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Hamburg 7s: Hoch geflogen, hart aufgeschlagen
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Geschrieben von Pressemitteilung Rugby Deutschland   
Sonntag, 9. Juli 2023

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Gegen Großbritannien ließ das Wolfpack die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen. Foto (c) Perlich

Ein Wechselbad der Gefühle erlebten gut 1700 Zuschauer am zweiten Turniertag der Hamburg 7s, dem zweiten und entscheidenden Turnier um die Europameisterschaften im olympischen 7er-Rugby der Männer und Frauen.Die Frauen schafften zunächst den nach Tag 1 nicht mehr sehr wahrscheinlichen Viertelfinaleinzug doch noch, mussten dort allerdings, wenn auch nicht unerwartet, gegen die übermächtigen Französinnen eine herbe Niederlage einstecken. Die Männer lieferten gegen die favorisierten Iren ein Glanzstück, nur um dann im Viertelfinale – erneut – dramatisch an Großbritannien zu scheitern. Für beide Teams geht es am morgigen Sonntag allerdings noch darum, die Qualifikation für die Challenger Series zu sichern, wo in der kommenden Saison um den Aufstieg in die Sevens World Series gespielt wird.

Die deutschen Männer lieferten in ihrem zweiten Gruppenspiel einen echten Paukenschlag, fertigten Algarve-Sieger Irland mit 24:0 (12:0) ab. Das Wolfpack belohnte sich für einen konzentrierten Start mit der 7:0-Führung durch einen selbst erhöhten Versuch von Nikolai Klewinghaus und verteidigte die irischen Bemühungen enorm stark und sehr druckvoll. Und nach eine tollen Spielzug in Richtung der rechten Seite in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs war es Jakob Dipper, der auf 12:0 stellte.

Youngster Dipper war dann auch der Mann des zweiten Durchgangs. Rugby Deutschland brachte die Iren weiter mit starker Verteidigung zum Verzweifeln, und Dipper tat, was er am besten kann: Er ließ zwei Gegner aussteigen und trat dann zum kurzen Sprint gen Malfeld an. Niklas Koch erhöhte auf 19:0. Und kurz vor Schluss legte Dipper sogar noch ein drittes Mal ab. Auch wenn der Erhöhungskick von Koch diesmal gegen den linken Pfosten krachte – Irland hatte danach nichts mehr entgegenzusetzen und musste sich auch in der Höhe nicht unverdient mit 0:24 geschlagen geben.

Das brachte das deutsche Team in die Position, um Rang eins in dieser schweren Vorrundengruppe mit Irland und Spanien spielen zu können. Dafür brauchte es einen klaren Sieg gegen Außenseiter Tschechien, und auch da lieferte das Wolfpack vor gut besetzten Rängen und lautstark mitfiebernden Zuschauern, was es benötigte. Das Team machte früh deutlich, in welche Richtung dieses Spiel laufen würde: Tim Lichtenberg mit einem starken Durchbruch, ein nicht zu stoppender Ben Ellermann und Niklas Koch hatten schon bis zu 4. Minute auf 17:0 gestellt. Und noch vor dem Pausenpfiff legten Lichtenberg und Kicker Koch sogar zum 24:0 nach. Im zweiten Durchgang gab es eine längere Ballbesitzphase der Tschechen, die aber keine Punkte einbrachte. Und als das Wolfpack den Ball wieder kontrollierte, erhöhten Bastian van der Bosch und Carlos Soteras Merz noch auf 34:0, was gerade ausreichte, um die beste Punktedifferenz im Vergleich mit den punktgleichen Spaniern und Iren zu haben. „Wir wussten, was wir brauchen, und das haben wir geschafft“, konstatierte Soteras Merz nach dem Sieg knapp.

Mit diesem Rückenwind roch es nach Revanche, denn im Viertelfinale ging es, wie zuletzt schon an der Algarve und beim Olympic Qualifier, gegen Großbritannien. Und das Wolfpack legte auch einen furiosen Start hin. Nach sechs Minuten hatten Ben Ellermann, Felix Hufnagel und Jakob Dipper mit ihren Versuchen sowie Nikolai Klewinghaus und Niklas Koch mit je einer Erhöhung Rugby Deutschland so eindrucksvoll wie komfortabel mit 19:0 in Führung gebracht. Eine längere Pause wegen der Verletzung eines Briten nahm dem deutschen Team aber völlig den Schwung. Zudem sah Dipper kurz darauf Gelb, und man ließ noch vor der Pause einen erhöhten britischen Versuch zu.

Und auch nach dem Seitenwechsel fand das Wolfpack seine Erfolgsformel vom Spielbeginn nicht wieder. Stattdessen verkürzten die Briten immer weiter und drehten schlussendlich mit der letzten Aktion die Partie noch in einen 21:19-Sieg, der die deutschen Spieler wie auch die Fans auf den Rängen fassungslos zurückließ.

„Ich habe dafür jetzt auch noch keine Erklärung“, gestand Nationaltrainer Clemens von Grumbkow direkt nach der Partie ein. „Die Verletzungspause hat uns völlig das Momentum genommen, und danach haben wir nicht mehr ins Spiel gefunden und es den Briten auch zu leicht gemacht. Das ist gerade wirklich hart und schwer zu verarbeiten. Aber morgen geht es noch um was, also dürfen wir die Köpfen nicht in den Sand stecken, und schnell den Fokus auf morgen richten.“

Die deutschen Frauen hatten nach dem unglücklich verlaufenen ersten Turniertag einen Viertelfinaleinzug nicht mehr selbst in der Hand. Aber nach den ersten Ergebnissen am zweiten Tag war vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Rumänien plötzlich wieder eine Chance da – und die nutzte Rugby Deutschland aus. Zwar bestimmte die RD VII die Pertie weitestgehend, brauchte aber lange, um zum ersten Versuch zu kommen, den dann Johanna Hacker legte und den Schwester Sophie zum 7:0-Pausenstand erhöhte. Es blieb auch danach ein eher einseitiges Spiel, in dem die kampfstarken Deutschen dur Sophie Hacker und Annika Nowotny noch zweimal nachlegten und am Ende verdient 19:0 gewannen.

Im Viertelfinale wartete für die zweitbesten Gruppendritten dann allerdings erneut Frankreich, die schon in der Gruppenphase gezeigt hatten, dass sie für die deutschen Spielerinnen aktuell eine deutliche Nummer zu stark sind. Vor dem Hintergrund einer ohnehin zu erwartenden Niederlage ließ Nationaltrainer Max Pietrek die eine oder andere Spielerin draußen, um sie für die wichtigen Spiele am Sonntag zu schonen, wo es um die nach wie vor mögliche erstmalige Qualifikation zur Challenger Series geht.

„Es ist gut für uns gelaufen heute. Wir haben gegen Rumänien vor allem mit Kampfgeist gewonnen“, kommentierte Kapitänin Mette Zimmat. Und Nationaltrainer Max Pietrek ergänzte am Ende des Tages: „ Unser Ziele sind klar: Wir wollen morgen ganz klar Platz fünf angreifen, und ich sehe durchaus die Chance, das auch zu schaffen, wir wollen im Gesamtranking damit noch etwas klettern, und wir wollen und müssen Tschechien hinter uns lassen für die Challenger-Series-Quali.“

 

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P
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Italien Italien 18
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Polen
5
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P
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Schweden 20
2 Schottland
Schottland 18
3 Polen
Polen 16
4 Deutschland
Deutschland 14
5 Rumänien
Rumänien 12
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Ungarn 8
8 Tschechien
Tschechien 6
9 Moldawien
Moldawien 4
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Norwegen 2
12 Dänemark
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