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Gruß von der Insel (27) - 7er und der Olympische Traum
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Geschrieben von Max Lueck   
Samstag, 28. Februar 2015

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Max Lueck ist unser Experte fürs internationale 7er-Rugby

Im ersten Teil der Serie, die sich einmal genauer mit dem 7er-Rugby beschäftigt, stand vor allem die über 100-jährige Geschichte im Vordergrund. Heute, im zweiten Teil, geht es um die nicht weniger spannende Zukunft jener Sportart die in den letzten Jahren so rasant wie kaum eine andere gewachsen ist.

Ins besondere seit der Aufnahme in das olympischen Programm ist das globale Interesse enorm gestiegen und somit die Zukunftsaussichten äußerst zuversichtlich. Alleine das 7er-Premiumprodukt des Rugby Weltverbandes, die HSBC World Sevens Series, hat in der vergangenen Saison in 145 Ländern ein Millionenpublikum begeistert. Zudem erfreut sich der Sport über jährliche Investition in Höhe von ca. 5 Millionen Euro.

7er boomt und das nicht nur hier auf der Insel, sondern vor allem auch in den “Rugby-Entwicklungsländern“ wie zum Beispiel USA, Kenia und Canada. Und auch wenn 15er auf weltweiter Ebene noch ganz klar die Nummer 1 ist, gibt es einige die den 7er-Sport in Zukunft mindestens auf Augenhöhe mit 15er sehen. Rio 2016  dürfte dabei eine entscheidene Rolle spielen.

Klar ist aber auch das es stets die hartnäckigen Traditionalisten geben wird die den 7er-Rugby eher skeptisch betrachten und wenig mit dem modernen Spiel anfangen können. Aber nichtsdestotrotz, die Kombination aus lebhafter Partyatmosphäre und qualitativen Spitzensport ist ein Erfolgskonzept.

Viel Bewegung kommt zudem durch Investitionen der nationalen Verbände ins Spiel. In den letzten Jahren ist viel Geld in die Verbesserung der Strukturen und Entwicklung geflossen. Die Folge, eine stetige Professionalisierung. Die Zeiten in denen 7er als lockeres „Sommer-Training“ oder im besten Fall als Sprungbrett zum 15er genutzt wurde scheinen auf dem Top-Level vorbei zu sein. Für viele Athleten ist der Sport nun eine ernsthafte Karriereoption.

Mit diesen vielversprechenden Aussichten, geht es jetzt darum die richtige Balance zu finden zwischen Party neben dem Platz und hochklassigem Rugby auf dem Platz. Denn nur so wird es gelingen, langfristig ein globales Massenpublikum, auf Dauer zu begeistern.

Kurioserweise hat die Teilnahme in Rio sogar dafür gesorgt, daß auch diverse 15er-Stars auf den 7er-Zug springen wollen. Hochrangige Namen wie Sonny Bill Williams oder Ben Foden haben bereits ihr Interesse bekundigt. Skepsis gibt es allerdings bei den Trainern. 7er ist mittlerweile zu einer eigenen Sportart herangewachsen und somit sind auch bestimmte physiologische Vorraussetzungen gefragt, die nicht unbeding von jedem 15er Profi erfüllt werden. Von daher bleibt es fraglich ob allein ein berühmter Name den Platz im Olympia-Team garantiert.

Best wishes
Max

 

Max Lueck, 30, hat seine Rugbykarriere als Spieler in Brühl angefangen und zog 2007 nach England,  um dort Coaching zu studieren. Mittlerweile hat er mit vielen Rugby-Vereinen und Athleten als Trainer und Manager gearbeitet. Derzeit baut er mit Leidenschaft und Ehrgeiz das Projekt 7 Bamboos Rugby auf und bloggt regelmäßig für diverse Plattformen und Online Magazine. Weitere Informationen unter www.7bamboosrugby.com

 

 

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