 In der letzten Saison waren der SC Neuenheim und der Heidelberger RK die besten Teams der Frauenbundesliga Es ist soweit, es ist Rugbyzeit. Die Frauenrugby-Bundesliga startet in die neue Saison 2009/2010 und damit auch die jeweilige Vorberichterstattung zu den Spieltagen. Den Auftakt macht die Liga mit zwei Nord/Süd-Duellen: der ruhmreiche FC St. Pauli empfängt den Stuttgarter RC und der SC Germania List wird die Reise zum Vizemeister Heidelberger RK antreten. Der deutsche Meister SC Neuenheim ist am ersten Spieltag spielfrei.
Wir wagen einen Ausblick auf den auf zwei Wochenenden verteilten ersten Spieltag:
FC St. Pauli : Stuttgarter RC
Samstag, 5. September 16:00 Uhr
Das erste Spiel der neuen Bundesligasaison dürfte spannend werden und eine erste Antwort auf die Frage geben, welche Mannschaft den beiden Vorjahresfinalisten aus Heidelberg gefährlich werden könnte. Die beiden Begegnungen der letzten Saison konnte der FC St. Pauli jeweils ziemlich sicher gewinnen und dabei Bonuspunkte erringen.
Relativ wenig ist aktuell über den Stand beim Hamburger Traditionsklub bekannt, die Mannschaftsleitung hält sich mit Informationen an die Öffentlichkeit bedeckt. Aus dem Umfeld der Mannschaft wird vor Saisonbeginn tiefgestapelt, vor allem die Integration junger Spielerinnen stehe in der kommenden Saison mit den neuen Trainern Jan Naller und Mick Smith im Vordergrund. Die großen Fragen sind, wie die Hintermannschaft der Gastgeberinnen ohne Petra Drachenberg und Alina Stolz formiert sein wird und ob beziehungsweise wie Ninja Duri oder weitere Abgänge ersetzt werden müssen. Über die Qualitäten der Neuzugänge ist nichts bekannt. Der starke Sturm des FC St. Pauli kann in Bestbesetzung und mit Spielerinnen wie Marlene Lorenz oder Sabine Schubert Großes leisten und in der Hintermannschaft bringen Spielerinnen wie Sonja Schumacher Speed – so denn sie spielen. Die Zuschauer in der Saarlandstraße werden aber alle offenen Fragen beantwortet bekommen.
Einiges mehr ist über den Stand beim Stuttgarter RC bekannt. Die Trainer Michael Beckert und Karl-Heinz Stille haben zwei Wochen vor dem Bundesligaauftakt gegen den SC Neuenheim mit einem vollen Kader testen können und eine recht gute Leistung ihres Teams gesehen. Die Rückkehrerinnen Elisabeth Berger und Franziska Just unterstrichen ihren Wert für die Mannschaft mit Versuchen. Zumindest in der ersten halben Stunde der Partie gegen den deutschen Meister waren die Stuttgarterinnen auf Augenhöhe mit einem Spitzenteam der Bundesliga. Danach gab es allerdings auch einen Einbruch und für einen Erfolg in Hamburg benötigt der Sturm sicher einen etwas längeren Atem. Für das Spiel in Hamburg steht ein kleines Fragezeichen hinter der angeschlagenen Sabine Miesbach (Prop), ansonsten dürfte das Team komplett sein. Das Stuttgarter Saisonziel ist wohl in erster Linie eine Kampfansage nach Hamburg und man will nicht mit leeren Händen aus der Hansestadt zurück an den Neckar reisen!
TotalRugby Prognose: Der FC St. Pauli hat gleich ein ganz schweres Spiel gegen den Stuttgarter RC. Die Hamburgerinnen brauchen alle Kraft, den Heimvorteil und die Unterstützung Ihrer Fans um einen Sieg zu erreichen. Am Schluß geben aber diese Faktoren gegen die weitgereisten Gäste den Ausschlag. Ein Offensivspektakel der beiden Mannschaften sollten die Beobachter dabei aber eher nicht erwarten. Pauli startet mit einem knappen Sieg in die Saison und gewinnt gegen Stuttgart mit 5 Punkten Vorsprung, die Schwäbinnen erobern einen Defensivbonuspunkt.
Heidelberger RK : Germania List
Samstag, 12. September 15:00 Uhr
Wenn Schiedsrichterin Andrea Kimmel das Spiel zwischen dem Heidelberger RK und dem SC Germania List anpfeifen wird, sind die Rollen vermeintlich klar verteilt. Der Vizemeister HRK ist der klare Favorit gegen die in der vergangenen Saison sieglose Germania aus Hannover. Es ist an sich wie in der Auftaktpartie der vergangenen Saison mit einem letztlich klaren Sieg der Gastgeberinnen zu rechnen.
Genau in diesem Punkt liegt aber auch die Gefahr für den Ruderklub: den Gegner zu leicht zu nehmen oder gar zu unterschätzen. In der vergangenen Saison gab es im Rückspiel in Hannover ein Unentschieden (0:0) und es gelangen den Kluberinnen – bei widrigen Witterungsbedingungen – keine Punkte. Nun werden Mitte September sicherlich für das schnelle Pass- und Angriffsspiel förderlichere Temperaturen herrschen, aber ungemütlich sind die Germaninnen auch bei Sonnenschein. Deshalb werden die Trainer Alfred Jansen und Thomas Bieringer ihre Mannschaft mental auf ein vor allem im Sturm hartes Spiel vorbereiten und die Taktik auf das Spiel mit der Hintermannschaft ausrichten. Das Ziel wird sein schnelle, saubere Angriffsbälle zu gewinnen und vom gegnerischen Sturm weg zu den schnellen Hintermannschaftsspielerinnen zu bringen.
Die Germania ist der Außenseiter und hat in Heidelberg nichts zu verlieren. Außerdem plagen die die Trainer Günter Neumann und Alexander Schumacher vor dem Saisonstart Personalsorgen. Aber in Hannover weiß man auch, dass die eigene Spielweise dem HRK überhaupt nicht liegt und wie Überraschungen gegen die überwiegend jungen Gegnerinnen möglich sind. Die Germaninnen spielen seit Jahren mit einem sehr kompakten Sturm, kontrollieren und erobern Bälle an Kontaktsituationen und praktizieren eine sehr harte Spielweise. Genau diese Zutaten könnten das Rezept für ein Erfolgserlebnis sein, wenn man den HRK nicht ins Laufen und ins Spiel kommen lässt und es dann noch gelingt eigene Punkte zu realisieren.
TotalRugby Prognose: Der Heidelberger RK ist klarer Favorit und wird seiner Rolle gerecht. Der Sturm und die harte Spielweise aus Hannover wird den Gastgeberinnen in der ersten halben Stunde der Partie einiges abverlangen, aber die gute Fitness und der Speed der Kluberinnen wird sich spätestens in der 2. Halbzeit deutlich in Punkten auswirken. Der Heidelberger RK startet erfolgreich und gewinnt gegen Gemania mit mehr als 20 Punkten Vorsprung und einem Offensivbonuspunkt.
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