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Rugby Europe möchte B-Europameisterschaft noch attraktiver machen
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 14. April 2016

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Für die DRV XV soll es 2017 noch höher hinaus gehen - © Keil

Aus ENC wird in 2017 endgültig der Rugby Europe Championship und der europäische Dachverband hat große Pläne, mit seinem Premiumprodukt. Das Hauptziel der Neugestaltung ist die Maximierung der Übertragungs- und Vermarktungspotenziale.

Sechs-Nationen-Turnier bleibt vorerst unverändert

Neben Deutschland und Aufsteiger Belgien spielen in 2017 die WM-Teilnehmer Georgien, Rumänien, Spanien und Russland im zweithöchsten europäischen Nationalmannschaftswettbewerb. Und obwohl es noch keine Aufstiegsregelung in das klassische Sechs-Nationen-Turnier gibt, werden die Stimmen, die nach einer Öffnung des Elitewettbewerbs, in welchem seit 1883 die vier sogenannten Home Nations England, Schottland, Wales und Irland sowie Frankreich (seit 1910) und Italien (seit 2000) mitspielen, verlangen, immer lauter.

Nicht zuletzt dem Serien-B-Europameister Georgien aber auch dem ewigen WM-Teilnehmer Rumänien traut man zu, sportlich auch im Topwettbewerb eine gute Rolle spielen zu können. Allerdings ist das Sechs-Nationen-Turnier neben einem Sportwettbewerb auch eine höchst erfolgreiche Unternehmung - mit garantierten jährlichen Millionen-Einnahmen für die beteiligten Nationen. Deshalb haben diese nur wenig bis gar kein Interesse an einer Änderung des Status Quo.

Was bleibt also dem europäischen Dachverband, um seinen reformierungshungrigen Präsidenten Octavian Morariu, als den eigenen Wettbewerb so herauszuputzen, dass er auch für potenzielle Investoren interessanter wird.

Bei den Zuschauerzahlen hat die Rugby-Europameisterschaft in der gerade abgelaufenen Spielzeit bereits einen gehörigen Satz nach vorne gemacht und das nicht nur zuletzt, weil auch die DRV-Auswahl sowohl in Hannover (8823) als auch in Köln (6214 Zuschauer) vor ausverkauftem Haus gespielt hat. Das Iberer-Duell zwischen Spanien und Portugal in Madrid besuchten gar 10500 Zuschauer und das EM-Endspiel zwischen Georgien und Rumänien in Tiflis wurde vor 52342 frenetischen Fans ausgetragen. Dazu kam ein verlässliches Video-Livestreaming von fast allen Partien.

REC soll noch attraktiver werden

Um den Wettbewerb im neuen Jahr noch attraktiver zu machen wurde bereits im Vorfeld vom schwerfälligen Zwei-Jahres- auf einen Ein-Jahres-Zyklus umgestellt. Außerdem steigt der Letzte des „RE Championship“ nicht mehr automatisch ab, sondern kann sich in einem Relegationsspiel beim ersten des unterklassigen Wettbewerbs den Klassenverbleib erspielen. Umso wichtiger war es, dass es unserer Mannschaft mit ihren tollen Leistungen gelungen ist den drohenden Abstieg zu verhindern.

Doch damit nicht genug der Änderungen: Martin Davies, der Vorsitzende der „RE High Performance Commission“, hat einen Plan mit weiteren Änderungen veröffentlicht:

1)   Der REC soll nicht mehr ausschließlich parallel zum Sechs-Nationen-Turnier gespielt werden, sondern wenn immer möglich auf freie Wochenenden im Sechs-Nationen-Zeitraum ausweichen

2)   Am letzten Spieltag soll es analog zum „Super Saturday“ des Sechs-Nationen-Turniers einen „Super Sunday“ des REC geben.

3)   An Spieltagen an welchen das Sechs-Nationen-Turnier nicht Sonntag spielt, soll der REC dorthin ausweichen.

4)   Damit kommt es nur noch in der zweiten Woche des Sechs-Nationen-Turniers zu Überschneidungen, weshalb hier kurzfristig die Ansetzungen so getauscht werden sollen, dass es aufgrund der verschiedenen Zeitzonen nicht zu Parallelspielen kommt.

5)   Durch diese Änderungen müssten die Spieler während des REC nur noch einmal zu ihren Vereinen zurückkehren und nicht wie bisher zweimal.

Aus Sicht der DRV XV wäre es natürlich zu begrüßen, wenn die jährlich stattfindende Europameisterschaft noch attraktiver wird. Wenn es dann noch gelingt das Zuschauerinteresse weiter auszubauen und das eigene Spielniveau zu stabilisieren, dann ist eine Teilnahme im Sechs-Nationen-Turnier vielleicht bald mehr als ein April-Scherz - sondern durchaus im Bereich des Möglichen.

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Kommentare (6)add comment

Thomas Hein said:

2558
Es tut sich was!
Rugby scheint sich in Europa (unterhalb der 6 Nations) in eine gute Richtung zu entwickeln.
Gut, daß die DRV-XV dabei ist!

Jetzt gilt es, die positive Entwicklung aufzunehmen und auch in Deutschland mehr Interesse zu wecken. Ich glaube, uns stehen spannende Monate bevor!
April 14, 2016

Yan Waldner said:

3631
Tatsächlich?
Was genau tut sich denn ? Die Verantwortlichen können noch so viel Wording betreiben wie sie wollen ein B-Tunier beibt ein B-Tunier bleibt ein B-Tunier. So lange die 6 Nations eine closed community Veranstaltung bleibt, so lange wird es auch ein Hemmschuh für die nicht beteiligten Rugby Nationen darstellen. Was genau hat Georgien davon ob sich das Ganze jetzt ENC, REC, XYZ ,Hützlipützlie oder sonst wie nennt?
April 14, 2016

Thomas Hein said:

2558
Nun Yan,
ich denke, es ist Geduld gefragt. Natürlich werden nicht alle Barrieren niedergerissen, nur weil Italien mal wieder mit Abstand 6. wurde und Georgien die 1B deutlich gewonnen hat.
Aber Erosion ist ein langsamer Prozess und ich habe den Endruck, daß althergebrachte Strukturen in den nächsten Jahren auf den Prüfstand kommen.
Rugby wird sich verändern und es ist genau jetzt die Gelegenheit, die Veränderungen in Deutschland mitzugestalten, weil wir jetzt hier vor einem entscheidenden Schritt stehen.
Die DRV-XV hat gezeigt, daß es geht.

Wenn jetzt von Club-Seite nur ein "Ach nee, so wie es ist, ist es doch okay." kommt, dann hat's unser toller Sport auch nicht anders verdient.

Ich war letzte Woche in Berlin und habe mir ein Spiel der 2. Bundesligs angschaut. Die Jungs haben tollen Sport abeliefert, über das Umfeld möchte ich jetzt nichts sagen..

Da ist noch viel Luft nach oben und die sollten wir alle zusammen mit Inhalten ausfüllen! Ganz egal in welcher Liga!!

Grüße aus Bochum,
Thomas
April 15, 2016

Frank Riemenschneider said:

3754
Komisch
Was soll das für eine höchste europäische Spielklasse sein, in die man als Mannschaft nicht reinkommt? Für mich ist daher dann nicht richtig von einem B-Europameister (Wer will das schon sein.) zu sprechen, wenn für diesen gar nicht die Möglichkeit besteht "richtiger" Europameister zu werden. Sollen die doch ihr Sechs-Nationen-Turnier ausspielen und die anderen Nationen küren ihren Europameister. Ich gönne den sechs ihre Millionen. Yan Waldner hat recht: Eine B-Europameisterschaft ist sehr unbefriedigend für die Mannschaften und die Fans.
April 18, 2016

TotalRugby Team said:

366
...
Und genau aus diesem Grund erfolgt die Umbenennung in Rugby Europe Championship/Rugby Europe Trophy ...

(maha)
April 18, 2016

tim spengler said:

2957
...
Ich glaube nicht, dass die namensänderung einen großen unterschied machen wird.
Den six nations teilnehmern und medien ist es vermutlich egal, ob es enc oder rec heißt. Sie werden es trotzdem weiterhin als six nations b bezeichnen.

Ich finde auch, es müsste klar gestellt werden, dass der rec die europameisterschaft ist und der sieger dieses wettbewerbs ist dann europameister, fertig.
Falls die six nations teams europameister werden wollen, müssen sie an der meisterschaft teilnehmen. Ansonsten können sie halt "nur" six nations meister werden und sonst nichts.
April 20, 2016

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