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Respekt vor Spielern und Trainern
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Geschrieben von mulu   
Freitag, 4. April 2008

Die 7er-Rugby Europameisterschaft, die am 12. und 13. Juli 2008 in der AWD-Arena in Hannover stattfinden wird, ist ein riesiger Event und muss als solcher ordentlich organisiert werden. Umso besser, dass die Hannover Sevens GmbH mit ihren Partnern Niedersächsischer Rugby-Verband (NRV) und der Stadt Hannover sich der vollen Unterstützung des Deutschen Rugby-Verbands (DRV) sicher sein kann. hannover-sevens.de sprach mit dem DRV-Präsidenten Claus-Peter Bach, ein 50-jähriger Journalist aus Heidelberg, über das Projekt Hannover Sevens und die Zukunft des 7er-Rugby in Deutschland.




Was hat der Deutsche Rugby-Verband geplant, um die Hannover Sevens zu promoten?

Bach:
Alle Mitarbeiter in den Gremien und in der Geschäftsführung des DRV unterstützen das Organisationskomitee der Hannover Sevens auf jede erdenkliche Weise – durch Werbung im persönlichen, beruflichen und sportlichen Umfeld, durch eine immer präzisere Fokussierung der täglichen Arbeit auf das EM-Turnier und natürlich durch persönliche Mitwirkung in den Gesprächen mit den Partnern des DRV: IRB, FIRA-A.E.R., DOSB, Fernsehanstalten, Sponsoren, Vereine und
Landesverbände. Wir werden in den nächsten Wochen unseren Teil dazu beitragen, die Vereine und Landesverbände mit ihren inzwischen rund 10.000 Mitgliedern für das Finalturnier der Europameisterschaft zu interessieren, denn unsere Nationalmannschaft benötigt in der AWD-Arena die größtmögliche Unterstützung von den Rängen. Die Medien werden von Christian Düncher, unserem Vizepräsidenten für die Öffentlichkeitsarbeit, schon jetzt laufend über alle neuen Aspekte um das Turnier informiert, was mit größerer zeitlicher Nähe zum 12./13. Juli noch deutlich verstärkt wird. Jeder von uns trommelt, was das Zeug
hält.

Wie würdest du die Kooperation zwischen Hannover Sevens GmbH und DRV bisher bewerten?

Bach:

Nach sorgfältigen Überlegungen und langwierigen Gesprächen über viele nicht ganz einfach zu lösende Detailfragen wurde die Vereinbarung zwischen dem DRV und dem ausrichtenden Niedersächsischen Rugby-Verband über die Organisation der Hannover Sevens am 7. März 2008 unterzeichnet, sodass alle rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen nun für alle Beteiligten verbindlich und vernünftig geregelt sind. Der NRV hat die Hannover Sevens GmbH (HSG) mit der geschäftlichen Durchführung des Turniers beauftragt – da der NRV-Vorsitzende Achim Behring-Scheil auch Geschäftsführer der HSG ist, sollte das klappen. Auch im vertragslosen Zustand haben DRV und NRV schon eng zusammengearbeitet, was ja schließlich zur Entscheidung des Kongresses der FIRA-A.E.R. geführt hat, die Veranstaltung nach Hannover zu vergeben. Ich möchte betonen, dass alles, was DRV, NRV und HSG tun, ohne die großartige Unterstützung der Landeshauptstadt Hannover überhaupt nicht denkbar wäre. Ein großes Dankeschön und Kompliment geht deshalb schon jetzt an Herrn Oberbürgermeister Stephan Weil und an Herrn Klaus Timaeus.


Was erwartest du von den zwei neuen 7er-Nationaltrainern?

Bach:

Rainer Kumm und Lofty Stevenson genießen mein volles Vertrauen, die gute Arbeit ihrer beiden Vorgänger George Simpkin und Kay Kocher unter Einsatz aller ihrer Kompetenzen gut und erfolgreich fortzusetzen. Wir haben mit den beiden neuen Trainern die umfangreichste – und teuerste – EM-Vorbereitung in der Geschichte des DRV verabredet und erwarten, dass die eingeladenen Spieler alle Maßnahmen besuchen und sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit voll in das große Projekt einbringen. Wir werden Anfang Mai nochmals eine letzte Sichtung in den Trainingszentren Hannover und Heidelberg durchführen und unmittelbar nach dem Endspiel der deutschen Meisterschaft am 24. Mai in die gezielte EM-Vorbereitung einsteigen. Auf dem Programm stehen drei längere Wochenenden mit Trainingslehrgängen und die beiden EM-Turniere in Kroatien und Tschechien zum “Einspielen”. Insgesamt werden wir in den Monaten Juni und Juli über 30.000 Euro in die Teamvorbereitung investieren – eine für die Verhältnisse eines nichtolympischen Sportverbandes enorme Summe.

Wo und wie wirst du die Hannover Sevens erleben?

Bach:

In der AWD-Arena als Teil des Organisationsteams und Repräsentant der FIRA-A.E.R. und des DRV. Außerdem werden die DRV-Mitarbeiter Ralph Götz und Rolf-Dieter Schmitt in der Turnierleitung und im Wettkampfbüro, Klaus Blank und Bernd Gabbei in der Einsatzleitung und dem Assessment der Schiedsrichter, Christian Düncher in der Medienbetreuung sowie Natascha Evers und Volker Himmer in der Organisationszentrale aktiv am Gelingen des Turniers mitwirken. Hans-Joachim Wallenwein und Michael Schnellbach kümmern sich um die deutsche Mannschaft.


Wie wird der DRV 7er-Rugby in der Zukunft fördern? Wie kann man das Interesse daran weiter fördern?

Bach:

Obwohl Siebenerrugby als Sommersport auch künftig im nationalen und internationalen Wettkampf-Kalender einen vergleichsweise kleinen Raum einnehmen wird, sehe ich in dieser Spielform eine große Chance, Rugby in Deutschland populär zu machen. Die starke Förderung des Teams im Jahr 2008 soll deshalb auch in der Zukunft Bestand haben, denn wir möchten die deutschen Spieler so gut ausbilden, dass unser Weltverband IRB in absehbarer Zeit gar keine andere Wahl hat, als Deutschland in die World Sevens Series aufzunehmen. In diesem Falle stehen wir vor weiteren großen Herausforderungen in sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht.
Generell muss die Förderung des Siebenerrugbys in den Jugendabteilungen der Vereine einsetzen. Ich halte es für eine sehr gute Idee der DRJ (Deutsche Rugby-Jugend, A.d.R), die deutsche U-18-7er-Meisterschaft in die Hannover Sevens einzubinden, um den besten Juniorenteams einen Auftritt vor großem Publikum zu gestatten. Und ich bin froh, dass wir bei den deutschen Siebenerrugby-Meisterschaften der Frauen und Männer im Juni in Heusenstamm ein neues Rekord-Meldeergebnis haben werden. Zuguterletzt wird der DRV dem Siebenerrugby in der Trainerausbildung einen breiteren Raum einräumen.

Du bist auch der Präsident des Rugby-Verbands Baden-Württemberg. Werden sich eure Clubs auch an den Hannover Sevens beteiligen?

Bach:

Achim Behring-Scheil hat am 8. März im Präsidium des RBW einen Überblick über den Organisationsstand gegeben und dabei erfahren dürfen, dass der ganze RBW seine Bemühungen unterstützt. Nach meiner Kenntnis nehmen nicht nur viele Nachwuchsmannschaften von hier an den Turnieren des Freitags teil, sondern auch die Oldies haben sich für das große Hannover Sevens-Wochenende schon ihre Spielpartner in Hannover gesucht. Die RG Heidelberg hat das ganze Hotel am Rathaus für ihre EM-Touristen gebucht, der SC Neuenheim belegt das ganze City Hotel Flamme und wird mit insgesamt drei Bussen und 150 Schlachtenbummlern
anreisen. Baden-Württemberg lässt Hannover und die deutsche Mannschaft nicht im Stich.

Wo siehst du die Chancen des 7er-Rugby in der Zukunft und speziell in Deutschland?

Bach:

In der Welt des Rugbys sind die Rollen klar verteilt: XVer-Rugby spielt die erste Geige, 7er-Rugby ist ein wichtiger, weil attraktiver, telegener und immer populärerer Mitspieler. Das wird auf lange Sicht so bleiben. Im Gegensatz zu manch anderen Rugby-Funktionären glaube ich nicht daran, dass Rugby sehr bald olympisch wird. Die merkwürdigen Äußerungen des IOC-Präsidenten Dr. Jacques Rogge in der BILD am Sonntag vom 9. März 2008 bestärken meinen Eindruck. Im IOC gibt es für Rugby gegenwärtig keine Mehrheit; eher lassen sie Unterwasserfechten als neuen Sport zu. Und im IRB sind viele sehr darauf bedacht, dass die Marke Rugby World Cup als Alleinstellungsereignis des Rugbysports erhalten bleibt. Man will kein Risiko haben, Sponsoren des RWC an die Olympischen Spiele zu verlieren. Ich bedaure das, muss die Realitäten
aber zur Kenntnis nehmen.

Was ist das sportliche Ziel für die Hannover Sevens?

Bach:

Es wird für unser Team sehr schwer, sich im Feld der zwölf besten Nationen zu behaupten. Wir sollten besser als 2007 in Moskau – damals gab’s Platz 10 – abschneiden. Ein Platz unter den ersten Sechs wäre ein Traum. Ein Platz unter den besten Fünf und damit die Qualifikation für die Siebenerrugby-WM 2009 in Dubai wäre eine Sensation. Das wünsche ich unseren Spielern und Trainern, vor deren Leistungsbereitschaft ich hohen Respekt habe.

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