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TotalRugby Vorschau 1. Bundesliga - 2. Spieltag
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 2. September 2010

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HRK-Neuzugang Rafael Pyrasch erzielte gegen seine alten Vereinskameraden zwei Versuche und wird wohl auch diese Woche wieder Kapitän Sean Armstrong vertreten dürfen - (c) Axel Böhmert

Es waren die Favoriten, die sich am 1. Spieltag der Rugbybundesliga durchsetzten und das in beeindruckender Manier. Lediglich dem an diesem Wochenende spielfreien RK 03 Berlin gelang es überhaupt, die Niederlage durch ein paar eigene Punkte wenigstens etwas versöhnlicher zu gestalten. Die Paarungen des zweiten Spieltages versprechen etwas mehr Spannung, wir verraten Euch trotzdem, wer am kommenden Wochenende das Spielfeld siegreich verlassen wird.

SC Neuenheim – Berliner RC
Samstag, 04. September 14:00 Uhr – Museumsplatz

Beim SCN hat man in dieser Saison mit insgesamt 5 Wochen eine vergleichsweise knappe Vorbereitung bestritten. Grund hierfür war das DRV-Pokal-Endspiel, welches erst Ende Juni ausgetragen wurde, weshalb die Saison für den Sportclub deutlich länger war, als für die meisten Bundesligakonkurrenten. Daher gestand die sportliche Leitung dem Kader eine etwas längere Erholungspause als üblich zu. Geprägt war diese Vorbereitung dann in erster Linie von der Integration der zahlreichen Neuen im Kader des SCN 02 – sechs an der Zahl – von welchen insbesondere die Brüder Paine im Testspiel gegen den französischen Drittligisten RC Strasbourg (0:19) einen sehr vielversprechenden Eindruck zu hinterlassen wussten. Die beiden britischen Studenten machen sich durchaus berechtigte Hoffnungen auf einen Platz in der ersten Neuenheimer Startformation der Saison 2010/2011. Für 1. Reihe-Stürmer Björn Strauch lief der Testlauf allerdings nicht so glücklich, der Bruder von Nationalspieler Marten zog sich gegen die Elsässer einen schmerzhaften Nasenbeinbruch zu und wird ebenso wie 1. Reihe-Kumpel Luis Vasquez (Kreuzbandriss) zum Saisonstart ausfallen. Dennoch möchte man beim Sportclub gleich mit Vollgas in die neue Runde starten und hat dabei das Saisonziel Endrunde fest im Blick. “Über die Stärke und die Möglichkeiten von HRK und 80 Frankfurt ist hier wohl schon genug geredet worden, unsere Hauptkonkurrenten sind die RGH und die Löwen”, so der frisch vermählte SCN-Coach Mark Kuhlmann vor dem Startschuss zur neuen Runde. Der ehemalige Nationaltrainer hofft auf einen Einsatz von Topscorer Manasah Sita (Mandel-OP) und auf ein Comeback von Spielmacher und Kapitän Lars Eckert, dieser feierte nach seinem komplizierten Kniescheibentrümmerbruch gegen den RC Strasbourg ein Comeback auf dem grünen Rasen, allerdings in der ungewohnten Schiedsrichterrolle.

Es klingt angesichts des Ergebnisses etwas paradox, doch in Berlin zeigte man sich trotz der herben Auftaktniederlage (0:57) zufrieden mit dem Saisonauftakt gegen Vizemeister SC Frankfurt 1880. Den Grund für das Scheitern sah man weniger in der Stärke der mit zahlreichen Profis gespickten Truppe aus Hessen, sondern im eigenen Unvermögen. “50 Prozent der Fehler sind aus individuellen Fehlern entstanden, die wir sicherlich leichter abstellen können, als Missverständnisse im Konzept. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass unsere Hintermannschaft komplett umgekrempelt wurde und wir durch eine Verletzung 15 Minuten in Unterzahl spielen mussten, passt eigentlich alles”, bläst auch Berlins Flanker Elenio Mattera ins gleiche Horn. Dennoch ist man sich im Klaren darüber, dass die Favoritenrolle bei den Gastgebern aus Heidelberg liegt, möchte aber auf jeden Fall alles daran setzen, die ersten Saisonpunkte einzufahren. Etwas überrascht zeigte sich Mattera vom Kantersieg der Rudergesellschaft Heidelberg über den RK Heusenstamm: “Das war ein richtiges Ausrufezeichen, damit hätte ich, nach allem was ich im Vorfeld über die RGH gelesen hatte, in dieser Höhe nicht erwartet, alle anderen Spiele hatte ich auch ungefähr in dieser Höhe auf dem Zettel”, weshalb den Berlinern nicht sonderlich bange ist vor der Konkurrenz. Verletzungssorgen hat man unterdes kaum, lediglich der erfahrene 1. Reihe-Stürmer Boris Siebenhörl, Zwillingsbruder von Interims-Coach Fabian, hatte sich im Abschlusstraining vor dem Frankfurt-Spiel eine Verletzung zugezogen und wird wohl auch gegen den Sportclub aussetzen müssen.

TotalRugby Prognose: Das Testspiel gegen den RC Strasbourg brachte Neuenheims-Coach Mark Kuhlmann die wertvolle Erkenntnis, dass es gilt, das Verhalten bei Ballbesitz, sowie die Arbeit an der Gasse und den Kontaktpunkten zu verbessern. Insbesondere die Kontaktpunkte sind eine der großen Stärken der athletischen Gäste aus dem Berliner Westen, doch das alleine sollte nach den am 1. Spieltag gezeigten Leistungen noch nicht ganz genügen, um die erfahrenen Neuenheimer auf dem heimischen Museumsplatz ins Straucheln zu bringen. Die Königsblauen werden etwas brauchen, um auf Touren zu kommen, doch da auch die reisemüde Truppe vom Berliner RC noch nicht perfekt eingespielt ist, wird der SCN mit steigender Spielzeit die Überhand gewinnen und mit 27 Punkten Vorsprung Sieg und Bonuspunkt einstreichen.

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DSV Hannover 78 – SC Frankfurt 1880
Samstag, 04. September 2010 15:00 Uhr – Am Schnellen Graben

Der neue 78-Coach Karsten Kopp spricht aus was alle gesehen haben, die am vergangenen Samstag beim Heidelberger RK den ersten Saisonauftritt von Beinah-Absteiger Hannover 78 verfolgt haben. “Die Spieler sind noch nicht in Bestform.” Der jungen Hintermannschaft der Niedersachsen fehlte mit Benjamin Simm (Magen-Darm-Infekt) ihr Leithammel und auch der Sturm vermisste, obwohl sich Benjamin Krause im Abschlusstraining nach mehrwöchiger Verletzungspause (Schultereckgelenkssprengung) zurückgemeldet hatte, die benötigte Stabilität. An den angeordneten Gedrängen wurde die Routine des Fehlenden Veterans Andy McGee mitunter schmerzlich vermisst. Hoffnung machte aber beispielsweise das Debüt von Innendreiviertel Pascal Fischer, der U18-Nationalspieler zeigte gegen das Duo Buckman-Jordaan – erwiesenermaßen eine der besten Innenpaarungen der Liga – eine überaus engagierte Leistung und deutete damit auch an, welches großes Potential noch im Talentschuppen der Hannoveraner schlummert. Es ist also nicht zuletzt die Aussicht auf weitere Verstärkung aus den eigenen Reihen, die dafür sorgt, dass obwohl mit 80 Frankfurt ein weiterer scheinbar unbezwingbarer Gegner binnen weniger Tage wartet, große Zuversicht herrscht. “Wir arbeiten gemeinsam an Verbesserungen. Stimmung, Motivation und Konzentration sind während des Trainings bestens”, berichtet Kopp zufrieden. Außerdem dürften auch die letzten Blessuren aus dem Spiel gegen den HRK bis Samstag abgeklungen sein, weshalb man die Gäste aus Hessen wohl in Bestbesetzung wird empfangen können.

Aus Frankfurt gab es im Vorfeld dieser Partie leider keine Informationen. Doch in einem Artikel der Frankfurter Rundschau machte Frankfurts Manager Ulrich Byszio klar, dass es für Coach Aaron Satchwell in dieser Saison um mehr geht, als nur um ein erfolgreiches sportliches Abschneiden. Die Arbeit des 36-jährigen, speziell mit den Deutschen Nachwuchsspielern, steht in dieser Spielzeit im Fokus. “Sein Umgang, gerade mit den Nicht-Profis, war nicht immer ganz glücklich“, sagte Byszio gegenüber der FR. Der Frankfurter Macher will bis Dezember die Entwicklung in Sachen Teamchemie abwarten. Sollte Satchwells Führungsstil sich bis dahin nicht verbessern, könnten ihm selbst sportliche Erfolge nicht helfen – die Absetzung droht. Aber natürlich kann das Team des Vizemeisters seinem Coach durch gute Leistungen auf dem Spielfeld etwas Luft verschaffen, der zu erwartende Kantersieg über Hannover 78 könnte die Frankfurter bereits am 2. Spieltag wieder an die Tabellenspitze spülen, zwar gilt es circa 30 Spielpunkte auf die beiden Tabellenführer Heidelberger RK und RG Heidelberg aufzuholen, doch da die Zaunnachbarn im direkten Duell aufeinandertreffen, könnte es für die 80er durchaus langen.

TotalRugby Prognose: Am Schnellen Graben wird ganz schnell klar sein, welches Team die schnelleren Spieler in seinen Reihen hat. Die Profis vom Main werden ein paar Minuten brauchen, um die Reisestrapazen aus den Beinen zu laufen, doch dann gibt es nur noch ein Ziel und zwar das Malfeld der Heimmannschaft. Bei Hannover 78 war man sich schon bei der Bundesligaauslosung im Klaren darüber, dass es an den ersten beiden Spieltagen wenig zu holen geben wird, weshalb der Fokus bereits auf der 3. Partie gegen den Berliner RC liegen dürfte, dennoch können die Niedersachsen sich auf heimischen Boden etwas teurer verkaufen, als noch vor Wochenfrist gegen den Meister. Eine saftige Niederlage mit mehr als 50 Punkten Vorsprung zu Gunsten des SC 80 wird sich dennoch nicht verhindern lassen.

 

TSV Handschuhsheim – RK Heusenstamm
Samstag, 04. September 2010 17:00 Uhr – Lionspark

Der TSV hatte von allen potentiellen Play-Off-Kandidaten mit Sicherheit den schwersten Saisonauftakt. Allerdings stand die Partie gegen den RK 03 Berlin vor allem deswegen so lange auf Messers Schneide, weil mit Nationalspieler Alexander Hug, einer der wichtigsten Stürmer früh mit einer Roten Karte zum Zuschauen verdammt wurde. Die Tatsache, dass die Löwen das schwere Auswärtsspiel am Ende trotzdem so souverän heimschaukelten, zeigt mehr als deutlich, dass mit dem TSV in der Spielzeit 2010/2011 absolut zu rechnen sein wird. “Der Sieg war für uns wichtig und mit dem Ergebnis sind wir zufrieden”, so das knappe Resümee von Spielleiter Mathias Jech. Im ersten Heimspiel der Saison gegen den RK Heusenstamm soll nun der nächste Fünfer folgen. “Der deutliche Sieg der RGH gegen den RKH war für mich eine Überraschung. Ich habe das Spiel live gesehen und war von der schnellen Spielweise der RGH beeindruckt, von der Leistung des RK Heusenstamm war ich allerdings etwas enttäuscht. Aber wenn eines sicher ist, dann das sie so eine Leistung am kommenden Wochenende nicht mehr abliefern werden. Wir werden uns gewissenhaft vorbereiten und wollen natürlich den Heimsieg einfahren”, so Jech zu seinen Erkenntnissen aus den Beobachtungen des nächsten Gegners. Ob Daniel Lortz, der gegen den RK 03 Berlin als Verbinder aufgelaufen war, bei der Heimpremiere dabei sein kann, steht noch nicht fest. Der 23-jährige mit dem kräftigen Kick kam angeschlagen aus der Hauptstadt zurück.

Den Auftakt zur neuen Spielzeit hatte man sich bei den Füchsen aus Heusenstamm sicherlich anders vorgestellt. Seit man vor zwei Spielzeiten auf heimischen Rasen einen knappen Sieg gegen eine damals absolut desolate RGH-Truppe hatte erzielen können, rechnet man sich immer etwas aus, wenn es gegen die Orangenen geht. Entsprechend unerwartet kam die 0:84 “Watschn” gegen die Truppe von Rudolf “Bazi” Finsterer. Natürlich ist die junge Heusenstammer Mannschaft noch nicht am Ende ihrer Entwicklung und natürlich war es klar, dass es schwer werden würde, ohne ausländische Spitzenkräfte in der 1. Liga zu bestehen. Doch dass man am Neckar gegen die in der Sommerpause von zahlreichen hochkarätigen Abgängen gebeutelten und ebenso jungen Gastgeber so einen kapitalen Schiffbruch erleiden sollte, verleitete den eifrigen RKH-Pressesprecher Uwe Kaelcke zu der Frage: “Wo geht es?” Wo können die Hessen, die beinah in Bestbesetzung angetreten waren, die zum Klassenerhalt so wichtigen Punkte sammeln? Einfacher ist vielleicht die Antwort auf die Frage: “Wie geht es?” Die Füchse müssen so schnell wie möglich zu ihrer schnellen Spielweise in der Hintermannschaft zurückfinden, die Stürmer müssen, trotz ihrer Jugend, schleunigst ein paar Sondereinheiten in der “Muckibude” einschieben – die körperliche Konstitution einiger RKH-Akteure war noch nicht erstligareif. Des Weiteren gilt es, sich künftig wieder mehr auf das eigene Spiel zu konzentrieren, statt sich in aufreibenden Diskussionen mit dem Schiri zu verlieren. Der südafrikanische Außendreiviertel Willem Carl van der Merwe tat sich hier besonders unglücklich hervor, der Neuzugang sah nicht nur nach zwei Minuten vom guten Schiedsrichter Florian Forstmeyer eine Gelbe Karte, der Bundesliga-Debütant hatte es vielmehr der Gnade des Schiedsrichter-Obmanns des Rugbyverbandes Baden-Württemberg zu verdanken, dass er für zwei weitere heftige Regelverstöße sowie seine zahlreichen Schimpftiraden nicht mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt worden war. Forstmeyer war nach der Partie über die mangelnde Disziplin der Gäste so erbost, dass er den Mannschaften nach dem Schlusspfiff gar den obligatorischen Sportsgruß verweigerte.

TotalRugby Prognose: Der RK Heusenstamm war gegen den TSV Handschuhsheim in den letzten Spielzeiten schon ein paar Mal ganz nah dran, doch stets konnten die Löwen noch irgendwie den Kopf aus der Schlinge bekommen. Auch mit der zu erwartenden Leistungssteigerung im Spiel der Füchse wird es diesmal nichts werden mit einem Sieg der Füchse im Lionspark. Der mächtige Löwen-Sturm dürfte zwar durch die Rotsperre von Alexander Hug am Gassespiel etwas an Souveränität eingebüßt haben, doch sobald das Leder einmal in Malfeldnähe in die Hände der kräftigen “Hendsemer” mit den Rückennummern 1-8 gelangt, werden sie sich auf dem Weg ins Malfeld von den Gästen nicht mehr stoppen lassen. Der TSV gewinnt seine Heimpremiere mit mehr als 60 Punkten Vorsprung.

 

RG Heidelberg – Heidelberger RK
Sonntag, 5. September 2010 15:00 Uhr – Fritz-Grunebaum-Sportpark


Zahlreiche zufriedene Gesichter gab es am Sonntagabend auf der Terrasse des RGH-Klubhauses zu sehen. Der Masterplan von Trainerfuchs “Bazi” Finsterer sieht vor, sein Team vom “Hau-Ruck-Rugby” der vergangenen Spielzeiten wegzubringen und künftig wieder auf das lauf- und passintensive “RGH-Rugby” der Meisterjahre 2006 und 2007 zu vertrauen. Die völlig umgebaute und stark verjüngte RGH-Mannschaft, in deren Startaufstellung am Sonntag 7 Spieler standen, die 20 Jahre oder jünger sind, geht natürlich trotz der guten Leistung gegen die Füchse keinesfalls als Favorit in die Begegnung gegen den überlegenen Halbfinalgegner der Saison 2009/2010. Doch die Art und Weise wie Kapitän Mustafa Güngör und seine Hintermannschaft gegen die überforderten Gäste über 80 Minuten wirbelten, macht Hoffnung, dass man auch in dieser Saison wieder einen der begehrten vier Halbfinalplätze ergattern können wird. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt, der Sturm offenbarte noch deutliche Schwächen an Gasse und Gedränge, weshalb man sich mit Sicherheit über die Genesung von Prop Mohammad Kabir freuen wird, der nach überstandenen Rückenbeschwerden wohl gegen den Klub erstmals seit dem Halbfinale in der vergangen Saison wieder ein Rugbyspiel bestreiten wird und auch die Hintermannschaft vermisste ab und an die benötigte Präzision im Passspiel, weshalb Finsterer im Training ein besonderes Augenmerk auf “den letzten Pass” legte. Verzichten muss die Rudergesellschaft auch weiter auf die Neuzugänge Mike Kerr (Muskelverletzung im Oberschenkel), Alexander Metz (Exkursion), Mike Härtel (Knöchelverletzung) und Jan Bratschke (Urlaub), die bereits in der Vorwoche nicht zur Verfügung standen. Ebenfalls fehlen wird der kräftige 2. Reihe-Stürmer Basti Werle, der ebenfalls im Urlaub weilt. In Sachen Aufstellung wollte der Ex-Nationaltrainer Finsterer sich noch nicht in die Karten schauen lassen, denkbar sind sowohl in der Hintermannschaft auch im Sturm einige Varianten, womöglich wird Güngör am Sonntag schon als Schlussspieler beginnen und den “ewigen Bankdrücker” Christoph Ueberle die Fäden hinter dem Sturm ziehen lassen, es ist auch denkbar, dass Fabian Heimpel, der gegen den RKH mit der ungewohnten Rückennummer 13 auflief, wieder auf als Verbinder spielen wird und seinen Platz im “Mittelfeld” den defensiv stärkeren Holger Wüst oder Patrick Schachner, er spielte gegen Heusenstamm als Verbinder, zur Verfügung stellt. Im Sturm wird es bis auf die mögliche Hereinnahme von Prop Mohammad Kabir vermutlich keine Änderungen geben.


Rochiert werden könnte auch beim Heidelberger RK. Zwar wird man auf den gleichen vorläufigen 26-Mann Kader wie schon in der Vorwoche vertrauen, doch zum einen ist der Einsatz von Rodriguez, Biskupek und Armitage fraglich – letzterer zog sich im Spiel gegen Hannover 78 eine Nackenverletzung zu, welche noch am Spielfeldrand intensiv behandelt werden musste -, zum anderen bedeutet dies auch, dass weder Kapitän Sean Armstrong, der in der vergangenen Woche mit starken Kopfschmerzen sogar für zwei Tage zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus eingewiesen wurde, noch die Rekonvaleszenten Tim Kasten (Kreuzband) und Benjamin Danso (Achillessehne) zum Einsatz kommen dürften. Doch innerhalb dieser 26-Mann ergeben sich auch ohne diese Hochkaräter reichlich Möglichkeiten zum tauschen. Es darf als sicher gelten, dass der neue südafrikanische Schlussspieler Carl Meyer, der nach seiner Einwechslung gegen 78 einen sehr guten Eindruck hinterließ und in seiner Spielweise stark an seinen Vorgänger James Keinhorst erinnert, sein Debüt in der Startformation feiern wird, für ihn dürfte Erkut Leventurdumus das Feld räumen und Nationalspieler Steffen Liebig seine angestammte Position auf der Außenbahn einnehmen. Auch auf der Verbinderposition könnte es zu einem Wechsel kommen, zwar zeigte Max Pietreck eine durchaus engagierte Leistung als Spielmacher, welche er mit zwei Versuchen krönte, doch dem aufmerksamen Beobachter fiel schnell auf, dass Neuzugang Jesse Westerlund, insbesondere wenn es darum geht, seine Mitspieler in Szene zu setzen, aber auch beim Kickspiel, noch über eine ganz andere Klasse verfügt, als der junge Ex-Heusenstammer. Bei den Gästen verbindet man, nicht zuletzt aufgrund des erfolgreichen Vorjahreshalbfinals, positive Erinnerungen mit der Rudergesellschaft Heidelberg, doch man weiß natürlich auch, dass die Orangenen alles dafür tun werden, diese schmachvolle Niederlage möglichst schnell vergessen machen zu können. “Zwar ist die Mannschaft der RGH mit der des Vorjahres kaum zu vergleichen, dennoch rechnen wir mit einem hochmotivierten Gegner, der mit Mustafa Güngör seinen kreativen Kopf zurück hat und unsere Defensive daher gehörig auf die Probe stellen dürfte”, so Halbfinalheld Steffen Liebig im Vorfeld der Partie. Damit man gegen den Zaunnachbarn keine unliebsame Überraschung erlebt, wurde zum einen das Montagstraining dazu genutzt, das Spiel gegen Hannover zu analysieren und die eigene Fitness zu verbessern und zum anderen in den kommenden Trainingseinheiten das Hauptaugenmerk auf die Kontaktsituation gelegt, schließlich lag in deren Beherrschung auch schon in der vergangenen Spielzeit einer der Schlüssel zum HRK-Triumph.


Players to watch: Der Heidelberger RK weiß um die Stärke von RGH-Wiesel Bastian Himmer. Nicht von ungefähr hatte man in der Sommerpause relativ offen um die Dienste des schmächtigen 7s-Nationalspielers gebuhlt. Schließlich gelangen dem 19-jährigen, der sein Bundesligadebüt in der vergangenen Saison gegen den Ruderklub feiert und dabei just einen lupenreinen Hattrick erzielen konnte, insgesamt 6 Versuche in seinen bisher drei Spielen gegen den Deutschen Meister. Man wird also versuchen, die Kreise des gebürtigen Hannoveraners so effektiv wie möglich zu stören und damit die Heimmannschaft um ihren gefährlichsten Angriffsspieler zu berauben. Die Gastgeber werden sich insbesondere auf Alexander Widiker konzentrieren, die destruktive Power des 28-jährigen Nationalspielers, insbesondere an den angeordneten Gedränge, muss die Rudergesellschaft unter Bündelung aller Kräfte in den Griff bekommen, sonst wird sich der HRK-Sturm über 80 Minuten ständig auf dem Vormarsch befinden und Bälle en masse für die brillante Hintermannschaft des Champions produzieren.


TotalRugby Prognose: Mit 84 zu Null Spielpunkten gehen die beiden Zaunnachbarn ins Topspiel des 2. Spieltages, doch trotz der scheinbaren Waffengleichheit fällt es nicht schwer, den Favoriten für diese Begegnung auszumachen. Auf der einen Seite steht die von zahlreichen Abgängen und wirtschaftlichen Problemen stark gebeutelte RGH, deren positives Auftreten am 1. Spieltag für sehr viel Verwunderung unter den Deutschen Rugbyexperten gesorgt hatte und auf der anderen Seite steht der finanzstarke Liga-Champion, der seinen Kader in der Winterpause clever verstärkt hat und nun auch über eine sportliche Leitung verfügt, die den Ton der Mannschaft überaus gut zu Treffen scheint. Auch die Spielweise der beiden Teams aus Heidelberg-Kirchheim könnte kaum unterschiedlicher sein, während die Platzherren gegen den RK Heusenstamm wild und scheinbar völlig unstrukturiert angriffen und dabei große Defizite an den Standardsituationen offenbarten, präsentierte sich der amtierende Meister gut organisiert und verstand es, von der 1. bis zur 80. Minute “sein Spiel” abzuziehen, ohne sich durch Störgrößen von Außen aus der Ruhe bringen zu lassen. Nur wenn sich der Klub am Sonntag mit den Orangenen auf einen offenen Schlagabtausch einlässt, kann der Sieger am Ende RGH heißen, doch dafür ist man auf der anderen Seite des Zauns zu clever und zu routiniert, folglich gewinnt der HRK diesen ersten Härtetest mit 23 Punkten Vorsprung.

Wir werden auch an diesem Wochenende versuchen, von sämtlichen Partien per LiveTicker zu berichten, zwar haben wir noch nicht von allen unseren LiveTicker-Reportern eine Bestätigung erhalten, sind aber guter Dinge, dass bis zum Ankick der ersten Begegnung (Samstag um 14:00 Uhr) alle Übertragungen soweit stehen.

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Kommentare (2)add comment

Ralf Schindler said:

866
Hallo!!!
Warum ist die Vorschau nicht von Jamie Deuce? Ist der im Urlaub?
Schöne Vorschau, aber ein Ergebnis sehe ich anders.
September 02, 2010

bia schuster said:

1768
prognose
welches ergebnis siehst denn anders ?
würde auch tippen das es zwischen Neunheim und BRC enger wird als es geschrieben wird ...
September 02, 2010

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busy
Letzte Aktualisierung ( Freitag, 3. September 2010 )
 
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