörig in der deutschen Verteidigung, so dass am Ende eines Spiels mit offenem Visier ein derart hohes Ergebnis herauskam.

Insgesamt muss man aus deutscher Sicht mit dem Ergebnis unter dem Strich zufrieden sein. Die DRV VII zeigte sich minimalistisch und mit nur zwei Siegen aus sechs Spielen ließ man die Hälfte aller Teams hinter sich. Auch DRV-Leistungssportreferent Manuel Wilhelm resümierte im Nachgang des Turniers, dass "es mit neun verletzten A-Kader Spielern so oder so eine Herausforderung werden würde". Im vergangenen Jahr sei es Ziel gewesen die Tiefe des Kaders zu erhöhen, "doch als kleiner Verband sind solche Ausfälle schwerer zu kompensieren". Noch vor der letztjährigen Saison wäre ein sechster Platz immerhin das beste Resultat bei einem EM-Turnier jemals gewesen.

"Es kann nicht immer nur aufwärts gehen" so Wilhelm weiter, was allerdings nicht heißt, dass man im deutschen Lager nicht enttäuscht sei. Man habe nicht so gespielt, wie man es sich vorgenommen habe und gelangte nicht an das Limit der eigenen Möglichkeiten. Verbinder Fabian Heimpel gab nach dem Turnier auch unumwunden zu, dass man ehrlich in den Spiegel sehen müsse und konstatieren könne: "Wir haben hier nicht unsere beste Leistung abgerufen".

Viel Zeit zum reflektieren bleibt aber nicht, denn bereits am nächsten Wochenende geht die Grand Prix Serie ihre letzte Runde. Im polnischen Gdingen wird dann hoffentlich der eine oder andere Schlüsselspieler wieder mit von der Partie sein. Kapitän Clemens von Grumbkow, der noch an den Folgen eines Fußbruchs laboriert hatte, gilt als Kandidat für eine Rückkehr und auch Max Calitz wird nach überstandenen Uni-Prüfungen wohl wieder seinen Weg in den Kader finden.

Leistungssportreferent Manuel Wilhelm gibt dabei die Marschrichtung vor: "Kräfte schonen, auftanken und mit Vollgas in das letzte EM Turnier!" Dazu müssen sich die Jungs nach einer sehr langen Saison mit zahllosen Highlights noch einmal an ihren Leistungszenit kommen. Gilt es doch den sich erarbeiteten Vorsprung in der Hong Kong Qualifikation zu halten. Nach zwei der drei Turniere steht man hier punktgleich mit den Spaniern auf einem der beiden Plätze, die zur Teilnahme an der World Series Qualifikation berechtigen. Die engsten Verfolger Italien und Georgien konnte man erneut hinter sich lassen. Außerdem bleibt ein Top 6 Finish auch im Hinblick auf die Förderung mit öffentlichen Geldern von Bedeutung.

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Kommentare (3)add comment

Walter Sill said:

334
...
Gratulation zum 6. Platz. Man kann nicht erwarten, das es ohne Probleme aufwärts geht. Für mich war wichtig, wie positiv auf das Spiel gegen Italien reagiert wurde. Belgien wurde niedergekämpft und die Mannschaft hat sich wieder gefangen. Wir sollten auch bedenken, dass es für die Spieler der Royals, Lions Spanien und Frankreich um die letzte Möglichkeit einer Fahrkarte nach Rio ging. Diese Woche ist Meldeschluss für die Olympischen Spiele. Weiterhin hat unsere Mannschaft ein gutes Polster für eine Einladung zur SWSeries geschaffen. Wir liegen hinter dem punktgleichen Spanien (besseres Spielpunkte-`Verhältnis)auf dem 6. Platz.
M.E. ist die Rangfolge:
1. Frankreich 36
2. Russland 34
3. Royals 32
4. Lions 28
5. Spanien 24
6. Deutschland 24
7. Georgien 16
8. Italien 12
9. Portugal 10
10. Belgien 6
11. Polen 4
12. Litauen 2
Juli 11, 2016

Walter Sill said:

334
...
Nach dem Ergebnis in Exeter sollten die Gruppen am nächsten Wochenende so aussehen:
A: Royals, Deutschland, Italien, Litauen
B: Frankreich, Lions, Georgien, Polen
C: Spanien, Russland, Portugal, Belgien
Juli 11, 2016

TotalRugby Team said:

366
...
Fotos des Turniers in Exeter sind nun online! Zu finden unter Media > DRV
Juli 13, 2016

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busy
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Irland 40
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5 GB
Frankreich 24

Italien Italien 18
7 Portugal Portugal 10
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Wales 10
9 Spanien Spanien 10
10 Georgien Georgien 5
11 Polen
Polen
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Schweden 4

Ranking Women's Trophy 2016

P
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Schweden 20
2 Schottland
Schottland 18
3 Polen
Polen 16
4 Deutschland
Deutschland 14
5 Rumänien
Rumänien 12
6 Schweiz
Schweiz 10
7 Ungarn
Ungarn 8
8 Tschechien
Tschechien 6
9 Moldawien
Moldawien 4
10 Israel
Israel 3
11 Norwegen
Norwegen 2
12 Dänemark
Dänemark 1

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