TR-Vorschau Rugby-Bundesliga: Gipfeltreffen im Norden, Tabellenführer 1880 empfängt Meister HRK
Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 28. September 2018

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Nach dem knappen Derbysieg über die Grizzlies will der RK 03 in Hamburg nachlegen. Foto (c) RK 03 Berlin.

Es wird so langsam aber sicher spannend in der Rugby-Bundesliga. Richtungsweisende Duelle sowohl im Playoff-Kampf, als auch wenn es darum geht, wer der Liga in der kommenden Saison erhalten bleiben wird. Hannover 78 muss bei den starken Hauptstädtern vom BRC antreten, 1880 empfängt den HRK und Heusenstamm die Himmelblauen aus dem Großherzogtum Luxemburg.

Nord/Ost

Berliner RC - Hannover 78
Samstag 29. September, 15 Uhr

Das Topspiel des Spieltags, die beiden bisher besten Teams im Norden treffen im direkten Duell aufeinander. Sowohl Vorjahres-Nordmeister Hannover 78, als auch der Berliner RC sind mit bisher drei Bonuspunktsiegen in die Saison gestartet. Von den Hannoveranern hatte man erneut viel erwartet, die Topspiel-Gastgeber hingegen sind die größte Überraschung der Hinrunde. Unter Neu-Trainer Uwe Maaser konnte der Aufwärtstrend aus der letzten Rückrunde fortgesetzt werden und mit dem U-18-Meistertrainer hat der BRC nun erstmals seit langem die Chance an die Tabellenspitze zu klettern.

Dessen ist man sich auch beim BRC bewusst, Coach Uwe Maaser beschreibt die Stimmung im Team wenig verwunderlich auch als „super“: „Wir freuen uns alle auf das Duell gegen das Topteam im Norden.“ Gegen die etablierten 78er wird die neugewonnen Stärke der Berliner auf den Prüfstand kommen. Mit ihren altbekannten Tugenden, vor allem der Härte im Sturmspiel, die schon den klaren Sieg im Berliner Derby beschert hat, soll es nun auch gegen die 78er gehen. Trainer Maaser verspricht im Gespräch mit TR: „Wir werden alles reinhauen und gucken, ob es schon reicht.“

 

Nach bisher drei bockstarken Auftritten, will sich der BRC gegen Hannover 78 die Spitze sichern

Genauso wollen aber auch die Gäste, die sich in der Vorsaison an gleicher Stelle nur hauchdünn durchsetzen konnten, sich den Sieg sichern und damit den Platz an der Sonne verteidigen. „Wir wollen wieder Nordmeister werden, da müssen wir auch dort gewinnen, das verlangen wir von unserer Mannschaft“, so Trainer Benny Krause im Gespräch mit TR. Weiter analysiert der ehemalige 78- Stürmer und Nationalspieler: „Sie spielen hart, gehen gut nach vorne und sind auch strukturierter als bisher.“ Dennoch werde man sich davon nicht verunsichern lassen.

Die Marschroute der Gäste ist klar - über eine gute Verteidigung sich den Ballbesitz sichern und das eigene Angriffsspiel dominant aufziehen. Die spielfreie Woche über hinweg habe man intensiv an der Defensive gearbeitet. Insgesamt sei, so ist man sich im Trainerteam der 78er sicher, die Einstellung entscheidend, darüber werde schlussendlich alles entschieden. In Sachen Personal sei man fast vollzählig, lediglich Benjamin Simm sei als prominenter Ausfall zu verzeichnen. Siebener-Star Phil Szczesny wird eventuell erst von der Bank kommen, um das Spiel gegen eine zunehmend ermüdende Defensive zu entscheiden.

TotalRugby-Prognose: Showdown in der Hauptstadt, das absolute Topspiel des Spieltags verspricht rugbytechnisch ein Leckerbissen zu werden. Bei allerbestem trockenen und sonnigen Rugby-Wetter duellieren sich zwei spielfreudige Top-Teams, die jeweils im Schnitt um die 40 Punkte pro Spiel erzielt haben. Die stark verjüngte BRC-Truppe wird mit jugendlicher Unbekümmertheit gegen die gut geölte Angriffsmaschinerie von 78 antreten - das schnelle Angriffsspiel der Gäste wird den fitten Berlinern nicht allzu viel Kopfzerbrechen bereiten und mit ihrem direkten Sturmspiel werden die Hauptstädter den Gästen durchaus Kopfzerbrechen bereiten. Aber gerade die Erfahrung der vielen 78er-Topspieler dürfte sich in einem so engen Spiel auszahlen. Wir sehen 78 knapp mit +6 Zählern vorne.

SC Germania List - RC Leipzig
Samstag 29. September, 14 Uhr

Germania List steht als Tabellendritter direkt hinter dem Spitzenduo BRC-78 und könnte an diesem Samstag den Verliere überholen. Da kommt der traditionell auswärtsschwache RC Leipzig eigentlich wie gerufen. Doch die Leipziger Mannschaft hat sich über die Sommerpause weiterentwickelt, das hat sich auch bis zu Germania-Coach Danny Stephens herumgesprochen: „Sie spielen in dieser Saison physisch härter und dazu noch cleverer“, so der walisische Coach der SCG. Dazu bereitet dem Neuling an der Seitenlinie der Hannoveraner das Spiel seiner eigenen Mannschaft Kopfzerbrechen - manchmal brillant, aber streckenweise weit unter den eigenen Ansprüchen.

In der Vorwoche hatten sich die Germanen eine Halbzeit lang vom Aufsteiger Pauli überrumpeln lassen, bevor sie nach einer deftigen Ansprache von Coach Stephens und Kapitän Mau in Durchgang zwei drei Gänge hochschalteten und am Ende doch noch souverän gewannen. „So kann es aber nicht laufen“ betont Stephens weiter: „Unsere Jungs spielen Rugby in der Bundesliga, wir müssen physisch präsenter sein, härter zur Sache gehen, wenn wir das in dieser Woche machen bin ich auch mit einem dreckigen Sieg zufrieden“, so Stephens weiter. Immerhin können die Hannoveraner mit Maurice Riege, Hendrik Meyer und Tino Dietz gleich drei Leistungsträger zurück in den Kader begrüßen und zielen deshalb auf fünf Zähler ab. Um das zu erreichen wollen die Germanen ihr erstes Spiel abliefern, bei dem sie ihr Potenzial nicht nur phasenweise andeuten, sondern über 80 Minuten abrufen.

 

Der sächsische Gast reist indes guter Dinge in der niedersächsischen Landeshauptstadt an. Immerhin konnte man gegen den BRC einen Zähler einfangen. Die aus Sicht der Sachsen „schnelle und eingespielte“ Germania-Hintermannschaft will man vor allem neutralisieren, indem man sie des Balles beraubt. So zumindest lautet die Marschroute von Team-Manager Sven Paukstat, der weiter analysiert: „Die eigenen Bälle müssen wir sauber in den Standards erobern und im offenen Spiel in den Rucks verteidigen. Gelingt uns das, können wir bei der Ergebnisgestaltung auch ein Wörtchen mitreden.“ Dabei müssen die Sachsen, wie schon in der Vorwoche, weiter auf Kapitän und Achter Benno Förtsch verzichten, Michael Vaaiga kehrt dagegen zurück.

TotalRugby-Prognose: Stark verbesserte Leipziger treten bei der sich noch in der Findungsphase befindlichen Germania aus List an. Dieses Duell verspricht deutlich mehr Spannung, als in den Vorjahren. SCG-Coach Danny Stephens hat in der noch jungen Saison bereits mehrfach auf die Anfälligkeit seiner Mannschaft gegen einen physisch spielenden Gegner verwiesen und genau da zeigt sich der RCL neuerdings von seiner besten Seite. Die Gäste gehen also alles andere als chancenlos in dieses Duell an der Schneckenburgstraße. Über 80 Minuten mit trockenem Ball und dem Heimvorteil im Rücken dürfte sich aber am Ende die immer auf Tempo bedachte Germania die Nase vorn haben. Die SCG setzt sich mit +10 durch.

Hamburger RC - RK 03 Berlin
Samstag 29. September, 15 Uhr

Nach einer knappen Heimniederlage und zwei klaren Auswärtsschlappen schickt sich der HRC an daheim den ersten Saisonsieg einzufahren. Seit dem „ernüchternden“ Gastspiel bei Hannover 78 hat man die zwei Trainingswochen bei den Hanseaten hart daran gearbeitet das eigene Spiel zu verbessern. Man sieht sich zwar gegen den RK 03 als Außenseiter, glaubt gleichwohl daran, auch im Duell mit den Berlinern eine Chance zu haben.

HRC-Präsident Alexander Niepold äußert sich wie folgt zum Gastspiel des RK 03 Berlin: „Das Team um Carsten Segert ist hochmotiviert vor heimischen Publikum die ersten Punkte einzufahren und hofft auf eine solide Leistung der Mannschaft, trotz einiger verletzungsbedingter Ausfälle. Ich gehe davon aus, dass das Spiel im Sturm entschieden wird - welcher auf Seiten des HRC zwar auch einige wichtige Positionen ersetzen muss aber dennoch gut aufgestellt ist“

Die Berliner reisen nach zwei Siegen, darunter emotionale Triumphe gegen Germania und die Grizzlies, aber ebenso einer selten deutlichen Derby-Niederlage gegen den BRC, mit gemischten Gefühlen an. Dem Hauptstadt-Klub fehlt weiterhin Kapitän Falk Duwe, während es in Hamburg um wichtige Punkte um den Halbfinaleinzug geht. Mit einer Leistung wie gegen Germania List, könnte sich der RK diese auch in der Rugby-Arena sichern.

TotalRugby-Prognose: Zwei sturmstarke Teams mit unterschiedlicher Ausgangslage, aber auch insgesamt andere Ambitionen. Beide Teams dürften mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht gänzlich zufrieden sein. Hamburg wartet noch auf den ersten Saisonsieg, nach den beiden zuletzt schwachen Auswärtsleistungen dürfte es gegen den RK 03 schwer werden. Wir sehen die Hauptstädter knapp mit +9 vorne.

 

Berliner Grizzlies - FC St. Pauli
Samstag 29. September, 15 Uhr

Die Hausherren gehen sicherlich als Favorit in das morgige Aufeinandertreffen gegen den bisher sieglosen Aufsteiger. Nachdem man noch vor Wochenfrist das Berliner Derby mit nur einem Straftritt Unterschied verloren hatte und dabei, wie Grizzlies-Coach Ian Fowler treffend analysierte, vor allem sich selbst und die mangelnde Disziplin dafür verantwortlich machen musste, gilt es nun dringend Punkte gegen Pauli einzufahren. Drei gelbe Karten kurz nacheinander sind dahingehend natürlich ein absolutes No Go.

Trainer Fowler sah seine Mannen gegen den RK aber schon deutlich verbessert: „Wir haben gutes Rugby gespielt, werden weiter an unseren Schwächen arbeiten und uns nach einer zerstückelten Vorbereitung im Saisonverlauf immer weiter verbessern.“ Nach der Enttäuschung der Vorwoche erwartet der Australier nun, dass man die Scharte auswetzt und zeigt wozu man in der Lage ist.

Die Gäste aus der Hansestadt sind ebenso nicht gänzlich unzufrieden mit der Leistung der Vorwoche, als sie immerhin eine Halbzeit lang dem Topklub Germania List mehr als nur ebenbürtig waren. Allerdings haben sich die Braun-Weißen auswärts traditionell schwer getan und gehen in der Berliner Willi-Sänger-Anlage als Underdogs in die Partie.

TotalRugby-Prognose: Pauli findet so langsam seinen Rhythmus und gewöhnt sich mehr und mehr an das höhere Tempo im Oberhaus. Für die Gäste wird es am morgigen Samstag dennoch nicht einfach in Berlin zu bestehen. Mit ihrem physischen und immer strukturierteren Spiel sind die Gastgeber den Hamburgern voraus und werden wie schon gegen den HRC daheim souverän siegen - die Grizzlies gewinnen mit +25 Punkten.


Süd/West

SC Frankfurt 1880 - Heidelberger RK
Samstag 29. September, 15 Uhr

Der Tabellenführer empfängt den Meister, Frankfurt gegen den HRK, das Topspiel im Süden. Für den Klub wird es ein umso härter, nachdem man erst am Dienstag gegen den TSV Handschuhsheim antreten musste und dabei eine Schlappe kassierte. Davon will man sich beim SC 1880 aber nicht irritieren lassen. „Der HRK mag zwar ein paar Spieler verloren habe, ist immer noch ein absoluter Top-Klub“, so das Urteil des SC-1880-Teammananagers Todd Kearns. Der Amerikaner betont aber gleichwohl, dass man sich bei den 80ern auf das eigene Spiel und nicht den Gegner konzentrieren wolle.

Seit dem ersten Spieltag gegen Pforzheim habe man große Fortschritte gemacht. Gleichwohl müssen die Frankfurter auf zwei ehemalige Klub-Spieler verzichten, die nun zu den 1880-Leistungsträger zählen. Samy Füchsel befindet sich gerade in eine Art Trainingslager bei den Londoner Saracens und Spielmacher Raynor Parkinson musste sich einer kleineren OP am Meniskus unterziehen, die ihn zwei Wochen außer Gefecht setzen wird. Auch deshalb betont Team-Manager Kearns, dass man mit einem „sehr sehr engen Spiel“ rechne.

Beim HRK sieht man sich derweil vor einem echten Härtetest, der die englische Woche mit sich bringt. Dabei fehlt Gedrängehalb und Anführer Sean Armstrong dem Klub weiterhin, genauso wie Siebener-Ass Nicklas Hohl. Ob Fünfzehner-Nationalspieler Steffen Liebig, der sich gegen Handschuhsheim nach einem Schlag von Jaco Otto die Nase brach, einsatzfähig ist, bleibt abzusehen. Der Konflikt zwischen den beiden DRV-XV-Spielern wurde derweil unter der Woche mit einer Entschuldigung von Otto, akzeptiert von Steffen Liebig, beigelegt.

Trainer Pieter Jordaan hat seine Klub-Spieler unter der Woche trotz des Dienstag-Spiels nicht geschont und ihnen zwei weitere Einheiten zugemutet: „Wir werden unsere Fehler gegen den TSV analysieren und daran arbeiten diese abzustellen. Wir haben phasenweise gut gespielt und an den Standards dominiert, dann aber den TSV zu leicht zu Versuchen kommen lassen und am Ende etwas zu hoch verloren.“ Man befinde sich, so Jordaan weiter, momentan in einem „Lernprozess“, in dem Spiele wie gegen die Löwen hilfreich seien. Weiter verspricht der Südafrikaner: „Wir werden gegen Frankfurt schon ganz anders auftreten und um den Sieg kämpfen!“

TotalRugby-Prognose: Der Terminplan bürdet dem HRK die beiden wohl schwersten Gegner innerhalb von nur 96 Stunden zu. Dem Meister droht die zweite Niederlage in Folge und damit im Kontext der Gesamtsaison schon ein erheblicher Rückschlag im Kampf um die Playoff-Plätze. Frankfurt tritt mit viel Selbstbewusstsein an, auch wenn mit Parkinson und Füchsel zwei Leistungsträger fehlen, die im direkten Duell mit ihrem Ex-Klub hätten wertvoll sein können. Dennoch sehen wir die Frankfurter die eine Woche nach dem lockeren Aufgalopp in Neckarsulm mit frischen Beinen antreten, mit +10 vorne.

TSV Handschuhsheim - SG TV-CfR Pforzheim
Samstag 29. September, 15 Uhr

Mit dem klaren Derbysieg im Rücken empfangen die Handschuhsheimer Löwen in ihrem ersten Heimspiel der Saison die bisher sieglosen Pforzheimer. Die Vorzeichen dieses Duells, zuletzt meist mit Siegen der Goldstädter, haben sich komplett umgekehrt. Die Löwen, die sich im Sommer sportlich klar verstärkt haben, gehen als hoher Favorit in diese Partie. Auch wenn den Löwen seit ihrem Derby-Triumph nur drei Tage zum Erholen und neu ordnen geblieben sind.

Mit dem letzten Aufgebot tritt Pforzheim in Handschuhsheim an

Coach Gordon Hanlon erachtet das Spiel gegen Pforzheim allen deswegen schon als unglaublich wichtig, da es der erste Auftritt im Lions-Park ist: „Es ist unser Heimspiel-Heimspiel-Auftakt und wir wollen da rausgehen und unsere Anhänger stolz darauf machen, dass wir sie repräsentieren.“ Die kurze Regenerationszeit sieht der Ire dabei nicht als Problem an, da man sich zu 100% erholt habe. Zudem habe man sich in den letzten Wochen adäquat auf die anstehenden harten Herbst-Duelle vorbereitet. Lediglich drei Wechsel habe es gegeben, um die Last gleichmäßiger zu verteilen.

Der Gast reist derweil mit der Bürde des schlechtesten Saison-Starts in der sechsten Bundesliga-Saison seit dem Aufstieg an. Und für die Anhänger der Rhinos dürfte es nach der Klatsche gegen das bisherige Schlusslicht Heusenstamm noch dicker kommen, wie die Erläuterung von Team-Manager Jens Poff erahnen lässt: „Wir fahren mit dem wirklich letzten Aufgebot zum Tabellenzweiten.“ Neben den Sturm-Leistungsträgern Lee Murray und Tim Kasten, dem bei einer Hochzeit weilenden Zweite-Reihe-Ass Antipas Kamkwindo wird nun auch Alan Sarco fehlen, bei dem der Verdacht eines Herzfehlers besteht, ausfallen. Auf diesem Wege gute Besserung von uns bei TR an den Pforzheim-Stürmer.


Rhinos-Trainer Willis versucht seine Truppen derweil eng zusammenrücken zu lassen: „Die Handschuhsheimer werden uns vor eine gewaltige Aufgabe stellen, aber die haben wie wir auch nur zwei Arme und zwei Beine. Am Ende kommt es auf die innere Einstellung, auf die Leidenschaft an“, gerade die Leidenschaft habe er gegen Heusenstamm von seinen Männern vermisst. Deshalb erwartet der Neuseeländer in erster Linie mehr Aggressivität im Spiel, um den spielstarken TSV in Schach zu halten. Dann sei, so Willis weiter, „im Rugby immer alles möglich“.

TotalRugby-Prognose: Nach dem Katastrophen-Start der Pforzheimer wartet nun die nächste heikle Aufgabe auf die stark dezimierten Rhinos. Beim TSV wird der Meister von 2016 höchstwahrscheinlich nicht den ersten Saisonsieg einfahren. Gegen den Löwen-Sturm um Ex-Rhinos-Kapitän Rob May haben die Pforzheimer momentan nicht viel entgegenzusetzen und die Siebener-Asse Soteras-Merz und Chitokwindo werden den TSV nicht im Alleingang entzaubern können. Handschuhsheim siegt souverän mit +32 Zählern.

RK Heusenstamm - RC Luxemburg
Samstag 29. September, 15 Uhr

Die Heusenstammer Füchse gehen mit viel Rückenwind in das im Kampf um den Klassenerhalt richtungsweisende Duell mit dem RC Luxemburg. Der klare und in dieser Höhe unerwartet deutliche Sieg in Pforzheim hat den Füchsen viel Selbstbewusstsein verliehen. Dazu kehren noch einige Verletzte zurück, womit der RKH über eine „Bombenbank“ verfügt, wie es Coach Jens Steinweg formuliert. Dazu habe man an einem Plan gearbeitet den Gast aus dem Großherzogtum unter Druck zu setzen.Die Zielsetzung ist dabei ganz klar, wie Steinweg im Gespräch mit TR erläutert: „Wir spielen unser Spiel und wollen unseren Zuschauern ein unterhaltsames Spiel zeigen. Am Besten natürlich ein Sieg, aber wir wissen dass das sehr schwer wird!

Die Gäste hoffen dagegen im zweiten Gastspiel im Rhein-Main-Gebiet in kurzer Folge besser auszusehen. Immerhin trennt die beiden Konkurrenten um den Klassenerhalt nur ein einziger Punkt. Der Sieger aus diesem Duell kann sich zudem deutlich von den bisher sieglosen Neckarsulmern und Pforzheimern absetzen. Doch dazu müssten die Himmelblauen erst einmal ihre bisher scheinbar chronische Auswärsschwäche ablegen. Das harte direkte Sturmspiel könnte gegen die Füchse dafür ein ordentliches Mittel sein.

TotalRugby-Prognose: Am Martinsee geht es an diesem Samstag um verdammt viel, das ist beiden Seiten klar. Umso intensiver dürfte es auf dem immer großartig gepflegten Heusenstammer Grün zugehen. Gerade im Sturmspiel kann der Schlüssel zum Sieg liegen. In den letzten Jahren hatten die Heusenstammer trotz ihrer wohlbekannten Siebener-Affinität immer ein starkes Paket und werden dies auch morgen versuchen gewinnbringend einzubringen. Luxemburg kommt stärker als im letzten Bundesliga-Intermezzo daher, wird sich aber dieses Mal den im Aufwind befindlichen Füchsen geschlagen geben müssen. Heusenstamm gewinnt knapp aber verdient mit +6 Punkten.

Mit dem hohen Sieg über Pforzheim im Rücken will der RK Heusenstamm gegen Luxemburg nachlegen

RG Heidelberg - Neckarsulmer SU
Sonntag 30. September, 15 Uhr

Der bisher ungeschlagene Vizemeister empfängt am Sonntag das sieglose Schlusslicht Neckarsulm. Die RGH, mit zwei Bonuspunktsiegen im Rücken, geht mit ordentlichem Selbstbewusstsein in das Duell im Rugby-Wohnzimmer. Sorgen bereitet Trainer Jeff Tigere lediglich die Defensive - den in zwei Partien erzielten eindrucksvollen 110 Punkten stehen auch 63 kassierte Gegenpunkte gegenüber. Für die ambitionierten Orange Hearts kein akzeptabler Dauerzustand, wie Coach Tigere gegenüber TR bestätigt: „Wir arbeiten hart daran unsere Defensive zu verbessern.“

Auftrieb verleihen dürfte die Rückkehr von Kapitän Elmar Heimpel, der auch von Beginn an seine Orangehemden anführen will. Seine aggressive Verteidigung, sein fleißiges Support-Spiel, aber auch seine Fähigkeit Bälle in den Rucks zu klauen sind für die RGH unglaublich wichtig. Der dritte Sieg im dritten Spiel und damit der Anschluss an die anderen beiden Süd-Topteams ist das klare Ziel der Rudergesellschaft an diesem Sonntag.

Neckarsulm dagegen fehlen mit Lucas Sack und Alex Axin zwei weitere wichtige Männer im Sturm. Kein Wunder, dass Coach Mark Kuhlmann die Gastgeber im Gespräch mit TR als haushohen Favoriten deklariert: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und haben am Sonntag nichts zu verlieren.“ Gleichwohl werde man angeschlagene Spieler schonen und sich damit gewissermaßen auf das wichtige Heimspiel gegen Heusenstamm konzentrieren.

TotalRugby-Prognose: Beim Duell Vizemeister gegen Ligaschlusslicht ist, so viel dürfte jedem Beobachter klar sein, nicht allzu viel Spannung drin sein. Zu schwach haben sich die Neckarsulmer im bisherigen Saisonverlauf gezeigt und verständlicherweise will man sich bei den Unterländern auf das Duell mit dem RK Heusenstamm konzentrieren. Die RGH mit all ihrem Speed auf der Dreiviertelreihe und der Rückkehr des Kapitäns Heimpel, wird sich den Bonuspunktsieg mit +35 Zählern sichern.

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Letzte Aktualisierung ( Samstag, 29. September 2018 )