Registrieren
Advertisement
TR Formcheck vor dem Bundesliga-Start: Teil 2 Nord/Ost
Drucken
Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 1. September 2021

Image
Charaktertest bestanden: Hannover 78 geht mit Rückenwind in die Hinrunde. Foto (c) Janus

Im Norden geht es einen Tag nach dem Auftaktspiel in Heidelberg los. Wie in der Südstaffel auch, gibt es im Norden einen klaren Favoriten auf den ersten Rang, jedoch dahinter eine größere Anzahl an Klubs, die allesamt auf die Playoffs schielen. Wir machen für euch auch den Formcheck im Norden.

Hannover 78 bleibt das Maß aller Dinge im Norden

Nach der Hinrunde 2019/2020 hatten die 78er bereits neun Punkte Vorsprung auf überraschend starke Leipziger. Am Ende der Saison 2018/2019 lag 78 im Norden mit acht Zählern vorne bei einer satten Punktedifferenz von +477 Zählern. 2017/2018 waren es gar 13 Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz am Ende der regulären Saison.

Kurz gesagt, Hannover 78 ist seit Jahren im Norden das Maß aller Dinge und auch nach der langen Pandemie-Pause gehen die Männer vom Maschsee als Favorit in die am Samstag startende Bundesliga Nordost. Das hat nicht zuletzt der Sieg im letzten Vorbereitungsspiel gegen den Hannover-Konkurrenten Germania List unter Beweis gestellt.

Dabei war die Regenschlacht im bereits herbstlich anmutenden Hannover keinerlei Schönheitskür, im Gegenteil, es war ein Test des Kampfgeistes. Davon hatte 78 mehr als genug und ausgerechnet Neuling Falk Duwe, in der Nordstaffel alles andere als ein Unbekannter, legte den einzigen Versuch der Partie in der Anfangsphase, indem er sich in der 22 unwiderstehlich durchtankte.

Die restlichen Punkte kamen allesamt vom Tee, unter anderem durch einen 50-Meter-Straftritt von Jan Piosik unter widrigsten Umständen. Bei Bedingungen, wie am vergangenen Samstag, kamen die flinken Germanen unter Trainer Rainer Kumm selten in ihren Rhythmus mit schnellen Phasen und noch schnelleren Läufen.

Doch bereits zum Bundesliga-Auftakt in Berlin dürfte Germania bei besseren Bedingungen und schnellem Geläuf eine bessere Rolle spielen. Wie Hannover-Konkurrent 78 mit Phil Szczesny und Bastian v.d. Bosch, wird auch Germania wegen der anstehenden World-Series-Turniere auf Leistungsträger wie Niklas Koch verzichten müssen.

Die Berliner Klubs sind die größten Konkurrenten des Hannoveraner Spitzenduos

Der RK 03 Berlin geht ebenso mit Rückenwind in den Saisonauftakt. Den Ostberlinern war es während der Coronapause gelungen, dem RC Leipzig dessen Gedrängehalb Reinhardt Engelbrecht abzuwerben. Der pfeilschnelle Südafrikaner ist nicht nur ein akkurater Ballverteiler, sondern ist selbst mit dem Leder unter dem Arm ein gefährlicher Angreifer mit Finisher-Instinkt.

Inwiefern der Verlust von Talisman und Ex-Kapitän Falk Duwe aufgefangen werden konnte, wird sich zeigen. Jedoch schielt man beim RK nicht ganz zu Unrecht auf die Playoff-Plätze. Das hat auch der klare 66:5 Sieg gegen den FC St. Pauli im einzigen echten Vorbereitungsspiel der Berliner unter Beweis gestellt.

Ein großer Konkurrent dürfte dabei wie immer der Lokalrivale Berliner RC sein. Coach Uwe Maaser hat sein junges Team in den letzten Monaten akribisch auf die neue Spielzeit vorbereitet. Ohne ein offizielles Testspiel wird es schwer sein, die aktuelle Form des Teams vor dem Saisonauftakt zu bewerten. Das Spiel daheim gegen den Rugby Club Leipzig wird die erste richtige Standortbestimmung.

Leipzig wiederum musste einerseits Star-Gedrängehalb Engelbrecht abgeben, der schon viele enge Spiele zu Gunsten der Sachsen entschieden hatte. Andererseits hat sich der RCL mit zwei starken Georgiern für die erste Reihe und die Verbinder-Position verstärkt. Weitere Neuzugänge in allen Mannschaftsteilen müssen indes integriert werden.

Inwiefern das den Leipzigern in den Monaten seit Trainingsbeginn gelungen ist, wird ebenso erst am Samstag klar werden. Nach der starken Hinrunde im Herbst 2019 ist aber wieder mit starken Leipzigern zu rechnen, die eines von vier Teams sind, die es auf Rang zwei im Norden abgesehen haben.

VfR Döhren steht vor schwierigem Alleingang

2020 war wohl die größte Geschichte im Norden die Trennungssaga zwischen den einstigen Partnern Odin und Döhren. Am Ende einigte man sich darauf, dass Döhren weiter in Liga eins antreten wird. Das allerdings dürfte für die Hannoveraner eine Mammutaufgabe werden. Zum Zeitpunkt des Abbruchs im März 2020 hatte die damalige SG in acht Spielen 450 Punkte kassiert.

Das sind fast 60 Punkte pro Spiel im Schnitt - zumindest die Defensive des damaligen Teams war nicht bundesligatauglich. Da der Kern des Teams weiterhin aus der Bundesliga-Mannschaft der SG besteht, dürfte es der VfR mit dem Alleingang schwer haben. Das Ziel kann da nur die Verhinderung des direkten Abstiegs sein.

Die Berlin Grizzlies und der HRC waren die beiden Teams, die aus SG-Sicht am ehesten in Reichweite waren. Dass es für den VfR direkt zum Auftakt daheim gegen die Grizzlies geht, kann dabei Fluch und Segen zugleich sein. Ein Sieg im Duell mit dem direkten Konkurrenten ist da quasi schon Pflicht.

Artikel empfehlen
Kommentare (0)add comment

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 1. September 2021 )
 
< vorheriger Artikel   nächster Artikel >

honeypot@totalrugby.de
Advertisement
Advertisement
Advertisement