TR-Review Frauenbundesliga: Hohe Heidelberger Siege und eine Derby-Absage
Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 18. März 2019

Image
Der SCN bleibt bei den Damen weiter das Maß aller Dinge.

Am achten Spieltag gab es neben der kurzfristigen, witterungsbedingten Absage des NRW-Derbys in Köln zwei klare Erfolge der beiden Heidelberger Teams. Der Heidelberger RK erzielte auswärts bei der SG Rhein-Main das höchste Saisonergebnis der Frauenbundesliga und hat sich bestens auf das nächste Spiel zuhause gegen Vizemeister Köln eingestimmt.

SC Neuenheim - FC St. Pauli 93:0 (47:0)

Im Hinspiel in Hamburg waren beide Teams zumindest in der ersten Halbzeit durchaus ebenbürtig, diesmal kam es für den FC St. Pauli aber bereits vom Ankick weg ganz dicke. Eigentlich hatten die Gäste trotz mehrerer Ausfälle eine gute Formation zur Verfügung und sich insgeheim deutlich mehr ausgerechnet. Nach der langen Anreise gerieten die Norddeutschen aber in den ersten 25 Minuten am Neuenheimer Museumsplatz regelrecht unter die Räder. Als die Gastgeberinnen den Fuß ein wenig vom Gas nahmen kam Pauli besser ins Spiel - aber da war die Partie beim Zwischenstand von 40:0 bereits entschieden. Pauli hatte danach eigene gute Chancen, die Nationalspielerinnen Marlene Lorenz und Katharina Epp, sowie der gute Neuzugang Astrid Hamann trieben das Spiel voran. So kamen die Braun-Weißen mehrfach zu Versuchschancen und einmal bis ins Malfeld des SCN, konnten den Ball dann aber nicht zu Boden bringen und blieben ohne Erfolgserlebnis.

Der SCN dagegen legte in dieser Phase jeweils aus dem Nichts noch zwei mal nach und wechselte schon zur und kurz nach der Halbzeit durch. In den letzten 25 Minuten und insbesondere der Schlussphase schraubten die Blauen das Ergebnis dann bei nachlassenden Kräften auf der Gegenseite hoch. Der SCN punktete durch Lisa Bohrmann(2), Zoe Chioato, Jessi Neues(2), Lisa Parmetler(2), Lea Predikant(3), Denise Schwaiger, Elisa Trick(2), Laura Schwinn und Joy Weatherspoon mit insgesamt 15 Versuchen. Die frischgebackene Nationalspielerin Laura Schwinn traf gegen böigen Seitenwind bei elf Versuchen neun Erhöhungen aus machbaren bis schwierigsten Positionen, ehe sie das Kickhütchen abgab.

Pauli-Trainer Gordon Roeder wollte seinem Team nach dem Spiel keinen Vorwurf machen, sondern attestierte seinen Spielerinnen sogar eine Leistungssteigerung im Vergleich zum letzten Spiel bei den Ruckoons. Man habe aber trotz guter kämpferischer Einstellung defensiv gegen die Spitzenklasse des SCN zu oft kein Mittel gefunden und dazu offensiv die eigenen Chancen leider nicht genutzt.

Immerhin darf man sich in Hamburg nach fünf Auswärtsspielen in Folge auf zwei Heimspiele freuen und hat durch die Schützenhilfe des Heidelberger RK das Halbfinale vorzeitig erreicht. Neuenheim bleibt ungeschlagen Tabellenführer und reist am nächsten Spieltag zur SG Dortmund/Aachen nach Witten.


SG Rhein-Main - Heidelberger RK 3:131 (3:67)

Die SG Rhein-Main – letzte Saison noch deutlich auf dem aufsteigenden Ast und erstmals im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft vertreten – bekommt seit der Winterpause scheinbar kein Bein mehr auf den Boden. Nach der haushohen Auswärtsniederlage in Köln setzte es jetzt beim Heimspiel in Hausen auch gegen den HRK eine dreistellige Pleite. Die SG musste damit gar die höchste Niederlage der ganzen Bundesligasaison hinnehmen. Die Schützlinge von Susanne Wodarz hatten keine Chance gegen die Zebras - der von SG-Nationalspielerin Pia Richter im ersten Durchgang verwandelte Straftritt verhinderte lediglich, dass man nicht ohne eigenen Punkte aus der Partie ging.

Der HRK wird nach der Winterpause dagegen immer stärker. Die Zebras zeigten sich schon vor zwei Wochen gegen den SCN in toller Form. Nicht nur die frühere Nationalspielerin Svetlana Hess wird immer stärker, vor allem die vielen jungen Spielerinnen des HRK wussten zu glänzen. Der Klub punktete praktisch nach Belieben. Allein die blutjunge Lara Bürger legte vier Versuche und traf zwölf Erhöhungen und war am Ende mit 44 Punkten die überragende Punktesammlerin beim HRK. Dazu legten Romy Fischer, Johanna Hacker(3), Sophie Hacker(3), Svetlana Hess(2), Annika Nowotny, Azucena Stelzer, Esther Tilgner(2), und Mette Zimmat(4) weitere 17 Versuche, Azucena Stelzer traf mit einer weiteren Erhöhung.

Der Lichtblick für die SG-Fans ist, dass jetzt zumindest die Schwergeichte der Liga durch sind und mit dem FC St. Pauli auswärts und zuhause gegen die Ruckoons wieder Gegner auf Augenhöhe anstehen. Das Halbfinale ist perdu, jetzt geht es darum, die Saison ordentlich abzuschließen und nicht noch auf den letzten Platz abzustürzen.  Der HRK will am 6. April zuhause gegen den RSV mit einem Sieg die Chance auf Platz zwei wahren, benötigt dann aber wieder eine solche Galavorstellung wie in Hausen..


RSV Köln – SG Dortmund Aachen - VERLEGT

Das NRW-Derby in Köln ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Schiedsrichter Matthew Newman war gezwungen das Spiel kurzfristig abzusagen, weil weite Teile des Feldes nach heftigen Regenfällen überschwemmt waren und die Sicherheit der Spielerinnen nicht gewährleistet werden konnte. Ein Nachholtermin ist noch nicht bekannt.


Tabelle der Frauen-Bundesliga

 

Rang Team Spiele Punkte Differenz
1. SC Neuenheim 8 40 +432
2. RSV Köln 7 31 +436
3. Heidelberger RK 8 26 +309
4. FC St. Pauli 8 15 -153
5. SG Rhein-Main 8 14 -554
6. SG Rugby Ruckoons 7 1 -470




Die nächsten Termine der Frauen-Bundesliga:

Sa.06.04.2019 12:00 Heidelberger RK - RSV Köln  
Sa.06.04.2019 14:00 SG Dortmund/Aachen - SC Neuenheim  
Sa.06.04.2019 16:00 FC St. Pauli - SG Rhein-Main

Artikel empfehlen
Kommentare (0)add comment

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Montag, 18. März 2019 )