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League-Superstar Tuivasa-Sheck wechselt zum Union & will All Black werden - folgt ihm Israel Folau?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 31. Januar 2021

Roger Tuivasa-Sheck weicht einem Gegner aus.
Roger Tuisava-Sheck im Trikot der NZ Warriors - bald dürfte man ihn im Schwarz der All Blacks sehen.

Selbst für die All Blacks wäre er noch einmal eine richtige Verstärkung. Der wohl beste Spieler im Rugby League, Roger Tuivasa-Sheck, kehrt der Dreizehner-Variante den Rücken und will es in das Team der All Blacks schaffen - spätestens bis zur WM 2023. Er tritt damit in die Fußstapfen zahlreicher anderer ehemaliger League-Stars, die ihr Glück im Union versuchen. Während einige wie Sonny Bill Williams, oder Jason Robinson der Wechsel mit Bravour gelang, scheiterten andere wie Sam Burgess.

Wenn man in Australien einen durchschnittlichen Sport-Fan fragt, wer denn nun der beste neuseeländische Rugbyspieler sei, dürfte man relativ häufig den Namen Roger Tuivasa-Sheck hören - nicht etwa Beauden Barrett, Sam Cane oder Ardie Savea. Falls ihr vom Schluss der NZ Warriors bisher noch nichts gehört haben solltet, sei euch das verziehen. Tuivasa-Sheck, oder RTS, wie er in Australiens Presselandschaft meist genannt wird, hat bisher lediglich im 13er-Rugby von sich Reden gemacht.

Eines seiner letzten Spiele für die Nachwuchs-Mannschaft der Blues, bevor RTS von den Sydney Roosters losgeeist wurde

Die ist Down Under bekanntlich zumindest in Australien beliebter, als die weltweit dominierende Union-Variante. So kam es, dass RTS noch als Teenager aus der Jugend der Auckland Blues vom australischen League-Klub Roosters mit einem sehr gut dotierten Vertrag weggelockt wurde. Das Investment sollte sich für den Traditionsklub aus dem weltberühmten Vorort Bondi lohnen - RTS entwickelte sich zu einem der Superstars in der National Rugby League.

2018 wurde er mit der Daily-M-Medaille für den besten Spieler der Liga gekürt und zählte zuletzt zu den wenigen Superstars, die siebenstellig im Jahr verdienen. Doch der in Apia auf Samoa geborene und in Neuseeland großgewordene Schlussspieler machte nie einen Hehl aus seiner Absicht, eines Tages für die All Blacks auflaufen zu lassen. Nach Jahren der sich intensivierenden Gerüchte gestern schließlich die Bestätigung: Der Kapitän des neuseeländischen League-Nationalteams wechselt zurück ins 15er-Rugby, dazu ausgerechnet im WM-Jahr.

Dem neuseeländischen Verband NZRU, und damit auch auch den All Blacks, ist damit ein echter PR-Coup gelungen. RTS zählt zu den bekanntesten Sportlern in Australien sowie Neuseeland und könnte tatsächlich auch für die All Blacks noch Mal eine Verstärkung sein. Mit seinen furiosen Steps, seiner Beschleunigung vom Fleck weg sowie seiner Fähigkeit Tackles zu brechen, könnte RTS in engen Spielen als Dosenöffner fungieren (weiterlesen nach der grauen Infobox).

Übersicht: League-Stars, die zum Rugby Union gewechselt sind

Jason Robinson: Der Mann, der England mit seinem Versuch im WM-Finale den bisher einzigen Titel brachte, stammte eigentlich aus dem Rugby League. Der nur 1,73 große Speedster hatte bereits mit 17 sein Profi-Debüt für die Wigan Warriors gegeben und ging 2000 als 26-jähriger mit bereits neun Jahren Erstliga-Erfahrung zu den Sale Sharks. Robinson gilt sowohl im League als auch im Union als Legende. 



Lote Tuquiri: Der auf Fidschi geborene Außen war der Sensationstransfer, als er 2002 kurz vor der Heim-WM von den Brisbane Broncos aus der NRL zu den Waratahs ins Super Rugby wechselte. Tuquiri kassierte damals rekordverdächtige 600.000 $ im Jahr. Trotz 67 Spielen und 30 Versuchen im Wallaby-Gold blieb Tuquiri bis zuletzt umstritten - 2009 wurde er schließlich vom australischen Verband gefeuert. Es folgten weitere Stationen in Leinster und Leicester, sowie eine zwischenzeitliche Rückkehr in die NRL.

Sonny Bill Williams: Der wohl bekannteste aller Superstars, die zwischen dem 13er und 15er hin und her wechselten. Australiens Nachrichtensender gingen auf Sondersendung, als der damalige Superstar der Canterbury Bulldogs im Jahr trotz laufendem Vertrag das Weite suchte und bei den Galaktischen von Toulon anheuerte. Zwei Jahre später dann der Wechsel nach Neuseeland - es folgten zwei WM-Titel und Super-Rugby-Titel, ein weiteres Intermezzo in der NRL, ein Rekord-Vertrag in Toronto und nun wieder die Rückkehr zu den Sydney Roosters.



Sam Burgess: Während SBW in beiden Rugby-Varianten höchst erfolgreich war, kann man das von Sam Burgess nicht behaupten. Der Wechsel des Nord-Engländers aus Sydney, wo er beim Klub von Hollywood-Schauspieler Russel Crowe zum Superstar reifte, zurück in die Heimat in die 15er-Variante war die Rugby-Schlagzeile 2014 schlechthin. Der knallharte League-Stürmer weckte Anfangs mit ansprechenden Leistungen große Hoffnungen. Bei der Heim-WM allerdings lasteten viele ihm das frühe Aus an. Nach dem blamablen Turnier überwarf sich Burgess bei seinem Klub Bath mit Coach Mike Ford (TR berichtete), den er im Nachhinein als Schlange bezeichnete.

Tuivasa-Sheck wird die bald beginnende Saison mit den NZ Warriors, dem einzigen neuseeländischen Team im sonst rein australischen NRL-Wettbewerb, noch zu Ende spielen. Noch vor dem Rugby League World Cup, der im Herbst in England ausgetragen werden soll, dann der Wechsel zurück ins Fünfzehner.

Welchem Franchise RTS zugelotst werden wird, steht noch nicht fest. Vieles deutet aber auf die Blues hin, die zuletzt sportlich wieder erstklassig waren, mehrmals Neuseelands größtes Stadion Eden Park füllen konnten und damit bald einen weiteren Publikumsmagneten in ihren Reihen haben dürften. RTS stammt schließlich aus Auckland und wohnt seit seinem Wechsel von Sydney nach Auckland im Jahr 2016 wieder dort.

Ihm League wurde RTS zum Superstar, gelingt ihm der Sprung zu den All Blacks

Auf seinen ersten Einsatz im Trikot der Blues müssen sich die Aucklander Fans wohl noch ein Jahr gedulden müssen, wenn Super Rugby 2022 startet. Dann blieben dem Rückkehrer etwa 18 Monate, um sich einen Platz im WM-Kader für das Turnier in Frankreich 2023 zu sichern. Wenn RTS neben seinen spektakulären Steps auch noch ein Kickspiel entwickelt, wäre sein Traum alles andere als utopisch. Er wäre nicht der erste League-Superstar, der es in Windeseile auf die internationale Rugby-Bühne schafft.

Ein weiterer ist Ex-League-Superstar Israel Folau, der 2013 erstmals im Union startete und direkt mit spektakulären Leistungen während der Australien-Tour der British and Irish Lions Tour für Aufsehen sorgte. Sechs Jahre später wurde der australische Superstar in Australien quasi rausgeschmissen. Er hatte auf Instagram für mehrere handfeste Skandale gesorgt, indem er unter anderem schrieb, dass Homosexuelle in der Hölle schmoren werden.

Partout wollte sich kein Arbeitgeber finden, bis ihn der französische League-Klub Catalan Dragons, der als einziger französischer Klub in der englischen Super League spielt, unter Vertrag nahm. Doch in den letzten Wochen verdichteten sich die Gerüchte, laut denen der 31-jährige eine Rückkehr zur 15er-Variante vollziehen werde. Toulon und Aviron Bayonnais buhlen um die Unterschrift des Schlussspielers.

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