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TR-Vorschau Rugby Bundesliga: Gipfeltreffen in Handschuhsheim
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 22. Oktober 2021

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In Heidelberg kommt es zum Rematch des Bundesliga-Endspiels 2019. Erstmals treffen TSV und 1880 seitdem aufeinander. Foto (c) Seufert-Chang.

Während in Heidelberg mit Frankfurt und Handschuhsheim zwei der besten Rugby-Teams der Republik aufeinandertreffen und um die Spitze im Süden unter sich ausmachen, sieht es in der Hauptstadt so aus, als stünde ein Bundesliga-Klub vor dem Aus. Germania List und der RC Leipzig können derweil wieder antreten, nachdem die Spiele beider Klubs letzte Woche einem Corona-Ausbruch zum Opfer gefallen waren.

Süd/Ost

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 SC Frankfurt 1880 5 24 +177
2 TSV Handschuhsheim 5 21 +197
3 SC Neunheim 5 20 +127
4 RK Heusenstamm 5 12 -51
5 RG Heidelberg 5 10 -52
6 SG Pforzheim 5 6 -146
7 RC Luxemburg 5 5 -118
8 RC Luxemburg 4 1 -134

TSV Handschuhsheim - SC Frankfurt 1880

Samstag 23. Oktober, 16 Uhr

Im Handschuhsheimer Lions Park kommt es am späten Samstag-Nachmittag zum Duell Erster gegen Zweiter. Die Löwen empfangen Meister Frankfurt zum Rematch des letzten Bundesliga-Endspiels und während die Gastgeber nach der Derbyniederlage gegen den Erzrivalen unbedingt punkten wollen, kommt 1880 nach einem Kantersieg über die RGH mit breiter Brust in den Heidelberger Norden.

„Wir freuen uns natürlich über dieses Spiel, was in Pandemiezeiten noch immer keine Selbstverständlichkeit ist“, wie 1880-Trainer Byron Schmidt betont. Zugleich glaubt der Südafrikaner natürlich an die Chancen seiner Jungs und unterstreicht: „Wir wachsen weiter als Mannschaft, unser Verständnis füreinander und das System wird besser und auch wenn der TSV ein starkes Team ist - wenn wir ihnen unser Spiel aufdrängen, stellt sich das Ergebnis von selbst ein!“

Der TSV wiederum leckt noch immer seine Wunden nach einer dramatischen Derbypleite, die das Team von Max Stelling und Jaco Otto viele Körner gekostet hatte. Lange Zeit wähnte man sich auf der Siegerstraße und musste am Ende doch noch dem Errzrivalen beim Jubeln zusehen. Wie schon gegen den SCN wird der TSV nun wieder auf eine extrem starke Defensiv-Reihe treffen.

Woran man bei den Löwen unter der Woche intensivst gearbeitet hatte, ist ausgerechnet die Gasse. Wenig Löwen-like hatten die TSV-Stürmer im Derby mehrere aussichtsreiche Angriffschancen durch verworfene Gassen liegengelassen. Damit hatte man sich und dem Sturm einer der stärksten Waffen beraubt, dem Gassepaket, das man nun gegen Frankfurt wieder gewinnbringend einsetzen will.

TotalRugby-Prognose: Sportlich gesehen ist es das Spitzenspiel des Spieltags, wenn die beiden letztmaligen Finalisten der Rugby-Bundesliga im Lions Park aufeinander treffen. Während die Löwen Wiedergutmachung vor dem eigenen Anhang betreiben wollen, geht es den Frankfurtern darum, die eigene Vormachtstellung im deutschen Rugby weiter zu untermauern. Es dürfte dabei durchaus spannend zugehen und die Löwen können Frankfurt durchaus gefährlich werden,  doch wir sehen in den Frankfurtern aktuell noch das routiniertere Team. Raynor Parkinson führt 1880 mit all seiner Erfahrung zu einem wichtigen Sieg mit +5 Punkten.

RK Heusenstamm - SC Neuenheim

Samstag 23. Oktober, 16 Uhr

Am Heusenstammer Martinsee kommt es am späten Samstag-Nachmittag zum Duell Dritter gegen Vierter und auch wenn die Füchse und die Königsblauen in der Tabelle aktuell Nachbarn sind, könnten die Ansprüche und Voraussetzungen doch kaum verschiedener sein. Während der SCN nach seinen zahlreichen Verstärkungen im Sommer um den Titel mitspielen will, ist man beim RKH mit zwei Siegen und einem Remis bisher schon sehr zufrieden.

Dementsprechend entspannt gehen die Füchse dieses Duell gegen die Neuenheimer auch an. „Wir haben keine konkreten Erwartungen am Samstag, wir wollen unser System spielen und schauen, was dabei rausspringt - eventuell ja ein Bonuspunkt für vier Versuche“, so Spielertrainer Chris Howells.

Nach zwei Siegen und einem Remis im Soll: Der RK Heusenstamm

Dieser deutet darüber hinaus an, dass man wohl etwas rotieren müsse, da einige Spieler angeschlagen seien und bis zur Winterpause noch die Spiele gegen alle drei Top-Teams anstünden. Ähnlich ergeht es auch seinem Gegenüber von Grumbkow, der gegenüber TR erklärt ebenso rotieren zu wollen.

„Das heißt allerdings nicht, dass wir das Spiel nicht ernst nehmen, im Gegenteil - wir werden in Heusenstamm Vollgas geben und unser Bestes geben, um die fünf Punkte einzufahren, die für uns im Kampf um die Playoffs wichtig sein werden“, so von Grumbkow weiter. Nach dem dramatischen Derbysieg dürfte es zumindest nicht am Selbstbewusstsein mangeln.

TotalRugby-Prognose: Für den RK Heusenstamm ist die Pflicht in den letzten Wochen erfüllt, nun folgt die Kür gegen die drei Top-Teams der Liga. Jedes Pünktchen ist da tatsächlich ein Bonus, womit die Männer von Chris Howells befreit auflaufen können und ihr Punktepolster auf die Konkurrenz um den Klassenerhalt eventuell sogar noch ausbauen können. Spielerisch ist der SCN aktuell noch eine Nummer zu groß und so werden die Neuenheimer mindestens an einem Konkurrenten vorbeiziehen, wenn TSV und 1880 im direkten Duell aufeinandertreffen. Neuenheim gewinnt souverän mit +16 Zählern.

 

Heidelberger RK - SG Pforzheim

Sonntag 24. Oktober, 14 Uhr

Vier Mal hieß das Endspiel um die deutsche Meisterschaft in den letzten Jahren Heidelberger RK gegen Pforzheim. Was einst das Spitzenspiel im deutschen Vereinsrugby war, ist aktuell lediglich ein Kellerduell. Besonders der HRK steht dabei als einziges siegloses Team im Süden unter Druck.

Das Team von Coach Alexander Wiedemann, der vor der Saison kurzfristig vom Klub-Veteran Pieter Jordaan übernommen hatte, zeigte sich bisher zu wenig diszipliniert und im Angriff nicht flüssig genug - so zumindest die eigene Einschätzung der Klubberer.

Zu allem Überfluss fehlt dem Klub nun auch noch Neuner Pierre Mathurin, der sich gegen Luxemburg am Knie verletzt hatte und nun voraussichtlich bis zum Rückrunden-Start fehlen wird. Unter der Woche gab es für die HRK-Rugger die Chance sich in einem Team Run gegen die Spieler des HTV warmzulaufen und dazu kehren einige erfahrene Spieler im Sturm zurück.

Bei den Pforzheimer Gästen will man derweil dafür sorgen, dass der HRK weiter auf den ersten Saisonsieg warten muss. Die knappe Pleite in Heusenstamm ist noch nicht ganz verdaut und Pressesprecher Robin Häberle betont gegenüber TR, dass man bereits gegen den RKH das bessere Team gewesen sei.

Pforzheim will beim HRK den Big Point holen

Man sei mehr und mehr eingespielt und diese Woche könne der Knoten endgültig platzen, so Häberles Einschätzung gegenüber TR.

TotalRugby-Prognose: Beim HRK lief in dieser Saison bisher nicht viel Positives zusammen. Der kurzfristige Trainerwechsel, die vielen Abgänge der letzten beiden Jahre und nun auch noch die Verletzung des Schlüsselspielers Pierre Mathurin auf der Neun. Aber auch bei Pforzheim läuft es seit dem Sieg in Luxemburg schleppend. Nur der Sieger kann sich wichtige Luft im Abstiegskampf verschaffen. So wie der Klub in Luxemburg aufgetreten ist, sieht es nicht gut aus um die Chancen der Klubberer. Wir sehen Pforzheim in einem echten Rugby-Krimi knapp mit +3 Punkten vorne.

Nord/Ost

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 Hannover 78
4 20 +149
2 RK 03 Berlin 5 20 +61
3 Berliner RC 5 16 +101
4 SC Germania List 4 15 +126
5 Hamburger RC 5 10 +7
6 RC Leipzig 4 5 -47
7 RC Berlin Grizzlies 4 0 -140
8 VfR Döhren 5 0 -257

SC Germania List - Hamburger RC

Samstag 23. Oktober, 14 Uhr

Dass Germania List diesen Bundesliga-Spieltag eröffnet, ist gar nicht einmal unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Die Hannoveraner waren in der Vorwoche eines von zwei Teams, das vom ersten richtigen Corona-Ausbruch in der neuen Saison betroffen waren.

Doch nach negativen Tests konnte ein Großteil des Teams unter der Woche wieder ins Training einsteigen. Dennoch unterstreicht Germania-Kapitän Stefan Mau: „Die Mannschaft ist durch die Krankheitswelle noch etwas durchgeschüttelt.“ Personell einerseits, aber sicherlich auch psychologisch.

Gleichwohl sei man hochmotiviert und wolle „den Sand aus dem Getriebe“ bekommen, sowie an die Leipzig-Leistung anknüpfen, das wohl bisher beste Saisonspiel. In der Vergangenheit hatten sich die Germanen mehrmals schwer getan, wenn es gegen die Hamburger ging. Das soll am Samstag anders werden.

Die Hamburger wiederum kommen nach zwei deutlichen Siegen in Folge mit Rückenwind nach Hannover und wollen sich im gesicherten Mittelfeld der Tabelle etablieren. Mit einem Sieg könnten die Hamburger Rugger gar mit Germania gleichziehen.

HRC-Kapitän Josh Harvey sieht die Chance ebenso gegeben, betont gegenüber TR aber: „Uns fehlen einige Schlüsselspieler, aber nach zwei Siegen in Folge wollen wir uns mit einer starken Germania messen und unser Momentum nutzen, das wir zuletzt aufgebaut haben!“

TotalRugby-Prognose: Das Spiel in der List verspricht durchaus einiges an Spannung. Beide Teams feierten zuletzt wichtige Siege, wobei Germania natürlich mit dem Corona-Ausbruch zu kämpfen hat, der das Spiel schwer zu prognostizieren macht. Bei trockenem Herbst-Wetter dürften die spielfreudigen Gasgeber eigentlich einen Vorteil haben, jedoch dürfte der HRC durchaus ein formidabler Konkurrent sein. Dennoch sehen wir Germania mit +6 am Ende knapp vorne.

RK 03 Berlin - VfR Döhren

Samstag 23. Oktober, 14 Uhr

Nach dem dramatischen Derbysieg in allerletzter Sekunde gegen den Berliner RC gehen die Gastgeber mit viel Rückenwind in diese Partie. Das letzte Heimspiel des Kalenderjahres ist für den RK 03 quasi ein Pflichtsieg, angesichts der bisherigen Bilanz beider Teams.

Doch bei den Gelb-Schwarzen will man sich nicht allzu sehr von den bisherigen Resultaten blenden lassen und will sich eher auf die eigene Spielstärke verlassen. Diese hatte den Ruggern aus dem Berliner Stadtteil Weißensee den entscheidenden Versuch gegen den BRC eingebracht.

Nach dem Derbysieg soll nun der nächste Heimsieg folgen für den RK 03

Jedoch zeigte das Hauptstadt-Derby auch die Schwächen des RK, der gegen den Lokalrivalen immerhin drei Versuche hinnehmen musste. An diesen, besonders im Bereich Standards, habe man erneut gearbeitet, so ist vom RK zu hören.

RK-Trainer Bonnano erklärt gegenüber TR: "Wir wollen am Samstag alle fünf Punkte daheim behalten und weiter in der Spitzengruppe bleiben. Wir wollen vor allem bei den Standards bessere Bälle haben, damit wir unser Spielsystem besser umsetzen können, als im Derby!"

Die Gäste aus Hannover warten bisher noch auf den ersten Saisonsieg und haben obendrein noch mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Die Vorraussetzungen könnten weitaus besser sein vor dem Gastspiel an der Buschallee, jedoch würde den Döhrenern wohl schon ein Punkt die Chance geben, an den Grizzlies vorbeizuziehen.

TotalRugby-Prognose: Gerade daheim sind die Berliner, die im bisherigen Saisonverlauf vier von fünf Spielen gewinnen konnten und nur bei Hannover 78 unterlagen, wohl zu stark für Döhren. Mit einer der besten Sturmreihen im Norden und einer sich weiter verbessernden Hintermannschaft dürfte sich der RK 03 relativ deutlich mit +25 durchsetzen.

Berliner RC - RC Berlin Grizzlies

Samstag 23. Oktober, 14:30 Uhr

Für den Berliner Rugby Club sollte das Bundesliga-Spiel gegen die Grizzlies eigentlich der Höhepunkt des Herbstfestes zu Ehren der Vereinslegende Fritz Feyerherm sein. Jedoch sieht es aktuell so aus, als würde das Spiel nicht stattfinden können, zumindest nicht als reguläres Punktspiel.

Die Grizzlies können derzeit wohl keine Mannschaft stellen und da die Treptower bereits das Heimspiel gegen Germania List im September abgesagt hatten, würde das wohl das Aus in der Bundesliga bedeuten.

Doch die Turbulenzen beim Berliner Bundesligisten, der zuletzt seine Heimspiele im Brandenburger Exil ausgetragen hatte, gehen noch viel weiter. Trainer Mike Jackson wurde von Präsident Mick Schmidt vor einer Woche kurzerhand entlassen, bevor Schmidt selbst seinen Rücktritt verkündete.

In den kommenden Tagen gibt es bei TR mehr zum Fall Berlin Grizzlies zu lesen. Wir befinden uns momentan in Gesprächen mit allen Beteiligten und werden in den kommenden Tagen ausführlich berichten.

RC Leipzig - Hannover 78

Sonntag 24. Oktober, 14 Uhr

Die gute Nachricht vorneweg: Leipzig ist nach konsequenten Maßnahmen und mehreren Testungen derzeit Coronafrei und damit kann das Spiel gegen Hannover 78 stattfinden. Doch keiner der fünf Infizierten aus der Vorwoche ist derzeit laut RCL-Teammanager Sven Paukstat spielfähig und dazu kommen noch eine Reihe von Verletzungen.

Beim RCL selbst sieht man die Voraussetzungen vor dieser Partie entsprechend schwierig und will die Erwartungen niedrig halten. Hannover 78 reise als Favorit nach Leipzig-Stahmeln, so der Tenor bei den Sachsen, die bisher lediglich einen Saisonsieg in Döhren vorzuweisen haben.

Ganz anders die Lage bei Hannover 78. Trotz eines Spiels weniger auf dem Konto sind die Hannoveraner weiter an der Tabellenspitze und gehen nach dem abgesagten Derby aus der Vorwoche, das am 27.11. nachgeholt werden soll, ausgeruht in das Duell mit Leipzig.

TotalRugby-Prognose: Die Zielsetzung bei den 78ern ist dementsprechend deutlich: Der fünfte Sieg im fünften Spiel, möglichst mit Offensiv-Bonus, soll her. Spielerisch sind die 78er derzeit eine Nummer besser, als der Rest der Liga. Auch in Leipzig geht Hannover als großer Favorit in die Partie, zumal Leipzig noch unter den Auswirkungen des Corona-Ausbruchs leidet. 78 siegt am Ende klar mit +19 Zählern.

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