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Ein Jahr lang tun, was Spaß macht
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Geschrieben von RCWorms- Presse   
Samstag, 23. August 2014

Paul Vassiliadis absolviert den Bundesfreiwilligendienst beim Rugby-Club Worms. Er kümmert sich um die Nachwuchsförderung und trainiert unter anderem die U10-Abteilung. Foto: photoagenten/Andreas Stumpf
Paul Vassiliadis absolviert den Bundesfreiwilligendienst beim Rugby-Club Worms. Er kümmert sich um die Nachwuchsförderung und trainiert unter anderem die U10-Abteilung. Foto: photoagenten/Andreas Stumpf

Von Torben Schröder

BUNDESFREIWILLIGENDIENST Paul Vassiliadis arbeitet beim Rugby Club Worms in der Nachwuchsförderung

WORMS - "Das ist mit das schönste Jahr, das ich bisher hatte", sagt Paul Vassiliadis. Einiges an Wehmut schwingt mit, wenn der Wormser an das Ende des Bundesfreiwilligendienstes denkt, das er seit vergangenem September unter dem Dach der Sportjugend des Landessportbundes Rheinland-Pfalz absolviert.

Der 21-Jährige hat sich einen hierzulande noch immer exotischen Verein ausgesucht: den Rugby Club Worms.

1999 haben 30 Freunde, die vor allem im Irland- oder Schottland-Urlaub den Sport mit dem ellipsenförmigen Ball lieben gelernt hatten, den Verein aus der Taufe gehoben. In der ersten Regionalligasaison spielten sie gegen drei andere Teams, 2008 folgte die erste Meisterschaft, 2012 die mit dem Drittliga-Aufstieg verbundene zweite. Aus 30 wurden 200 Mitglieder, 70 Prozent davon sind Jugendliche - die größte Nachwuchsabteilung landesweit. Von den Bambini an kann in Worms Rugby gespielt werden. "Beim Rugby ist es wie in einer großen Familie, da kennt fast jeder jeden in ganz Deutschland", sagt Jugendwart Ralf Heiser.

Berufsziel gefunden

Um noch mehr Kinder und Jugendliche zu begeistern, entschied sich der Verein, an die Schulen und Kitas zu gehen. "Wir wollten der Jugend was anbieten", sagt Heiser. Doch Übungsleiter zu finden stellte sich als schwierig heraus - bis man auf Paul Vassiliadis kam. Seit sechs Jahren spielt er Rugby, seit drei Jahren trainiert der C-Lizenz-Übungsleiter Jugendliche. "Ich habe die Möglichkeit bekommen, ein Jahr lang das zu machen, was ich gerne mache: Kindern etwas vermitteln", sagt er. Seit zehn Jahren kann man unter dem Dach der Sportjugend sein Freiwilliges Soziales Jahr ableisten und seit zwei Jahren auch den Bundesfreiwilligendienst. "Wir hatten schon Bedenken, ob wir das stemmen können", erinnert sich Heiser. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

"Die Abwicklung war ganz einfach, da muss man keine Sorgen haben", betont Heiser und lobt die Hilfe vor allem bei all den Formularen durch die Sportjugend in höchsten Tönen. 395 Euro zahlt der Verein im Monat an die Sportjugend und ist damit, wie die BFD-Fachreferentin Juliana Hinkel betont, komplett abgesichert. Die Sportjugend tritt damit als Arbeitgeber auf, übernimmt die Verwaltung und zahlt dem Freiwilligen ein "Taschengeld", in Vassiliadis’ Fall 300 Euro pro Monat. Zudem richtet die Sportjugend 15 Seminartage für die "Bufdis" aus, zehn weitere müssen sie sich selbst organisieren.

Nur einen Teil der Kosten erhält die Sportjugend vom Bund, trotzdem sollen FSJ und BFD so weit wie möglich ausgebaut werden. Martin Hämmerle wurde eigens als vierter Referent eingestellt, um die aktuell insgesamt 160 Freiwilligendienstler in Rheinland-Pfalz unter dem Dach des Sportbundes zu betreuen und weitere Stellen zu schaffen. "Wir wollen den Vereinen zeigen: Ihr braucht keine Angst vor der Ganztagsschule zu haben, ihr könnt in die Schulen reingehen", erklärt Hinkel, "und der Sport ist ein super Instrument, um Jugendliche auszubilden."

Die Ausbildung ist breit gefächert. An sechs Wormser Grundschulen leitet Vassiliadis Rugby-AGs mit insgesamt 60 Kindern, zweimal die Woche trainiert er im Verein die eigene U 10, kümmert sich zudem um Organisatorisches und arbeitet im Fitnessstudio, das mit dem Rugby-Club eine Kooperation abgeschlossen hat. Im September, wenn der Freiwilligendienst beendet ist, beginnt die Ausbildung zum Physiotherapeuten - eine Idee, die während der Zeit als "Bufdi" gereift ist. Vassiliadis organisierte sich selbst eine Fortbildung im Fitnessbereich. "Bei dem Aufwand, den wir betreiben, überwiegt klar der Nutzen", sagt Heiser, der vonseiten des Vereins die Aufgabe des Anleiters übernommen hat - und diese vorgeschriebene Funktion als "Selbstläufer" erlebt hat. Sein Fazit: Der Verein hat nur Vorteile davon, genauso wie der BFDler, "und für die Schulen gibt es ja kein günstigeres Personal als einen Freiwilligen". Der nächste "Bufdi" steht beim Rugby Club bereits in den Startlöchern.

Erschienen am 08. August in der Womser Zeitung / Allgemeine Zeitung Mainz. Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers zur Veröffentlichung auf Total Rugby.

Weitere Informationen über Schul-/Jugendrugby, den Rugby Club Worms im Allgemeinen, findet Ihr unter http://www.rc-worms.de.

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