|
Ich halte diese Entscheidung für äußerst bedenklich. Letztendlich handelt es sich um Wettbewerbsverzerrung. Jeder Verein kann frei (auf Grundlage seiner finanziellen Mittel, Zukunftsperspektiven) über seine Spielerverpflichtungen entscheiden, egal ob Bundesliga oder Regionalliga.
Den anderen Vereinen der Regionalliga BaWü muss man in jedem Fall für ihre sehr gute Jugendarbeit Respekt zollen. Soweit man es in anderen Foren lesen konnte,
hat sich Karlsruhe auch nicht für das reine "Legionärsmodell" entschieden, sondern setzt ebenfalls auf junge, einheimische Spieler und perspektivisch auf die Jugendarbeit. Ob dieses Modell nachhaltig sein wird, steht auf einem anderen Blatt und wird nicht von anderen Vereinen bestimmt. Außerdem war wohl ein Großteil der Karlsruher letztes Jahr noch in der 2. Bundesliga in der Spielgemeinschaft HTV/TVP/KSV aktiv. Dementsprechend treffen hier erfahrene 2. Bl-Spieler auf Rl-Spieler. Pforzheim müsste also eigentlich wissen mit wem sie es am Samstag zu tun bekommen.
In den anderen Regionalligen (z. B. NRW, Nord) existieren mit den Elmpt Falcons, Mönchengladbach Rhinos oder den HH Exiles Mannschaften, die definitiv über sehr erfahrene und hochklassige Spieler verfügen. Die Elmpt Falcons (wahrscheinlich eine Mannschaft der britischen Rheinarmee, deren Zusammensetzung noch mysteriöser ist als die der Karlsruher) haben ihre bisherigen Rl-Spiele alle massiv dominiert und es hat sich wohl auch bisher noch niemand aus NRW beschwert.
Im Endeffekt muss man feststellen, dass selbst in den deutschen Regionalligen mittlerweile sehr ambitionierte und gute Mannschaften am Werke sind (siehe auch die Erfolge der Nürnberger im DRV-Ligapokal in den letzten zwei Jahren).
Kleinen und sich im Aufbau befindenden Mannschaften bleibt die Verbandsliga als Einstieg in den Spielbetrieb. Das "grassroots-Rugby" durchaus geregelt funktionieren kann, zeigt sich an den zwei Vls in Bayern und den Vls in NRW oder auch der ostdeutschen 7er-Liga.
|