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DRV XV: Interview mit Nationalmannschafts-Kapitän Alexander Widiker
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 23. Oktober 2012

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Alexander Widiker ist Kapitän und Antreiber der Deutschen Rugby-Nationalmannschaft - (c) Jürgen Keßler

Kurz vor dem Start der Europameisterschafts-Saison 2012-2014 haben wir uns mit DRV-Kapitän Alexander „Snakko“ Widiker auf ein Interview verabredet. Der Rekordnationalspieler verrät uns, was die Deutsche Fünfzehn gegen die Ukraine erwartet und welche Ziele er sich persönlich für die Ländermannschaft, aber auch mit seinem Verein, dem Heidelberger RK, gesteckt hat.

TR: Das Testländerspiel gegen die Ambassadors hast Du ja verpasst, aber eine Woche drauf warst Du in der Bundesliga ja schon wieder sehr erfolgreich im Einsatz [Widiker gelangen gegen den ASV Köln drei Versuche] – können wir damit rechnen, dass Du gegen die Ukraine wieder bei 100% bist?
AW: In der Woche vor dem Kölnspiel war ich noch etwas mitgenommen. Ein Virus der u.a. für starke Kopfschmerzen und Schwindel sorgte, war dafür verantwortlich, dass ich gegen die Ambassadors nicht mitwirken konnte. Umso wichtiger war, dass ich im Spiel gegen Köln die vollen 80 Minuten spielen konnte, das war ein guter Testlauf.

 

TR: Als Kapitän der Nationalmannschaft ein Spiel zu verpassen muss besonders bitter sein. Wie war es für Dich, beim Spiel gegen die Kiwis nur zuschauen zu können?
AW: Ich konnte das Spiel ja nicht einmal live sehen, weil ich im Bett lag. Ich habe es dann hier auf TotalRugby im LiveTicker verfolgt und natürlich mitgefiebert. Als der Schiri endlich abgepfiffen hat, ist mir wirklich ein riesen Stein vom Herzen gefallen. Das war ein wichtiger Sieg für die Moral unserer Mannschaft. Jetzt führen wir gegen die Ambassadors 2:1, d.h. sie werden zum nächsten Spiel noch einmal kräftig aufrüsten müssen, um uns mal wieder schlagen zu können [schmunzelt].

Auf TotalRugby.de gibt es am Samstag ab 14:25 Uhr einen LiveTicker mit Radio vom Auftaktländerspiel unserer Nationalmannschaft gegen die starken Ukrainer!

TR: Am Wochenende geht es gegen die Ukraine, was kommt da auf Dich und Deine Jungs zu?
AW: Ich habe bisher viermal gegen die Ukraine gespielt und es sind wirklich die einzigen Spiele in meiner Nationalmannschaftslaufbahn, an die ich mich genau zurückerinnern kann und zwar weil es jedes Mal knüppelhart zuging. In Kiew haben wir in der Aufstiegssaison das härteste Spiel meiner bisherigen Laufbahn gespielt, beim Rückspiel in Hannover kam es dann sogar zu einer Massenschlägerei, bei der mein Freund Clemi [Clemens von Grumbkow] K.O. ging. Aber trotz dieser körperlichen Härte haben wir fast immer gute Ergebnisse erzielen können. Allerdings müssen sich insbesondere die jungen Spieler auf ein ganz besonderes Spiel einstellen, sie können sich vermutlich noch nicht ausmalen, was da auf sie zukommt. Zumal sich die Ukraine gerade auch spielerisch in den letzten Jahren weiterentwickelt hat.

 

TR: Du absolvierst ja diese Saison ein Mammutprogramm mit zahlreichen Länder-, Liga- und Europapokalspielen, wie stehst Du das durch und wie kannst Du das mit deinem Privatleben und Deiner schulischen Weiterbildung vereinbaren?
AW: Hier muss ich mich an erster Stelle bei meiner Schule, der Carl-Benz-Schule in Mannheim, bedanken. Dort erfahre ich wirklich eine hervorragende Unterstützung seitens der Schulleitung, des Lehrerkollegiums aber auch von den Mitschülern, die mir immer wieder helfen Stoff den ich aufgrund von rugbybedingten Abwesenheiten verpasst habe, aufzuarbeiten. Ich bemühe mich im Gegenzug selbstverständlich die Schule so gut es geht zur repräsentieren. Neben der Schule und Sport versuche ich natürlich jede freie Minute mit meiner Kleinen zu verbringen und meine Frau so gut es geht zu unterstützen. Die Zeit ist manchmal schon etwas knapp, aber gemeinsam meistern wir das hervorragend – wir sind ein gutes Team.

 

TR: Rekordnationalspieler bist Du ja schon wie und vor allem wie lange geht es bei Dir weiter?
AW: Ich habe mir vorgenommen noch zwei Jahre Nationalmannschaft zu spielen. Ich hoffe, dass in dieser Zeit ein paar Jüngere kommen, die mich in meiner Position als Hakler und als Mannschaftskapitän ersetzen können. Ansonsten spiele ich so lange wie ich daran Freude habe und wie der Körper es mir erlaubt auf einem ordentlichen Niveau zu spielen.

 

TR: Stichwort Niveau: Es sieht ja alles nach einem HRK-Durchmarsch in der Liga aus, welches Team kann Euch in dieser Saison überhaupt gefährlich werden?
AW: Die Saison ist noch sehr lang, dementsprechend viel kann noch passieren. Aber unsere Vorbereitung war sehr gut und im Team herrscht ein hervorragender Zusammenhalt. Daher wollen wir natürlich unseren Meistertitel verteidigen und den europäischen Nordseecup gewinnen.

 

TR: Dein Tipp: Gegen wen spielt ihr im Meisterschaftsfinale?
AW: Momentan würde ich auf meinen alten Verein, den SC Neuenheim, tippen. Die Mannschaft hat sich gut entwickelt, auch wenn es etwas gedauert hat, bis die vielen Neueinkäufe integriert werden konnten. Aber inzwischen macht der Sportclub wirklich einen guten Eindruck und ist vorne wie hinten sehr ausgeglichen besetzt.

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