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Eddie Jones neuer englischer Rugby-Nationaltrainer
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 20. November 2015

Ein Australier soll die englischen Rosen wieder zum Blühen bringen.
Ein Australier soll die englischen Rosen wieder zum Blühen bringen.

Das frühe Ausscheiden Englands beim Rugby World Cup im eigenen Land hat auch in Deutschland viele Fans überrascht. Die Schmach markiert einen historischen Wendepunkte im Rugby-Mutterland: Erstmals soll nun ein Ausländer die geknickten Rosen wieder aufrichten. Wie der englische Rugby-Verband RFU heute verkündete, wird der Australier Eddie Jones (55) die Nachfolge des glücklosen Stuart Lancaster antreten. Lancaster, der die englische Nationalmannschaft seit 2011 trainierte, war vorige Woche zurückgetreten.

Jones war einer der Favoriten der RFU. Der erfahrene Coach war zuletzt in Japan tätig und hatte mit den Asiaten bei der Rugby-WM einen sensationellen 34:32-Erfolg gegen Südafrika erzielt. Schon während dem World Cup hatte er dem englischen Team mangelnden Kampfgeist unterstellt. Die Spieler hätten nichts von ihrem traditionellen „Bulldog-Spirit“ erkennen lassen. Später kritisierte er den Umgang mit Rugby-League-Spieler Sam Burgess, der vor der WM zu Rugby Union gewechselt war, hier aber in den Augen vieler Beobachter nie richtig zum Einsatz kam.

In England ist Jones kein Unbekannter. Als Trainer führte er Australien 2003 ins Finale der Rugby-WM, wo die Wallabies in einem packenden Spiel den Engländern mit 17:20 unterlagen. Es war das legendäre Dropkick-Goal von Jonny Wilkinson, das den Rosen in der letzten Minute die siegreichen Punkte brachte. Vor einigen Jahren war Jones zudem als Trainer beim Erfolgsclub Saracenes unter Vertrag. 2007 heuerte er bei der südafrikanischen Nationalmannschaft als Berater an, bevor er 2009 zum japanischen Club Suntory Sungoliath wechselte und 2012 als Head-Coach zu Japans Nationalteam berufen wurde. Nach der WM 2015 verkündete er sein Engagement beim südafrikanischen Verein Kapstadt Stormers, die er nach nur wenigen Wochen jetzt in Richtung England verlässt.

Neue Impulse für das europäische Rugby

Schon vor dem Job bei den „Brave Blossoms“ hatte Jones keinen Hehl daraus gemacht, dass ihn die Rolle als Nationaltrainer der englischen „Roses“ reizen würde. Vor der Ernennung Stuart Lancasters 2011 hatte er verlauten lassen, dass er zu gerne das „riesengroße Potenzial“ der Engländer entfesseln würde.

Die Staffelstabübergabe der Engländer an Jones könnte auch ein Wendepunkt für das europäische Rugby ankündigen. Mit ihrem eher kraftbetonten Spiel wirkten die Team der Nordhemisphäre häufig träge und einfallslos gegen die flinker und cleverer spielenden Mannschaften aus Neuseeland, Australien und Südafrika. Eine Ursache für die Stagnation der Europäer sieht Jones unter anderem im Six-Nations-Turnier, das er als „unfruchtbar“ kritisierte. Zudem hatte er bereits gefordert, dass die englischen Clubs ihren Einfluss auf die Spieler an die RFU abgeben. „Wie kann man Spieler managen, die von anderen Organisationen kontrolliert werden“, hatte Jones zu ESPN gesagt und ergänzt: „Meiner Meinung nach wird das die mit Abstand wichtigste Aufgabe des neuen England-Coachs sein.“ (da)

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 20. November 2015 )
 
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