Tobias Quick
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... Der große Unterschied zwischen den einzelnen Länder besteht vor allem in der Anzahl der Spieler. Das problem besteht nicht darin Turniere mit einem hohem Niveau zu spielen. Es geht hier um Zielsetzungen, die in den entsprechenden Altersklassen erreicht werden sollen. Gerade in den unteren Altersklassen werden durch die Spielregeln und das Wettkampfsystem die Trainingsgestaltung indirekt vorgegeben. Wer eine DM gewinnen will setzt eher Frühentwickler ein und fördert diese. Gerade die Spätentwickler könnten aber die eigentlichen Talente sein, die aufgrund ihrer momentanen körperlichen Entwicklung sich nicht durchsetzen können. in der Sportwissenschaft wird sein längerem das relative Alter in Nachwuchsmannschaften betrachtet. Sportler aus einem Jahrgang haben aufgrund ihres Geburtsmonats über 6 Monaten Altersunterschied. Die Selektion in Nachwuchsmannschaften fördert tendeziell die Älteren, da diese meistens in der körperlichen Entwicklung weiter sind. Die anderen fallen durch das Raster und haben es schwerer später berücksichtigt zu werden. Manche Sportverbände ändern deshalb jedes Jahr den Wechselmonat für die neuen Jahrgänge. Dabei geht es auch um eine effektive Talentförderung,einerseits viele und auch die Richtigen zu unterstützen. Eine DM kann so etwas auf Vereinsebene provozieren. Vielleicht ist eine DM für Deutschland aber mittelfristig nicht verkehrt, um einige Vereine in ihrer Nachwuchsarbeit zu unterstützen. Gerne tausche ich mich mit anderen über die Thematik aus. Ich sehe hier nur eine Entwicklung in manchen Rugbynationen, die hochspannend ist und gerade für uns von Nutzen sein kann. |
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Bedenkenswerte Argumente, aber... ... das spräche natürlich in letzter Konsequenz gegen jeden Wettkampf, ganz gleich ob DM oder regional. Ein langfristig denkender Jugendtrainer muss schon immer den richtigen Kompromiss finden zwischen "gewinnen wollen" und "Nachzügler fördern". Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, ist die bloße Abschaffung der DM sicherlich kein besonders effektiver Weg. Falscher Ehrgeiz lässt sich dadurch nicht bremsen, dann werden die Frühentwickler halt zum SAS-Cup geschickt, und zwar schon in der U8! Aber ganz sicher entfällt ohne DM ein immenser positiver Motivationsfaktor und eine Möglichkeit für die Kinder, an großen Aufgaben zu wachsen. Im SC 1880 haben wir ja gute Erfahrungen damit gemacht, im ersten halben Jahr konsequent zu mischen und erst Richtung DM, also nach der Winterpause, A- und B-Teams zu bilden. Wobei auch die B-Teams natürlich an Turnieren teilnehmen - und von dieser Einteilung übrigens auch profitieren: Es ist immer wieder zu beobachten, dass Kinder, die sich vorher in gemischten Teams hinter "Frühentwicklern" versteckt haben, in homogener besetzten B-Teams plötzlich aufblühen, gerade in den ganz jungen Altersklassen, wo sie oft noch schüchtern sind. Zugleich gewinnen die A-Spieler durch die Möglichkeit, gemeinsam auf ein höheres Niveau zu kommen. Und so in Toulouse weit mehr zu sein als Deko aus Deutschland... Und nach der Sommerpause wird wieder neu gemischt. Disclaimer: Meinem Novemberkind hat die U10-DM 2011 anscheinend nicht geschadet. |
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... Kinder wollen den Wettkampf. Sie wollen sich miteinander messen, sie wollen sich überbieten. Ich spreche mich nicht gegen Leistungsvergleiche aus. Das Problem ist nicht unbedingt eine vorhandene oder nicht vorhandene DM. Was fehlt scheint eine ausreichende Anzahl von Turnieren auch mit unterschiedlichem Leistungsniveau zu sein. Eine DM könnte dies punktuell ändern. Das generelle Problem mangelnder Mannschaften in den einzelnen Altersklassen wird dadurch nicht beseitigt. Ziel muss es doch vor allem sein, viele für das Rugby zu begeistern. Anschließend muss alles versucht werden sie an den Sport zu binden und den Drop Out so gering wie möglich zu halten. Genau darum geht es in den vorher genannten Modellen und Überlegungen. Ein Wettkampf in welcher Art auch immer gibt direkt oder indirekt vor was trainiert und geübt wird. Das lässt sich am Bericht von Uli über das Kickspiel erkennen. Wenn dies im Spiel erlaubt ist, wird dies auch trainiert. Beeindruckend sind in dieser Hinsicht die Veränderung der Wettkämpfe in der Kinderleichtathletik. Und auch die Überlegungen der RFU zu Regeländerungen, die in Pilotstudien mit Hilfe von vergleichenden Spielbeobachtungen überprüft werden, zeigen dies. Welche Skills und Fähigkeiten können oder müssen gerade im Kinderrugby frühzeitig entwickelt werden und was kann später noch problemlos nachgeholt werden. Es lohnt sich wirklich sich mit der Thematik auseinander zu setzen. Vergleiche mit anderen Rugbynationen und auch anderen Sportfachverbänden, die Auseinandersetzung mit sportwissenschaftlichen Fragestellungen und Studien können uns viel Input geben. Und natürlich die Erfahrungen der Praxis bei 80 oder auch allen anderen Vereinen ist hilfreich. Ich fände es sehr gut und wichtig, wenn es die Möglichkeit gäbe sich intensiver darüber auszutauschen. Sinnvoller wäre aber vielleicht dies auf eine andere Art und Weise zu tun. Vielleicht würde sich ja eine Art Konferenz über Nachwuchsrugby organisieren lassen, bei der ein Austausch von Wissen in Praxis und Theorie stattfinden könnte. Ich denke hierfür gibt es genügend Kompetenz und Wissen in der kleinen Rugbyfamilie. |
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Toulouse Es freut mich, dass ich hier eine interessante Diskussion "angestossen" habe. Die verschiedenen Argumente und Sichtweisen zeigen mir, wie intensiv in Rugby Deutschland gedacht...und auch gearbeitet wird. Es ist immer gut, einmal über den "Tellerrand" zu schauen und positive Dinge von erfahrenen Rugbynationen zu übernehmen. @Tobias: Zitat: Ich fände es sehr gut und wichtig, wenn es die Möglichkeit gäbe sich intensiver darüber auszutauschen. Sinnvoller wäre aber vielleicht dies auf eine andere Art und Weise zu tun. Vielleicht würde sich ja eine Art Konferenz über Nachwuchsrugby organisieren lassen, bei der ein Austausch von Wissen in Praxis und Theorie stattfinden könnte. Ich denke hierfür gibt es genügend Kompetenz und Wissen in der kleinen Rugbyfamilie. Ein Wort dazu: RICHTIG!!!! |
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... @uli: das und! zwischen meinen Vornamen und Namen...hast Du sicherlich nicht ernst gemeint;-) Ich bin zu lange aus dem praktischen Rugby "Geschäft", um noch auf dem Laufenden zu sein....finde deine Ausführungen und Vorschläge aber genauso gut. Wichtig für alle Vereine sollte es sein, dass überhaupt ein "Austausch" von Informationen im Jugendbereich stattfindet. Nicht nach dem Motto: WISSEN IST MACHT und Macht gebe ich nicht aus der Hand. Die besten!!! Trainer müssen Jugendteams trainieren und nicht Leute, die ausgeguckt werden, weil der Job zeitintensiv ist und kaum Anerkennung bringt.....Da ich weiss, dass Dir Jugendarbeit besonders am Herzen liegt, bin ich mir sicher, dass Du dir etwas überregionales zum Wohle des gesamten Rugby`s einfallen lassen wirst. TR könnte dabei sicherlich eine grosse Hilfe sein. |
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