TR-Vorschau Rugby-Bundesliga: TSV empfängt 1880 zum heißen Tanz um die Spitze
Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 16. Mai 2019

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Duell an der Spitze - wer krönt sich zum Staffelsieger im Süden: Die Löwen oder Frankfurt 1880? Foto (c) Contin / Seufert-Chang

Dieses Duell läutet die Entscheidungswochen um den Titel in der Rugby-Bundesliga ein: Der TSV Handschuhsheim empfängt den SC Frankfurt 1880. Es ist das wichtigste Duell dieses Spieltags, der Sieger wird das Halbfinale daheim gegen den Berliner RC austragen dürfen, während der Verlierer den schweren Gang zu Hannover 78 antreten muss. Im Norden gibt es derweil einen spannenden Dreikampf um Rang drei.

Süd / West

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 SC Frankfurt 1880 13 59 +464
2 TSV Handschuhsheim 13
58 +335
3 Heidelberger RK 13 43 +148
4 RG Heidelberg
13 38 +11
5 RK Heusenstamm 13
25 -49
6 RC Luxemburg
13 19
-212
7 SG TV / CfR Pforzheim 13 15 -249
8 Neckarsulmer SU
13 10 -448

TSV Handschuhsheim - SC Frankfurt 1880
Samstag 18. Mai, 14 Uhr

Es sind die beiden klar besten Teams der Südstaffel-Saison, in der Hinrunde trennten beide Teams beim Frankfurter Heimsieg nur drei mickrige Punkte und nun entscheidet das direkte Duell, wer das Bundesliga-Halbfinale daheim ausrichten darf. Wirklich alles ist angerichtet für ein ganz heißes Duell im Lions Park um die Spitze im Süden, das auch ein Fingerzeig in Sachen Kampf um die Meisterschaft sein dürfte und bei dem zwei völlig entgegengesetzte Spielstile aufeinander treffen.

Die Löwen treten dabei als Herausforderer an, nicht zuletzt wegen der Hinrunden-Niederlage im November. Doch beim TSV ist man überzeugt, dass dieses Spiel eine andere Angelegenheit werden wird, als das Duell auf schwerem Geläuf ohne eine Reihe von Nationalspielern auf beiden Seiten. Nicht nur tritt man daheim mit dem lautstarken Löwen-Anhang im Rücken an - der für die Frankfurter ungewohnte Kunstrasen dürfte für die Gastgeber ein Vorteil werden, hatten die 1880er doch auf dem künstlichen Grün des HRK ihre einzig Saisonpleite einstecken müssen. 

Für Coach Gordon Hanlon sind die Frankfurter eine tolle Mannschaft mit sehr strukturiertem und disziplinierten Spiel, jedoch kann sich der Ire dabei einen Seitenhieb auf den Spielstil der Frankfurter nicht verkneifen: „Sie spielen wirklich gutes Rugby, von von zwölf Jahren. Gute Befreiungskicks aus der eigenen Hälfte, ein gutes Paket und Gedränge, alles sehr kontrolliert.“

Sein Gegenüber Byron Schmidt, aus dem 1880-Trainerteam, pflichtet Hanlon dabei gar zu und erinnert an die Erfolge der Bulls im Super Rugby vor zehn Jahren. „Viele Teams wollen wie die All Blacks spielen, vergessen dabei aber die Basics richtig zu machen.“ Dazu lasse man sich nicht verleiten und stehe deshalb nicht umsonst auf Platz eins der Tabelle.

Genau mit diesem Ansatz habe das Bulls-Team um Spielmacher Morne Steyn drei Mal Super Rugby gewonnen - dabei kommt Spielmacher Parkinson in dieser Analogie die Steyn-Rolle zu, der das Spiel der Frankfurter lenkt. Beim TSV dagegen analysiert Schmidt, dass man sich auf seine „Game Breaker“ verlasse, also Spieler mit X-Faktor, die ein Spiel alleine entscheiden könnten. Dazu zählt der gebürtige Südafrikaner, der aktuell in seiner zweiten Saison 1880 betreut, Verbinder Nikolai Klewinghaus und Jaco Otto.

Genau dieser scheint aktuell wieder in absoluter Topform zu sein - vergangene Woche nahm er Absteiger Neckarsulm mit vier Versuchen quasi im Alleingang auseinander und war für die NSU nie zu stoppen. Auch sein Trainer Gordon Hanlon bestätigt seine aktuelle Top-Form. Nach einer mehrwöchigen Rotsperre hatte Otto an seiner Fitness gearbeitet: „Die Pause war großartig für ihn, er hat ein hartes Fitness-Programm durchgezogen und ist wohl in der Form seines Lebens.“

Nachdem Otto während der EM im Februar und März ein paar ruhigere Spiele hatte, zumindest wenn man seine großartigen Leistungen als Maßstab nimmt, dürfte dies auch für die deutsche Nationalmannschaft eine gute Nachricht sein. Für Frankfurt dürfte ein Jaco Otto in Topform schwer unter Kontrolle zu bringen sein - sein Nationalmannschaftskollege Marcel Henn dürfte alle Hände voll zu tun haben, Ottos gefährliche Läufe zu stoppen.

Beide Seiten erwarten ein enges Spiel und erstaunlicherweise herrscht auch hier Einigkeit und zwar darüber, dass die Löwen als leichte Favoriten ins Spiel gehen. 1880-Trainer Schmidt sieht deshalb aber auch den Druck beim TSV, sein Team habe derweil nur eine Siegchance, wenn man den Spielplan 80 Minuten lang dezidiert umsetze und sich keine Unkonzentriertheiten leiste. TSV-Trainer Hanlon gibt sich derweil gewohnt selbstbewusst und prognostiziert ein schnelles Spiel, was seiner Mannschaft besser liege.

TotalRugby-Prognose: Es dürfte das Spiel der bisherigen Bundesliga-Saison sein. Der Sieger aus diesem Duell geht mit dem Heimrecht und sicherlich als Favorit in die Playoffs um den Titel. Das Duell der beiden gänzlich verschiedenen Spielstile ist dabei nur einer von vielen interessanten Aspekten. Allen voran dürfte aber auch die mentale Stärke das Spitzenspiel entscheiden - beide Teams sind mit Topspielern gespickt, doch nach der jahrelangen Dominanz des HRK sind beide Mannschaften ein derartiges Top-Spiel auf Augenhöhe nicht mehr gewöhnt. Für die involvierten Nationalspieler sicherlich auch eine gute Vorbereitung auf das Relegationsspiel gegen Portugal. Am Samstag sehen wir von TR die Löwen hauchdünn vorne - mit einem Jaco Otto in Topform, auf dem eigenen (Kunst) Rasen und mit dem Anhang im Rücken wird der TSV mit +4 gewinnen. Jedoch könnte es durchaus sein, dass sich beide Teams am 8. Juni erneut gegenüberstehen, dann in Frankfurt und dann um den Titel. Bis dahin werden die Karten gemischt. Das Duell im Lions Park ist aber ein erster Fingerzeig.

SG TV CfR Pforzheim - Neckarsulmer SU
Samstag 18. Mai, 14 Uhr

Es hätte das entscheidende Duell um den Klassenerhalt werden sollen. Der Vorletzte empfängt am letzten Spieltag das Schlusslicht - doch nach den Ergebnissen der letzten Woche, als die Pforzheimer zwei Bonuspunkte aus Luxemburg entführen konnte, während die NSU gegen die Löwen ohne Punkte blieb, steht bereits fest: Neckarsulm muss den bitteren Gang in Liga zwei antreten, Pforzheim kann sich über die Relegation retten.

Dafür bekommt das Spiel im Südwest-Energie-Stadion eine ganz andere Relevanz. Für NSU-Coach Mark Kuhlmann ist es das Abschiedsspiel bei den Neckarsulmern. Der Hannoveraner Ex-Nationalmannschaftskapitän war 2012 zum damaligen Neu-Zweitligisten Neckarsulm gewechselt und hatte die NSU zu einem Zweitliga-Topteam und schließlich ins Oberhaus geführt. Nach einer tollen Debüt-Saison und dem sechsten Rang, aber dann in dieser Saison der Absturz - nur zwei Saisonsiege gegen Ende der Hinrunde und damit der Abstieg.

Kuhlmann selbst bestätigt gegenüber TR, dass man den Abstieg bereits verdaut habe und ergänzt: „Für uns ist der Weg in die zweite Liga richtig. Es geht darum das Team zu konsolidieren. Einen direkten Wiederaufstieg halte ich für unwahrscheinlich und nicht unbedingt erstrebenswert. Das Ganze wird allerdings ohne mich stattfinden. Bereits Anfang April habe ich unseren Vorstand gebeten meinen Vertrag zum Ende dieser Saison aufzuheben und dem hat man auch entsprochen.“

Für die Neckarsulmer SU wird es vorerst der Abschied aus der Bundesliga sein

Deshalb wird es am Samstag nur noch darum gehen einen versöhnlichen Abschied zu finden und wenn dabei noch ein Sieg herausspringen sollte, wäre Neckarsulm das beste Schlusslicht seit der Ligareform. Auch wenn das ein schwacher Trost wäre, ginge man doch mit wehenden Fahnen den Weg in Liga zwei.

Für Pforzheim startet derweil eine längere Zeit der Ungewissheit. Ein Sieg in Luxemburg hätte den Goldstädtern den direkten Klassenerhalt ermöglicht, so werden die Rhinos erst am 6. Juli, dem Relegationstermin, Gewissheit darüber haben, ob ihnen der Klassenerhalt gelingt. Im Duell mit den Neckarsulmern könnte sich Pforzheim zumindest ein wenig Selbstbewusstsein vor eigenem Anhang holen.

Die erneute Rotsperre eines Schlüsselspielers mit Sturm-Ass Bailey ist da sicher ein Nachteil, aber immerhin ist Siebener-Star Tafadzwa Chitokwindo aktuell in absoluter Topform. Mit dem Nationalspieler Simbabwes steht und fällt das TVP-Spiel momentan. Ob Pforzheims Trainer John Willis sich gar dazu entscheiden wird, Chitokwindo zu schonen, bleibt abzuwarten.

TotalRugby-Prognose: Das Duell um den Ligaverbleib fällt aus, bei diesem Spiel geht es nur noch um das Prestige. Aber gerade das dürfte die Neckarsulmer, deren Coach Mark Kuhlmann nach sieben Jahren die NSU verlässt, motivieren. Ob das aber zu einem Sieg gegen zuletzt ordentlich auftretenden Rhinos reichen wird, bleibt fraglich. Die ganze Rückrunde über ist die NSU personell auf dem Zahnfleisch gegangen und hat dabei die ordentliche Ausgangslage nach der Hinrunde sukzessive verspielt. Am Samstag dürfte es trotz starker kämpferischer Leistung knapp nicht zum dritten Saisonsieg reichen - Pforzheim gewinnt daheim mit +9 Zählern.

Heidelberger RK - RC Luxemburg
Samstag 18. Mai, 14 Uhr

Es wird das letzte Saisonspiel auf dem künstlichen HRK-Grün am Harbigweg - denn mehr als einer Dekade ist der Klub erstmals nicht in den Titel-Playoffs involviert. Beim letzten Spiel als amtierender Meister geht es für den Klub darum, Rang drei gegen den Rivalen von der anderen Straßenseite zu verteidigen. Diesen hatte man im Derby letzte Woche mit 62:14 klar besiegt, aber ein Ausrutscher gegen Luxemburg könnte ein Abrutschen auf Rang vier bedeuten. Nach dem knappen Hinrunden-Ergebnis, als der Klub im Großherzogtum mit 36:32 einen hart erkämpften Zittersieg in die Kurpfalz zurücknahm, soll es nun ein klareres Ergebnis geben.

Ein weiterer Sieg wäre für den Klub ein versöhnliches Ende einer chaotisch gestarteten Saison. „Wir können mit der Saison sehr zufrieden sein und haben angesichts des chaotischen Sommers das Maximum aus der Saison geholt. Wir haben in der Rückrunde gezeigt, dass wir jedes Team in Deutschland schlagen können und das nehmen wir als Anspruch mit in die neue Saison“ betont Trainer Pieter Jordaan. Gleichwohl ergänzt der Südafrikaner, der selbst für den Klub als Innendreiviertel auflief, dass man weit von der einstigen Konstanz sei.

Unter der Woche konnten die Klub-Stürmer noch ein Mal mit Nationaltrainer Mouritz Botha an den Gassen trainieren, jedoch wird Einwerfer Dasch Barber gegen Luxemburg nicht zur Verfügung stehen. Er wird die Klub-Damen in Köln betreuen, wo sie im Bundesliga-Halbfinale antreten. Dafür kehrt Timo Vollenkemper zurück in den Kader.

Bei den Luxemburgern dagegen geht es in Heidelberg eigentlich um nichts mehr. Der Bonuspunktsieg gegen Pforzheim bescherte den Himmelblauen den Klassenerhalt. Das ist der bereits der zweite große Erfolg diesen Frühjahr, nachdem Luxemburgs Nationalteam bereits in der EM die Klasse halten konnte. Das Spiel in Heidelberg kommt da eher einem Schaulaufen gleich.

TotalRugby-Prognose: Auch wenn das Hinspiel eine knappe Angelegenheit gewesen sein mag, in der der Ruderklub erst spät in Durchgang zwei die Oberhand hatte. Dieses Duell zwischen dem HRK und Luxemburg wird eine klare Angelegenheit, denn der Klub hat seit dem Herbst riesige Fortschritte gemacht. Auf heimischen Platz wird der Klub-Sturm die Gäste dominieren und dem HRK-Anhang einen Sieg mit +18 Zählern zum Saisonabschluss bescheren.

RK Heusenstamm - RG Heidelberg
Samstag 18. Mai, 14 Uhr

Für die einen ist der Klassenerhalt und damit das Saisonziel gesichert, für die anderen ist die Playoff-Teilnahme quasi abgehakt. Was beide Kontrahenten am Heusenstammer Martinsee jedoch verbindet, ist dass sie beide auf ihre Siebener-Stars verzichten müssen. Freilich trifft das die RGH härter, als die Füchse, die nur zwei Schlüsselspieler verlieren, während es bei den Orange Hearts quasi die gesamte Hintermannschaft ist.

Füchse-Coach Jens Steinweg betont, dass dieses Spiel trotz erreichtem Saisonziel, wichtig sei, da man die Saison positiv beenden wolle: „Wir hatten ein richtig gutes Spiel gegen 1880 und jetzt wollen wir einen Sieg gegen die RGH. Unser Team ist top und zu allem fähig. Die RGH hat jetzt zweimal richtig eins auf die Mütze bekommen und wir wollen von Anfang an zeigen dass wir nachlegen wollen. Die Füchse sind heiß!“

Auch wenn Chris Howells den Füchsen fehlen wird, soll es den Sieg zum Saisonabschluss geben

Da will man sich auch durch die Ausfälle von Chris Howells und Max Utikal nicht verunsichern lassen. Denn mit Lucas Schmitt kehrt ein Kreativspieler nach längerer Verletzungspause in den Kader zurück, genau wie Max Höhmann.

RGH-Coach Jeff Tigere gibt derweil zu Protokoll, dass man die Saison ebenso positiv abschließen wolle und erklärt gegenüber TR: „Ja, wir haben das Derby verloren, wollen die Saison dennoch mit einem Sieg abschließen. Wir müssen unsere Kräfte noch ein Mal bündeln bevor wir eine längere Pause bekommen und unsere Batterien wieder aufladen können.

TotalRugby-Prognose: Die RGH geht gegen Ende der Saison auf dem Zahnfleisch und hat, natürlich auch vor allem bedingt durch die Abstellungen ihrer Siebener-Nationalspieler für die Olympia-Vorbereitung, ihre tolle Ausgangsposition verspielt. Dazu hat die Mannschaft mit den sich aneinanderreihenden Niederlagen ein wenig den Glauben an sich verloren. Denn auch immer Fromm, Himmer und Co. sind die Orange Hearts eine ordentliche Bundesliga-Mannschaft. Aber aktuell scheint das Team auch mental ein wenig angeknackst zu sein. Da kommt das Saisonende genau richtig und die letzte Hürde Heusenstamm ist eigentlich eine, die die RGH nehmen kann. Doch in der momentanen Verfassung sehen wir die Füchse am Samstag vorn. Der RKH siegt mit +8 Punkten.

Nord / Ost

Tabelle

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1 Hannover 78
13 60 +402
2 Berliner RC
13 52 +270
3 RK 03 Berlin
13 40 -84
4 RC Leipzig 13 39
-99
5 SC Germania List
13 36 -14
6 RC Berlin Grizzlies
13 24 -150
7 Hamburger RC
13 19 -250
8 FC St. Pauli
13 12 -273

Hannover 78 - FC St. Pauli
Samstag 18. Mai, 14 Uhr

Nordmeister gegen das Schlusslicht und Absteiger Sankt Pauli. Die Ausgangslage vor diesem Duell könnte kaum klarer sein. Für beide Teams geht es de facto um nichts mehr, da beide Kontrahenten definitiv auf ihren jetzigen Rängen verharren werden. Für Pauli ist es das letzte Erstligaspiel vor dem zweiten Ausflug ins Unterhaus, aus dem die Braun-Weißen vor nicht Mal einem Jahr aufgestiegen waren.

Hannover 78 richtet derweil den Blick auf das Parallelgeschehen im Heidelberger Norden. Dort nämlich wird sich in zwei Wochen entscheiden, wer in zwei Wochen am schnellen Graben gastieren wird, wenn es um den Einzug ins Bundesliga-Finale geht. Das Spiel gegen den Absteiger ist da für 78 nur mehr oder weniger ein Warmlaufen.

78-Coach Benjamin Krause erklärt im Gespräch mit TR: „Schonen werden wir keinen, weil wir ein paar Spielern auch noch Spielzeit geben müssen, die fürs Halbfinale in Frage kommen.“ Jedoch kommen Wechsel zur Halbzeit durchaus in Frage, sollte es der Spielstand hergeben." Ein Sieg ist das Ziel, jedoch sei es noch wichtiger, dass die Mannschaft sich an das vorgegebene Konzept halte, wie Krause weiter betont.

TotalRugby-Prognose: Für den FC St. Pauli wird es leider kein Abschied nach Maß aus dem Oberhaus. Hannover 78 ist in dieser Saison, zumal daheim, eine Macht. Das schnelle harte Angriffsspiel und vor allem die Konstanz hat den 78ern eine bisher überragende Saison beschert und so kurz vor dem so wichtigen Saison-Finish, bei dem es für die Hannoveraner einen Schritt weiter gehen so als nach dem Halbfinal-Aus im Vorjahr, wird man sich keine Blöße geben lassen. 78 gewinnt mit +26 Zählern.

RK 03 Leipzig - Rugby Club Leipzig
Samstag 18. Mai, 14 Uhr

Der RK 03 empfängt die Vertreter aus der Sachsen-Metropole zum direkten Duell um Rang drei. Für die Leipziger wäre es das beste Bundesliga-Finish seit dem Aufstieg, während der RK 03 die durchwachsene Hinrunde endgültig vergessen machen könnte. So sieht es auch RK-Teammanager Lutz Joachim, der zur Lage der Liga weiter erläutert: „Platz eins und zwei sind diese Saison zurecht so vergeben und wir wollen das beste Team danach werden.“

Auf die Zuschauer an der Berliner Buschallee warten beim letzten Heimspiel der Saison ein paar Überraschungen, wie Joachim weiter erklärt. Ein gebührender Abschluss der Spielzeit werden, auch für den treuen Anhang der Berliner. Da will man sich natürlich auch auf dem Platz nicht lumpen lassen und „schnelles und gutes Rugby spielen“ und dabei 100% in die Waagschale werfen. Da kommt es gelegen, dass die Reihen des RK-Lazaretts sich so langsam lichten.

Die sächsischen Gäste sind sich derweil der schweren Aufgabe bewusst, wie deren Teammanager Sven Paukstat im Gespräch mit TR unterstreicht: „Wir wissen, dass mit dem RK03 ein Team auf uns wartet, was eine Super-Rückrunde spielt und sicherlich heiß drauf ist, ihren dritten Tabellenplatz zu verteidigen. Sie sind stark im Sturm, aber auch ihre Dreiviertelreihe ist nicht zu unterschätzen.“

Gleichwohl werde man die Chance auf den historischen dritten Platz nicht einfach so ungenutzt lassen. Der Sieg gegen den HRC hat die Stimmung im RCL-Kader noch ein wenig gehoben und dementsprechend groß ist die Vorfreude auf das letzte Saisonspiel. Doch mit einigen Verletzungen bei Schlüsselspielern sieht sich Paukstat genötigt, tief zu stapeln.

Auch Rang vier wäre das bisher beste Ergebnis, jedoch würde bei einer Niederlage die Rechnerei beginnen - denn zehn Kilometer weiter südlich spielt die Germania bei den Grizzlies und ein Sieg der Hannoveraner würde Leipzig wahrscheinlich auf den fünften Rang verdrängen.

TotalRugby-Prognose: Es ist noch Mal ein spanendes Duell für alle Involvierten, denn abgesehen von Rang drei und dem Prestige, wurden viele der Spiele zwischen Leipzig und Berlin in den letzten Jahren hart geführt. Das dürfte am Samstag nicht großartig anders sein. Die Gastgeber haben sich zuletzt stärker gezeigt und haben nach unserer Einschätzung das bessere Gesamtpaket zu bieten. Wenn es den Berlinern gelingt „die PS auf die Straße zu bringen“, sollte sich der Hauptstadt-Klub am Ende durchsetzen. Der RK 03 gewinnt mit +9 Zählern.

Berlin Grizzlies - SC Germania List
Samstag 18. Mai, 14 Uhr

Es ist das Duell Fünfter gegen Sechster und während die Grizzles auf ihrem Rang verharren werden, kann es für Germania List noch zumindest einen Platz nach vorne gehen. Beide Teams haben eine schwache Rückrunde hingelegt und jeweils nur einen einzigen Sieg eingefahren.

Die Grizzlies wollen nun an der heimischen Willi-Sänger-Anlage einen „versöhnlichen Abschluss“ der Saison finden. So formuliert es der australische Trainer der Grizzlies, Ian Fowler. Nachdem die Berliner Bären im letzten Heimspiel mit einem hochdramatischen 29:28 Sieg den Klassenerhalt gesichert haben, gilt es nun an die eigene Heimstärke anzuknüpfen.

Fowler erklärt im Gespräch mit TR weiter: „Es ist unser letztes Spiel und klar geht es eigentlich um nicht viel. Aber nach der Derbyniederlage wollen wir eine Reaktion zeigen. Auch mit Blick auf die neue Saison müssen wir weiter an uns arbeiten, denn so lange wird die Pause nicht sein.“

Sein Gegenüber Danny Stephens musste indes auch eine Derbyklatsche unangenehmen Ausmaßes verdauen und kämpft vor dem letzten Saisonspiel weiterhin mit Personalproblemen. „Wir haben immer noch zu wenig Spieler, werden aber versuchen die Saison so gut zu beenden, wie nur irgend möglich“, so der Waliser gegenüber TR.

In der kommenden Saison werde man schauen müssen, wie man den Kader besser managet und hofft auf ein Entgegenkommen des DRV in Sachen Siebener-Abstellungen. Gegen die Grizzlies traut man sich in Hannover derweil durchaus einen Sieg zu, hatten doch auch die Hauptstädter zuletzt sportlich schwierige Wochen. 

TotalRugby-Prognose: Es ist das Duell der Rückrunden-Enttäuschungen, denn beide Teams sind nach der Winterpause unter ihren Möglichkeiten geblieben. Für eines der beiden Teams wird es zumindest einen versöhnlichen Saisonausklang geben. Die Grizzlies haben zumindest zuletzt unter Beweis gestellt daheim ordentliche Leistungen abzurufen. Wir sehen die Grizzlies in gewohnter Umgebung mit dem Publikum am Ende mit +11 vorne.

Hamburger RC - Berliner Rugby Club
Samstag 18. Mai, 14 Uhr

Auch bei diesem Duell steht vor der Partie bereits fest, wo die Kontrahenten landen werden. Doch anders als bei einigen anderen Duellen geht die Saison für beide Teams weiter. Während die Berliner noch zu einem der beiden Süd-Top-Mannschaften reisen dürfen, um das Halbfinale der Rugby-Bundesliga auszuspielen, muss der HRC bis Anfang Juli um den Klassenerhalt bangen.

Die Hamburger Gastgeber hatten bis zum Spiel in Leipzig noch darauf gehofft, die Relegation vermeiden zu können. Doch immerhin haben die gute Leistung und die beiden Bonuspunkte, die die Hanseaten aus Sachsen mitgebracht haben, den direkten Abstieg verhindert. So hadert man ein wenig mit dem Schicksal, Hamburgs Alexander Niepold gibt zugleich aber zu Protokoll: "Wir wollen die Relegation für uns entscheiden und die Vorbereitung beginnt an diesem Dienstag!“


Gegen die Berliner gelte es ein kämpferisch und spielerisch gutes Spiel abzuliefern und dabei auch noch ein wenig Spaß zu haben. Danach beginnt die schier endlose siebenwöchige Warterei auf die Relegation, in der es für die Hamburger schwer werden dürfte den Rhythmus ohne Spielpraxis zu halten.

Die Berliner haben ihr großes Spiel schon fünf Wochen vorher, nämlich bereits in zwei Wochen. Coach Uwe Maaser sieht es als Chance „taktisch etwas auszuprobieren und zurückkommenden Spielern Einsatzzeiten zu geben“. Man werde dazu eventuell ein paar Spielern eine Pause geben, aber dennoch „einen starken Kader nominieren“, auch allein schon, um die Spannung zu halten.

TotalRugby-Prognose: Im Rundball würde man wohl von einem Sommerkick, was bei frühsommerlichem Wetter vielleicht sogar die richtige Bezeichnung wäre. Für Hamburg stehen schwierige Wochen der Ungewissheit bevor und in Berlin will man dem Anschein nach vor der Relegation dieses vermeintlich bedeutungslose Spiel nutzen, um ein wenig zu experimentieren. Dennoch sehen wir die Berliner nach ihrer starken Saison vorne, der BRC gewinnt mit +14 Zählern.

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 17. Mai 2019 )