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Schnelltests für Kopfverletzungen im Rugby
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Geschrieben von Rugby Fan   
Mittwoch, 31. März 2021

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Was tun bei Kopfverletzungen?

Bei körperlich intensiven Sportarten soll bald für mehr Sicherheit gesorgt werden. So sollen Kopfverletzungen mit Hilfe eines Schnelltests innerhalb von Minuten erkannt werden und damit Klarheit bezüglich einer möglichen Gesundheitsgefährdung des Spielers schaffen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Minimierung des Verletzungsrisikos, besonders mit Hinblick auf Langzeitfolgen.

Bei körperlich intensiven Sportarten soll bald für mehr Sicherheit gesorgt werden. So sollen Kopfverletzungen mit Hilfe eines Schnelltests innerhalb von Minuten erkannt werden und damit Klarheit bezüglich einer möglichen Gesundheitsgefährdung des Spielers schaffen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Minimierung des Verletzungsrisikos, besonders mit Hinblick auf Langzeitfolgen.

Schwere Konsequenzen bei Kopfverletzungen

Schädel-Hirn Verletzungen sind nicht nur bei Kontaktsportarten ein ernstzunehmendes Problem. Konsequenzen auf lange Sicht kann unter anderem eine chronische traumatische Enzephalopathie (CTE) - auch „Boxer-Syndrom“ genannt - sein, bei der es sich um eine degenerative Erkrankung des Gehirns handelt. Dabei können sowohl das Gedächtnis als auch Funktionen für Organisation und Selbstkontrolle beschädigt werden. Eine andere Form von CTE, die häufig im fortgeschrittenen Alter auftaucht, umfasst auffälliges Verhalten und negative Stimmung.

Im Dezember 2020 gab die englische Rugby-Legende Steve Thompson bekannt, dass er an Demenz leidet. Der Weltmeister von 2003 sorgte damit für großes Aufsehen und Erschütterung in der Bevölkerung. Auch an seinen entscheidenden Spielzug aus eben jenem Finale 2003, kann er sich laut eines Interviews nicht mehr erinnern. CTE wird durch häufige und schwere Krafteinwirkungen auf den Körper ausgelöst und ist einer Demenz sehr ähnlich.

Thompson war ebenfalls einer der Kläger, die gegen den walisischen, englischen und den Weltverband Anklage erhoben. Er und viele andere ehemalige Rugbyspieler leiden allesamt an dieser besonderen Form einer Gehirnverletzungen. Dabei müssen die Folgeschäden nicht ausschließlich durch Kopftreffer ausgelöst werden. Speziell im Rugby oder Football, werden auch bei Körper-Tacklings enorme Kräfte freigesetzt, die auf den Kopf der Athleten wirken.

Momentan laufen die ersten Versuche und Tests bezüglich der neuen Methoden zum schnellen Erkennen von Kopfverletzungen. Der erste Durchbruch war ein Speicheltest, der innerhalb von Minuten bestimmte Moleküle misst, die auf ein Schädeltrauma hinweisen. Ab wann diese genau eingesetzt werden sollen bleibt offen. Die Tests könnten jedoch schon kommende Saison in England, in der Gallagher Premiership zum Standard gehören.

Dort führen die Bristol Bears souverän die Tabelle an. Namhafte Wettanbieter sehen die Bears dementsprechend als Topfavoriten auf den Titel. Doch auch die Gewinner des letzten Jahres, die Exeter Chiefs, durchlaufen eine gute Saison, die mit der Titelverteidigung gekrönt werden kann. So verspricht es durchaus eine spannende Restsaison zu werden. Wer auf eines der Teams setzen möchte, sollte sich vorher informieren. So ist beispielsweise darauf zu achten, für seriöse Sportwetten mit PayPal und anderen sicheren Methoden einzahlen zu können.

Mehr Gesundheit – in verschiedenen Sportarten

Wie viele Spieler aktuell schon Probleme haben oder gar Gehirnerkrankung im Anfangsstadium ist unklar. Das ist einer der Gründe für die Anklage gegen die Profi- und Weltverbände. Die Spieler wären bisher nicht ausreichend vor den Risiken geschützt worden, speziell vor den Langzeitfolgen. Vertreter der Sportler erklärten die wiederholten und regelmäßigen Einschläge auf den Körper als „tickende Zeitbombe“ deren Schäden oft erst nach Karriereende sichtbar werden. Neben den ehemaligen Rugbyspielern rufen auch prominente Medien in England zur Bewältigung des Problems auf.

Als Folge darauf beteiligte sich der englische Rugby Verband an der Finanzierung der Versuche, bei denen auch die Speicheltests hervorgebracht wurden. Verantwortlich dafür war eine Gruppe von Wissenschaftlern an der Universität Birmingham, die den Schnelltest entwickelten. So kann direkt nach einem Ereignis mit potenziellem Schaden vor Ort getestet werden. Bis jetzt mussten Bluttests aus dem Labor genutzt werden, die deutlich mehr Zeit benötigen. So ließe sich verhindern, dass Spieler mit einer Gehirnerschütterung oder ähnlichen Problemen wieder auf das Feld zurückkehren.

Die Speicheltests wurden in den vergangenen Jahren vereinzelt erprobt und bei Sportlern mit Verdacht auf ein Hirn-Traumata angewendet. Dabei konnten Verletzungen durch einen DNA-Marker mit einer Genauigkeit von 94% bestimmt werden. Ein voller Erfolg also. Doch Rugby ist bei weitem nicht die einzige Sportart, die von dieser Entwicklung profitieren kann. Auch andere Kontaktsportarten sollen die Tests erproben und somit für mehr Sicherheit sorgen. Im Fußball waren in der Vergangenheit ebenfalls stärkere Diskussionen rund um Kopfverletzungen ausgebrochen, speziell in England. So sind als Pilotprojekt zusätzliche Auswechslungen bei einer möglichen Kopfverletzung erlaubt. Bei Kindern und Jugendlichen wird sogar das Verbot von Kopfbällen bis zu einem bestimmten Alter thematisiert.

Der verstärkte Fokus auf die Gesundheit der Athleten ist im Rugby, aber auch im Sport generell, eine hervorragende Entwicklung. Wenn gravierenden Langzeitfolgen wie Demenz somit vorgebeugt werden kann, könnte die Lebensqualität auch nach der Karriere enorm profitieren. Mit den erfolgreichen Speicheltests ist der erste Schritt getan. Die Zukunft sieht vielversprechend aus, auch mit der Implementierung in anderen Sportarten.

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