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TR-Review Rugby-Bundesliga: 1880 & SCN souverän, 78 & RK mit Zittersiegen
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 11. April 2022

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Hannover 78 feierte einen erfolgreichen Einstand ins Jahr 2022.

Vor dem großen ovalen Fest gab es am Wochenende die kleine Eiersuche in der Rugby-Bundesliga. Endlich sind wieder alle Top-Teams im Einsatz. Während der SCN und Frankfurt 1880 im Süden Kantersiege feierten, mussten Hannover 78 und der RK 03 Berlin jeweils lange um ihre Siege zittern.

Die Bundesliga-Review wird euch präsentiert von unserem Partner Solidsport, eurem Partner für Live-Streams.

Süd/West

Heidelberger RK 5-78 SC Frankfurt 1880

Es war eine regelrechte Machtdemonstration, die der deutsche Meister am Harbigweg ablegte. Beim noch letzte Woche zuvor erfolgreichen HRK ließen die 1880er von Coach Byron Schmidt nie auch nur irgendeinen Zweifel darüber aufkommen, wer dieses Sonntags-Duell gewinnen würde.

Adrian Mazare machte früh den Anfang einer Auftaktphase, die einem 1880-Sturmlauf gleich kam. Flanker Emil Rupf, erneut Mazare, sowie Leo Wolf machten schon den Offensiv-Bonus klar, bevor 30 Minuten gespielt waren. Der Klub konnte ohne einige Stammspieler wie Adler-Kapitän Schröder oder seinen Co-Kapitän Steffen Liebig wenig bis gar nichts entgegensetzen.

Selten hielten die Klub-Asse das Leder für mehr als ein paar Phasen und machten dabei selten Meder. Am anderen Ende punktete Frankfurt vor der Pause noch zwei Mal durch Außen Mandanawa, sowie El-Chami zum mehr als eindeutigen Pausenstand von 40:0.

Nach der Pause dann das einzige richtige Lebenszeichen der Klub-Spieler. Als Frankfurt nach einem unsauberen Tackle durch Wolf zehn Minuten lang in Unterzahl spielen musste, schlugen die Gastgeber direkt zu. Ersatz-Kapitän Aversa schaffte es wenige Minuten später nach einer Gasse am Ende des Pakets über die Linie zum 5:40.

Es sollten die einzigen Klub-Punkte bleiben an diesem Sonntag-Nachmittag. Die Gäste konnten sich den Luxus leisten, Raynor Parkinson von der Bank zu bringen. Der Deutsch-Südafrikaner fügte sich an alter Wirkungsstätte nahtlos ins Frankfurter Spiel ein und orchestrierte weitere 38 Zähler.

Stella, Deichmann, Losada (x2) und Schroeter trugen sich alle noch in die Scorer-Liste ein, während Edo Stella vier Mal erhöhte. Frankfurt sicherte sich damit nicht nur die fünf Zähler für den Bonuspunktsieg, sondern setzte auch ein Zeichen in Richtung Konkurrenz. Der Titel wird nur über die Männer vom Main entschieden.

Den HRK wiederum wird die hohe Pleite schlussendlich nicht allzu sehr stören, hat doch auch die direkte Konkurrenz um den Klassenerhalt an diesem Wochenende Federn lassen müssen.

RK Heusenstamm 12-29 RG Heidelberg

Zumindest bis zur Pause rechnete man sich bei den Füchsen die Chance auf wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg aus. Mit 12:12 gingen beide Teams in die Halbzeit und dennoch war sich Gäste-Coach Mustafa Güngör immer über den Ausgang im klaren: „Ich hatte nie das Gefühl, dass das Spiel kippen könnte!“

Der ehemalige Siebener- und Fünfzehner-Nationalspieler arbeitet derzeit weiter daran, sein Team zu verjüngen. Das äußert sich, so Güngör, manchmal in mangelnder taktischer Disziplin. „Ich bin ganz zufrieden, aber es wären noch mehr Punkte drin gewesen, wenn wir uns noch mehr an unser Spielkonzept gehalten hätten“.

Dennoch reichte es nach der Pause für drei weitere Versuche und dem Offensiv-Bonus. Derweil musste man keine Punkte durch die Heusenstammer kassieren, die ihrerseits allerdings nicht mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen zufrieden waren. Drei Pakete hatten die Füchse ins Malfeld der RGH geschoben, ohne dass eines davon als Versuch gegeben wurde.

RKH-Boss Markus Walger äußerte seinen Unmut gegenüber der Offenbach-Post und rechnet vor, dass man so mindestens einen, wenn nicht sogar zwei Bonuspunkte erhalten hätte.

Nach dem Sieg ist die RGH elf Zähler vor dem HRK und zehn hinter dem SCN im Niemandsland der Tabelle. Auch deshalb werde man weiter die Verjüngung des Kaders vorantreiben und das Augenmerk auf das Harbigweg-Derby nach Ostern legen. Heusenstamm ist derweil wieder voll im Abstiegskampf und muss in zwei Wochen in Luxemburg dringend punkten.

SC Neuenheim 53–7 SG Pforzheim

Im ersten Pflichtspiel der Neuenheimer im Jahr 2022 gab es nie wirklich einen Zweifel darüber, wer am Ende als Sieger vom Platz geht. Dominant bei den Standards, Dank der Gassefänger Vollenkemper und Lehmann, sowie dem namibianischen Hakler CJ Roussow und auch im offenen Spiel deutlich dynamischer als die Gäste, feierte Königsblau einen Kantersieg.

Angeführt vom wiedergenesenen Verbinder Mondli Nkosi liefen die Gastgeber gleich neun Mal ins Malfeld der Rhinos ein. Luke Wakefield, Felix Lammers, Robert Lehmann, Finn Schwager und Oliver Paine im ersten Durchgang, sowie schließlich Mick Burisch, Timo Vollenkemper, Senzo Ngubane und zu guter letzt Alexander Klewinghaus sorgten für die 50 SCN-Punkte.

Zwischenzeitlich hatte Pforzheim-Speedster Oynehasi zum 7:7 ausgleichen können, doch fünf Zeigerumdrehungen später klingelte es zum zweiten Mal im Pforzheimer Malfeld. Insgesamt war dieses Duell für die Neuenheimer kein echter Härtetest – dieser kommt in zwei Wochen, wenn man bei Frankfurt 1880 antritt und an den beiden darauffolgenden Wochenenden gegen Luxemburg sowie beim TSV antritt.

 

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Nord/Ost

Hannover 78 12-5 Berliner RC

Sicherlich hätte sich der eine oder andere bei Hannover 78 einen besseren Start in das Rugby-Jahr 2022 gewünscht. Doch unter dem Strich war man beim Tabellenführer froh mit dem Sieg, nach einer absoluten Regenschlacht gegen den Berliner RC.

Über eine Stunde lang lief bei beiden Teams im nasskalten Regen am schnellen Graben so gut wie gar nichts zusammen. Richtige Kombinationen waren kaum möglich, da das Leder unfassbar seifig war. Erst in der 63. Minute konnte 78-Routinier Pascal Fischer den Bann brechen, nachdem er schön freigespielt wurde.

 

Es war eine echte Regenschlacht am schnellen Graben

Wenig später konnte Hannover-Hakler Rene Winkler mit aller Wucht aus  kurzer Distanz nachlegen und das Punktekonto der Gastgeber auf 12:0 erhöhen. In der Schlussphase konnten sich die Gäste aus der Hauptstadt dann aber doch für ihren harten Kampf belohnen.

Der Anschlussversuch bescherte dem BRC zumindest den Defensiv-Bonus. Für beide Kontrahenten steht nun nach dem Osterfest jeweils das Derby an. 78 empfängt Germania List und der BRC muss beim RK 03 antreten. Beide Duelle werden mit Blick auf den Kampf um die Playoff-Plätze extrem wichtig sein.

Hamburger RC 14-20 RK 03 Berlin

Sollte man bei den Berlinern einen lockeren Aufgalopp beim HRC erwartet haben, sah man sich spätestens nach den ersten Minuten auf dem tiefen Rasen im Stadtpart eines Besseren belehrt. Die Gastgeber wollten in ihrem ersten Spiel des neuen Jahres nichts unversucht lassen und gingen durch ihren irischen Spielmacher Tom Barry sogar mit 7:0 in Führung und konnten diesen Spielstand auch mit in die Pause nehmen.

An einem Samstag-Nachmittag bei typisch hanseatischem Wetter, der nicht für Champagner-Rugby geeignet war, konnten die Berliner im dritten Spiel in Folge nach der Pause zulegen – anders als letzte Woche in Hannover. Ein starker Konter über mehrere Stationen, an dessen Ende Verbinder Andrew Oakden per Offload zum Versuch bedient wurde, sorgte für den Ausgleich.

Es blieb aber eine äußerst enge Partie. Hamburg konnte durch Außen Nils Kanngießer, der den besten Hamburger Spielzug des Nachmittags abschloss, wieder in Führung gehen. Doch es war erneut Zehner Oakden, der mit seinem zweiten Versuch für Berlin punktete – nach verpasster Erhöhung lag Berlin aber noch immer mit 12-14 hinten.

In der Schlussphase hatten die Gäste aber den längeren Atem. Gedrängehalb Engelbrecht wurde nach einer Interception regelwidrig zu Boden gebracht, was Hamburg eine temporäre Unterzahl einhandelte. Ein weiterer Straftritt, sowie ein Stürmer-Versuch des RK machte dann alles klar.

Die Berliner schrammten zwar mit drei Versuchen knapp am Offensiv-Bonus vorbei, dürfen sich nach diesem Spielverlauf aber nicht über das Ergebnis beschweren. „Absoluten Respekt an den HRC, so stark habe ich die Hamburger noch nie gesehen, aber auch wir können mit unserer Leistung schlussendlich zufrieden sein“, so das Fazit von RK-Kapitän Sacksofsky.

Der HRC blickt nun auf das Duell mit dem VfR Döhren, wo die Hanseaten endgültig alle Abstiegssorgen ablegen können. Der RK wiederum spielt in zwei Wochen daheim im Derby gegen den Lokalrivalen BRC.

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