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TR-Vorschau: England vs Frankreich um den Titel, Fidschi aus der Quarantäne direkt aufs Feld
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 4. Dezember 2020

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Noch einmal geht es international hart zur Sache und endlich mit dabei, die Flying Fijians, die es mit Georgien aufnehmen, wie hier bei der WM 2019. Foto (c) Perlich

Das letzte internationale Rugby-Wochenende des Jahres 2020. Im Autumn Nations Cup geht es um den Titel, wenn England am Sonntag Frankreich empfängt. Dabei wird nicht etwa Frankreichs-Top-Team den Vizeweltmeister herausfordern, sondern auf Druck der französischen Top-Klubs ein B-Kader. Bereits Samstag früh fordern die Australier die Pumas zum letzten Spiel der Tri Nations Series - nach dem Rassismus-Skandal bei den Gauchos richten sich die Blicke auf das Team, das nun ohne seinen Kapitän Matera auskommen muss. Für viel Vorfreude sorgt die Rückkehr der Flying Fijians, die nach mehr als zwei Wochen Quarantäne und einer Reihe von COVID-Fällen Samstag Mittag gegen Georgien antreten.

Tri Nations Series (Rugby Championship)

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1. Neuseeland 4 11 +64
2. Argentinien 3 6 -28
3. Australien 3 6 -36

Australien - Argentinien
Samstag 5. Dezember 9:45 Uhr, Bankwest Stadium Sydney (live auf Rugbypass)

Wohl selten wurde ein Spiel dermaßen von den Vorfällen der vergangenen Tage abseits des Platzes überschattet. Das abschließende Duell der Tri Nations Series 2020 hat sportlich keinen großen Wert mehr. Australien und Argentinien können rein theoretisch noch den Titel mitnehmen, doch dazu bedürfte es Siege mit +101 bzw. +94 Punkten, um den All Blacks den Titel noch zu nehmen, was jeweils utopisch ist.

Viel mehr steht das argentinische Team im Fokus. Am Montag hatten Tweets dreier aktiver Pumas-Profis, darunter von Kapitän Pablo Matera, die Runde gemacht. Die zum Teil extrem rassistischen Botschaften auf dem Kurznachrichtendienst aus den Jahren 2011 bis 2013, als Kapitän Matera 18-20 Jahre alt war, sorgten für einen riesigen Skandal (TR berichtete).

Pablo Matera im Jahr 2012: In dem Jahr setzte der Flanker einige seiner rassistischen Tweets ab

Der argentinische Verband sah sich gezwungen seinen Kapitän und zwei seiner Mitspieler zu suspendieren. Dazu sollte Matera, der seine Pumas zwei Wochen zuvor noch zum historischen Sieg über Neuseeland führte, das Kapitänsamt permanent verlieren. Doch Medienberichten zufolge drohte ein Großteil des Pumas-Teams mit einem Streik. Die Folge: Matera bleibt Kapitän und darf zu Beginn der kommenden Saison wieder auflaufen.

Wie die Turbulenzen um den Rassismusskandal das argentinische Team vor dem abschließenden Spiel des Jahres beeinflussen, werden wohl nur wenige prognostizieren können. Gegen eine ausgeruhte Wallabies-Mannschaft droht aber eine weitere deutliche Niederlage. Die Australier können wieder auf Spielmacher James O’Connor zurückgreifen, der zuvor die gesamten Tri Nations aussetzen müssen. Ersatz-Verbinder Reece Hodge rückt damit auf die Schluss-Position.

Die Inneen-Paarung bilden Petaia und Paisami, die bereits angedeutet hatten, dass sie für Australien ein echter Gewinn sind. Von der Bank kommend dürfte „Tongan Thor“ Taniela für viel Dampf sorgen. Bei den Pumas rückt der sehr unerfahrene Santiago Grondona auf die Position von Pablo Matera. Facundo Isa nimmt die andere Flanker-Position ein und ihn ersetzt Bruni auf der Acht. Marcos Kremer ersetzt den ebenso suspendierten Guido Petti in der zweiten Reihe. Innen Jeronimo de la Fuente übernimmt die Kapitänsbinde, Nico Sanchez spielt seine 82. Spiel für Argentinien.

TR-Prognose: Argentinien ist nach der chaotischen Woche, einem knüppelharten Spielplan mit vier Spielen in Folge, sowie durch das Fehlen von Matera und Petti im Sturm stark geschwächt. Schon in der Vorwoche ließen die Pumas gegen Neuseeland in der Schlussviertelstunde konditionell stark nach. Besserung ist nach der kurzen Erholungszeit nicht zu erwarten. Australien dagegen kommt mit Verstärkungen im Kader und ohne mentalen Ballast in diese Partie. Die Wallabies gewinnen mit +25 Punkten.

Autumn Nations Cup

Georgien - Fidschi (Spiel um Platz 7)
Samstag 5. Dezember 13 Uhr, Murrayfield Stadium Edinburgh

Die Flying Fijians sind zurück! Mehr als zwei Wochen war das gesamte Nationalteam Fidschis nach einem Corona-Ausbruch in einem Hotel nahe Saint-Etienne in Quarantäne. Die Spieler und das Trainerteam durften nicht Mal ihre Zimmer verlassen, da sich ein Großteil des Kaders wohl bereits bei der Anreise zum gemeinsamen Trainingscamp infiziert hatte. Coach Vern Cotter macht mittlerweile den Stop an einem Autobahn-Rasthof in Frankreich dafür verantwortlich.

Die Folge waren drei Spiele, in denen Fidschi kein Team stellen konnte und deshalb jeweils am grünen Tisch mit 0:28 verlor. Deshalb treten die Insulaner morgen im Platzierungsspiel um Rang sieben an, oder anders gesagt, um den sprichwörtlichen Holzlöffel zu vermeiden. Auch wenn der Begriff Wooden Spoon eigentlich aus den Six Nations stammt, wollen beide Teams doch tunlichst die zweifelhafte Ehre vermeiden, das einmalige Turnier als Letzter zu beenden.

Es könnte ein interessantes Duell auf dem Feld des schottischen Nationalstadions werden. Letztes Jahr bei der WM konnte Fidschi die Lelos noch mit 45-10 abfertigen, vor allem Dank des überragenden Semi Radradra. Im Corona-Spätherbst 2020 fehlt den Fidschianern aber jegliche Spielpraxis - immerhin konnten sie aber schon von Mitte letzter Woche an wieder gemeinsam trainieren.

Das letzte Aufeinadertreffen beider Teams bei der WM 2019 ging klar an Fidschi

Inwiefern alle Fidschianer mittlerweile wieder zu 100 Prozent fit sind, ist aber eine weitere unbekannte Größe vor diesem Duell -  Frankreich-Profi Julius Nostadt erlebte noch Wochen nach seiner Corona-Infektion Auswirkungen, wie er gegenüber TR erklärte (Link zum Interview mit dem Castres). Der Castres-Profi war bereits negativ getestet worden und hatte ein Belastungs-EKG sowie einen Lungenfunktionstest bestanden, fühlte sich aber selbst noch weit von 100% Fitness entfernt.

Ob Georgiens bisherige drei Spiele derweil ein Vorteil sind, wird man ebenso abwarten müssen. Im Rhythmus sind die Lelos nach den Partien gegen England, Wales und Irland definitiv, aber sicherlich ebenso erschöpft. Das könnte gegen Fidschis Weltklasse-Hintermannschaft verheerend enden. Mit Semi Radradra, Nemani Nadolo, Levani Botia und Josua Tuisova sind die Außen- und Innen-Positionen bei den Fidschianern mit vier absoluten Superstars besetzt. Das Quartett würde georgische Defensiv-Fehler gnadenlos bestrafen, sollte diese in Durchgang zwei müde werden und zu große Lücken lassen.

Es wird aus georgischer Sicht also einer absolut perfekten Defensiv-Leistung von Nöten sein, um das Spiel offener zu gestalten, als beim World Cup letztes Jahr. Im Angriff muss der Georgien-Sturm wieder derart dominant auftreten, wie gegen Irland letzte Woche. Da dominierte das Team die Kontaktpunkte und das Gedränge. Einzig: Mit Beka Gorgadze fehlt der wohl beste Stürmer der Georgier verletzungsbedingt. Dafür kommt mit Montpéllier-Profi Konstantin Mikutaudze ein Zweite-Reihe-Gigant neu ins Team.

Da Fidschi mit Leone Nakarawa, Bill Mata und Peceli Yato ebenso drei Sturm-Stützen fehlen, könnte der Kampf um Sturm umso mehr zum Vorteil für Georgien werden. Zudem könnte das nasskalte Regen-Wetter den Lelos zu Gute kommen. Zwar spielen meisten Fidschianer selbst in Europa und sind die Bedingungen gewohnt, jedoch kommt das Wetter eher dem georgischen Spielansatz zu Gute.

TR-Prognose: Dieses Duell vorherzusagen ist gar nicht Mal so einfach. Viele unbekannte Faktoren spielen eine Rolle. Fidschi hat zweifelsohne mehr talentierte Spieler in seinem Kader und hatte das letzte Aufeinandertreffen klar für sich entschieden. Wie die Insulaner aber die letzten drei Wochen Isolation verarbeitet haben, kann höchsten Fidschis schottischer Coach Vern Cotter beurteilen. Angesichts der Bedingungen und der Spielpraxis der Georgier, sehen wir die Lelos hauchdünn mit +4 Punkten vorne.

Irland - Schottland (Spiel um Platz 3)
Samstag 5. Dezember 15:15 Uhr, Aviva Stadium Dublin

Das Spiel um Platz drei im Autumn Nations Cup und viele Augen werden auf das Duell der beiden Verbinder gerichtet sein. Während Irlands Kapitän Jonathan Sexton seinen 101. Einsatz im Grün Irlands absolviert, ist sein Gegenüber ein Debütant. Jaco van der Walt ersetzt Duncan Weir, der scheinbar in seinen beiden Start-XV-Einsätzen zu wenig getan hat, um Coach Townsend von seinen Fähigkeiten zu überzeugen.

Van der Walt ist, wie der Name vermuten lässt, Südafrikaner und über die Residency Rule für Schottland spielberechtigt. Der ehemalige Profi der Johannesburger Lions spielt seit 2017 für Edinburgh und ist in diesem Herbst bereits der dritte gebürtige Südafrikaner nach Ollie Kebble und Duhan van der Merwe, der nach drei Jahren für Schottland auflaufen darf. Er soll das schottische Angriffsspiel ankurbeln, nachdem das Team zuletzt gegen Frankreich ohne Versuch blieb.

Auf der Außen-Position kommt der wendige Darcy Graham zurück, der vorletzte Woche für den bulligeren Blaire Kinghorn weichen musste. Mit Duhan van der Merwe und Stuart Hogg ist das Außen-Schluss-Trio der Schotten das Prunkstück des Teams und der Mannschaftsteil, wo die Schotten am ehesten Vorteile gegenüber den Iren haben sollten. Irlands Elfer Keith Earls ist mit seinen 33 Jahren langsamer als zu seinen Glanzzeiten, Jacob Stockdale hat auf Schluss schon mehrfach Schwächen offenbart und Hugo Keenan fehlt die Erfahrung.

Der letzte schottische Sieg in Dublin liegt mehr als zehn Jahre zurück - schon damals dabei: Johnny Sexton und Keith Earls

Die wohl beste Nachricht aus irischer Sicht: Johnny Sexton ist zurück und bildet mit seinem altgedienten Partner Conor Murray die Spielmacher-Achse. Der mittlerweile 35-jährige Veteran wird das irische Angriffsspiel von der Zehn aus ankurbeln müssen, sowie als Anführer fungieren müssen. Gegen Georgien zeigte sich das irische Team wenig inspiriert und in der Offensive ziemlich ideenlos gegen eine solide Lelos-Defensive.

Im Mittelfeld werden die beiden durchbruchsstarken Innen Henshaw und Aki auflaufen, was vermuten lässt, dass relativ wenig Bälle bei den Außen ankommen werden. Ob Irland hier Vorteile gegenüber der relativ unerfahrenen schottischen Innenpaarung aus Duncan Taylor und Chris Harris haben wird, könnte ein spielentscheidender Faktor werden.

TR-Prognose: Beide Teams können den Autumn Nations Cup nach jeweils viel Licht und Schatten mit einem positiven Ergebnis abschließen. Die jüngere Geschichte spricht definitiv gegen die Schotten, die nur zwei der letzten zehn Duelle gewinnen konnten. Der letzte Sieg in Dublin datiert noch aus dem Jahr 2010, als die Bravehearts mit 23-20 im Croke Park triumphieren konnten. Schon damals für Irland auf der Verbinder-Position: Johnathan Sexton. Ob der wiedergenesene Altmeister die Iren zu einem Sieg inspirieren wird, dürfte darüber entscheiden, ob Irlands Siegesserie gegen Schottland anhält. Wir glauben daran und prognostizieren einen Irland-Sieg mit +9 Zählern.

Wales - Italien (Spiel um Platz 5)
Samstag 5. Dezember 17:45 Uhr, Parc y Scarlets Llanelli

Beim Spiel um Platz fünf treffen zwei Mannschaften aufeinander, die den Autumn Nations Cup über insgesamt enttäuscht haben. Während Wales gegen die Engländer zuletzt aber zumindest einen Aufwärtstrend zeigen konnte, blieb Italien gegen Frankreichs B-Auswahl so ziemlich alles schuldig. Einzig Fidschis COVID-Ausbruch hat die Azzurri vor dem letzten Platz in Gruppe B und damit dem direkten Duell mit Georgien bewahrt.

Aus Italien-Sicht kann man sich darüber fast glücklich schätzen, hätte eine Niederlage in einem möglichen Duell mit Georgien doch vermehrte Diskussionen darüber angefacht, ob Italien überhaupt in die Six Nations gehört. Gegen zuletzt formschwache Waliser haben die Azzurri zumindest noch eine Chance für positive Schlagzeilen zu sorgen und weiter an der Zukunft des Teams zu arbeiten.

Neben dem 20-jährigen Youngster Paolo Garbisi als Verbinder, wird ausgerechnet ein in Wales geborener und walisisch sprechender Neuner auflaufen. Stephen Varney, erst 19 Jahre alt, spielte schon für Italiens U20, für die er Dank seiner italienischen Mutter spielberechtigt ist. Der Gloucester-Profi ist nicht der einzige Debütant, mit Monty Ioane startet ein gebürtiger Australier auf der Elf, der nach drei Jahren Benneton für Italien spielberechtigt ist. Jacopo Trulla dafür von Außen auf Schluss, da Matteo Minozzi wohl stattdessen 250 km nordöstlich für Wasps aufläuft.

Bei den Walisern wird es darum gehen, endlich das Offensiv-Spiel anzukurbeln. Eigentlich war Coach Wayne Pivac angetreten, um genau das zu erreichen. In den bisherigen Spielen des Autumn Nations Cups sprangen magere drei Versuche raus, einer davon nach geblocktem Kick gegen England. Das einzige Offensiv-Feuerwerk unter Pivac gab es bisher gegen Italien im Februar, als die Waliser unter dem geschlossenen Dach des pickepackevollen Millennium Stadiums den Azzurri fünf Versuche einschenkten.

TR-Prognose: Italien wird wohl selten eine bessere Chance auf einen Sieg in Wales bekommen. Bis auf ein Unentschieden im Jahr 2006 ging Italien bisher immer als Verlierer bei Gastspielen in Wales vom Platz. Für die Waliser geht es darum im vorerst letzten Länderspiel in Llanelli wenigsten noch einen Sieg zu holen, nachdem die Pleiten gegen England und Schottland aufs Gemüt gedrückt haben. Mit einer Defensiv-Leistung wie gegen England dürfte der Grundstein gelegt sein. Wenn die erneut umgebastelte Offensive mit Callum Sheedy als Verbinder und George North als Innen für den einen oder anderen Versuch sorgt, dürfte Wales als klarer Sieger vom Feld gehen. Wales gewinnt mit +12 Punkten.

England - Frankreich (Finale)
Sonntag 6. Dezember 15 Uhr, Twickenham Stadium London

Das Traum-Finale auf das (fast) alle Rugby-Fans gehofft haben. Die beiden zuletzt besten europäischen Rugby-Mächte treffen aufeinander. Le Crunch - der Vizeweltmeister mit seiner Sturm-Übermacht gegen die jungen wilden Franzosen mit ihrer aufregenden Dreiviertelreihe. Wäre da nicht, ja wäre da nicht die LNR. Der mächtige französische Ligaverband, also der Zusammenschluss aus den 30 Erst- und Zweitligisten spielt bereits zum zweiten Advent den Rugby-Grinch.

Der LNR liegt seit Jahren im Dauerkonflikt mit dem Verband FFR, der seine Nationalmannschaft so gut wie nur möglich auf die Heim-WM 2023 vorbereiten will, hatte seinen Klubs abgerungen, dass diese ihre Stars vor großen Turnieren schon eine Woche vorher freigeben. Ganz nach dem englischen Vorbild, wo der Verband seine Spieler auch abseits der Länderspiele zu Camps zusammenruft und die Vereine dafür finanziell entschädigt.

Im Gegenzug hat sich der Verband verpflichtet die Spieler in diesem Herbst nur drei Mal einzuberufen. So werden Stars der XV de France an diesem Wochenende in den Farben von Toulouse, Clermont, Montpéllier und Racing auf und nicht in der des Nationalteams. Stattdessen läuft ein ähnliches Team, wie in der Vorwoche gegen Italien auf, minus Teddy Thomas und Baptiste Serin, die gegen Italien ihren dritten Einsatz hatten.

Noch im Februar konnten les Bleus England besiegen: Diesen Sonntag tritt eine unerfahrene Frankreich-Mannschaft in London an

Kapitän wird Gedrängehalb Baptiste Couilloud. Dabei läuft der erst 23-jährige Lyon-Profi gerade erst zum zweiten Mal überhaupt für Frankreich auf. Mathieu Jalibert bleibt auf der Zehn, auf der Bank wartet der zweimalige U-20-Weltmeister Louis Carbonel auf seinen zweiten Einsatz für les Bleus als Verbinder. Wo es den Franzosen aber extrem an Erfahrung mangelt, ist im Sturm.

Hier droht den Franzosen Schiffbruch. Die erste Sturmreihe hat zusammengerechnet acht Länderspiele, der gesamte Sturm bringt es nur auf 16 Einsätze. Jeder der englischen Stürmer hat mehr Erfahrung im Trikot mit der weißen Rose. Eddie Jones nämlich hat trotz der geschwächten Opposition hat nach dem Motto „keine Experimente“ seine stärkste Aufstellung gewählt.

Ford und Farrell bilden die Doppel-Zehn, Ben Youngs ist weiter unumstritten Englands Gedrängehalb und Elliot Daly, der letzte Woche nur knapp einer Karte für ein hohes Tackle entgangen war, darf als Schluss starten. Die Aufstellung bietet wenig Überraschungen, die Frage dürfte nun sein: Wird England bei der ultrakonservativen Taktik bleiben? Der Vizeweltmeister hatte sich in seinen bisherigen drei Spielen komplett auf seine Defensive verlassen und war Null Risiko eingegangen.

Im Angriff hatte das Team von Eddie Jones fast jeden Ball weggekickt und darauf spekuliert, dass die Gegner unter Druck der hervorragenden dritten Reihe Fehler macht. Das hat bisher hervorragend funktioniert, gegen ein extrem unerfahrenes Frankreich-Team, das so noch nie zusammengespielt hat, dürfte das noch mehr gelten. Wer will bei dieser Konstellation gegen die Engländer wetten?

TR-Prognose: So schade es um den Wettbewerb ist, das Finale wird eine klare Sache. Frankreich mag in seinem Team ein paar hochtalentierte Spieler haben, doch wenn man im Sturm hoffnungslos unterlegen ist, wird es auch dem talentiertesten Spieler schwer fallen, mit dem Ball in der Hand etwas anzustellen. Die 2.000 Zuschauer, die nach Ende des Lockdowns in England wieder zugelassen sind, werden einen eindeutigen Sieg der Gastgeber zu sehen bekommen. England gewinnt mit +18 Punkten.

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 4. Dezember 2020 )
 
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