TR-Vorschau: Rugby-Festtag in Heidelberg, Derbys im Norden
Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 20. April 2018

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Der RKH ist im Abstiegskampf erfahren und gewann schon so manches Duell um den Ligaverbleib, wie vor 2 Jahren gegen Köln. Nun gilt es für die Füchse gegen Neuenheim zu bestehen.

Rugby-Feiertag XXL in der Neckarstadt: Der morgige Samstag bietet Rugby-Fans in Heidelberg die Möglichkeit gleich drei Rugby-Feste nacheinander zu feiern. Wie wärs mit RGH-SC80 im Rugby-Wohnzimmer, dem HRK im Europapokal und zum Abschluss TSV-NSU im Lions Park bei strahlendem Sonnenschein? Im Norden gibt es derweil gleich zwei Derbies zu bestaunen - in Berlin und in Hannover treten jeweils Aufsteiger gegen alteingesessene Bundesliga-Granden an.

Süd/West

RG Heidelberg - SC Frankfurt 1880
Samstag 21. April, 13 Uhr

Verfolgerduell im Rugby-Wohnzimmer: Zum Auftakt des zwölften Spieltages empfängt die RG Heidelberg die Frankfurter vom SC 80. Bereits um 13 Uhr wird sich im Fritz-Grunebaum-Sportpark entscheiden, ob die RGH noch einmal um den Halbfinaleinzug zittern muss. Die Konstellation ist recht einfach: Gewinnen die Orange Hearts ihr Heimspiel ist ihnen das Bundesliga-Halbfinale gegen den ersten der Nord-Staffel de facto nicht mehr zu nehmen. Sollte die Mannschaft von Coach Rudolf Finsterer verlieren und Frankfurt dabei einen Bonuspunkt ergattern rücken die Männer vom Main noch einmal auf drei Zähler ran. „Die Buben wissen worum es geht“ ist sich Finsterer gegenüber TR sicher. Der gebürtige Bayer ergänzt: „Frankfurt hat Wynston Cameron-Dow nicht für den HRK abgestellt, die haben also was vor bei uns“.

Doch selbst wenn Frankfurt mit der Maximalausbeute davonziehen sollte, hätten die Achtziger immer noch das Punkte-Defizit zu überwinden und das mit dem anstehenden Spiel gegen den HRK, während die RGH nur noch gegen die Kellerkinder SCN und RKH antreten muss. Doch Finsterer warnt vor voreiligen Schlüssen, immerhin wisse man nicht gegen welchen HRK die Frankfurter spielen würden - siehe die Ergebnisse des deutschen Meisters gegen Neckarsulm und Pforzheim. „Wenn wir verlieren darf wirklich nichts mehr verrutschen“ so Finsterer weiter. Dementsprechend werde man voll auf Sieg spielen und dafür hat man einen guten Kader parat. Bei der RGH ist man sich sicher, dass die Zuschauer in Heidelberg ein Match auf Augenhöhe zu sehen bekommen werden und genau solche Spitzenspiele täten der Bundesliga gut.

 

 

Nach dem klaren Derbysieg über die Füchse will der SC 80 auch bei den Orange Hearts bestehen

Nachdem man sich gegen die Aufsteiger aus Neckarsulm zumindest eine Hälfte lang schwer getan hatte, wolle man sich nun an den Leistungen aus der Vorrunde orientieren. Damals hatte man die direkten Konkurrenten in Bestbesetzung jeweils klar dominiert. Nachdem nach den Hong Kong Sevens nun auch alle Siebener-Stars wieder an Bord sind, wird man bei der RGH nun genau diesen Rhythmus wieder finden wollen. 

Treffen werden die Heidelberger dabei auf eine selbstbewusste Frankfurter Truppe. Klare Siege gegen Neuenheim und im Derby gegen die Füchse, sowie das Unentschieden gegen Pforzheim - mit der Rückrunde bisher kann man bei 1880 zufrieden sein. Auch wenn der Bonuspunktsieg des TV Pforzheims unter der Woche gegen den HRK geschmerzt hat. Der direkte Konkurrent um die Verfolger-Ränge konnte gleich fünf unerwartete Zähler einfahren und damit vorlegen. Soll es noch was mit Rang drei oder gar dem Halbfinale werden ist das Spiel morgen die letzte Chance.

Luke Mahoney vom Coaching-Team des SC 80 sieht die Konstellation ähnlich und sieht seine Mannschaft „glücklich und motiviert in das Duell gehen. „Wir sind uns im klaren darüber, dass uns eine große Aufgabe bevorsteht, aber genau darauf freuen wir uns - wir wollen und müssen eine gute Leistung abliefern“ so Mahoney weiter. Größere Personalsorgen bestünden dabei nicht.

TotalRugby-Prognose: Ein echtes Bundesliga-Topspiel bei allerbestem April-Wetter. Dazu die Möglichkeit diese Partie mit dem Europapokalkracher auf der anderen Straßenseite direkt im Anschluss zu kombinieren - Rugby-Herz was willst du mehr? Im Fritz-Grunebaum-Sportpark wird der SC 80 alles daran setzen möglichst mit Offensiv-Bonus zu gewinnen. Sonst gehen den Frankfurtern nach einer tollen Saison nicht nur alle Chancen auf ein mögliches Halbfinale verloren - der direkte Verfolger TV Pforzheim würde sonst auch noch alle Karten im Rennen um Platz drei halten. Doch wie den Angriffs-Wirbel der Orangenen stoppen, die im Hinspiel in Frankfurt mit 69:25 klar überlegen waren? Ein wichtiger Baustein muss das Kickspiel von Wynston Cameron Dow sein, der anders als bisher nicht in HRK-Farben im Europapokal spielen wird. Zudem wird der 80-Sturm um die Nationalspieler Listmann und Ngubane eine Extra-Schicht einlegen müssen: A um da Angriffsspiel der Orange Hearts in den Offenen lahmzulegen und B um in der Offensive selbst wertvolle Meter zu machen. Doch bei 25 Grad und strahlendem Sonnenschein hat die RGH daheim mit all ihren Siebener-Stars eindeutig die besseren Karten. Über 80 Minuten wird es für Frankfurt extrem hart mit dem orangenen Angriffswirbel mitzuhalten, die RGH gewinnt mit +13 Punkten.

TSV Handschuhsheim - Neckarsulmer SU
Samstag 21. April, 17 Uhr

Im Lions Park endet der Rugby-Tag in der deutschen Hauptstadt des ovalen Leders, wenn die Handschuhsheimer Löwen die Neckarsulmer SU empfangen. Der Gastgeber warten in diesem Kalenderjahr noch immer auf den ersten Liga-Sieg und im Falle einer Niederlage droht den Löwen gar, dass der Aufsteiger in der Tabelle mit dem Heidelberger Traditionsklub gleichzieht. Doch dazu will man es in Handschuhsheim sicher nicht kommen lassen. Coach Gordon Hanlon gegenüber TR: „Wir konzentrieren uns auf das, was wir selbst beeinflussen können“.

Das wichtigste sei in erster Linie die Einstellung und unter Druck die richtigen Entscheidungen zu treffen so der irische Coach der Löwen - diese Fähigkeit werde am Ende bei knappen Partien wie dieser den Unterschied ausmachen. Denn auch den Löwen sind die guten Ergebnisse des Aufsteigers nicht entgangen sein. Deshalb fordert Hanlon von seinen Männer: „Wir müssen mit Disziplin spielen und das nötige Herz beweisen ein ums andere Mal wieder aufzustehen und auf dem gesamten Feld unsere Abläufe zu perfektionieren.“

Die letzten Infos aus dem Löwen-Camp: Der neueste TSV-Vlog

Die Gäste wiederum haben nach den Erfolgen gegen die direkten Konkurrenten den Klassenerhalt fast schon gesichert. Elf Zähler Vorsprung sind für den RKH zwar noch aufzuholen, doch angesichts des Restprogramms der Füchse ist dies alles andere als wahrscheinlich. Bei der NSU jedenfalls ist man sich seiner Sache bereits sicher. So dass die Leistungsträger Brian Nyaude und Daniel Tully bereits in den Heimaturlaub nach Simbabwe und Australien entlassen wurden. Man riskiere in Handschuhsheim „den Arsch vollzubekommen“ wie es Trainer Mark Kuhlmann gegenüber der Heilbronner Stimme formulierte.

Die englische Woche habe beim Personal ihre Spuren hinterlassen und gegen die RG Heidelberg haben man bis zur letzten Sekunde alles gegeben, um den Offensiv-Bonus für Versuch Nummer vier mitzunehmen. So sieht man sich bei der NSU am morgigen Samstag in Handschuhsheim selbst nicht als Favoriten, dennoch wolle man, so Kuhlmann dem Lokalblatt gegenüber, die Saison ordentlich beenden. Für die kommende Spielzeit bestehen derweil größere Pläne, unter anderem eine angemessenere Spielstätte.

TotalRugby-Prognose: Dass diese beiden Teams so spät in der Saison noch so eng beieinander liegen würden, hätten im vergangenen Sommer nur wenige prognostiziert. Doch Neckarsulm hat sich, wie es ein anderer Bundesliga-Trainer gegenüber TR formuliert hat, in der Bundesliga etabliert. Doch mit dem erreichten Saisonziel scheint bei den Gästen vorerst die Motivation ein wenig flöten gegangen zu sein. Die Topspieler schon so früh in den Sommerurlaub zu entlassen ist durchaus riskant. Zudem leidet die NSU noch an den Folgen des gnadenlosen Spielplans der vergangenen Tage. Die Löwen wiederum wollen in ihrem vorletzten Heimspiel der Saison endlich wieder auf die Siegerstraße und nach dem Sieg im Hinspiel geht der TSV auch morgen als Favorit in die Partie. Handschuhsheim gewinnt mit +18 Punkten.

RK Heusenstamm - SC Neuenheim
Samstag 21. April, 15 Uhr

Abstiegs-Endspiel am Martinsee - die Heusenstammer Füchse empfangen den Sportclub Neuenheim. Während der Gastgeber in den letzten Jahren schon viel Erfahrung im Kampf um den Ligverbleib hat, ist die Situation für die Königsblauen noch relativ neu. Zudem geht Schlusslicht SCN mit einem weiteren großen Nachteil in das direkten Duell gegen den Vorletzten: Die vier Zähler Rückstand bedeuten, dass die Mannschaft von Spielertrainer Lars Eckert fast schon zum Siegen verdammt ist und dabei möglichst keinen Bonuspunkt zulassen darf.

Heusenstamm wiederum musste unter der Woche eine deftige Derby-Klatsche gegen den SC 1880 Frankfurt verdauen. Coach Markus Walger sprach in der Offenbach Post von einer „erschreckend schwachen“ Verteidigungsleistung gesprochen und seinen Spielern attestiert „passiv“ gewesen zu sein. Doch die starke Reaktion im Training habe ihn zu der Überzeugung kommen lassen, dass dies vor allem Kopfsache gewesen sei. Die Füchse seien zu sehr auf das Abstiegsendspiel fokussiert gewesen.

DRV-VII-Star Leon Hees - morgen nach langer Verletzungspause wieder auf dem Feld zu sehen?

Vom kommenden Gegner erwartet Walger, dass dieser alles in die Wagschaale werfen werde - Neuenheim sei „unter Zugzwang“. Denn in den verbleibenden drei Partien gehe der SCN gegen seine drei Rivalen aus der Neckarstadt jeweils als Außenseiter. Wobei man beim RKH natürlich befürchten muss, wieder von der Terminansetzung und einer B-Mannschaft des HRK benachteiligt zu werden. Denn Mitte der kommenden Woche wird der SCN nur wenige Tage nach dem Europapokal-Kracher des HRK gegen diesen antreten. Vermutlich also wieder gegen eine „B-Mannschaft“, wie das bereits gegen Neckarsulm der Fall war. Ein königsblauer Punktgewinn ist also nicht ausgeschlossen.

Neuenheim steht nach dem errungenen Bonuspunkt gegen Pforzheim ein wenig besser da, muss aber dennoch gewinnen, das konstatiert auch Coach Lars Eckert gegenüber TR. „Heusenstamm ist heimstark, das wissen wir und mit ihren Zuschauern im Rücken wird das nicht einfach“ so Eckert im Gespräch mit TotalRugby. Weiterhin analysiert Eckert: „Heusenstamm wird das Spiel weit und schnell machen wollen, das werden wird verhindern müssen“. Deshalb werde man behutsam mit dem eigenen Ballbesitz umgehen müssen.

TotalRugby-Prognose: Es wird Abstiegskampf pur, was die Zuschauer am Martinsee erwartet, also nicht unbedingt ein ansehnliches Spiel. Die Füchse können eventuell kurzfristig auf die Dienste ihres Siebener-Stars Leon Hees zurückgreifen, was dem Aufbauspiel der Gastgeber nach dem Abgang von Tobias Apelt zu Gute kommen dürfte. Tim Biniak und Sam Rainger werden wohl noch keine Option sein. Neuenheim wiederum kommt mit einer Reihe von Routiniers nach Heusenstamm und wird auch auf die Dienste von Nikolai Klewinghaus zurückgreifen dürfen, da dieser nicht im HRK-Dress auflaufen wird. Wer also wird spielerisch die Nase vorne haben? Bei hochsommerlichen Bedingungen auf schnellem Geläuf sehen wir die Siebener-Spezialisten aus Heusenstamm leicht bevorteilt. Der RKH gewinnt ein hochspannendes Spiel, das bis zur letzten Sekunde spannend bleibt mit +4 Zählern.

Nord/Ost

RK 03 Berlin - Berlin Grizzlies
Samstag 21. April, 15 Uhr

Die Grizzlies starten in ihr zweites Berlin-Derby innerhalb von zwei Wochen und der RK 03 wird seine neuen Gäste lautstark empfangen. Die Schwarz-Gelben blasen zur „Bärenjagd“ und sind dabei auf Wiedergutmachung aus dem Hinspiel aus. Damals unterlagen die Männer um das Trainergespann Bonanno und Lill mit 12:17 nach einem zerfahrenen Match. Bei all der Motivation, sich bei den Debütanten in der ersten Bundesliga für die Niederlage revanchieren zu wollen, unterschätzt RK-Teammanager Lutz Joachim die Gäste nicht: „Wir erwarten natürlich starke Grizzlies bei uns in der Buschallee. Das Spiel wird garantiert kein Spaziergang.“

Der RK 03 hat sich das Spiel der Grizzlies gegen den Berliner RC am vergangenen Wochenende genau angeschaut und weiß daher um deren Stärke in der Offensive. Dennoch wollen sich die Schwarz-Gelben erstmal auf sich selbst konzentrieren: „Wir müssen unser Ding durchziehen und unser Spiel machen. Es ist sehr wichtig für uns, dass wir die Spiele wieder souverän gewinnen“, gibt Joachim zu verstehen.

Der Sieg gegen den Hamburger RC hat dem RK 03 sicherlich neues Selbstvertrauen geschenkt, dennoch zeigten die Hamburger mit ihrem letzten Versuch in der 80. Minute den Berlinern auf, dass sie die vollen 80 Spielminuten konzentriert sein müssen.

Diese Saison läuft für den RK 03 personell gesehen eher suboptimal. Teammanager Joachim hofft aber, dass am Samstag seine Mannschaft mit voller Kapelle auflaufen wird.

Die Grizzlies konnten im vergangenen Spiel gegen den Berliner RC zeigen, dass sie nicht zu unterschätzen sind. Knallharte und kompromisslose Tacklings brachten den BRC ins Wanken. Aber auch die eigene Offensive zeigte sich unberechenbar. Mit schnellen Sidesteps konnte die Innenpaarung ein ums andere Mal die Verteidigung durchbrechen und mit Offload-Pässen weitere wichtige Meter machen. Bis zum Schlusspfiff war noch alles drin für die Grizzlies.
Der RK 03 wird es am Samstag schwer haben, gegen die immer wieder anrennende Offensive, die auch mit gut platzierten Kicks umzugehen weiß.

TotalRugby Prognose: Die Grizzlies sind seit ihrem Aufstieg stärker zusammengewachsen und mittlerweile auf Augenhöhe mit dem Mittelfeld der Tabelle. Der RK 03 ist in dieser Saison weit entfernt von den Erfolgen der vergangenen Spielzeiten und versucht sich wieder zu fangen. Ob die Erfahrung des Vorjahres-Halbfinalisten ausreicht, um die Aufsteiger in die Schranken zu verweisen, wird sich erst auf dem Platz zeigen. Wir sehen aber den Heimvorteil des RK 03 als einen nicht unerheblichen Faktor und trauen den Fans im Stadion Buschallee zu, dass sie den Schwarz-Gelben zu einem Zittersieg verhelfen. RK 03 +3

SC Germania List - Berliner RC
Samstag 21. April, 14 Uhr

Nach der knappen und erneut bis zur Schlusssekunde spannenden Derby-Niederlage steht das Schicksal der Germania wohl auch in dieser Saison fest. Wie in den beiden Vorjahren auch, wird wohl wieder der übermächtige HRK im Halbfinale auf die Germanen warten. Die nunmehr fünf Zähler Rückstand auf den Lokalkonkurrenten 78 sind nur noch mit einem absoluten Ausrutscher des Favoriten aufzuholen, doch sollte dieser erfolgen will die Mannschaft von Coach Duiane Lindsay da sein. Deshalb ist ein Sieg gegen den Berliner RC Pflicht. Zumal dieses Spiel aller Voraussicht nach das letzte Heimspiel vom nordirischen Coach der Hannoveraner sein und deshalb eine emotionale Angelegenheit wird.

Nach einigen Verletzungen haben die Gastgeber morgen wohl keinen vollen Kader zur Verfügung - mit „nur“ 20 Mann werden die Germanen gegen die Gäste aus der Hauptstadt antreten. Eine „nicht optimale Situation“, wie es Coach Lindsay gegenüber TR bestätigt, denn diese seien in ihrem Spiel immer äußerst physisch. Deshalb gelte es umso mehr sich an den eigenen Gameplan zu halten und das Spiel breit und schnell zu machen. Vor allem die Entscheidungsfindung unter Druck müsse sehr viel besser werden, wie es Lindsay gegenüber TR von seinen Spielern einfordert. „Gegen 78 haben wir es zu viel mit Offloads versucht, wir müssen wieder mehr als Team spielen“ so Lindsay weiter. Fünf Punkte daheim bei sommerlichen Temperaturen, genau das müsse das Ziel sein.

Auch beim gastierenden BRC hat man derweil mit Verletzungsorgen zu kämpfen - „wir werden wohl einen oder zwei Stürmer umfunktionieren müssen“ so BRC-Coach Danny Stephens im Gespräch mit TR. Weiterhin sieht der Engländer seine Mannschaft als Außenseiter - „wir werden mutig und ehrlich in das Spiel gehen und werden unser Bestes geben“. Das freie kommende Wochenende werde gut sein, um das Lazarett zumindest ein wenig leeren zu können. Für morgen habe man habe sich eine Strategie zurechtgelegt, um das schnelle SCG-Spiel zu unterbinden und werde alles in die Waagschale werfen um etwas zählbares in die Hauptstadt zurücknehmen zu können.

TotalRugby-Prognose: Auch mit einigen Ausfällen wird die Germania-Mannschaft morgen eine Reaktion nach dem verlorenen Derby zeigen wollen. Nicht zuletzt auch um den beliebten Coach, der in der kommenden Saison die polnische Nationalmannschaft übernehmen wird, würdig zu verabschieden. Bei perfekten Bedingungen wird die Germania über 80 Minuten ihr Spiel aufziehen. Auch mit einer heroischen Defensiv-Leistung wird der BRC die SCG dabei nicht stoppen können - am Ende siegt Germania mit +21 Zählern.

Hamburger RC - RC Leipzig
Samstag 21. April, 15 Uhr


Während es für die Hanseaten lediglich darum geht, nach zwei Niederlagen zurück in die Erfolgsspur zu finden und den Klassenerhalt endgültig zu sichern, geht es für Schlusslicht Leipzig um das nackte Überleben. Doch auch beim HRC, momentan Vierter, will man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Denn es sind nur sieben Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz und mit Ausnahme der beiden Hannoveraner Spitzenvereine ist das restliche Feld äußerst eng beieinander. Die Hamburger erwarten einen Gegner, der durch den Sieg in der Vorwoche im Aufwind befindlich sei. Coach Carsten Segert wird dabei in Sachen Personal aus dem Vollen schöpfen können. Das Ziel, so der HRC-Pressesprecher Drügh gegenüber TR, sei mit einem Sieg den Klassenerhalt zu sichern - dabei stilisieren die Hanseaten die Partie zum „Entscheidungsspiel“ hoch.

Nach dem Abstiegs-Endspiel gegen die SG Odin/Döhren muss der RCL erneut punkten, um die Liga zu halten

Leipzig steht trotz des Bonuspunktsieges in der Vorwoche weiter unter Zugzwang. Auf Endspiel Nummer eins folgt direkt das nächste. Weiterhin sind es vier Zähler Rückstand auf die SG Odin/Döhren - doch der Sieg gegen die Hannoveraner, so RCL-Team-Manager Paukstat gegenüber TR, habe noch Mal „zusätzliche Kraft freigesetzt“. In den verbleibenden drei Partien müsse man noch einmal alles rausholen. Gegen die sturmstarken Hamburger werden man trotz des kleinen Platzes viel in die Breite spielen müssen - dabei werden die warmen und trockenen Bedienungen dem RCL-Anliegen sicher zu Gute kommen. Unter der Woche habe man nochmals an den Standards und den Offenen gearbeitet, um sich vom HRC dabei nicht allzu sehr dominieren zu lassen. Die Kader-Situation hat sich indes weiter verbessert.

TotalRugby-Prognose: Aufstrebende aber ebenso akut abstiegsgefährdete Leipziger gastieren in Hamburg. Der HRC, der sich im bisherigen Saisonverlauf aus dem Abstiegskampf raushalten konnte, will nun nicht in letzter Minute doch noch Sorgen um den Ligaverbleib entwickeln. Dementsprechend ambitioniert werden die heimstarken Hamburger in die Partie gehen. Natürlich hätte man nichts gegen einen in dieser Jahreszeit üblicherweise äußerst tiefen Platz und Hamburger Nieselregen gehabt, doch man nimmt es, wie es kommt. Leipzig wird spielerisch versuchen dagegenzuhalten und am Ende auch einen oder gar zwei Bonuspunkte holen, um den Abstiegskampf weiter eng zu gestalten. Doch der HRC gewinnt am Ende mit +6 Zählern.

Hannover 78 - SG Odin/Döhren
Sonntag 22. April, 15 Uhr

Hannover-Derby mit klaren Vorzeichen. Der Tabellenführer und wahrscheinliche Nord-Meister empfängt den abstiegsgefährdeten Aufsteiger. Die 78er müssen in noch vier ausstehenden Spielen den Vorsprung von fünf Zählern retten. Deshalb brauchen die Gäste von der SG auch keine Hannover-Sympathie erwarten, wenn es am Sonntag bei ganz Hannover-untypischen sonnigen 24 Grad gegen den großen Nachbarn geht. Das bestätigt auch Coach Benny Krause im Gespräch mit TR. „Natürlich wird es für die SG eng, sollte Leipzig noch Mal punkten aber wir müssen auf uns schauen - wir müssen alle verbleibenden Spiele gewinnen um oben zu bleiben.“

Um gegen die Aufsteiger zu bestehen, wollen die 78er das Spiel schnell machen. Krause ist sich sicher, dass der von Nationalspieler trainierte Aufsteiger vor allem über das Sturmspiel ins Spiel kommen will: „Wir werden das zu verhindern wissen, wir machen das Spiel schnell und werden damit ihre Schwächen ausnutzen.“

Beim Gast ist man sich der schwierigen Ausgangslage bewusst - ein Sieg wäre wohl utopisch. „Wir haben viele Punkte liegen gelassen, gegen Hannover 78 geht es darum uns gut zu präsentieren und einen Bonuspunkt mitzunehmen“ so Spielertrainer Rafael Pyrasch. Der Fokus, so der Gedrängehalb weiter, liege ganz klar auf dem BRC-Spiel in drei Wochen. Die Hannoveraner spüren den Atem der Leipziger im Nacken, die in der Rückrunde stark verbessert auftreten.

TotalRugby-Prognose: So gerne wir bei TR ein weiteres spannendes Hannover-Derby sehen würden, am Sonntag wird es am schnellen Graben ein eher einseitiges Spiel zu sehen bekommen. Die 78er haben ein einziges Ziel vor Augen: Das Bundesliga-Heimhalbfinale und vom Vorletzten werden sie sich nicht davon abbringen lassen. Die Gastgeber werden bei besten Bedingungen ihr Spiel über 80 Minuten durchziehen - 78 gewinnt mit +19 Punkten.

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Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 17. Mai 2018 )