 Der RCH mit einem respektablen Auftritt in Venlo  
„Wegen der erwarteten warmen Temperaturen während des Turniers nimmt  die Organisation Vorsichtsmaßnahmen. Wir stellen sicher, dass es viel  kostenloses Wasser und Schatten gibt“, so hieß die letzte Meldung auf  der Homepage der Venlo Wallabies. Und, fürwahr, es war verdammt heiß an  diesem Wochenende. Am Turniertag, vergangenen Sonntag, erreichte  das Thermometer in der niederländischen Grenzstadt Venlo satte 39 Grad.  Im Schatten wohlgemerkt! Auf dem Platz wurde es daher nicht nur in  sportlicher Hinsicht, immer heißer. 
Insgesamt 10 Teams waren an  den Start gegangen. Bis auf die Gastgeber allesamt aus Deutschland.  Darunter Teams aus der Regionalliga, den zukünftigen Gegnern der  „Panther“, wie Bochum, Dortmund, Solingen und Münster. Eine gute  Gelegenheit zu sehen wo das Team um Coach Willi Lauter steht. Die  vergangenen Trainingseinheiten waren anspruchsvoll und sollten Wirkung  gezeigt haben. Dauerproblem des RCH ist aber der zu dünn besetzte Kader.  So reisten nur 18 Spieler nach Holland, von denen sich aber gleich drei  im Oldie-Match am Samstagabend Blessuren zuzogen und somit für den  Sonntag ausfielen. „Begrenzter Kader“, nannte es Lauter, der hoffte an  den Erfolg des Vorjahres anzuknüpfen, als der RCH noch das Halbfinale  erreichte.
   Gespielt wurde in zwei Gruppen je fünf Mannschaften.  In der Gruppe der Hürther waren die „Lippe Lions“ aus Lemgo,  der RFC  Dortmund, die „Rugby Tourists“ Münster und Bundesligist RC Aachen, die  nach eigenen Angaben mit ihrer kompletten ersten Mannschaft angereist  waren. Die Hürther nahmen es gelassen, denn man hatte ja nichts zu  verlieren. Die Stimmung, trotz Hitze und der Gewissheit nicht  ausgewechselt werden zu können, aber gut. Etwa die Hälfte der Mannschaft  war samt Betreuerteam schon tags zuvor angereist und hatte die Nacht in  aufgeheizten Zelten verbracht. Zuversichtlich ging man in die erste  Partie. Der Gegner hieß RCF Dortmund, eine Mannschaft, der man bald in  der Rugby-Regionalliga NRW erneut begegnen wird.
   Hürth agierte  souverän und verteidigte konsequent als Dortmund versuchte gleich zu  Beginn mächtig aufs Tempo zu drücken. Schließlich gewannen die Hürther  Oberwasser und die Panther zeigten erstmals Zähne. Stark der Auftritt  von Jonas Reuber, der seine Gegner schier überrannte, damit für Gefahr  und vor allem Punkte sorgte. Am Ende hieß es nach zwei mal 15 Minuten  14:0 für den RCH. „Das war gutes Rugby. Ordentlich.“, resümierte Coach  Lauter.
   Im zweiten Match traf der RC Hürth auf Münster, die vor  allem durch ihren starken Sturm auffallen, der erst einmal gestoppt  werden will. Stark aber auch der Hürther Sturm, allen voran Martin  Schulz und Christian Lammers, die beide für mächtig Wirbel sorgten. So  wurde das Spiel gegen die Westfalen zum echten Kracher. Nachdem die  ersten Minuten in der Hauptsache geprägt waren von harten Tacklings und  offenen Gedrängen, gelang es schließlich den bereits erwähnten starken  Stürmern der „Tourists“ einen Versuch zu legen. Auch in den ersten  Minuten der zweiten Halbzeit sah es zunächst einmal nicht so aus als  brennt hier noch was an. Aber Hürth, wohl in der besseren konditionellen  Verfassung, machte weiter Druck. Was schließlich dazu führte, dass kurz  vor dem Spielende erneut Jonas Reuber zum 5:5 ausglich. Fast unmöglich  nun die Erhöhung aus gänzlich linker Position zwischen die Stangen zu  kicken. Doch Tobias Theißen schaffte das Unmögliche und schoss das  Spielgerät per Dropkick (!) weltmeisterlich drüber. Abpfiff und 7:5-Sieg  für den RCH.
   Zwei Spiele, zwei Siege. Aber leider auch zwei  Lädierte. Der dünne Kader forderte seinen Tribut und so ging man weniger  hoffnungsvoll ins dritte Spiel gegen Aachen, dem Turnierfavoriten und  Vorjahressieger. Der RCA war mit einem 25 Mann starken Kader angereist,  allesamt Bundesligaspieler. Und das machte sich bemerkbar. Chancenlos  gingen die Hürther mit 0:31 baden. Dennoch konnte man diesem Spiel  durchaus Positives abgewinnen. Und wenn es die Einsicht war, dass man  mit mehr Spielern hier durchaus was hätte ausrichten können. Denn „sooo  stark waren die nun auch nicht“, befanden einige der völlig ausgelaugten  Spieler aus Hürth.
   Vor dem letzten Spiel machte man sich nicht  wirklich noch Hoffnungen auf einen Einzug ins Halbfinale. Die „Lippe  Lions“, gespickt mit drei Spielern aus Fidji, besaßen ebenfalls einen  großen Kader und wirkten nicht annähernd so erschöpft, wie die Hürther.  Zudem musste man nun auch noch den Ausfall vom starken Verbinder und  Punktegarant Theißen verkraften. Immerhin gaben sich die Panther nicht  auf und hauten noch einmal alles raus. Verloren wurde die Partie dennoch  mit 12:23. Ein respektables Ergebnis. „Den Jungs kann man keinen  Vorwurf machen, sie haben ihr Letztes gegeben. Es machte sich bemerkbar,  dass wir keine Auswechselspieler hatten und die Jungs so langsam auf  Reserve liefen, was bei Temperaturen knapp unter 40 Grad nicht  verwunderlich ist. Leider ist es dieses Jahr in Venlo nicht so gelaufen  wie letztes Jahr, Danke an alle Jungs die dabei waren.“, sagte Lauter.
   Erwähnenswert noch das Finale des RC Aachen gegen Lippe. Aachen zeigte,  das muss man anerkennen, äußerst sehenswertes Rugby und gewann mit  31:0. Der Turniersieg war völlig verdient.
   In zwei Wochen wird  der RCH in die Regionalliga starten. Gegner wird Bochum sein, eine  Uni-Mannschaft, die schwer einzuschätzen ist. Geling es dem RC Hürth auf  einem kompletten Kader zurückgreifen zu können, werden die "Panther"  aber nur schwer zu schlagen sein. (CH)
   Gruppe 1:   1. BSC Offenbach (D)  2. RFC Bochum/Witten (D)  3. Solingen Zebra’s (D)  4. UNI Bochum (D)  5. Wallaby’s Venlo (NL)
   Gruppe 2:  1. Lippe Lions Lemgo (D)  2. RC Aachen (D)  3. RC Hürth (D)  4. RFC Dortmund (D)  5. Rugby Tourist Münster (D) 	    
				  
	
	
	
		
	
 
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