Vorläufiges Ende der Grizzlies-Saga: Berliner starten auch kommende Saison in der Bundesliga
Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 21. August 2018

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Es war der vermeintliche Klassenerhalt gegen Victoria Linden - Damals ahnte niemand wie viel Unsicherheit über die Ligazugehörigkeit der Grizzlies folgen sollte.

Bereits das Ende der letzten Saison der Rugby-Bundesliga war für die Berliner Grizzlies eine Achterbahnfahrt in Sachen Klassenerhalt: Erst das dramatische Abrutschen auf den Relegationsplatz am letzten Spieltag und dann die noch dramatischere Relegation bei Victoria Linden - was danach folgte war jedoch nicht minder nervenaufreibend. Erst die verweigerte Bundesliga-Lizenz und nun weniger als zwei Wochen vor Saisonstart das endgültige grüne Licht für die Grizzlies.

Am Ende des nun fast einen Monat andauernden Prozesses steht nach einem stattgegebenen Einspruch, wie es Grizzlies Team-Manager Moritz Koburg gegenüber TR betont, die uneingeschränkte Lizenzerteilung für die Rugby-Bundesliga. Das war noch im Vorjahr anders, als die Berliner vier Zähler wegen mangelnder Jugendarbeit abgezogen bekommen hatten. Dennoch sei, so ist von Grizzlies-Seite zu hören, ein beträchtlicher Image-Schaden durch diese Posse entstanden und zwei Spieler dadurch abgewandert und zur Lokalkonkurrenz gegangen.

Im Endeffekt konnten die Berliner durch die Nachmeldung eines Schiedsrichters mit C-Lizenz, sowie der Abmeldung einer zuvor laut Grizzlies-Seite versehentlich gemeldeten Jugend- und Schülermannschaft die geforderten Kriterien nachträglich erfüllen. Wobei selbst im DRV-Präsidium und den beratenden Fachbereichen keinerlei Einigkeit herrschte: Während DRV-Vize Spielbetrieb Jens Poff die Lizenzkriterien mit der Abmeldung besagter Jugendmannschaften als erfüllt ansieht, geht SDRV-Vorstand Ralf Tietge davon aus, dass die Anforderung vier Schiedsrichter zu stellen unabhängig von den gestellten Jugendmannschaften gelte.

Was jedoch in diesem Fall relativ offensichtlich erscheint ist, dass der Prozess intransparent verlaufen ist und die Kommunikation die letzten Wochen über von Verbandsseite gelinde gesagt ausbaufähig war. Laut Aussage der Grizzlies wurden diese weder über die Nicht-Erteilung der Lizenz, noch über den mittlerweile stattgegeben Einspruch in Kenntnis gesetzt. Erst nach dem Setzen einer weiteren Frist und mehreren Telefonaten habe man über Umwege erfahren, dass man weiterhin Teil der Rugby-Bundesliga sei.

Dort sei man, so glaubt Grizzlies Team-Manager Koburg, wohl nicht willkommen: „Ich habe das Gefühl, dass man uns nicht gerne im Oberhaus sieht“, so Koburg im Gespräch mit TR. Dies macht der Team-Manager des Hauptstadt-Klubs an einigen Problemen der Vergangenheit, wie der Spielerpassaffäre fest: „Sicherlich haben wir keinen guten Stand bei vielen, die Geschichte der Grizzlies, mit der werden wir immer wieder konfrontiert.“ Ja, man mache Fehler, aber Böswilligkeit stecke dabei nicht dahinter.

Zusammenfassend betont Koburg: „Das mit der Lizenz hätte uns so nicht passieren dürfen.“ Jedoch gibt er auch zu Bedenken, dass man bei den Berlinern vor drei Jahren einen kompletten Bruch hatte und nunmehr mit wenigen Mitteln viel aufgebaut habe. Daran müsse man die Grizzlies messen und nicht an den Fehlern der Vergangenheit. In der kommenden Bundesliga-Saison werden die Grizzlies in gut zehn Tagen endlich die Chance bekommen auf dem Feld für Schlagzeilen zu sorgen.

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Kommentare (10)add comment

Tobias Quick said:

2769
2.BL West
Auch in der 2.Bundesliga West gibt es noch Diskussionsbedarf
August 28, 2018

Mahmud Marachi said:

652
Gibt es doch alternative Wahrheiten?
Wenn man dem Verfasser des Artikels in der OP sehr wohlwollend gegenübersteht, dann könnte man zu seinen Gunsten argumentieren, dass er auf -sagen wir- einseitige Quellen vertraut hat.
Mit der Realität hat der Bericht eher weniger zu tun, aber er ist zumindest flüssig geschrieben und füllt die Seite.
August 29, 2018

Matthias Hase said:

381
...
#lifehack: Journalistischen Texten, in denen die beschuldigte Seite nicht zu Wort kommt, sollte man nur bedingt Glauben schenken. Dass diese Seiten nicht zu Wort kommen, hat oftmals einen simplen Grund: Die "heiße Geschichte" würde sonst platzen.
August 29, 2018

Tobias Quick said:

2769
Journalistischer Ergeiz
Denke eher, da hat es sich jemand etwas einfach gemacht und die Recherche klein gehalten.
Aber vielleicht könnte totalrugby die journalistische Ehre hochhalten.
August 29, 2018

Andreas Hauer said:

2314
...
Was hat der DRV denn davon, dass er Offenbach ohne jeglichen plausiblen Grund aus der 2. Liga ausschließt?

Die 2. Liga West startet jetzt mit 7 Mannschaften und die Regionalliga Hessen mit 9 Teams.

Schönen Dank auch.

Der DRV in seiner jetzigen Form ist ein absoluter Witz. Kein Wunder, dass es keinen Sponsor gibt der Geld geben will.
August 29, 2018

Adrian Heber said:

194
Plausibler Grund
Gibt es den wirklich nicht oder behauptet das nur der BSC und Herr Düncher in seinem Presseartikel? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Sportgericht ein Urteil ohne plausible Erklärung fällt
August 29, 2018

Adrian Heber said:

194
Nachtrag
Wie ich gerade sehe ist der Artikel nicht von Herrn Düncher, wie sonst eigentlich immer in der OP. Sorry Christian
August 29, 2018

Adrian Heber said:

194
Transparenz
Um eine gewisse Transparenz zu erhalten wäre es natürlich schön, wenn das Urteil samt Begründung mal auf rugby-verband.de veröffentlicht werden würde
August 29, 2018

Mahmud Marachi said:

652
Nicht alles ist "der DRV"
Werter Andreas Hauer,
"der DRV" schließt niemanden ohne Grund aus.
Schon gar nicht in diesem Fall, in dem "der DRV" gar nicht beteiligt ist.
Das ganze ist eine innerhessische Angelegenheit. Das DRV-Sportgericht hat sich mit dieser Frage überhaupt nicht beschäftigt, für landesverbandsinterne Streitigkeiten ist es gar nicht zuständig.
Und erwarte nicht zuviel vom Urteil des DRV-Schiedsgerichtes. Da es in der Causa BSC Offenbach ein nach meinem Verständnis rechtswirksames Urteil der hessischen Sportgerichtsbarkeit gibt, geht es (wenn es ein solches Verfahren gibt) darin mit einer hohen Wahrscheinlichkeit lediglich um die Frage, ob dieses hessische Urteil formal korrekt erfolgt ist.
August 29, 2018

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