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Eine Ära beginnt: Japan Rugby League One startet mit kontroversem Superstar
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 7. Januar 2022

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Der ovale Boom im Land der aufgehenden Sonne soll mit der neuen Liga weiter befeuert werden.

Am morgigen Samstag startet Japans reformierte Liga unter neuem Namen und mit neuem Format. Wohl kaum eine Liga hat dermaßen viele internationale Stars und das soll den Wettbewerb mittelfristig an die Weltspitze führen. Das Potenzial im japanischen Rugby ist riesig, wie die WM 2019 gezeigt hat.

Es soll mittelfristig „die beste Liga der Welt“ werden, so die Ambition der Macher beim japanischen Rugby-Verband. Rugby-Fans weltweit sollen die Klub-Duelle im Land der aufgehenden Sonne verfolgen, nachdem der Vorgänger Top League eher etwas für Insider war, obwohl auch in dieser Liga bereits zahlreiche internationale Stars gespielt haben.

Die Besonderheiten bleiben

Japan Rugby League One hat drei Divisionen und 24 Teams, die 12 Top-Teams spielen in der oberen Division und tragen dort 16 Runden bis Anfang Mai aus, bevor in den Playoffs der japanische Meister ermittelt wird.

Bisher bestand die Top League lediglich aus Werksteams, die allesamt nach japanischen Industrie-Giganten, wie Panasonic, Toyota, Mitsubishi, oder Honda benannt und von ihnen finanziert wurden. Dabei hatten die Teams zwar meist ein Stadion, in der sie meist ihre Spiele austrugen, jedoch waren dies zum Teil mehrere.

Die Firmen nutzten ihre Teams als Aushängeschilder und ließen diese Teils in verschiedenen Regionen des Landes spielen. Doch dem setzten die Verantwortlichen nun ein Ende - jede Mannschaft muss ein festes Heimstadion haben, auch um sich in der jeweiligen Region einen Fanbasis aufzubauen.

Anfang 2020, kurz vor der Pandemie, war die ovale Begeisterung groß in Japan

Dadurch kommen nun Namen wie Kubota Spears Funabashi Tokyo Bay oder NTT DoCoMo Red Hurricanes Osaka zu Stande. Ob dies unbedingt zur internationalen Popularität der Liga beitragen wird, sie dahingestellt. Was allerdings durchaus helfen dürfte, ist das Star-Aufgebot, das sich die Top-Teams zusammengekauft haben.

Die Stars: Stelldichein der Springboks, All Blacks und Wallabies

Japan gilt schon seit einiger Zeit als lukratives Ziel für Nationalspieler aus der Rugby Championship, wegen der kurzen Saison und der lukrativen Gehälter. Daran hat sich trotz der längeren Saison wenig geändert.

Einige Springboks-Weltmeister, wie Kwagga Smith (Shizuoka) Elton Jantjies (Red Hurricanes Osaka), Malcom Marx (Kubota Spears), Franco Mostert (Honda Heat) und mit Pieter Steph du Toit (Toyota Verblitz) auch der Weltspieler des Jahres, spielen künftig in Japan.

Mit Schluss Damian McKenzie (Suntory Sungoliath Tokyo) und Zweite-Reihe-Stürmer Patrick Tuipulotu (Toyota Verblitz) sind zwei All-Blacks-Stammspieler der letzte Saison nun bei japanischen Klubs unter Vertrag

Einige Wallabies wagten den Schritt nach Japan, nachdem nun Spieler auch mit weniger als 60 Länderspielen im Ausland spielen und weiterhin für die Wallabies auflaufen dürfen. Samu Kerevi (Suntory Sungoliath Tokyo), Marika Koroibete (Saitama Wild Knights) Will Genia und Quade Cooper

Ein Spieler, der nach tausend Tagen Rugby-Abstinenz zurückkehrt, ist ein ehemaliger Wallaby. Israel Folau, der 2019 wegen homophober Social-Media-Kommentare vom australischen Verband gefeuert wurde und seitdem zum Rugby League zurückgekehrt war, wird nun für die Shining Arcs auflaufen - die kontroverse Vergangenheit des 32-jährigen will man in Japan aber nicht zum Thema machen.

Nach tausend Tagen ab morgen wieder auf dem Rugby-Feld: Israel Folau

Corona ist auch in Japan noch immer ein großes Problem

Die globale Pandemie kam für Rugby in Japan zur absoluten Unzeit. Die WM endete nur wenige Wochen bevor das neuartige Coronavirus sich begann um den Globus auszubreiten. Der Boom nach dem unglaublich erfolgreichen World Cup im Spätherbst 2019 hatte für große Zuschauerzahlen und Interesse gesorgt, bevor auch in Japan alle Spiele gestoppt werden musste.

Auch 2022 bleiben die Probleme groß: Das große Eröffnungsspiel der neuen Liga sollte in Japans Nationalstadion sollte am Freitag-Abend vor großer Kulisse abgehalten werden. Doch ausgerechnet dieses Match musste abgesagt werden, nachdem Titelverteidiger Wild Knights neun positive Coronafälle hatten und kein Team stellen konnten.

Laut den Regularien erhalten die Kubota Spears dafür nun die vollem fünf Punkte gutgeschrieben. Das erste Spiel der neuen Ära findet stattdessen in Kobe statt, wo die Steelers mit Ex-All-Blacks-Verbinder Aaron Cruden gegen die Shining Arcs mit Folau und Ex-Schottland-Kapitän Greig Laidlaw antreten.

Gleich in Runde 1 der neugeschaffenen Liga überzeugte Israel Folau mit einem Doppelpack und führte seine Shining Arcs zu einem hauchdünnen 24-23 Sieg über Kobe

Riesiger Skandal direkt zum Auftakt

Der Australier Blake Ferguson war einer der Star-Einkäufe, die die Liga im Ausland attraktiv machen sollten. Doch der ehemalige Rugby-League-Nationalspieler Australiens wurde gefeuert, bevor er eine einzige Minute auf dem Feld gestanden hat. Was war passiert? Ferguson war nach einem Wortgefecht in einer Bar in eine Schlägerei verwickelt. Die Polizei fand bei Ferguson Kokain, was in Japan ein noch größeres Problem ist, als anderswo.

Das Strafmaß bei Drogenvergehen in Japan ist deutlich höher, als in der westlichen Welt - aber auch in der Liga gibt es dahingehend keinerlei Toleranz. Beim letzten ähnlichen Fund wurde die gesamte Liga für drei Woche gestoppt und regelmäßige Drogentests bei den Stars angeordnet.

Immerhin sorgte dieser Skandal für eines, Aufmerksamkeit. Diese können die Stars der Rugby League One hoffentlich künftig auch auf dem Feld erzeugen.

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