Andreas Müller
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Immer ruhig und gediegen was wir heute nicht schaffen, das bleibt... Wir sollten jetzt nicht die Herde verrückt machen und alle Kraft nur noch in 7s Rugby leiten, denn wir brauchen das 15er genauso und sollten es jetzt nicht wie ein Opferlamm zur Schlachtbank führen. Dadurch wird dem 7er nicht weiter geholfen, wir brauchen eher beide Arten über den Sommer oder wir verabschieden uns mittelfristig vom Ur-Rugby, was dem deutschen Rugby an sich bestimmt nicht gut tun würde. Mir wird hier gerade zuviel auf eine Karte gesetzt! 7s Rugby ist sehr erfolgreich und kann für den DRV zum Motor werden, der den Karren wieder flott macht, aber dann muß das XVer gleichziehen bei Damen und Herren, nur so behalten wir unsere Grundsätze im Blick, das Jeder beim Rugby mitspielen kann, wenn es darum geht zu expandieren. Das sehr leistungsbezogene 7s Rugby schreit nach Athleten und unsere überwiegende Anzahl an Ligaspielern muß nebenher Geld verdienen, was die Zeit für Training limitiert und es werden immer noch vernünftige Strukturen gebraucht um die Leistungsentwicklung im Bundesligaspielbetrieb und den Auswahlen auf eine breitere Basis zu stellen. All das kostet viel Geld und Einsatz an Leuten, dafür ist der Anreiz bei Olympia oder der World Series zu spielen der richtige Aufhänger zur Förderung. Damit wir in ganz Deutschland vorwärts kommen, muß dieser Schwung jetzt dazu genutzt werden, weitere Sponsoren und Mäzene zu gewinnen um die Strukturen zu festigen und den Vereinen/Verbänden die Arbeit zu erleichtern. Wir können nur hoffen das die Spezialeinheit um Rainer Kumm und seinem Stab weiter soviel Erfolg hat und bis zum nächsten Jahr noch besser wird. Der DRV kann davon nur profitieren, wenn es die Anreize weiter streut und somit für einen gewaltigen Boom sorgt, dem wir seit Jahrzehnten hinterher jagen. Viel Glück und No Pain, no Gain! Gebt alles was geht Männer, Rugby Deutschland steht hinter euch! Ovale Grüße |
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Glückwunsch!! Aber ist das 7er-Rugby wirklich so groß? Zu allererst: Meinen Glückwunsch an die DRV-Seven für die tolle Arbeit der letzten Monate und für den verdienten Erfolg. Alles Gute für das Turnier im Juni 2016, wird 'ne harte Kiste, die Chancen sind eher gering (1 zu 16). Aber warum soll's denn nicht nochmal klappen? Ich habe mir jetzt eine ganze Reihe 7er-Spiele und -Turniere angesehen in den letzten Monaten, nicht nur die Spiele der DRV-Seven. Ob mir die 7er-Variante gefällt oder nicht, ist völlig nebensächlich. Was mir aufgefallen ist bzw. was mich zum Nachdenken gebracht hat: Das Zuschauerinteresse bei allen Turnieren scheint mir eher sparsam zu sein, egal wo, z.B. an diesem Wochenende. Die Word Series oderwiedasnochmalheisst mal abgesehen, dazu später nochmal was. Das Medieninteresse an alten Rugbystandorten (H-berg z.B.) und -regionen (Südwest) mag ja durchaus gestiegen sein. Aber sonst? Ich bin seit fast vier Jahren für einen Rugbyverein im Ruhrgebiet tätig und wir versuchen, die Leute auf vielen Kanälen für unseren Sport zu begeistern. Gerade seitdem bekannt ist, daß Rugby 2016 wieder olympisch sein wird, weisen wir in allen Gesprächen mit Fans, Zuschauern, Sponsoren, Förderern undundund darauf hin. Bei der Erklärung, was 7er-Rugby ist, ernten wir zuerst Unkenntnis und dann leichtes Kopfschütteln, weil sich kaum jemand vorstellen kann, dass das interessant anzuschauen ist bzw. daß es das überhaupt gibt. Bei zahllosen Erläuterungen habe ich zumeist diese Reaktion erhalten: Was soll das denn? Habe nur ich das Gefühl, daß eine Rugbyvariante, die als weltweiter Unterhaltungszirkus gut funktioniert (ich wollte ja auf die World Series zurückkommen) und bei dem Party, Verkleidungen etc. mittlerweile in der Berichterstattung weit vorne sind und dem Sport zum Teil den Rang ablaufen, mit aller Gewalt gehypt werden soll? Ich habe keine Ahnung, wie es das 7erRugby anstelle des 15er zu Olympia geschafft hat, es klingt wie ein Kompromiss zwischen Funktionären, aber mir gefällt es ganz und gar nicht, wie hier künstlich etwas aufgebauscht werden soll, was keine Substanz unter sich hat (geht jetzt nicht gegen Mitteldeutschland, von Euren Teams spielt aber keiner in der Nationalmannschaft, oder?). Die 7er-Nationalmannschaft hat bisher Großes geleistet, keine Frage! Das will ich auch nicht kleinreden. Aber welchen Stellenwert wird eine Nationalmannschaft ohne Ligabetrieb etc. unter sich haben? Kann man ja mal fragen. Mit kommen da Vergleiche zum Radsport in den 90ern in den Sinn. Solange Telekom und Gerolsteiner vorne dabei waren, waren wir alle Jan Ullrich. Kurze Zeit nach dem Zusammenbruch des Lügengebäudes hat sich kein Mensch mehr Amateurrennen angesehen, ich hab's erlebt. Wirkliches Interesse am Radsport war nicht da, nur Medienhype, auf den die Leute abgefahren sind. Über den Worldcup in England im September/Oktober wird man sicherlich noch viele Jahre reden. Das olympische Rugbyturnier 2016 wird es kaum schaffen, daß sich im folgenden Monat jemand daran erinnert, schätze ich. Daß der DRV mit dem Förderungszwang für die olympische Variante auf der einen Seite und der attraktiveren 15er-Variante mit ausgeprägtem Ligenbetrieb auf der anderen Seite so ein wenig in der Zwickmühle steckt, ist bedauernswert. Er sollte aber ganz genau darüber nachdenken, welche Variante auf lange Sicht erhaltenswerter ist. Ein schneller Hype kann auch ganz schnell wieder vergessen sein, wenn erst mal das nächste ganz tolle Ding entdeckt ist. Und das kann wieder was ganz anderes sein. Diese Ausführungen wird nicht jeder teilen. Aber ich denke, solch einen Denkanstoß muß unser Sport vertragen. |
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Was lernt uns das? Ich möchte in der 7er/15er-Frage zwei Gesichtspunkte der Diskussion vertiefen: 1)Zeitaufwand und Zuschauerinteresse 2)SpielerInnentypus. 1)Ein 7er-Liga-Spielbetrieb setzt Turnierform voraus; das bedeutet, dass ein Spieltag bei sagen wir mal 8 Teilnehmern ca. 5 Stunden dauern wird. Für die Aktiven mit ein paar weiteren Stunden Anreise und Vorbereitung bedeutet dies, dass der ganze Tag gelaufen ist. Und ob ich es als Zuschauer regelmäßig 5 Stunden auf dem Platz aushalten würde, glaube ich eher nicht. Natürlich könnte man jede Veranstaltung durch Beiprogramm aufwerten, aber das nutzt sich ab, und bald wird in einer anderen Sportart wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Und: Im Winter und Herbst setzte ich ja gern mal 80 Minuten schlechtem Wetter aus - aber dann möge doch bitte die 3.Halbzeit zügig beginnen. Oder sollte man sich nur die Endspiele der 7er-Turniere anschauen und die Aktiven in der Vorrunde unter sich lassen? Das kann's auch nicht sein; so scheint es aber selbst bei den wichtigen 7er-Turnieren zur Zeit zu laufen. Ein Indikator für den Status mancher 7er-Turniere ist der Bildhintergrund bei Videos: Grün dominiert, der Background ist teilweise ausgesprochen pastoral. Was lernt uns das? 7er-Spielbetrieb ist etwas für die wärmere Jahreszeit und muss einen Event-Charakter behalten - den man nicht durch inflationäre Häufung gefährden darf. Der 15er-Spielbetrieb unterliegt deutlich weniger diesem Gewöhnungs-Verschleiß und bleibt selbst bei mäßigem bis nicht vorhandenen Beiprogramm halbwegs attraktiv. 2)Wie Andreas deutlich formuliert hat, setzt die Ästhetik und Dynamik des 7er athletische Aktive voraus; ansonsten kann 7er-Rugby schrecklich gut gemeint wirken. Diese athletische Durchbildung können aber von Typus, Talent,Zeiteinsatz und Engagement her nur relativ wenige leisten. Für die Ausbreitung des Rugby ist dieser Typus als Image-Faktor wichtig. Aber noch wichtiger ist bei der Ausbreitung die Anzahl der für diesen Sport interessierbaren Leute. Dazu gehören eben auch die quadratisch praktischen Pykniker oder die ungelenken Leptosomen, die zudem bei der Kärrner-Arbeit in den Vereinen und Verbänden deutlich stärker vertreten sind. Promotet man 7er, wird der Kader eher bei 15 Aktiven liegen, setzt man auf 15er, wird sich der Kader etwa bei 30 Aktiven einregeln. Und 30 Leute sind erstens mehr als 15 und bilden zudem eine offenere und interessantere Gemeinschaft. Was lernt uns das wieder? Dass das 7er-Rugby, gut dosiert, imagemäßig das Rugby in Deutschland voranbringen kann, dass aber die Quantität, die am Ende in Qualität umschlägt, nur über eine Förderung des 15er gesteigert werden kann. Dies besonders in der gegenwärtigen Situation, wo die staatliche Förderung in erster Linie das olympische 7er pusht. Ich habe als Schul-Rugby-Pionier immer auf 15er-Teams hin gearbeitet, die zum Kern der Sport-Union-NSU geworden sind, während etliche andere Schul-Standorte, die auf 7er setzten, inzwischen längst von der Bildfläche verschwunden sind. |
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Ich teile die Skepsis der beiden Vorkommentare. Ein Premiumprodukt, noch dazu ohne Unterbau, wird dem Rugby im Deutschland weder sportlich noch vom Zuspruch her weiterhelfen, selbst eine Qualifikation zum olympischen Endrundentunier würde daran nichts ändern, da Rugby in Deutschland in erster Linie ein massives Imageproblem hat, wer es nicht glaubt sollte sich mal mit Müttern unterhalten. Grundsätzlich bezweifle ich auch, daß die 7er Variante weiter an Popularität gewinnen wird.Taktisch wird sich 7er zum reinen Laufspiel weiterentwickeln und es werden nur noch Pfeilschnelle Spieler auf dem Platz stehen bzw. gebraucht, doch wer will das sehen? Ich weiß auch nicht ob sich der IRB einen Gefallen damit tut zig Derivate einer Sportart zu promoten, als nächstes wird Touch olympisch? Spontan fällt mir keine andere Mannschaftssportart ein wo das so praktiziert wird. Der Kuchen wird dadurch nicht größer, nur jetzt wollen mehr davon ab haben, darunter wird langfristig die ein oder andere Variante leiden. In Deutschland ist der Schritt Richtung 7er paradoxerweise fast zwingend, da die Breite an der Basis für 15er schlichtweg fehlt.Das würde ,meiner Meinung nach, Rugby in Deutschland aber noch mehr an den Rand drängen , olympische Sportart hin oder her. |
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... Ich weiß nicht weshalb es hier um 15er gegen 7er Rugby geht (eine solche Debatte gibt der gute Kommentar für mich nicht her), wo doch beide Spielarten hervorragend voneinander profitieren können, wenn das Ganze mit klarem Verstand gesteuert wird. Die bestbesuchtesten Rugby-Veranstaltungen in Deutschland an die ich mich erinnern kann, waren im Übrigen die Hannover Sevens 2008 und 2009, dabei ging es sehr wohl um den Sport und eben nicht nur um die 3. Halbzeit oder irgendeine Gaudi. |
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Entwicklung junger Talente Im Superrugby der Südhemisphere spielen viele junge Talente im Alter von ca. 20-25 Jahren schnelles, attraktives Rugby im XVer. Nur wann und wo spielen unsere Leute hier XV? Wir sind fertig mit unseren Spielen, wenn andere erst richtig loslegen?! Also sieht uns auch Niemand und es wird schwierig darüber zu berichten. Eine Parallelgesellschaft für 7s und XVer muß her und dann kann sich Jeder sein Stückchen aussuchen. Macht es nicht so kompliziert, einzig der Mangel an guten Spielern läßt uns über 7s oder XVer in Streit geraten. Wir brauchen mehr Ausbildung im Jugendbereich und Anreize für beide Varianten!! Ovales Wochenende und viel Glück bei der Sevens DM! |
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@ LS, wenn man keine Ahnung hat, wie Regionalauswahlen im SuperRugby funktionieren, dann sollte man Rugby-Deutschland mit Gedankenstützen verschonen. Der Neuseeländische Rugbyverband (NZRU) z.B. ist der Besitzer aller 5 Franchises, bezahlt die Trainer und sämtliche Spieler. Einfach nur rumzupöbeln Rugby-Deutschland hätte die Regionalauswahlen abgewählt ist ziemlich einfach. Ich selbst finde die Idee Regionalauswahlen zu bilden auch sehr interessant, allerdings hat bei der Ligareform komplett der Ansatz gefehlt, wie diese Auswahlen gebildet und vor allem finanziert werden. |
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... Warum ist der DRV nicht Unterstützer der Regionalfranchises? Wäre das nicht am einfachsten? |
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Ich denke es ist illusorisch zu glauben man könnte in Deutschland erfolgreich 7er und 15er parallel betreiben, dazu fehlt schlichtweg die Basis, woher sollen die Spieler kommen? Wie schwer es ist nachhaltig eine Jugendförderung zu etablieren haben andere Manschatssportarten gezeigt, wenn man zufällig jetzt im 7er eine goldene Generation zusammen hat sollte man nicht gleich in Euphorie verfallen.Ich sehe im DRV weder Konzepte noch Ansätze einer nachhaltigen Jugendförderung, wie nachhaltig dieser schöne Erfolg ist wird sich in 2-3 Jahren zeigen. Das 7er wird sich taktisch wie spielerisch weiterentwickeln und sich zunehmend vom 15er entfernen, damit ist auch ein anderer Spielertyp gefragt deshalb sehe ich auch nicht warum 7er zukünftig als Vorbereitungen furs 15er funktionieren sollte. |
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... Wer weiß schon wie lange 7er Rugby olympisch bleibt und es Förderungen gibt. |
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