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TotalRugby-Vorschau: 1. Bundesliga (5./6. September)
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 4. September 2015

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Der BRC freut sich über die Rückkehr des Ex-Nationalspielers Franck Moutsinga in den regelmäßigen Spielverkehr - © Vogel

An diesem Wochenende steigen endlich auch die Nord/Ost-Teams ins Ligageschehen ein. Insbesondere in Berlin wird es spannend, wenn der RK 03 Berlin den Stadtrivalen BRC zur ersten Standortbestimmung der noch jungen Spielzeit empfängt.

Nord/Ost

Hannover 78 - FC St. Pauli
Samstag, 5. September, 14 Uhr

Dieses Wochenende startet nun auch die Gruppe Nord/Ost komplett in die Erstligasaison 2015/16. Hannover 78 empfängt dabei als amtierender Nordmeister den FC St. Pauli. Klares Ziel der Leinestädter: Die Play-offs um die deutsche Meisterschaft. Dafür muss in der Endabrechnung der Gruppenspiele mindestens der zweite Tabellenrang herausspringen. „Wir peilen in der 1. Bundesliga den dritten Platz an“, sagt 78-Sprecher Dirk Sebesse.

Damit dieses Vorhaben gelingt, haben die „Nordlichter“, wie das Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt auf der Vereinshomepage genannt wird, ein strammes Vorbereitungsprogramm auf die anstehende Saison absolviert. Im August trat die Mannschaft von Trainer Torsten Schippe bei fünf Testspielen an. Darunter ein Testspiel gegen den mehrmaligen niederländischen Meister Den Haag. Dort nahm 78 auch zum Abschluss der Vorbereitung an einem international besetzten Turnier mit Mannschaften aus Belgien, den Niederlanden und Irland teil. „Wir konnten einen guten zweiten Platz erreichen und mussten uns nur den routinierten Iren im Endspiel geschlagen geben“, erzählt Sebesse. „Dieser Erfolg ist umso höher zu bewerten, da wir auf bewährte Spieler wie Benni Simm, Phil Szczesny, Pascal Fischer, Daniel Windolf, Nico Müller, Mark Gordon, Maik Nafin und Kevin Riege verzichten mussten.“

Um das Saisonziel zu erreichen, wollen die „Nordlichter“ laut Dirk Sebesse alle Heimspiele „sicher gewinnen“. Damit dieses Unterfangen auch von Erfolg gekrönt wird, verstärkt ab dieser Saison Prop Rufus Henneken nach seinem Wechsel vom Berliner RC die Hannoveraner. Trainersohn Felix Schippe wird dagegen wegen eines beruflichen Engagements in Neuseeland der Mannschaft seines Vaters fehlen. Bleiben wird dagegen Nationalspieler Nico Müller, der einen Job vor Ort gefunden hat.

Bei Deutschlands größtem Rugby-Verein herrscht dagegen Schweigen im Walde. Den einzigen „Neuzugang“, den der FC St. Pauli auf seiner Homepage und auf Nachfrage offiziell vermeldet, ist ein FSJler. Dessen Einsatzort wird eher im Büro der Braun-Weißen als auf dem Platz sein, da der 22-jährige Frankfurter beim Football-Team der Hamburg Blue Devils als Trainer und Spieler aktiv ist. FC St. Pauli verfügt dennoch über einen großen Pool an Nachwuchsspielern aus den eigenen Reihen, mit denen der personelle Umbruch, der in der vergangenen Saison eingeläutet wurde, auch in dieser Spielzeit fortgesetzt wird. Die Nachwuchskräfte werden dabei über die Verbandsliga und Regionalliga Nord langsam an die Bundesligamannschaft herangeführt. Deshalb kann beim FC St. Pauli das Saisonziel nach drei Play-off-Teilnahmen in Folge nur Klassenerhalt lauten.

TotalRugby-Prognose: Beide Mannschaften werden noch ihren Spielrhythmus finden müssen – Vorbereitungsspiele hin oder her. Beim FC St. Pauli wird dabei interessant sein, wie die Hamburger ihren personellen Umbruch weiterführen. Hannover 78 ist daher klarer Favorit in diesem Spiel, weil die Mannschaft einfach erfahrener und routinierter ist. Daher gewinnt 78 die Partie mit +28

 

RC Leipzig - SC Germania List
Samstag, 5. September, 15 Uhr


In Leipzig hat sich über den Sommer einiges bewegt. Mit einem global agierenden Paketdienstleister konnte ein großer Sponsor an Land gezogen werden und es bleibt abzuwarten, was sich demnächst in der sächsischen Messestadt noch entwickeln wird. Auch die Kooperation mit der Sharks Academy im südafrikanischen Durban wurde weiter ausgebaut, so dass fünf Leipziger Spieler inklusive des Trainers Andreas Kuntze im Sommer nach Südafrika reisen konnten und dort im Summer Camp der Sharks Academy an den Taktik-, Trainings- und Ernährungsschulungen teilgenommen haben. „Für die Daheimgebliebenen gab es ein festgelegtes Fitnessprogramm“, teilt Leipzigs Pressesprecher Sven Paukstat mit. Aus diesem Grund ist Paukstat überzeugt, dass die Leipziger „ein sehr fittes Team an den Start bringen“ können. Auch ein gemeinsames Trainingswochenende mit dem etablierten Bundesligisten Hannover 78 soll die Debütanten auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereiten. „Unser Ziel ist der sechste Platz. Wir sind zwar der Aufsteiger aus der unteren Liga, aber es muss ja unser Ziel bleiben, unsere Chance zu nutzen und uns zu etablieren“, betont Paukstat. Die Gegner RK 03 Berlin, Hannover 78, SC Germania List und der „offensichtlich wieder erstarkte BRC“ sieht Paukstat bei aller Ambition noch uneinholbar. „Wir hoffen, gegen den Rest bessere Chancen zu haben. Aber sicher sehen wir erst nach den ersten Spielen, wo unsere Möglichkeiten zum Klassenerhalt genutzt werden müssen“, räumt Paukstat ein. Das kommende Spiel gegen den SC Germania List wird auch gleich die erste Bewährungsprobe der Sachsen werden: „Es ist das erste Zusammentreffen beider Teams, daher kennen wir unseren Gegner auch nicht so gut. Vermutlich sind sie uns in beiden Mannschaftsteilen überlegen“.

Bei den Germanen aus Hannover bricht nun eine neue Zeit an. Nach dem Abgang von Kulttrainer Allan Nugent hat der Ire Duaine Lindsay das Amt übernommen und macht seitdem „ein ausgezeichnetes Training“, so Marian Treder, seines Zeichens stellvertretender Abteilungsleiter. Zudem kommt ein ordentlicher Schwung an frischen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs in die Mannschaft, unter anderem Maurice Riege, Leon Faust und Hennrick Meyer, die allesamt ihr Können in der Junioren Nationalmannschaft beweisen konnten. Auf den Spieler des Turniers bei der Deutschen Siebener Meisterschaft in Heusenstamm, Niklas Koch, müssen die Germanen aber noch bis Dezember warten, dann wird das Rugbytalent, das sich mit der deutschen VII Nationalmannschaft im englischen Harpenden eine Menge Anerkennung erspielt hat, 18 Jahre alt und darf bei den Großen ordentlich mitmischen. Die Zielstellung ist bei den Blau-Weißen ganz klar formuliert: „Im Blick auf die kommende Saison möchten wir an die Erfolge der letzten Saison anschließen und uns in Sachen Basics und Standards weiterhin verbessern. Aber auch Fehltritte sollen dieses Jahr häufiger vermieden werden. Am Ende wollen wir uns damit um einen Platz in der Nord/Ost Tabelle verbessern“, so Treder. Das kommende Spiel gegen die Leipziger Löwen wird für Spieler und Trainer das erste XVer Spiel seit langem. „Man weiß nie genau was von einem frisch gebackenen Aufsteiger zu erwarten ist. Wir vermuten dass Leipzig sehr großen Ansporn haben wird und in Folge dessen gefährlich werden kann“, prognostiziert Treder.

TotalRugby-Prognose: Die Leipziger sind ambitioniert und geben mit einem Heimspiel ihr Debüt in der ersten Bundesliga. Die Germanen hingegen sind dort schon längst angekommen und wollen weiter hoch hinaus. Nach den ersten 20 Minuten des Spiels kommen die Hannoveraner ordentlich in Tritt und gewinnen am Ende mit +42 die Partie.

 

RK 03 Berlin - Berliner RC
Samstag, 5. September, 15 Uhr

Die neue Saison beginnt für die Ostberliner mit einem Paukenschlag. Im ersten Spiel wartet gleich das große Derby gegen den Erzrivalen Berliner RC. „es geht um nichts Geringeres als die Titelverteidigung der Vorherrschaft in der Stadt“, verkündet RK-Pressesprecher Lutz Joachim. Daher wurde in den letzten Wochen ordentlich geackert, um im Spiel gegen die „Wundertüte BRC“ ausreichend gewappnet zu sein. Mit Sicherheit haben die Gelb-Schwarzen des Öfteren auf die andere Seite der Spree geschielt, um die aktuelle Entwicklung des BRC nach dem Trainerwechsel zu beobachten. Aber auch die Stadtnachbarn konnten nichts weiter herausfinden: „Wir wissen nicht, was beim BRC nach dem Trainerwechsel kommt und was die mögliche Rückkehr älterer Spieler und Nachrücker aus dem Nachwuchs anbelangt. Daher lässt sich über Stärken und Schwächen des BRC nur spekulieren und sind schwer einzuschätzen“, erläutert Joachim, schiebt aber nach: „Vermutlich wird es wie immer ein Spiel auf Augenhöhe geben“. Dass die Ostberliner keiner weiteren Motivation für dieses Spiel benötigen, sollte jedem klar sein, dennoch gibt Joachim das klar definierte Saisonziel raus: „Ziel ist es, in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zu kommen. Das wäre der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte“. Um das zu erreichen, müssen die Männer um Spielertrainer Christian Lill nahezu jedes Spiel gewinnen. Aufgrund der Sogwirkung des Erfolgs vom letzten Jahr, haben sich viele junge Talente aus den Berliner Vereinen den Gelb-Schwarzen angeschlossen und den Kader in der Tiefe vergrößert. Somit sollten die Ostberliner personell so gut aufgestellt sein wie nie.

Die Zehlendorfer halten sich hingegen mit eigenen Infos bedeckt und es scheint, als ob sie das Rätselraten um die aktuelle Situation des Traditionsvereins genießen. Viel wurde in den vergangenen Tagen und Wochen spekuliert. Fest steht aber, dass im vergangenen Spiel gegen die Rugbyunion Hohen Neuendorf kaum einer der vermuteten Rückkehrer auf dem Platz standen. Einzig Franck Moutsinga wurde als BRC-Urgestein nach seiner Auszeit vom Rugbysport wieder im BRC-Dress gesichtet. Trainer Tim Wimberg setzt viel auf die Integration der jungen Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen und folgt damit der anvisierten Marschroute des vergangenen Trainers Danny Stephens. Aber vielleicht gibt es ja zum großen Derby ein Comeback einiger Spieler.  Am vergangenen Wochenende dominierten die Westberliner in den Standards, allerdings sind die Ostberliner ein anderes Kaliber und werden den Gästen vom linken Spreeufer garantiert eine Menge Paroli bieten.

TotalRugby-Prognose: Das große Derby der Hauptstadt gleich zum Auftakt. Das ist für die Spieler beider Mannschaften ein mentaler Kraftakt. Den Zuschauern wird ein spannendes Duell geboten, in dem allerdings am Ende die Hausherren knapp gewinnen. RK 03 +12

 

RU Hohen Neuendorf - Hamburger RC
Samstag, 5. September, 15 Uhr

Der erste Härtetest für die Männer aus der Oberhavel wurde absolviert und das Ergebnis ist nicht gerade erfreulich (55:0 Niederlage gegen den BRC). Zu oft hat man den Gegnern in der eigenen Verteidigung große Lücken angeboten, die auch konsequent genutzt wurden. Im eigenen Angriff sah es oft nicht besser aus: „Die wenigen Bälle, die zum Verbinder gelangten, wurden oftmals durch Tritte oder Vorwürfe vertendelt“, berichtet Hohen Neuendorfs Pressewart Andreas Vogel. Demnach hat Trainer Maximiliano Bonanno viel zu tun, um seine Mannschaft einzutakten: „Trainer und Spieler werden die Fehler auswerten und daran arbeiten, um am Samstag besser auszusehen“, lässt Vogel verlautbaren. Das nächste Spiel wird für die Oberhavelländer ein kleiner Hoffnungsschimmer, denn mit dem Hamburger RC kommt ein Gegner nach Hohen Neuendorf, der sich dort immer schwer getan hat. Die Vorzeichen stehen also gut. Ob Trainer Bonanno es jedoch geschafft hat, die Fehler in seinem Team abzustellen, wird sich erst am Samstag zeigen.

Die Hamburger sind heiß auf ihr erstes Saisonspiel und „wollen den ersten Sieg einfahren“, verkündet HRC-Kapitän Gordon Roeder. In der Vorbereitung „hat HRC-Coach Carsten Segert die Mannschaft intensiv auf den Saisonauftakt vorbereitet. Das Team hat vor allem bei den kraftraubenden Konditionseinheiten sehr gut mitgezogen,” so Roeder. Allerdings müssen die Hamburger in der neuen Saison auf einige Kräfte verzichten. Sturmtrainer Michael Smith steht den Elbstädtern nicht mehr zur Verfügung. Dafür soll Kapitän Roeder in einer Doppelfunktion als Co-Trainer fungieren. Auch die Flanker Lars Dreessen und Christian Droll, sowie Hakler Alwin Klick und Zweite-Reihe-Stürmer Alexander Hänert „haben den Rot-Schwarzen den Rücken gekehrt“. „Zudem startet der HRC aufgrund mangelhafter Jungendarbeit (es kann keine spielfähige Jugendmannschaft gestellt werden) mit einem Punktabzug von 2 Punkten in die Saison. Für den Spielerstamm des HRC wird die kommende Spielzeit also ein Kraftakt und es wird schwer werden, den sensationellen Erfolg des Vorjahres zu wiederholen“, so Roeder weiter. Die Hamburger stehen also derzeit mit dem Rücken zur Wand und müssen so viele Punkte einfahren wie möglich. Also steht die Marschroute für das kommende Spiel fest: „In Hohen Neuendorf erwartet uns ein schweres Spiel, insbesondere da die RUH schon im Spielrhythmus ist und uns der selbige noch etwas fehlt. Wir müssen an uns glauben und die einfachen Dinge gut machen, dann haben wir eine gute Chance, als Sieger vom Platz zu gehen“, erläutert Roder.

TotalRugby-Prognose: Die Hohen Neuendorfer sind nach der letzten Niederlage ein wenig deprimiert und auf Wiedergutmachung aus. Dabei ist der Heimspielfaktor nicht zu unterschätzen. Die Hamburger sind zwar fit, aber müssen sich erst finden. Dazu kommt noch eine große Teamumstellung aufgrund der zahlreichen Abgänge. Nach einer zerfahrenen ersten Halbzeit fangen sich die Hamburger und können beim Abpfiff die Arme hochreißen. HRC +15

 

Süd/West

RG Heidelberg - ASV Köln
Samstag, 5. September, 12 Uhr

Die Rudergesellschaft Heidelberg kann bei der Heimpremiere gegen den ASV Köln in der Hintermannschaft aus dem Vollen Schöpfen. Mit Bastian Himmer und Marvin Dieckmann sind zwei Leistungsträger der 7er-Nationalmannschaft aus dem Sommerurlaub zurück und auch die 1. Mannschaftspremiere von Nationalmannschaftskumpel Tim Lichtenberg erscheint nach erfolgreicher Weißheitszahn-OP im Bereich des möglichen. Zudem sind die beiden Ex-Hannoveraner Florian Wehrspann und Mike Härtel nach langer Verletzungspause in den Trainingsbetrieb zurückgekehrt. Fehlen wird Zweite-Reihe-Brocken Christian Hug, der gegen den RK Heusenstamm einen sehenswerten Versuch erzielen konnte, sich allerdings in der gleichen Partie einen Außenbandriss im Fuß zugezogen hat und damit einige Wochen ausfallen wird.


Beim Kölner ASV haben sie die knappe Niederlage vom vorigen Wochenende inzwischen verdaut. „Es war sehr bitter für uns, zu sehen, wie vier wichtige Punkte flöten gehen“, sagt Vize-Kapitän Andreas Blasek. Doch die Unterstützung durch die eigenen Fans habe die verlorene Partie schnell verblassen lassen. „Wir sind auf einem guten Weg sind und die harte Arbeit zahlt sich aus. Wir haben es geschafft, ernst genommen zu werden!“ Diese Einschätzung will das ASV-Team jetzt gegen die RGH untermauern. „Diese Woche haben wir ganz normal weitertrainiert. Es gilt weiterhin, jedes Spiel ist ein kleines Finale“, so Blasek, „und gegen die RGH wollen wir genauso spielen wie gegen Frankfurt.“ Verzichten müssen die Kölner allerdings auf ihren Kapitän Thorben Junge (Zweite Reihe), der wegen einer Schulterverletzung für zwei Wochen ausfällt, auch Sascha Daniel (Außendreiviertel) laboriert noch an seiner Schulterecksgelenksprengung. Überdies ist 7er-Nationalspieler und Gedrängehalb Steffen Abel aus privaten Gründen nicht verfügbar. Immerhin: Ben Hesse ist aus dem Urlaub  zurück und wird die ASV-Rugger in der Reihe verstärken.

TotalRugby-Prognose: Der ASV Köln hat sich gesteigert und wäre in Bestbesetzugn ein echter Prüfstein für die Rudergesellschaft. Aber aufgrund der Ausfälle bei den Kreuzrittern, werden die angriffslustigen „Orange Hearts“ die Partie von Beginn an kontrollieren und einen ungefährdeten Sieg mit +38 Punkten Unterschied einfahren.

 

TV Pforzheim - RK Heusenstamm
Samstag, 5. September, 15 Uhr

„Wir brauchen noch zwei, drei Spiele, bis wir den richtigen Spielfluss haben, bis alle Spielmuster und Zurufe verinnerlicht sind, aber wir haben jetzt schon einen positiven Teamgeist, der uns auch am Samstag bei unserem ersten Heimspiel tragen wird.“ John Willis muss nicht zum ersten Mal als Trainer des Rugby-Bundesligisten TV Pforzheim zum Saisonbeginn einen großen Umbruch im Teamgefüge bewältigen. Der RKH sei, so Willis, ein junges Team mit schnellen Spielern, die „gerne auch mal Überraschendes ausprobieren“. In der vergangenen Saison gab es für den TVP zwar klare Siege, doch Willis, der mit dem zweiten Coach Neil Foote die Pforzheimer auf die Heimpremiere vorbereitet, tritt auf die Euphoriebremse: „Es gibt in der neu strukturierten Bundesliga Süd/West keine einfachen Gegner. Das zeigen die Ergebnisse der ersten Runde.“ Spielzüge lernen, Laufwege studieren – das Training des TVP ziele darauf ab, so Willis, eine mannschaftliche Geschlossenheit zu erzeugen, in der vieles zur Routine wird und das blinde Verständnis unter den Spielern fördert. Altgediente Stammspieler wie Mustafa Güngör und Jeremy te Huia müssen in dieser Saison nicht nur internationale Neulinge einbinden, sondern vor allem auch Spieler aus der zweiten Mannschaft und der Jugend. Gegen den SCN schnupperten diese bereits Bundesliga-Luft.

Den „Füchsen“ aus Heusenstamm droht ein Fehlstart mit null Punkten aus drei Spielen, denn nach der Auftaktniederlage gegen Angstgegner RG Heidelberg warten nun mit Vizemeister Pforzheim und Titelverteidiger Heidelberger RK zwei nahezu unlösbare Aufgaben. „Eigentlich sind die Rollen sehr klar verteilt“, meint RKH-Trainer Jens Steinweg. Der TVP sei bereits seit Jahren "der einzig ernsthafte Gegner für den Serienmeister HRK und somit noch eine Nummer zu groß“. Mehr als ärgern konnte man die Goldstädter bislang nicht. Im Vergleich zum ersten Saisonspiel gibt es im Kader einige Veränderungen: Leon Hees und Marc-Andre Bettner, die zuletzt für das deutsche Siegener-Team im Einsatz waren, stehen ebenso wieder zur Verfügung wie Sturmführer Pascal Drügemöller. Dafür fehlen in Patrick Weber und Tobias Apelt zwei Spieler aus der Hintermannschaft. „Aber mit Blick auf den Spielfluss sollten wir das Spiel leicht verstärkt antreten“, meint Steinweg. Zudem sei sein Team nach der etwas enttäuschenden Auftaktniederlage „hochmotiviert".

TotalRugby-Prognose: Beflügelt durch die Rückkehr der 7er-Nationalspieler Hees, Biniak und Bettner wird der RK Heusenstamm zu Beginn gut mithalten können. Doch mit fortschreitender Spielzeit wird der TV Pforzheim Zugriff auf die Partie bekommen und am Ende ungefährdet mit +28 Punkten gewinnen. Aber Achtung: Die schnellen Füchse könnten durchaus einen Offensivbonuspunkt an den Martinsee entführen.

 

SC Frankfurt 1880 – TSV Handschuhsheim
Sonntag, 6. September, 15 Uhr

Nach dem Last-Minute-Sieg in Köln hoffen die Frankfurter, dass sie im ersten Heimspiel der Saison nicht so sehr zittern müssen. „Das Spiel in Köln war die erwartet schwere Aufgabe“, meint SC-Trainer Karl Savimaki. „Seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte, haben sich die Kölner gut entwickelt. Die beiden neuen Südafrikaner bilden eine starke Plattform für den Rest der Mannschaft.“ Sein Team habe zwar in der ersten Hälfte gut gespielt und viel Ballbesitz gehabt, aber zu wenige Punkte gemacht - auch weil die Kölner Stürmer mit viel Herz gespielt hätten. Zu Hause erwartet die Achtziger nun eine ähnliche Aufgabe. „Der TSV hat sehr starke Stürmer. Ich kenne mich mit ihrem Sturmspiel sehr gut aus, da müssen wir sehr aufmerksam sein. Für uns wird das ein echter Härtetest. Vergangene Saison waren beide Spiele sehr eng. Diesmal erwarte ich ein ähnlich spannendes Spiel.“ Zuversichtlich stimmt Savimaki, dass sich die personeller Situation im Vergleich zur vergangenen Woche verbessert hat. "Einige Spieler sind aus dem Urlaub zurück“, berichtet er. Zudem gab es gute Nachrichten aus dem Lazarett: Die Rippenverletzung, die sich Gedrängehalb Dennis Feidelberg in der Vorbereitung zugezogen hatte, ist nicht so schlimm wie befürchtet. Weil Savimaki aber kein Risiko eingehen will, wird das Eigengewächs noch eine Woche pausieren. Jannis Läpple hat die vergangene Woche derweil gut überstanden. „Er ist wieder fit, das ist fantastisch“, freut sich der Trainer.

Der erste Saisonsieg soll her, da besteht gar kein Zweifel. Gegen die direkten Konkurrenten Frankfurt, RKH, ASV, RGH und SCN wollen die Löwen in dieser Saison mächtig Punkte sammeln. Die Motivation beim Turn- und Sportverein ist riesig, was sich auch an der hervorragenden Beteiligung in den Trainingseinheiten von Ex-Bundestrainer Peter Ianusevici ablesen lässt. Personell hat der Trainerstab der Handschuhsheimer wenig Sorgen, einzig der zuletzt sehr verletzungsanfällige Kapitän Gregor Hartmann droht mit einer Kopfverletzung auszufallen

Totalrugby-Prognose: Frankfurt hat nach dem knappen Sieg in Köln mehr Rückenwind als der TSV nach dessen klarer Niederlage gegen den nicht in bester Besetzung angetretenen Meister Heidelberger RK. Zudem hat SC-Trainer Savimaki nun mehr personelle Alternativen. Eng wird es trotzdem erneut. Die Achtziger setzen sich mit sechs Punkten Vorsprung durch.



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Kommentare (2)add comment

Karl-Heinz Schmidt said:

3603
...
Ich dachte Robby Lehmann aus Potsdam ist Trainer des RCL? So steht es zumindest auf der Leipziger HP.
September 04, 2015

Andreas Hauer said:

2314
Robby Lehmann
hat ja auch die A-Lizenz....
September 04, 2015

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busy
Letzte Aktualisierung ( Freitag, 4. September 2015 )
 
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