Uli Byszio
said:
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
|
Profi- oder Mäzenatentum Eigentlich stimmt ein Mix aus den ganzen Aussagen. Der 1880 ist kein Profi-Verein, sondern ein Verein, der wohlgesonnene Sponsoren hat, die dem Verein nahestehen. Eigentlich müssten wir - gerade in einer Stadt wie Frankfurt - VIEL mehr Marketing machen und die Spiele als grosse Show aufziehen um Publikum anzulocken, Eintrittsgelder zu vereinnahmen und dann echte Sponsoren zu gewinnen, die Geld gegen Imagetransfer geben. Die jetzigen Sponsoren bekommen zwar auch einen Imagetransfer für ihr Geld, aber sicherlich könnte man da viel mehr machen. Was Barzi sagt ist auch richtig: einen gut geführten Verein mit guten Strukturen kann man auch mit Geld nicht ersetzen. Wir beim 80 fangen JETZT - nach 5 bis 6 Jahren langsam an, wieder Verein zu werden. Eltern engagieren sich, Spieler, deren Karriere beendet ist helfen dem Verein. Dennoch ist das noch viel zu wenig. Wir werden erst in ca. 10 Jahren solide Vereinsstrukturen haben, wie dies bei der RGH beispielsweise der Fall ist. Wir werden in Deutschland auf lange Jahre kein Profitum bekommen, sondern es werden die Vereine langfristig erfolgreich sein, die mehr Geld als die anderen UND eine gute Struktur haben. Hätte die RGH beispielweise auch nur die Hälfte unseres Budgets gehabt, wäre sie in der Vergangenheit unschlagbar für uns gewesen. Woher das kommt? Aus der Jugendarbeit. Es gibt bei der RGH viele Talente aus der eigenen Jugend (oder auch aus anderen Heidelberger Vereinen), die dort zu tollen Spielern herangereift sind. Es gibt dort eine Bewegung, die die Spieler veranlasst hart zu trainieren und hart zu spielen. Dies kommt aus dem Verein an sich heraus, aus der Kultur die dort herrscht. Dies war sogar schon zu den Zeiten, als ich selbst noch Nationalmannschaft gespielt habe (was SEHR lange her ist). Fehlt diese Kultur, so kann man das auch nicht mit Geld wettmachen, es sei denn, man setzt NUR auf ausländische Profis. Ich halte es für nicht gut, wenn man jetzt versuchen würde, diese Kultur durch Geld (Siegprämien für jeden beispielsweise) zu ersetzen. Das mag eine Zeit lang gutgehen, ersetzt aber nicht die Kultur. Die Kultur kann meines Erachtens nur durch ein gutes Management, meist durch ehemalige Spieler oder Eltern, und durch eine gute Jugendarbeit geschaffen werden. Damit diese Kultur - Leistung aus Freude an der Sache an sich - greifen kann, braucht man nach meiner heutigen Erfahrung mindestens 10 Jahre (wir sind im 5. Jahr). Ist diese Kultur einmal geschaffen, dann kann es nur hilfreich sein punktuell mit bezahlten Profi-Spielern dem Rest der Mannschaft Führung und Vorbild zu geben. Hier meine ich bis zu 5 Spieler, die ein deutlich besseres Niveau besitzen, als der Rest der Mannschaft. Werden wir das im 80 schaffen? Werden wir sehen. Es wird auf jeden Fall schwer und es gibt immer wieder Rückschläge. Die Entwicklung der ersten Mannschaft in den letzten beiden Jahren war nicht besonders ermutigend (mangelnder Abbau der Profis), ebenso die Implementation der Kultur (immer noch nicht genug Eltern und ehemalige Spieler die sich ehrenamtlich (!) enganieren und immer noch zu wenig Leistungsbereitschaft der Amateure in Bezug auf Trainingseinsatz und Leistungswillen, die Jugendarbeit hingegen an sich betrachtet zeigt eine sehr vielversprechende Entwicklung, allderdings im Rahmen der DRJ und der "Vereinsmeierei" und sehr, sehr schwierigen und nicht besonders vielversprechenden äußeren Bedingungen. Fazit: Geld hilft, kann aber keinen dauerhaften Erfolg und/oder Bestand eines Vereines begründen. Wenn Byszio, Wild und Co. ihre Hausaufgaben nicht machen und nicht an die Zukunft des Vereines denken und irgendwann mal ein neues Hobby haben, dann sind diese Vereine so schnell weg, wie diese gekommen sind. Die RGH, den TSV, den HTV, SCN usw. gibt es dann aber immer noch! |
|
... @Uli: Sehr, sehr gutes Statement vor Dir und einmal "Aufklärung" für die vielen Kritiker der Arbeit und Zielsetzung des Frankfurt 1880!!! Teile deine Meinung bis auf ein paar Kleinigkeiten... viele leistungsstarke+talentierte Spieler wollen leider kurzfristig!!! Erfolge, die sie bei den von dir angeführten Vereinen mit guten Strukturen und guter Jugendarbeit nur mittelfristig oder langfristig erreichen können!!! Hier ist Überzeugungsarbeit der Verantwortlichen nötig.... Und....wir müssen durch unsere Nationalmannschaften mehr Erfolge einfahren, um unseren Sport durch die Medien bekannter und interessanter zu machen.....So geht meine Hoffung im Moment zu unserer 7s Nationalmannschaft und der kommenden Grand prix Series 2012!!! Eurosport2 hat diese Spiele teilweise übertragen.... Eine konzertierte Aktion und Prioritätensetzung aller Vereine und natürlich des DRV`s wäre da vorteilhaft. Das heisst aber nicht, dass das 15er Rugby z.B. U18, U19 und des Herrenbereichs vernachlässigt werden sollte...aber das Problem dort, wie Du ja weisst sind die finanziellen Probleme des DRV`s mit dem BMI/IRB ect.....hoffentlich geht es dort weiter und nicht den "Bach" runter... |
|
@ Christian Nicht nur die Nationalmannschaften müssen für mehr Aufmerksamkeit sorgen, das müssen wir alle! Hohen Neuendorf und Kiel haben gezeigt, dass man hohe Zuschauerzahlen auch abseits der sportlichen Spitze (Nationalmannschaften/1.Liga) erreichen kann. Hier würde ich einen der ganz wenigen Kritikpunkte am Frankfurter Konzept sehen. Solange Rugbydeutschland im eigenen Saft kocht werden wir nicht weiter kommen. |
|
... interessant: unterschiedliche voraussetzungen (kiel: konkurrenz durch hnadball und football, h'dorf alleinstellungsmerkmal bl), aber dennoch akzepatable zuschauerzahlen. und darum geht's: erfahrungen, ideen austauschen. vlt setzen wir diese diskussion im foum fort. habe ja dort einen entsprechenden thread aufgemacht. |
| < vorheriger Artikel | nächster Artikel > |
|---|
| |