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Abschied der Legenden: Sexton, Biggar, Atonio und Co. hängen die Rugby-Stiefel an den Nagel
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 18. Oktober 2023

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Irlands bester Spieler jemals? Johnny Sexton hat am Samstag sein letztes Profispiel überhaupt bestritten.

Einige der bekanntesten Spieler im Welt-Rugby hatten am Wochenende ihren letzten Auftritt im internationalen Rugby. Mit dem Aus von Irland und Wales endet auch die Karriere der beiden Star-Verbinder Johnny Sexton und Dan Biggar, die ihre Nationen jahrelang als Spielmacher und Kapitäne angeführt hatten. Sexton wird kein Spiel mehr als Profi bestreiten, der vier Jahre jüngere Biggar läuft zumindest noch in Frankreich auf. Dazu stehen noch weitere prominente Abschiede an.

Johnny Sexton (38, Verbinder, Irland / Leinster)

Es war nicht das Happy End, das sich Irlands fleißigster Punktesammler jemals erhofft hatte, im Gegenteil. Sextons 15 Jahre dauernde Karriere endete tragischerweise mit der vierten Viertelfinalniederlage bei einer WM. Doch der Mann aus Dublin wird als wohl größter Rugbyspieler der Geschichte der grünen Insel eingehen.

Fünf Europacupsiege mit Leinster, vier Six-Nations-Titel mit Irland und eine Auszeichnung als Weltspieler des Jahres 2018 sprechen für sich. Dazu war er es, der Irland zum allerersten Sieg über die All Blacks jemals und anschließend drei weiteren Triumphen über die einst unschlagbaren All Blacks führte. Er war es, der Irland als Kapitän erstmals auf Rang eins der Weltrangliste führte und eben jene Jahre im Spätherbst seiner Laufbahn bezeichnete Sexton nun als die besten.

Sextons typischer Wrap-Around-Spielzug wird ebenfalls so ziemlich jedem Rugby-Fan im Gedächtnis bleiben, wie seine ultrakompetetive Art. Der absolute Führungsspieler war nie der schnellste oder gar talentierteste, aber seine Art ein Spiel zu steuern und lenken wurde mit den Jahren immer besser und so war Sexton zuletzt auch mit Ende 30 noch eine unverzichtbare Stütze.

Was Sexton nach seiner Karriere machen wird, hat er noch nicht verraten. Noch schwieriger wird es für Irland einen echten Nachfolger aufzubauen. Mit dem 23-jährigen Jack Crowley von Munster, sowie Leinsters Ross Byrne und Joey Carbery hat Coach Andy Farrell einige Kandidaten.

Der vielleicht beste Spieler den Irland jemals hervorgebracht hat - Verbinder und Kapitän Johnny Sexton

Dan Biggar (34, Verbinder Wales / RC Toulon)

Auch für Biggar gab es kein Happy End nach einer 15 Jahre andauernden Wales-Karriere mit 112 Einsätzen. Der Mann aus Swansea hat das walisische Rugby in den letzten zehn Jahren ebenso geprägt, wie Sexton das irische. Der mit knapp 1,90m groß gewachsene Spielmacher wird immerhin in Klubfarben noch mindestens eine Saison beim RC Toulon anhängen.

Nur 50 Kilometer von seiner neuen Wahlheimat entfernt endete seine Karriere im Viertelfinale gegen Argentinien. Hier hatte er erneut unter Beweis gestellt, warum er für Wales dermaßen wichtig ist. In der Defensive wie in der Offensive ging Biggar immer voran und war sich dabei auch nie zu schade, seinen Körper in einen heranrauschenden Stürmer zu werfen. Dazu legte er den ersten Versuch und brachte Wales vermeintlich auf die Siegerstraße.

Doch dazu kam es bekanntermaßen nicht. Biggar kann auf drei Six-Nations-Titel zurückblicken und zwei Touren als Lions-Zehner. Mit Sam Costellow haben die Waliser einen jungen talentierten Verbinder, der in die großen Fußstapfen Biggars treten muss.

 

Uini Atonio und Romain Taofifénua (jeweils 33, Frankreich)

Die beiden schwersten Frankreich-Spieler haben beide nach dem bitteren aus gegen Südafrika ihr internationales Karriereende verkündet. Atonio stammt eigentlich aus Neuseeland, ist aber seit nunmehr Zwölf Jahren in La Rochelle beheimatet und sammelte 57 Einsätze für Frankreich. Als XXL-Prop war er Frankreichs allererste Wahl auf der Dreier-Position und zuletzt als Anker des Frankreich Gedränges kaum zu ersetzen. Dabei hatte der 1,96-Riese in den letzten Jahren sportlich mehr und mehr zugelegt und sich zu einem der besten Props im Welt-Rugby entwickelt.

Taofifénua sammelte in den letzten elf Jahren 49 Einsätze für les Bleus und war bei der WM meist als Impact-Spieler auf der Bank. Der 2,03-Meter Mann war aber meist nicht erste Wahl. Für Klub Lyon wird der Zweite-Reihe-Stürmer weiterhin aktiv sein.

 

Fragezeichen bei O’Mahoney, Abschiedstournee von Youngs, Marler, Tuilagi und Smith sowie Whitelock

Irland-Flanker Peter O’Mahoney, der die zuletzt so erfolgreiche Ära der Iren ebenso geprägt hatte, deutete nach der Pleite gegen Neuseeland Rücktritts-Gedanken an. Jedoch will sich der 34-jährige noch nicht festlegen. Derweil ist das England-Trio bestehend aus Neuner Ben Youngs, Prop Joe Marler und Innen Manu Tuilagi auf Abschiedstournee. Alle drei haben angekündigt nach der WM nicht mehr mehr für England auflaufen zu wollen, bzw. Manu Tuilagi wird wohl aller Voraussicht nach Frankreich wechseln. Bei den All Blacks stehen die Abgänge von Neuner Smith und Zweite-Reihe-Stürmer Whitelock fest - letzterer löste erst kürzlich Richie McCaw als Rekordnationalspieler ab.

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