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Heftiger Corona-Ausbruch bei Stade Français gefährdet Saisonstart
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 7. August 2020

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Bereits in vier Wochen sollte bei Stade wieder Rugby gespielt werden, vor bis zu 5.000 Zuschauern - der Corona-Ausbruch im Kader der Soldats Roses könnte dies nun gefährden.

In genau vier Wochen soll die französische Elite-Liga Top 14 in die neue Saison gehen. Sogar Spiele vor bis zu 5.000 Zuschauern werden Stand heute am ersten September-Wochenende wieder möglich sein. Für Stade Français wird der Auftakt laut Spielplan gegen Bordeaux-Bègles erfolgen, das mit Abstand beste Team der abgebrochenen Vorsaison. Doch nun wird die Vorbereitung des Wild-Klubs von einem Corona-Ausbruch im Trainingslager bei Nizza mächtig durcheinandergewirbelt. Ist auch der Ligastart in Gefahr?

Noch im März wurde Stade Français quasi von Corona gerettet, zumindest in sportlicher Hinsicht. Der im Besitz des Eppelheimer Süßgetränke-Milliardärs Dr. Hans-Peter Wild befindliche Traditionsklub aus der französischen Hauptstadt lag zum Zeitpunkt des Saison-Abbruchs auf dem allerletzten Rang. Mit lediglich einem Sieg aus den vorangegangen vier Spielen in den Wochen vor dem vorzeitigen Saisonende waren die Aussichten für Stade alles andere als rosig.

Den Fans der Soldats Roses wurden neun weitere Partien und damit wohl die eine oder andere Zitterpartie erspart, als der Ligaverband LNR ankündigte, Auf- und Abstieg wegen des Abbruchs auszusetzen. Das war allerdings alles andere als selbstverständlich. Beim Fußball-Pendant der Grande Nation zur Top 14, der Ligue 1, mussten Toulouse und Amiens absteigen, obwohl letztere bei zehn ausstehenden Spielen nur vier Zähler Rückstand auf das rettende Ufer hatten.

Corona-Ausbruch im Trainingslager wirbelt Vorbereitung durcheinander

Nun allerdings beschert das neuartige Coronavirus den Pariser Vereinsverantwortlichen und ihrem Wahl-Schweizer Besitzer mächtige Sorgenfalten. Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager an der Côte d’Azur am Mittwoch unterzog sich der gesamte Kader dem obligatorischen Corona-Test. Die gestrigen Resultate: Laut l'Équipe wurde gleich rund ein Dutzend Spieler positiv getestet - wer die betroffenen Spieler sind, gab der Klub nicht bekannt. Der 14-malige Meister schickte die infizierten Profis aber unverzüglich in eine vierzehntägige Quarantäne.

Mitten in der heißen Phase der Saisonvorbereitung müssen bei Stade rund ein Dutzend Spieler in Quarantäne

Immerhin gilt dies nicht für den gesamte Kader, wie es in Deutschland der Fall gewesen wäre. Mitten in der heißen Phase der Vorbereitung ist der Ausbruch für Stade dennoch eine mittelschwere Katastrophe. So fällt zunächst das für das kommende Wochenende angesetzte Testspiel gegen Brive aus. Die Trainingseinheiten in den nächsten zwei Wochen werden wohl mit Akademie-Spielern aufgefüllt werden müssen, um die Einschränkungen im Trainingsalltag so gering wie möglich zu haben.

Einem beträchtlichen Teil des Kaders wird zum Auftakt wichtige Vorbereitungszeit fehlen, was einen Stotterstart in den ersten Wochen zur Folge haben dürfte. Ob der Zeitplan des Ligaverbands überhaupt zu halten sein wird, ist aber fraglich. Auch in Frankreich steigen die Infektionszahlen wieder beträchtlich, zuletzt hatten sich rund 1600 Franzosen innerhalb von 24 Stunden mit dem Virus angesteckt.

Bei Stade und im gesamten französischen Rugby hofft man zunächst vor allem, dass die betroffenen Spieler die Infektion glimpflich überstehen. Der Fall des Fußball-Profis Junior Sambia hatte im gesamten Land für Schlagzeilen gesorgt. Der erst 23-jährige Montpellier-Profi war im Frühjahr dermaßen schwer an COVID 19 erkrankt, dass er auf der Intensivstation in ein künstliches Koma versetzt und beatmet werden musste - er überlebte nur mit viel Glück.

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