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Julius Nostadt vor dem Sprung in die Top 14: Adler-Prop unterschreibt bei Castres Olympique
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 5. Dezember 2019

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Julius Nostadt ist einer der besten deutschen Rugbyspieler und spielt in der kommenden Saison bei Frankreichs Meister von 2018 Castres Olympique. Foto (c) Keil

Schon seit ein paar Jahren sind drei Hendsemer Rugger desselben Jahrgangs erfolgreich im Haifischbecken französisches Profi-Rugby unterwegs. Mit Julius Nostadt steht einer von ihnen in der kommenden Saison vor dem Sprung in die Top 14, Frankreichs Eliteklasse und die vermeintlich beste Liga der Welt. Gerüchte über einen Wechsel Nostadts von seinem jetzigen Zweitliga-Klub Aurillac zu Castres gab es schon seit einigen Wochen, doch nun hat der Erste-Reihe-Stürmer gegenüber TR bestätigt: Er hat beim französischen Meister von 2013 und 2018 unterschrieben.

Nur eine Handvoll deutsche Spieler vor Nostadt hatten es bis in Frankreichs Eliteklasse geschafft. Zuletzt war Damien Tussac ebenso bei Castres Olympique in der Top 14 unter Vertrag, musste aber während der Meister-Saison 2017/2018 seine Karriere vorzeitig wegen eines hartnäckigen Nackenproblems beenden. Im Anzug auf der Tribüne des Stade de France sitzend verfolgte Tussac, wie seine Mannschaftskollegen sich 2018 den Bouclier de Brennus für den französischen Meister sicherten und auch er bekam von Frankreichs Präsident Macron eine Siegermedaille überreicht.

Doch Tussac hatte seine Rugby-Jugend fast ausschließlich in Frankreich verbracht und war trotz deutscher Familie im Rugby-Sinn eher Franzose. Die letzten Rugby-Deutschen, die auf der hiesigen Rheinseite ihr Handwerk mit dem ovalen Leder erlernten und dann in Frankreich bis in die Top 14 aufstiegen, waren Robert Mohr und Sascha Fischer bei Bourgoin Jallieu bzw. La Rochelle. Der Zweite-Reihe-Hüne Fischer, im Übrigen der Cousin von DRV-Siebener-Ass Phil Szczesny, ging einst von Hannover 78 nach Frankreich und holte den ebenso von 78 stammenden Mohr nach. In Bourgoin, einem damals hocherfolgreichen Kleinstadtklub, liefen sie Seite an Seite mit unter anderem Sebastian Chabal im Heineken Cup auf.

Robert Mohr, heute der Jugendkoordinator bei La Rochelle, brachte es nach seinem Wechsel zu La Rochelle beim Verein von der Atlantikküste gar bis zum Kapitän und Publikumsliebling. In Castres gab es derweil noch mehr deutsche Rugby-Asse unter Vertrag. Bereits vor Damien Tussac hatte der Deutsch-Engländer Phil Christophers (Link zum TR-Interview von 2008 mit Christophers), der einst bei der RGH das Rugbyspielen erlernte und dann sogar drei Mal für England auflaufen durfte, von 2005 bis 2010 für Castres gespielt. Der Außendreiviertel war in seiner Zeit bei Castres Olympique ein absoluter Leistungsträger.

Nostadt: „Aufgeregt über die neue Herausforderung“

In deren Fußstapfen tritt nun Nostadt, der mit seinem jetzigen Verein Aurillac noch im Abstiegskampf der Pro D2 steht und dementsprechend gegenüber TR betont, sich zuerst Mal auf seine Aufgaben mit Aurillac zu konzentrieren: „Gerade versuche ich mich noch auf Aurillac zu konzentrieren, da wir in keiner guten Lage sind und ich den Verein und das Team bestmöglich verlassen will. Auch wenn ich aufgeregt bin über die neue Erfahrung, die auf mich zukommt will ich meinen Fokus nicht verlieren.“

Ebenso bei Castres unter Vertrag steht Zani Dembele. Der in Saarbrücken großgewordene Außen hatte sich früh schon im französischen Jugend-Rugby bewiesen und hatte die Akademie von Racing 92 durchlaufen und im Sommer ebenso bei Castres unterschrieben. Doch der erst 21-jährige Außen, der schon für die Siebener- und Fünfzehner-Nationalmannschaft aufgelaufen ist, hatte sich im Sommer an der Schulter verletzt und ist erst seit einigen Wochen im Training. Dembele wartet dementsprechend noch auf seinen ersten Einsatz und wird vielleicht noch vor Nostadt auf seinen ersten Top-14-Einsatz kommen.

Für das deutsche Rugby ist Nostadts im Sommer 2020 anstehender Transfer ein gutes Zeichen. Rugby-Deutschland kann Spieler eines Formats von Nostadt produzieren, der sich ab der kommenden Saison höchstwahrscheinlich in der besten Rugby-Liga der Welt beweisen darf. Mit Zweite-Reihe-Stürmer Eric Marks und Verbinder Christopher Hilsenbeck sind noch zwei weitere Deutsche erfolgreich im französischen Unterhaus beim RC Vannes unterwegs. Vielleicht erhalten auch sie noch ihre Chance sich in der Top zu beweisen.

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