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Die 7. Rugby-Union-Weltmeisterschaft der Frauen 2014 in Frankreich
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 15. August 2014

Seit dem 1. August findet in Frankreich die Weltmeisterschaft im Frauenrugby (offizielle Website) statt. In der Vorrunde spielten die 12 Mannschaften im Centre national du Rugby in Marcoussis um den Einzug in die K.o.-Runde in Paris im Stade Jean-Bouin. Die wohl größte Überraschung der Vorrunde konnte man in der Gruppe B miterleben. In dieser Gruppe galt der vierfache Titelverteidiger aus Neuseeland (1998; 2002; 2006; 2010) als klarer Favorit, doch die Mannschaft aus Irland machte den Black Ferns auf ihrem Weg zum fünften Titel einen Strich durch die Rechnung. Die Mannschaft von Trainer Philip Doyle besiegte in der Gruppe B im ersten Spiel die Frauen aus den USA (23-17), dann folgte die größte Herausforderung gegen Neuseeland. Seit 1991 hatte der Titelverteidiger kein Spiel an einer Weltmeisterschaft mehr verloren doch Niamh Briggs und ihrem Team gelang mit einem hart erkämpften 17-14 Sieg die Sensation - Irland schrieb Geschichte. Im letzten Spiel gewannen die Irinnen souverän gegen Kasachstan und zogen das erste Mal in der Vereinsgeschichte in das Halbfinale eine Weltmeisterschaft ein. Auch die Gastgeberinnen boten ihrem Publikum ein spannendes Turnier. Les Bleus besiegten Wales, Südafrika und Australien. Sie zogen ins Halbfinale ein und begeisterten ganz Frankreich. Die Rugby Frauen verliehen dem Sport noch mehr Popularität, die Einschaltquoten wurden in die Höhe getrieben und auch die Buchmacher wurden auf den Sport aufmerksam (wie Sie beispielsweise auf dem Portal Wincomparator sehen können).

Neben den Black Ferns aus Neuseeland galten die Red Roses aus England als Topfavoriten des Turniers. England spielte bereits viermal in einem WM-Finale und 1994 holten sich die Engländerinnen sogar den Titel nach Hause. Die Red Roses wurden den hohen Erwartungen zumindest was die Resultate in der Vorrunde anbelangt gerecht. Samoa wurde überlegen geschlagen, ebenso Spanien, nur gegen Kanada tat sich das Team von Trainer Gary Street etwas schwer und erreichte am Ende nur ein 13-13 Unentschieden.

Die Teilnehmer für die Halbfinale standen fest. Irland musste im Inselderby gegen England ran und Gastgeber Frankreich spielte gegen Kanada, den Zweitplatzierten aus der Gruppe A. Die Frauen in Grün starteten stark ins Halbfinale wurden dann aber immer mehr von ihren Nachbarn dominiert. Die Red Roses nutzten ihre Erfahrung und konnten zum ersten Mal in diesem Turnier ihr ganzes Potenzialausschöpfen. Irland unterliefen immer mehr untypische Fehler, welche Kapitän Katy Mclean und ihre Mannschaftskolleginnen prompt ausnutzten. Emily Scarett und Co. spielten einfach zu gut für die Turnierüberraschung aus Irland. Am Ende siegte England 40-7 und zog zum vierten Mal in Folge ins Finale der Weltmeisterschaft ein. Aber auch die Spielerinnen aus Irland konnten nach einem sensationellen Turnier das Feld hoch erhobenen Hauptes verlassen.

Die zweite Partie im Halbfinale sorgte für eine volle Ladung Spannung. Die Gastgeberinnen machten zu Beginn gleich mächtig Druck und drängten die Gegner aus Kanada in ihre eigene Hälfte zurück. Die Kanadierinnen hielten dem Druck jedoch stand. Die erste Hälfte wurde besonders intensiviert als die französische Flügelspielerin Caroline Ladagnous umstrittenen auf die Strafbank geschickt wurde und sich die Kanadierin Stephanie Bernier am Knie verletzte und den Rest des Spiels aussetzen musste. In der zweiten Hälfte wurde es noch spannender, Magali Harvey punktete für Kanada und brachte Frankreich in Rückstand. Doch die Französinnen, die von einem begeisterten Publikum angefeuert wurden, waren noch nicht bereit ihren großen Traum vom WM-Finale zu Hause aufzugeben. Am Ende waren es wohl die beiden Fehler von Sandrine Angricole, die den Maple Leafs den Einzug ins Finale mit einen knappen 18-16 Sieg sicherten. Schon dreimal beendete Kanada die WM auf dem vierten Platz, das Finale wurde bisher jedoch noch nie erreicht.

Am Sonntag 17. August spielt Frankreich und Irland im kleinen Finale um den dritten Platz und England und Kanada treffen sich zumgroßen Finale um die begehrte Trophäe. Die beiden Mannschaften standen sich bereits in der Vorrunde gegenüber und trennten sich in einem Remis. England geht als ehemaliger Weltmeister und amtierender Vizemeister als Favorit in die Partie, aber den Maple Leafs könnte mit Spielerinnen wie Kelly Russel und Magali Harvey durchaus eine weitere Turnierüberraschung gelingen. Egal wer am Ende die Trophäe nach Hause bringt, das Turnier war bereits jetzt großartige Werbung für Frauenrugby.


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