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TotalRugby-Vorschau: 1. Bundesliga (3. Oktober)
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 2. Oktober 2015

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Die Spieler der Rugbyunion Hohen Neuendorf müssen am Wochenende beim Staffelmitfavorit RK 03 Berlin ran - © Vogel

Während die Süd/West-Gruppe aufgrund des Testspiels unserer 15er-Nationalmannschaft gegen La Rochelle (Samstag, 3. Oktober, 15:30 Uhr, Fritz-Grunebaum-Sportpark, Heidelberg) pausiert, wird im Norden munter gespielt. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass das Fehlen der Nationalspieler bei den Nord/Ost-Clubs eine große Auswirkung auf den Ausgang dieser Begegnungen haben wird. Mehr dazu in unserer Vorschau.

RC Leipzig – Hannover 78
Samstag, 3. Oktober, 14 Uhr

„Trotz der vielen Verletzungen und der damit verbundenen Verschiebung des Spiels von vergangenem Wochenende ist die Stimmung im Team gut. Es ist so langsam auch Licht am Ende des Tunnels hinsichtlich der vielen Verletzten zu sehen“, berichtet Leipzigs Pressesprecher Sven Paukstat und fasst damit die Situation in der Messestadt zusammen. Sportlich gesehen konnten die Sachsen bisher noch nicht alles rausholen. Dies soll aber endlich ein Ende haben, denn mit den Rückkehrern aus dem Lazarett konnten die Leipziger auch endlich wieder ein effektives Training abhalten. Auch die guten Kontakte zur südafrikanischen Sharks Academy wurden wieder bemüht: „Verstärkung aus Südafrika ist auf dem Weg und wird vermutlich rechtzeitig eintreffen“. Es ist also zu erwarten, dass am kommenden Wochenende ein wieder erstarkter RC Leipzig die Gäste aus Hannover empfängt und die vergangenen Spielergebnisse ad acta gelegt werden. Allerdings sehen sich die Sachsen in diesem Spiel nichtsdestotrotz in der Underdog-Rolle: „Die Niedersachsen sind absolute Favoriten für das Spiel, aber wir werden versuchen selbst einige Akzente zu setzen. Voraussetzung dafür wird gute Arbeit in der Verteidigung und den Standards sein, um auch saubere Bälle zu produzieren. Ob es diesmal auch für einen Bonuspunkt reicht, wie gegen Germania, ist sicher sehr fraglich und nicht so wahrscheinlich“, prognostiziert Paukstat. Desweiteren wurde in Leipzig vermehrt an der Defensive gearbeitet, schließlich will man gegen die favorisierten Niedersachsen nicht vollends unter die Räder kommen. Trotz der Rückkehrer aus dem Lazarett steht Trainer Andreas Kuntze immer noch vor großen Personalsorgen. Insgesamt muss Kuntze weiterhin auf acht Spieler verzichten und kann seit Bundesligastart nicht auf einen vollen Kader zurückgreifen.

Hannover 78 hat sich in den vergangenen Wochen von dem Unentschieden gegen Germania List halbwegs erholt und blickt nun nach vorne. Gerade einmal zwei Spiele haben die Niedersachsen bisher absolviert. Nun müssen unbedingt viele Punkte her, um wieder in der Tabelle nach oben zu klettern. Allerdings stehen den Hannoveranern für das kommende Spiel die beiden Siebener Nationalspieler Phil Szczesny und Pascal Fischer nicht zur Verfügung, da diese bei der dreiwöchigen Australien-Tour mit der DRV VII dabei sind. Ebenso muss 78-Coach Torsten Schippe auf die Kräfte des 22-jährigen Gedrängehalbs Nico Müller verzichten, da dieser im Testspiel der DRV XV gegen den französischen Erstligisten Atlantique Stade Rochelais auflaufen darf. Dazu gesellen sich noch einige verletzungsbedingte Ausfälle. Dennoch ist die Marschroute für Hannover klar: „Wir werden das Spiel der Hintermannschaft des RC Leipzig schon von vornherein unterbinden und den Sturm der Leipziger in die Rückwärtsbewegung zwingen“, erklärt Dirk Sebesse.

TotalRugby Prognose: Die Leipziger stehen mit dem Rücken zur Wand und haben weiterhin personelle Engpässe zu überwinden. Ob die neuen Südafrika-Importe bereits an diesem Wochenende für frischen Aufwind sorgen werden, bleibt aufgrund der Kürze der Zeit fraglich. Auch die Niedersachsen haben mit einigen Ausfällen zu kämpfen, dennoch dürfte der Kader von Hannover 78 groß genug sein, um die Sachsen in arge Bedrängnis zu bringen. Nach 80 Minuten fahren die siegreichen Hannoveraner mit +38 nach Hause.

 

RK 03 Berlin - RU Hohen Neuendorf
Samstag, 3. Oktober, 14 Uhr

Der RK 03 Berlin befindet sich momentan in einer absoluten Hochform. 108 erzielte Punkte gegen gerade einmal acht Gegenpunkte in zwei Spielen. Die Statistik spricht für sich. Nach zwei spielfreien Wochen für die Ostberliner geht es am Samstag endlich wieder los. Ob sich die lange Zeit ohne Spiele bemerkbar macht, wird man am Wochenende sehen. Die Berliner sind auf jeden Fall hoch motiviert und wollen ihre Formkurve weiterhin unterstreichen. Allerdings bleiben sie dabei mit den Füßen auf dem Boden und unterschätzen mitnichten ihren kommenden Gegner: „Mit dem Auftaktsieg gegen den HRC und zwei starken engen Spielen gegen St. Pauli und Germania ist RU in dieser Saison deutlich besser auf das Niveau in der 1. Liga eingestellt“, schätzt RK-Teammanager Lutz Joachim den Gegner ein. „Sie werden es uns sicher nicht einfach machen und kämpfen bis zum umfallen. Wir wissen, dass es mit Sicherheit kein leichtes Spiel wird und wir 100% geben müssen um zu gewinnen “, schiebt Joachim zudem nach. Der RK stellt sich demnach auf ein hartes Spiel ein und wird von Beginn an alles aufbieten, was zur Verfügung steht. Jedoch muss Spielertrainer Christian Lill auf seine beiden Nationalspieler Falk Duwe und Lukas Hinds-Johnson verzichten, die am Wochenende in Heidelberg für die DRV XV im Einsatz sind. Obwohl mit Duwe und Hinds-Johnson zwei wichtige Antreiber im Sturm fehlen, wird Lill ausreichend Ersatz im Kader haben, um die nächsten Punkte aufs Konto zu holen.

In Hohen Neuendorf macht sich die Ernüchterung breit. Zwar haben die Oberhavelländer gegen den favorisierten SC Germania List ordentlich gegen gehalten und konnten dazu noch eigene Punkte erzielen, aber die Gewissheit, dass der Offensiv-Bonuspunkt auf der Strecke gelassen wurde, schlägt aufs Gemüt. Dass am Samstag der RK 03 auf die ambitionierten Brandenburger wartet, trägt nun auch nicht zur Stimmungsaufhellung bei: „RK ist derzeit wohl das stärkste Team unserer Liga, sie spielen schnell und mit Offloads im Kontakt, sind physisch stark. Aus unserer Sicht wenig Schwächen, einzig ihr Sturm ist angreifbar, aber derzeit nicht durch uns“, konstatiert Mannschaftssprecher Paul Günther. Daher stellt sich Hohen Neuendorf vor allem auf ein sehr defensives Spiel ein und spart sich die Offensivkräfte für das Kräftemessen mit den strauchelnden Leipzigern. Es gilt also, das Spiel gegen die favorisierten Ostberliner möglichst schnell und ohne Verluste über die Runden zu bringen. Für das Spiel muss RU-Coach Bonanno auf vier Stammkräfte verzichten, die im Lazarett verweilen. Wichtiger ist es, dass am Wochenende darauf alle Spieler fit sind um gegen Leipzig den zweiten Sieg einzufahren.

TotalRugby Prognose: Die Berliner sind auf Punkte aus und werden dafür von Beginn an alles geben. Die Hohen Neuendorfer wollen möglichst schnell die 80 Minuten über die Bühne bringen, werden sich aber mit Kräften gegen eine derbe Klatsche wehren. In der zweiten Halbzeit ist das Spiel schon gelaufen und der RK wird ein wenig das Tempo rausnehmen. Dennoch gewinnen die Berliner mit +48.

 

Berliner RC – FC St. Pauli
Samstag, 3. Oktober, 14 Uhr

Nachdem das Spiel gegen den RC Leipzig am vergangenen Samstag abgesagt wurde und der BRC somit drei spielfreie Wochen hatte, sind die Männer um Coach Tim Wimberg heiß auf das kommende Wochenende. Wimberg hatte demnach genügend Zeit, an den bisher aufgezeigten Schwachstellen zu arbeiten: „Wie haben uns im Sturm besonders auf die Mauls konzentriert. Hier hatten wir gegen den HRC noch ziemliche Defizite. Auch die Unterstützung in den Kontaktsituationen war immer 1-2 Schritte später da, als die Spieler vom HRC. Hier lag der zweite Fokus der letzten Wochen.

Die Laufwege und das Zusammenspiel im offenen Spiel war unser dritter Fokus. Hier sind wir noch dabei uns zu finden und zu sortieren. Es wird von Training zu Training jedoch besser“. Der BRC befindet sich noch in der „Entwicklungsphase“ und nutzt jedes Spiel, um sich wieder zur alten Stärke ranzutasten. Daher wird auch der kommende Gegner nicht unterschätzt: „St. Pauli wird, neben dem RK 03, bis jetzt der schwerste Gegner für uns in dieser Saison. Ich kenne St. Pauli noch nicht. Das Ergebnis des letzten Spieltages zeigt, dass wir einen mindestens genauso starken Gegner erwarten können wie wir im Moment sind. Es wird ein knappes Spiel, St. Pauli ist durch drei Spiele eingespielter, wir ein wenig erholter. Wir werden von Beginn an bis zum Schluss mit voller Konzentration, vollem Einsatz und ganzer Kraft spielen müssen, um als Sieger vom Platz gehen zu können“, lautet die Kampfansage von Wimberg. Die Gerüchte um die Rückkehr der BRC-Urgesteine Victor und Eugen Feidt, sowie Gerrit van Look haben sich mittlerweile zerstreut. Dafür wurde vor Kurzem der ehemalige Nationalspieler Hendrik van Look im Einsatz für die dritte Mannschaft der Westberliner gesichtet und ein Comeback in die erste XV ist nicht auszuschließen. So oder so muss Wimberg von Spiel zu Spiel mit dem Team variieren: „Wie in jedem Amateurverein haben wir an jedem Spieltag das Problem auf Spieler aus privaten und/oder beruflichen Gründen verzichten zu müssen. Wir haben bisher kein Spiel mit der gleichen XV starten können. Auch auf der Bank haben wir viel Bewegung“. Der einzige bleibende Ausfall ist Eckdreiviertel Paul Ries, der sich im Aufbauspiel für die zweite Garde des BRC gegen den USV Halle das Kreuzband gerissen hat.

Die Spieler vom Kultkiez St. Pauli können derzeit beruhigt aufatmen. Das wichtige Derby gegen den HRC wurde klar gewonnen und somit fällt auch ein wenig der Druck weg. Das macht sich auch auf dem Stimmungsbarometer bemerkbar: „die Mannschaft kommt in Fluss und wir haben Lust auf mehr Rugby“, berichtet Abteilungsleiter Nils Zurawski aus dem Lager der Braun-Weißen. Das kommende Spiel wird trotz der guten Stimmung im Team kein leichtes. Das weiß auch Zurawski und fasst zusammen: „BRC: Starker Sturm, erfahren, immer schwer. Das Beste in den letzten Jahren war eine lange gehaltene 12 zu 0 Führung, die dann doch verloren ging. BRC hat einen guten Start, leichte Gegner, ähnlich wie wir bisher. Gegen RK03 deutlich verloren, aber darauf würde ich nichts geben. An der Jungfernheide wird es schwer und wir hoffen dort gut dastehen zu können“. Es wird also für die Hamburger ein Prüfstein, um zu sehen, wo sie derzeit stehen. Das eigene Spiel der Elbstädter wurde über die Jahre weiterentwickelt, kompakter Sturm der die Meter nach vorne macht und eine agile Hintermannschaft, die zu vollenden weiß. Alles in allem eine gut funktionierende Mannschaft.

TotalRugby Prognose: Ein hartes Spiel steht beiden Teams bevor. Die Berliner haben zwar den Heimvorteil im Rücken, die Hamburger sind jedoch eingespielter. Ein Spiel auf Augenhöhe, dass nach hart umkämpften 80 Minuten in dem BRC mit +9 den glücklichen Sieger findet.


SC Germania List – Hamburger RC
Samstag, 3. Oktober, 14 Uhr

Beim Hamburger RC blasen die Verantwortlichen und Spieler Trübsal. Denn der Saisonstart ist alles andere als gelungen. Vergangene Spielzeit noch im DM-Achtelfinale zieren die Hamburger nach drei Spielen nun das Tabellenende der Gruppe Nord/Ost in der 1. Bundesliga. Zu allem Überfluss auch noch mit einem negativen Punktekonto (-1) wegen mangelhafter Jugendarbeit. Und nun muss der HRC auch noch nach Hannover zu Germania List reisen. Dort treffen die Hamburger auf ein Team mit hohen Ambitionen, das seine spielerische Qualität in den ersten Spielen der Saison bereits unter Beweis gestellt hat.

Die Enttäuschung über das verlorene Hamburger Stadtderby sitzt beim HRC noch tief. Das vor der Saison von der sportlichen Leitung ausgegebene Ziel des Klassenerhaltes erscheint daher immer deutlicher als realistische Einschätzung des eigenen Leistungsvermögens. Doch auch ein erfolgreicher Kampf gegen den Abstieg scheint für den HRC eine schwer zu nehmende Hürde zu sein. Dies ist auch HRC-Kapitän Gordon Roeder bewusst. „Wir müssen gegen unsere direkten Konkurrenten Leipzig und Hohen Neuendorf punkten. Das sind für uns die sogenannten Endspiele“, sagt Roeder. Entsprechend zurückhaltend schaut er daher dem Spiel in Hannover entgegen. „Gegen Germania rechnen wir uns realistisch betrachtet keinen Sieg aus. Wir wollen das Spiel aber nutzen, um uns spielerisch zu verbessern und auf die wichtigen Matches vorzubereiten. Wenn dabei noch der ein oder andere nicht eingerechnete Punkt rausspringt, nehmen wir den gerne mit“, erklärt Roeder. „Jetzt gilt es aber zunächst, nach vorne zu schauen, auf die eigenen Stärken zu vertrauen und den Spaß am Rugby nicht zu verlieren.“ Eine Ansage, die sich ein bisschen nach einer Durchhalteparole anhört.

Ganz anders präsentiert sich Germania List. Das Team arbeitet hart an einer Wachablösung in Hannover. Diese wäre den Germanen beim unglücklichen Unentschieden gegen den Lokalrivalen Hannover 78 beinahe gelungen. Die anderen beiden Spiele gewann List deutlich gegen die beiden Abstiegskandidaten Leipzig und Hohen Neuendorf. Zwar trübten einige Aussetzer in der Verteidigung die Siege, doch der Hamburger RC als dritter Abstiegsaspirant dürfte die Hannoveraner vor nicht allzu große Probleme stellen. Die „Abteilung Atttacke“ der Lister spielt sich immer besser ein und dürfte den HRC erdrücken. Immerhin winkt Germania List bei einem Sieg und der gleichzeitigen Niederlage des FC St. Pauli beim Berliner RC die Tabellenführung der Gruppe Nord/Ost.

Bei den nehmen die Verantwortlichen die angeschlagenen Hamburger aber nicht auf die leichte Schulter. "Hoffentlich sind wir nicht wieder der Aufbaugegner für den HRC so wie es schon einige Male der Fall war. Beim HRC scheint es momentan nicht gut zu laufen, ab dennoch dürfen wir Hamburg auf keinen Fall unterschätzen", warnt Sprecher Marian Treder. Den bisherige Saisonverlauf bewertet er zudem positiv - auch wenn Germania gegen Hannover 78 gerne den Sieg davon getragen hätte. Dennoch bleibt Platz zwei in der Gruppe Nord/ost das erklärte Saisonziel der Lister.

TotalRugby-Prognose: Spielerisch konnte der Hamburger RC bisher noch nicht überzeugen. Die Hintermannschaft agiert zu langsam und ideenlos. Der Sturm bringt nicht über die vollen 80 Minuten seine Leistung auf den Platz. Germania List wird sich daher in beiden Mannschaftsteilen als überlegen zeigen. Der Sieg der Hausherren fällt mit +27 Punkten somit deutlich aus.

 

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