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Nach Vulkanausbruch bei Tonga: BRC-Kapitän sammelt Spenden für sein Geburtsland
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 18. Januar 2022

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Sione Afu beim Training mit seinem Klub BRC.

Rugby ist der wohl erfolgreichste Export des kleinen Inselreiches Tonga. Doch dieser Tage ist das am anderen Ende der Welt gelegene Inselreich aus anderen Gründen in den Schlagzeilen. Der größte Vulkanausbruch der letzten 30 Jahre weltweit hat das Land heimgesucht. Rugby-Stars weltweit machen auf das Schicksal der Menschen in Tonga aufmerksam. Auch der Kapitän des Berliner Rugby Clubs Sione Afu zählt dazu: Der in Berlin großgewordene Innen sammelt Spenden für sein Geburtsland.

Normalerweise kennt Rugby-Deutschland Sione Afu nur als durchbruchsstarken Innendreiviertel und Kapitän des Berliner Rugby Clubs. Afu ist in Berlin aufgewachsen, aber tatsächlich gebürtiger Tongaer, der im Alter von vier Jahren aus dem über 16.000 Kilometer entfernten Inselreich in die deutsche Hauptstadt zog.

Gerade dieser Tage beschäftigt den Kapitän des BRC sein Geburtsland noch weitaus mehr als sonst und die Sorge treibt ihn um, seit seine Mutter ihm von dem Unglück in der fernen Heimat berichtete. Denn unweit von Tonga ist am Samstag ein Unterwasservulkan ausgebrochen und zwar nur rund 60 Kilometer von der tongaischen Hauptstadt Nuku'alofa entfernt. Die Eruption war die größte weltweit in den letzten 30 Jahren, löste einen Tsunami sowie eine massive Aschewolke aus und hat vielen Menschen das Leben gekostet.

Nur ein einziges Mal seit seinem vierten Lebensjahr war Sione Afu auf Tonga, damals begleitet von einem Kamerateam

Die Auswirkungen waren selbst tausende Kilometer entfernt in Peru, Japan und anderen Pazifikstaaten noch zu spüren, die allesamt von Flutwellen heimgesucht wurden. Das Ausmaß der Schäden in Tonga selbst ist derweil noch gar nicht abzuschätzen. Tagelang war das Inselreich von der Außenwelt abgeschnitten: ein Unterseekabel für Internet- und Telefonverbindungen wurde von der Eruption getrennt.

Dazu sind Flüge vom fortwährendem Ascheausstoß des Vulkans beeinträchtigt, wie einst beim isländischen Eyjafjallajökull, der im Jahr 2010 wochenlang den europäischen Flugverkehr lahmlegte. Satelitenbilder zeugen aber von großen Zerstörungen. Neuseeland hat bereits zwei Versorgungsschiffe losgeschickt, die unter anderem Lebensmittel, Arzneu und Trinkwasser bereitstellen sollen, aber erst in drei Tagen in Tonga erwartet werden.

DIREKT ZUM SPENDENAUFRUF

Denn im bitterarmen Inselstaat versorgen sich gerade abseits der vier Hauptinseln viele Einwohner über Sammelbecken mit Regenwasser zum trinken. Doch dieses ist aktuell aufgrund der vulkanischen Asche nicht genießbar. Die Flutwelle selbst hat zahlreiche Häuser zerstört und viele der rund 100.000 Einwohner obdachlos gemacht.

BRC-Kapitän Afu konnte erst nach mehreren Tagen seine Verwandten im Pazifik erreichen, doch bereits am Samstag, als er vom Ausbruch erfuhr, wollte er etwas unternehmen. Afu startete auf Anraten eines Teamkollegen eine Spendensammelaktion, die auf den sozialen Medien bereits von vielen anderen Bundesliga-Klubs geteilt wurde.

Auch andere tongaisch-stämmige Rugby-Stars, wie Malakai Fekitoa, rufen zu Spenden auf

Afu erklärt im Gespräch mit TR, dass er von der Resonanz bereits jetzt überwältigt sei. Er sei aktuell auf der Suche nach Projekten, die man mit den bereits über 2000€ gesammelten Spenden unterstützen könne. „Ich werde dabei so transparent wie möglich sein“, wie Afu erklärt. Der Fokus soll dabei auf Nothilfe und dem Wiederaufbau sein: "Ich werde sehen, wie man den Menschen in Tonga am besten helfen kann".

Bereits andere tongaisch-stämmige Rugby-Stars, wie Malakai Fekitoa und Charles Piutau hatten Spendensammelaktionen gestartet. Das Geld wird in Tonga in nächster Zeit dringend benötigt. Bereits kleine Spenden können einen großen Unterschied machen, angesichts eines Pro-Kopf-Einkommens, das nicht einmal einem Zehntel des deutschen entspricht. Wir von TR wollen uns deshalb dem Aufruf des BRC-Kapitäns anschließen und um die Spenden der deutschen Rugby-Community bitten. Hier geht es zur GoFundMe-Seite.

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