Neues Trainerduo für die schwarzen Adler - Parkinson verlässt Frankfurt 1880
Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 17. September 2019

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Ex-Nationalmannschafts-Kapitän Kuhlmann wird die DRV XV im November betreuen.

Lange war es still geworden um die Fünfzehner-Nationalmannschaft, die bereits im Anfang November mit einem schweren Auswärtsspiel in Polen in die Rugby Europe Trophy-Saison starten wird. Doch jetzt steht fest, mit welchem Trainerteam der Neuanfang nach dem Abstieg gewagt wird. Ex-Nationalmannschafts-Kapitän Mark Kuhlmann wird das Team gemeinsam mit Rekord-Nationalspieler Alexander Widiker übernehmen. Doch am gleichen Tag erreichte uns auch eine Meldung, die für die schwarzen Adler eventuell nichts Gutes bedeutet: Verbinder Raynor Parkinson wechselt in die französische Federale 1 zu Narbonne.

Ob Parkinson von seinem neuen Arbeitgeber künftig für die Spiele der Rugby Europe Trophy abgestellt wird, bleibt abzuwarten. Denn nach dem Abstieg aus der Pro D2 im Sommer letzten Jahres will der Traditionsklub im Rugby-verrückten Süden Frankreichs, der noch vor zwölf Jahren erstklassig war, zumindest in Liga zwei zurück. Ob die Franzosen bereits nach wenigen Wochen auf ihren Star-Einkauf verzichten wollen, damit dieser in Polen gegen ein als besonders sturmstarkes Team antritt, ist fraglich.

 

Künftig in Südfrankreich unterwegs - Raynor Parkinson

Mit TSV-Verbinder Nikolai Klewinghaus wäre zumindest auf der Zehner-Position adäquater Ersatz parat. Generell dürfte sich künftig dessen Vereins-Trainer Mark Kuhlmann in erster Linie um die Belange der Hintermannschaft kümmern - als ehemaliger durchbruchsstarker Innendreiviertel, der bereits vor über zehn Jahren als Teil des Trainerteams beim ersten Aufstieg des DRV-Teams in die Rugby Europe Championship war, bringt er reichlich Erfahrung mit in die neue Aufgabe. Im Trainer-Duo mit Widiker soll Kuhlmann der nominelle Cheftrainer sein.

Dabei wird Kuhlmann weiterhin die Bundesliga-Mannschaft des TSV Handschuhsheim betreuen. Sicherlich keine einfache Doppelaufgabe - jedoch blüht Alexander Widiker das gleiche Schicksal. Der ehemalige Erste-Reihe-Stürmer der DRV XV, mit 65 Länderspielen bis heute der Rekordhalter der DRV XV, wird weiterhin den Sportclub Neuenheim in der Bundesliga betreuen und den Rugby-Stützpunkt am OSP Heidelberg leiten.

Das erfahrene Trainerteam ist zunächst ein Mal eine gute Nachricht für das deutsche Team. Von den knapp 100 Länderspielen beider kann ein sicherlich junges Team nur profitieren. Während weiterhin kein Verbandspräsident im Amt ist und in Anbetracht der aktuellen Finanzlage ist eine ausländische Spitzenkraft, wie zuletzt mit Pablo Lemoine und Mike Ford, als Lösung nicht darstellbar.

Zumal sich auch der international rennomierte Ford zuletzt Kritik von Sebastian Ferreira im Berliner Tagesspiegel gefallen lassen musste. Der Kapitän der schwarzen Adler mokierte die taktische Herangehensweise des als Defensiv-Spezialisten bekannten Engländers. „Wir haben mit einer falschen Taktik gespielt“ so das wenig diplomatische Urteil des aktuell in Chambery in Frankreich spielenden Dritte-Reihe-Stürmers über die Abstiegs-Saison.

Während in den nächsten Wochen also in Japan die besten Fünfzehner-Teams der Welt den Webb-Ellis-Cup ausspielen, muss sich das deutsche Team auf den Neuanfang in der Rugby Europe Trophy vorbereiten. Es ist der gleiche bittere Weg, den die Portugiesen vor zwei Jahren gehen mussten. Sie schafften den Weg zurück in die höchste europäische Spielklasse und zwar weitestgehend ohne ihre Auslandsprofis.

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