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TotalRugby-Review: Hilsenbecks Aufstiegstraum geplatzt, Connacht und Saracens gewinnen Titel
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 30. Mai 2016

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Gegen Connachts Nachwuchsmannschaft hatte selbst die DRV XV das Nachsehen. Nun hat Connacht auch die keltische Liga gewonnen.

Es war ein Wochenende der Entscheidungen. Christopher Hilsenbecks Verein US Colomier hat es im Halbfinale der französischen Pro D2 verpasst dem Aufstieg in Frankreichs erste Liga, die Top 14, ganz nahe zu kommen. Gegen den Top 14 Absteiger aus dem Vorjahr Aviron Bayonnais, einem mit zahlreichen Topspielern gespickten Traditionsverein aus dem äußersten Südwesten Frankreichs, langte eine Führung bis zur 60. Minute nicht zum Sieg. Indes hat Connacht Rugby die keltische Pro 12 und Saracens die englische Premiership gewonnen.

Bayonne mit Christopher Hilsenbeck verpasst den Aufstieg in die Top 14

Es hatte nicht sein sollen. Im Halbfinale der zweiten französischen Liga verpasste die US Colomiers, bei der Christopher Hilsenbeck als Ersatzverbinder in der zweiten Hälfte David Skrela in seinem letzten Spiel ersetzte, den Sieg gegen Bayonne. Im mit 17.000 Zuschauern restlos ausverkauften Stade Jean Dauger, darunter etwa 1.000 Anhänger von Hilsenbecks Klub aus der Toulouser Banlieu, hatte Außenseiter Colomiers lange Zeit die Oberhand, erzielte nach einem sehenswerten Spielzug den ersten Versuch der Partie und führte zur Hälfte verdient mit 16:12.

In der 60. Minute wendete sich das Blatt aber zunehmend als Außendreiviertel Kade Poki, ehemaliger Profi bei den neuseeländischen Top-Klubs Crusaders und Highlanders, an der rechten Auslinie entlang sprintete und den Baskenklub Bayonne in mit 22:16 wieder in Führung brachte. Hilsenbeck selbst übernahm in den Schlussminuten die Zehner-Rolle von Veteran David Skrela, welcher nach 19 Profijahren und 23 Spielen für les Bleus im Alter von 37 Jahren die Schuhe an den Nagel hängen wird. Entsprechend würdig wurde Skrela vom gesamten Stadion mit stehenden Ovationen verabschiedet. Dem Deutschland-Verbinder Hilsenbeck gelang es schlussendlich nicht mehr das Blatt zu Gunsten seines Vereins zu wenden.

Auch wenn das Aus, so nah am Aufstieg in die glamouröseste Rugby-Liga der Welt, schmerzlich ist: Ein Jahr als Verbinder eines ambitionierten Zweitligisten in Frankreich wird der hervorragenden Entwicklung des ehemaligen Junglöwen Hilsenbeck nicht schaden.

 

Connacht Rugby mit Sensationssieg im Guiness Pro 12 Finale

Irlands meist stiefmütterlich behandelte vierte Profi-Mannschaft Connacht Rugby hat ihren märchenhaften Aufstieg mit dem Sieg der keltischen Pro 12 Liga, bestehend aus irischen, walisischen, schottischen und italienischen Teams, gekrönt. Im Murrayfield Stadion der schottischen Hauptstadt Edinburgh gewannen die Männer aus dem Westen Irlands mit 20:10 gegen die wahrscheinlich beste irische Mannschaft der letzten Jahre, Leinster Rugby.

Noch vor wenigen Jahren wurde darüber spekuliert, dass der irische Verband IRFU die defizitäre Provinz Connacht Rugby aufgeben wolle. Der in Galway angesiedelte Verein befindet sich im traditionell Gaelic-Football-verrückten Westen des Landes, in dem der Rugbysport nur die zweite Geige spielt. Die von jeher eher vom Rugby dominierten Provinzen Munster, Leinster und Ulster hingegen waren seit der Professionalisierung des Sports vor zwanzig Jahren weitaus erfolgreicher und ziehen weiterhin mehr Zuschauer und Sponsoren an.

Aber mit der Ankunft vom ehemaligen Auckland Blues Coach Pat Lam wurde der Klub sukzessive stärker und auch prominente Neuzugänge wie der Chiefs-Innen Bundee Aki sorgten für den Aufschwung des Underdogs. Doch wie so oft in der Geschichte der kleinsten Profi-Mannschaft Irlands scheint der Erfolg zum Bumerang zu werden. Robbie Henshaw, bester Spieler Connachts und zwanzigfacher Irland-Nationalspieler, wechselt mit nur 22 Jahren zur kommenden Saison zum am Samstag bezwungenen Final-Gegner Leinster.

 

 

Saracens machen das Double perfekt

Der Londoner Top-Klub Saracens hat nach dem Sieg im Champions Cup auch die heimische Premiership gewonnen. Gegen den Aufsteiger schlechthin der letzten Jahre in England, die Exeter Chiefs, gelang in einem bis zuletzt spannenden Spiel ein hart erkämpfter 28:20 Sieg. In der Heimat des englischen Rugbys, dem Twickenham-Stadion in Londons Südwesten, gelang den Exeter Chiefs, nach schwachem start noch fast eine erfolgreiche Aufholjagd, die von einem Versuch durch England-Schluss Alex Goode jäh beendet wurde. Damit gelang erstmals wieder einem englischen Verein seit den Wasps im Jahre 2004 das Double aus Europacup und Meisterschaft. Trotzdem ist man in Exeter stolz auf das Geleistete, war man doch erst 2010 überhaupt das erste Mal in Englands höchste Spielklasse aufgestiegen und hat sich seitdem vom Aufsteiger zum Titelaspiranten entwickelt.

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