Registrieren
2. Bundesliga Nord
Spielbericht - 18. Spieltag

Samstag, 21. April 2012 - 16:00 Uhr
Hamburger RC FC St. Pauli

Hamburger RC

FC St. Pauli


25


35


Zuschauer: 500 Schiedsrichter: Dietmar Scharmann


Startaufstellung
Ein- / Auswechslungen
36' ausgewechselt Eggert, Peter (Innendreiviertel)
eingewechselt Dorcelien, André-Pascal (Innendreiviertel)
40' ausgewechselt Peters, Fabian (Innendreiviertel)
eingewechselt Kelly, Simon (Verbinder)
72' ausgewechselt Mandelkow, Martin (Prop)
eingewechselt Fracasso, Patrick (Prop)
ausgewechselt Bostelmann, John (Außendreiviertel)
eingewechselt Boué, Grégoire (Gedrängehalb)
ausgewechselt Bekic, Benjamin (Hakler)
eingewechselt Sieber, Christian (Hakler)
ausgewechselt Lührs, Vincent (Innendreiviertel)
eingewechselt Simonet, Adrien (Verbinder)
ausgewechselt Behrendt, Tom (Schluss)
eingewechselt Lesgourgues, Arnaud (Dritte Reihe )
ausgewechselt Koch, Sebastian (Außendreiviertel)
eingewechselt Oyhenart, Onesime (Außendreiviertel)
ausgewechselt Winkler, Oliver (Zweite Reihe)
eingewechselt Klockmann, Philipp (Zweite Reihe)
ausgewechselt Doumeng, Pedro (Prop)
eingewechselt Gatchell, Scott (Prop)

Ereignisse

  • VersucheVersuche
  • StraftritteStraftritte
  • ErhoehungenErhoehungen
  • Gelbe KartenGelbe Karten
  • Philipp Dreessen 26'
  • Sylvain Joannan 45'
  • Christian Droll 50'
  • Friedrich Michau
  • Sebastian Koch
  • Lorenz Klingbeil
  • Benjamin Heuer
  • Kai Falcke
  • John Bostelmann
  • Fabian Peters 15'
  • Simon Kelly 43'
    • Simon Kelly 45'
    • Simon Kelly 50'
    • Adrien Simonet
    • Sebastian Koch
    • Christian Droll 29'
    • Lorenz Klingbeil
    • Tom Lübbers

    Zusammenfassung

    Spielbericht aus Sicht des HRC:


    Der Hamburger RC verliert ein dramatisches Saisonfinale gegen Dauerrivalen FC St. Pauli mit 25:34 (8:22). Dieses Nachbarschaftsduell lieferte alles, was ein gutes Derby ausmacht - Leidenschaft, Kampf, Emotionen und hochklassiges Rugby zweier gleichstarker Mannschaften. Dabei sah die Ausgangslage wieder einmal eindeutig aus. Der FC St. Pauli hatte den Meistertitel in der 2. Bundesliga Nord bereits sicher und war zuvor fast ohne Gegenwehr souverän zum Titel gestürmt. Der HRC, zuletzt regelmäßig Abstiegskandidat, spielte zwar eine starke Saison, ging aber als aktueller Tabellenvierter dennoch als klarer Außenseiter in die Partie.


    Das Derby schreibt aber seine eigenen Gesetze und ließ den Spieltag für die rund 500 Zuschauer in der Rugbyarena Saarlandstraße zu einem unvergesslichen Rugby-Erlebnis werden.


    Das Spiel startete mit dem üblichen Rauchwerk des rot-schwarzen Anhangs. Danach begannen beide Teams schwungvoll. Zunächst konnte sich allerdings keine Mannschaft einen wirklichen Vorteil erarbeiten.  Nach einem mißglückten Kickversuch zu den Stangen auf der Gästeseite, verbuchte HRC-Verbinder Fabian Peters per Strafkick die ersten Punkte zur 3:0 Führung (15. Minute). St. Pauli antwortete allerdings prompt per Versuch mit Erhöhung (17. Minute) und kam auch in der Folge besser ins Spiel. Angeleitet durch den agilen Verbinder Friedrich Michau, trugen die Braun-Weißen zahlreiche gefährliche Angriffe vor, die die Verteidigung der Hausherren mehrfach vor Probleme stellte. Es folgte ein weiterer Versuch der Gäste zur 12:3 Führung (22. Minute). Aber auch die Rot-Schwarzen entdeckten jetzt den Vorwärtsgang. Außendreiviertel Philipp Dreessen besorgte nach einer schönen Ballstafette den Anschlußversuch an der Eckfahne zum 8:12 (26. Minute). Die Erhöhung mißlang. Trotz Ergebniskorrektur schien St. Pauli das Spiel jetzt eindeutig im Griff zu haben, fand immer häufiger Lücken in der Verteidigung und nutzte diese eiskalt aus. Es folgten zwei weitere Versuche (31. und 38. Minute) zur kompfortablen 22:8 Halbzeitführung.


    Wie ausgewechselt präsentierte sich der HRC im zweiten Durchgang. In nur zehn Minuten drehten die Hausherren die Partie mit 17 Punkten in Folge und brachten die Saarlandstraße zum erbeben.


    Den Anfang machte der eingewechselte Verbinder Simon Kelly per Straftritt (43. Minute), ehe Gedrängehalb Sylvain Joannan (31. Minute) und Hakler Christian Droll (50. Minute) mit ihren Versuchen nachlegten. Die Erhöhungen traf jeweils Simon Kelly aus teilweise schwierigem Winkel zur 25:22 Führung. Erst durch den Rückstand schienen die Paulianer aus ihrer zwischenzeitigen Lethargie geweckt und starteten wuchtige Angriffe in die HRC-Hälfte. Die Rot-Schwarzen verteidigten ihren knappen Vorsprung leidenschaftlich und drängten ihrerseits auf die Entscheidung. Es begann ein offener Schlagabtausch. Die Zuschauer beiden Teams sorgten mit wechselnden Anfeuerungsrufen für eine Stimmung, wie man sie sonst selten im deutschen Rugby erlebt. Zeitweise war es in der Rugbyarena derartig laut, dass die Spieler Probleme hatten, sich zu verständigen. Die Schlußphase der Partie bot einen weiteren Höhepunkt. Zunächst suchte HRC-Verbinder Kelly per Dropkick die Entscheidung, verfehlte aber um Zentimeter. Dann kamen die Gäste zu mehreren Straftritten und Gasseneinwürfen kurz vor dem rot-schwarzen Malfeld. Nachdem die HRC-Verteidigung die wütenden Pauli-Angriffe mehrfach kurz vor der Linie stoppte, gelang dem Gästesturm zwei Minuten vor Ende der Partie, ein Paket ins Malfeld zu schieben und mit 27:25 in Front zu gehen (78. Minute). Die Hausherren versuchten zu antworten und warfen alles nach vorn, spielten aber zu undiszipliniert in den Kontaktsituationen, so dass St. Pauli schließlich noch ein Straftritt zugesprochen wurde. Statt zu den Stangen zu kicken und das Spiel damit zu beenden, spielten die Gäste diesen aus und kamen erneut an der Außenlinie zum Versuch. Die geglückte Erhöhung besiegelte die 25:34 Niederlage raubte den Rot-Schwarzen zudem sogar den Defensiv-Bonuspunkt (für eine Niederlage mit 7 oder weniger Punkten Differenz).


    Statt Derbyjubel herrschte bei den Rot-Schwarzen nach Abpfiff nur noch Derbyfrust. „Heute hat nicht das bessere Team gewonnen, sondern das glücklichere. Wir waren absolut ebenbürtig“, sagte HRC-Trainer Michael Smith nach dem Spiel. "Dennoch können wir heute stolz auf unsere Leistung sein, wie auf eine insgesamt tolle Saison."


    Der HRC steht nach dem letzten Spieltag auf dem vierten Tabellenrang und hat die gesteckten Saisonziele somit mehr als erfüllt.


       


    Aus der Sicht des FC:


    Am Samstag fand in der Hamburger Saarlandstraße ein Rugby – Derby statt, welches die Anwesenden nicht allzu schnell vergessen werden. Pyrotechnik vor dem Spiel sowie Wechselgesänge der ca. 400 bis 500 Zuschauer  während des Spiels sorgten für eine Stimmung, wie sie wohl selten auf deutschen Rugbyplätzen zu finden ist, das nervenaufreibende Spiel hatte daran natürlich auch seinen Anteil.


    Angefangen hatte alles, wie eigentlich immer wenn in Hamburg das Derby ansteht, mit dem Kräfte messen der Nachwuchsteams beider Vereine, von der U6 bis hin zur U 18 fanden Spiele statt, welche die anwesenden Zuschauer bereits begeisterten. Um 16:00 begann dann das Spiel der beiden Herrenmannschaften. Zum Einlauf des HRC zündeten deren Anhänger einige Rauchtöpfe sowie Bengalfackeln, weshalb Schiedsrichter Scharmann noch kurz wartete bis sich die Nebelschwaden verflüchtigten.


    Das Spiel begann ausgeglichen, jedoch sorgten viele Handling Fehler nicht für einen flüssigen Spielverlauf. Die Paulianer wurden immer dann gefährlich wenn sie den Ball schnell aus den Kontaktsituationen heraus spielten und die Hintermannschaft ihre Passstafetten starten konnten. In den Gassen und Gedrängen konnten beide Teams ihre eigenen Standadrs für sich entscheiden. Nach einem vergebenen Straftritt von Sebastian Koch konnten John Bostelmann nach einem schönen Angriff der Hintermannschaft und Fritze Michau mit einer tollen Einzelleistung die Braun Weißen in Führung bringen. Der HRC schlug allerdings zurück  und konnte durch einen seiner vielen Straftritte und einen Versuch, bei dem die FC Defensive nicht sattelfest wirkte, ebenfalls 8 Punkte auf der Habenseite verbuchen. Nachdem Sebastian Koch postwendend an der HRC Eckfahne ablegen konnte ging es mit dem Stand von 22 zu 8 in die Halbzeitpause.  


    Was sich nun in der 2 Hälfte abspielen sollte konnte niemand ahnen. Der FC verlor jeglichen Zugriff auf das Spiel und hatte gefühlte 15 Minuten nicht einmal den Ball in den eigenen Händen. Gerade die eingewechselte Nr. 10 des HRC konnte die Paulianer immer wieder weit durch raumgreifende Kicks  in deren Hälfte zurück drängen. Innerhalb dieser Viertelstunde drehte der HRC durch 2 Versuche das Spiel, so dass es 25 zu 22 für die Schwarz Roten stand.  Verpasste Tackles und Dummhaftigkeit bei der Verteidigung an den offenen Gedrängen ließen das komplette Spiel kippen. Die HRC Anhängerschaft machte sich nun lautstark bemerkbar, weil nicht nur die Spieler sondern eben auch Sie die „Sensation“ witterten. Dadurch angestachelt fingen die Pauli Anhänger mit einem noch lauteren Wechselgesang von einer Seite zur anderen an, welches bei immer dunkler werdenden Himmel für wahre Gänsehaut sorgte. Mit der Stimmung die nun bis zum Ende des Spiel nicht mehr abebbte, kam auch der FC wieder ins Spiel zurück. Man erkämpfte sich nun wieder Vorteile jedoch war die Fehlerquote einfach zu hoch um Kapital aus den Chancen zu schlagen. Als Onesime Oynehart von den HRC Spielern direkt auf der Mallinie gestoppt wurde, waren noch ca. 8 Minuten zu spielen und die Anspannung auf Pauli Seite stieg ins unermessliche. Fünf Minuten vor Schluss durften die Paulianer eine Gasse an der gegnerischen 5 Meterlinie ausführen. Der sicher gefangene Ball wurde per Paket nach vorne geschoben und nach einer kurzen Neuordnung von Lorenz Klingbeil unter dem unbeschreiblichen Aufschrei der Pauli Gemeinde im Malfeld abgelegt. Mit der letzten Aktion des Spiels konnte Benni Heuer den Ball ein weiteres Mal ablegen und  so dem HRC sogar noch den Defensiv – Bonuspunkt entreißen.


    Der „ Meister „ feierte nun mit seinen Freunden und Anhängern die tolle Saison und war froh das Spiel noch gedreht zu haben. Eine Niederlage hätte doch einen enormen Schatten auf die siegreiche Serie in der 2. Bundesliga Nord geworfen. Der HRC war so nah an einem Sieg wie lange nicht mehr und wird wohl in Zukunft den Paulianern weitere heiße Derbys liefern.


    Natürlich wurde die Nord – Meisterschaft auf einer großen Feier bereits am Samstag ordentlich gefeiert.  Nun heißt es aber Konzentration auf das Spiel um die Zweitligameisterschaft gegen die „Zweit Vertretung“ von Frankfurt 80, welches höchstwahrscheinlich am 01.Mai in Hamburg ausgetragen wird.  Bis dahin hallen die St. Pauli Sprechchöre weiterhin durch den Hamburger Stadtpark.  


    Fotos und weitere Berichte folgen auf :


    www.fcstpaulirugby.de

    Advertisement
    Advertisement
    Advertisement