 Seht selbst warum Rainer Kumm (hier im Laufduell mit Südafrikas Rugbyhero Chester Williams) und andere deutsche Rugbylegenden im März 2010 noch einmal ihre Rugbystiefel für ein Länderspiel schnüren Der März ist ein entscheidender Monat für die Zukunft des deutschen Rugbys. Zum einen bestreitet die Ländermannschaft zwei wichtige Spiele in der Division 1, darunter das Entscheidungsspiel gegen Tabellennachbarn Spanien und außerdem wird auch in der Bundesliga nach fast 4-monatiger Pause endlich wieder ums Ei gekämpft. Für alle im Text genannten Offiziellen, Trainer und Schiedsrichter gilt wie immer: Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind selbstverständlich rein zufälliger Natur. Allen, denen es beim durchlesen nicht aufällt, oder denen es nicht auffallen mag, bei diesem Artikel handelt es sich um unseren bescheidenen Versuch von Satire. Also, bitte nicht allzu ernst nehmen, wir wünschen Euch alle viel Spaß beim lesen und ein aufregendes Rugbyjahr 2010.
März
Trotz des überraschenden Sieges gegen die Weltmeischterschafts-erfahrenen Portugiesen liegt die deutsche Fünfzehn aufgrund des direkten Vergleichs weiter auf dem letzten Tabellenplatz hinter den spanischen Löwen. Das heißt, das Team benötigt gegen Russland oder Spanien mindestens ein Unentschieden, um den Klassenerhalt zu sichern. Aus Kostengründen reisen die deutschen Herren in den DRV-Minibussen ins knapp 3000 Kilometer entfernte Sotschi, da es in den Bussen aber nicht ausreichend Plätze für alle Spieler plus Betreuer gibt, fahren einige Akteure, wie bei Heimspielen bereits seit der Anschaffung der Minibusse vor einigen Monaten Usus, in privaten PKWs zum Spielort. Die fast 3-tägige Anreise wird vom Trainergespann als Teambuilding-Maßnahme genutzt und immer wieder für kleine Trainingseinheiten auf Autobahnparkplätzen unterbrochen, in welchen unter anderem an den Standardsituationen gearbeitet wird. Hierbei erweisen sich die Minibusse als sehr nützlich, können sie doch von den Stürmern, mit angezogener Handbremse, über den Parkplatz geschoben werden.
Das Spiel gegen die bärenstarke russische Mannschaft, die in Sachen WM-Qualifikation diesen letzten Sieg benötigt, um sicher für Neuseeland 2011 qualifiziert zu sein, erweist sich trotzdem als zu schwer für das deutsche Team, vor knapp 10 000 lautstark gröhlenden Fans, unter ihnen Premierminister Putin, verliert die deutsche Fünfzehn mit 3:67, einzig Verbinder Fabian Heimpel kann per Dropkick für Deutschland punkten.
Als die Herren Dienstag Abend müde und abgekämpft wieder in Deutschland eintreffen, gibt das Trainergespann Dunklerer und Stromoz ihrer Mannschaft völlig überraschend bis Donnerstag mittag frei, erst zu diesem Zeitpunkt soll dann auch der Kader für das alles entscheidende Spiel gegen die spanische Nationalmannschaft bekanntgegeben werden. Dunklerer deutet an, dass womöglich noch 1-2 Spieler zum Kader hinzustoßen könnten, die bisher noch niemand so richtig auf dem Zettel habe.
Auf Grund von beruflichen Verpflichtungen erscheinen zahlreiche Spieler Donnerstag erst zur zweiten Trainingseinheit (um 19:30 Uhr), um dort dann auf eine gehörige Überraschung zu treffen. Dunklerer und Stromoz haben sich dazu entschieden, für dieses alles entscheidende Spiel auf eine komplett neue Aufstellung zu vertrauen. Am Simulator (Jonah Lomu Rugby für die Playstation) haben die beiden Trainer den Gegner eingehend studiert und mit Hilfe von Bundestrainier Ivanisevic eine Power-Point-Präsentation erstellt, welche das neu zusammengestellte Team auf die spielstarken Iberer einstellen soll. Die Spieler, die die bisherigen Spiele bestritten haben, bleiben jedoch beim Team und dienen dem neuen Kader als Sparringspartner in den letzten drei Trainingseinheiten. Für folgende Aufstellung, aus Jonah Lomu Rugby bestens bekannt, entscheiden sich die Übungsleiter nach eingehender Auswertung der Trainingseindrücke:
1 J. Himmer
2 Brokowski
3 Schwöbel
4 Hasenbein
5 Fiedler
6 Schmiedeberg
7 Entenmann
8 Reckewerth
9 Kopka
10 Kumm
11 Weidlich
12 Barthel
13 C. Himmer
14 Luck
15 Leimert
als Ersatz stehen bereit: 16 Diedrichs, 17 Kuhnen 18 Fischer 19 Kasten 20 Kocher 21 Hornig 22 Kopp
Früh zeigt sich: das Spielkonzept der deutschen Mannschaft geht voll auf, es gelingt, die spanischen Gäste im Sturm zu dominieren und somit zahlreiche Chancen für die gradlinig spielende Hintermannschaft zu erarbeiten. Ex-7s-Nationaltrainer Rainer Kumm (Victoria) dominiert die Partie mit seinem gewaltigen Kickspiel und es ist der eingewechselte Gedrängehalb Kay Kocher (SCN), seines Zeichens selbst ehemaliger Trainer der 7er-Nationalmannschaft, der eine Lücke in den Verteidigungsreihen der Auswärtsmannschaft findet und zum von den knapp 1800 Zuschauern (davon 700 spanische Schlachtenbummler) im Fritz-Grunebaum-Sportpark frenetisch bejubelten Versuch unter den Stangen ablegen kann. Auch eine rote Karte in der 65. Minute für den erst fünf Minuten vorher eingewechselten Sascha Fischer (Frankreich) und eine gelbe Karte für Innendreiviertel Claus Himmer (78), der seinen spanischen Gegenüber unsanft auf den Kopf stellte, bringt das entschlossen wirkende deutsche Team nicht mehr in Bedrängnis. In der 79. Spielminute gelingt es dem hünenhaften zweite Reihe Stürmer Ralf Hasenbein (Victoria), nach einem Durchbruch auf den mitgelaufenen Gerhard Barthel (HTV) – auch er betreute mal die 7er Nationalmannschaft als Coach – abzulegen, welcher unbedrängt unter den Stangen ablegen kann. Die Spanier sind geschlagen und Deutschland spielt auch in der Saison 2011/2012 in der Division 1.
Manager Klaus-Jürgen Pappenheim zeigt sich nach der Partie im Interview gegenüber der Bildzeitung erleichtert über den Klassenerhalt und verspricht eine drastische Verjüngung des Kaders für die kommende Saison. Es könne jedoch sein, dass man in anstehenden wichtigen 7s-Turnieren in Split und Zypern im Juni des Jahres auf einige der erfahrenen Akteuere aus diesem wichtigen Entscheidungsspiel wird zurückgreifen müssen. “Hier hat aber natürlich der neue Trainerstab das finale Wort, ich denke wir wissen spätestens im April, wer die 7er-Nationalmannschaft bis zur Olympiade 2016 betreuen wird.”, so Pappenheim weiter. Auf die Idee auf die Altstars zu bauen war Coach Dunklerer im Übrigen gekommen, als er die Crazy Old Boys Hannover bei den Hanseatic Beach Masters in Hamburg hat zaubern sehen.
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Auch die Zahm Dwarfs waren in der Winterpause aktiv. Beim weltbekannten 10er-Turnier in Hong Kong gelang dem von Garry Marchibald gecoachten Team sensationelle Vorrundensiege gegen die als stark einzuschätzende China Agricultural University und die Borneo Eagles. Da man gegen den späteren Turniersieger, die Aliens, chancenlos war, kam es im Halbfinale zum Kräftemessen mit den starken Irish Vikings, gegen die Auswahl einiger der besten irischen Kunstrasenplatz-10er-Rugbyspieler waren die mit drei aus der südafrikanischen Dolphins Academy verstärkten Dwarfs jedoch trotz großen Kampfs am Ende chancenlos. Die positive Erkenntnis war aber, dass es Liz Marchibald, der Physiotherapeutin der ZRA, gelungen war, die Achillessehne von Nationalspieler Benjamin Danso soweit wieder herzustellen, dass dieser das gesamte Turnier durchhielt und somit wohl erstmals seit seinem Wechsel aus Hannover nach Heidelberg in der Bundesliga für den HRK wird auflaufen können.
Am 27./28. März geht es nach fast 4-monatiger Winterpause auch für die Bundesligaakteure weiter. Es hatte sich schon im Vorfeld herumgesprochen, dass der Trainer des ASV Köln, Harry Stevie, beim Scouting einiger georgischer Spieler in Tiflis gesichtet worden war und tatsächlich gelang es dem Aufsteiger, sich die Dienste von vier georgischen Nationalspielern zu sichern, mit deren Hilfe den Kreuzrittern ein sensationelles Unentschieden beim hochfavorisierten TSV Handschuhsheim gelingt. Da die Kölner am 11. Spieltag nicht aktiv waren, durften sie auf dem Transfermarkt noch mal zuschlagen, allerdings mit der Einschränkung, dass die Neuzugänge in den Play-Offs nicht spielberechtigt wären. In den anderen Begegnungen gab es wenige Überraschungen, allerdings gelang es dem Heidelberger RK, zum ersten Mal in dieser Saison annähernd in Bestbestetzung (es fehlte nur der am Knie verletzte Tim Kasten), Meister Frankfurt ein Unentschieden abzutrotzen, was auf Grund der großen Qualität im Kader der Heidelberger nicht als wirkliche Überraschung zu werten ist.
Januar 2010 | Februar 2010
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spielen, da er doch mehr internationale Erfahrung hat. Bei seinen vielen Spanienurlauben hat er das Team der Iberier ständig beobachtet und konnte Tipps an die Trainer weitergeben. Damit ist das Nord/Süd Gefälle wieder ausgeglichen.... 