Die Schande von Brüssel |
Geschrieben von TotalRugby Team | |||||||||||||||
Montag, 19. März 2018 | |||||||||||||||
Spaniens WM-Qualifikation schien beschlossene Sache - nach den Siegen über Russland und Rumänien, sowie dem Heim-Triumph über unsere DRV XV schien das Japan-Ticket der Leones nur noch Formsache zu sein. Doch dann folgte gestern das Skandal-Spiel von Brüssel - Spanien verlor völlig überraschend gegen Belgien, womit sich Rumänien das direkte Japan-Ticket sicherte. Doch die Tatsache, dass ein rumänisches Schiedsrichter-Gespann die Spanier pfiff und dabei mehrmals krasse Fehlentscheidung zu Ungunsten der Gäste machte, hinterlässt mehr als nur einen bitteren Beigeschmack. Der rumänische Hauptschiedsrichter musste nach dem Abpfiff von Security-Kräften vom Platz eskortiert werden. Ein wirklich dunkler Tag für den Rugbysport. Allein die Tatsache, dass ein Rumäne dieses Spiel pfiff, ist ein Skandal an sich. Erst vergangene Woche hatte World Rugby den Linienrichter beim Spiel England-Irland gewechselt, nachdem dieser unter der Woche beim Training der Engländer gepfiffen hatte. Der Weltverband wollte jeglichen Eindruck von einem Geschmäckle vermeiden. Ganz anders Rugby Europe unter der Führung des rumänischen Präsidenten Octavian Morariu. Spanien insistierte bereits am Montag, dass die aktuelle Konstellation einen Wechsel des Gespanns erfordere. Denn mit einem Sieg hätte Spanien das Ticket für die WM sicher, während Rumänien auf belgische Schützenhilfe angewiesen war. Doch bei Rugby Europe stieß man dabei auf taube Ohren, der europäische Verband schickte dennoch Vlad Iordăchescu und seine Assistenten nach Brüssel. Über die 80 Minuten im kleinen Heysel-Stadion hinweg erwuchs mehr und mehr der Eindruck, dass Referee Iordăchescu die Spanier systematisch benachteiligte. Waren es am Anfang nur die 50/50 Entscheidungen waren, die zu Gunsten der Belgier ausfielen, fällte Iordăchescu am Ende gleich mehrere groteske Entscheidung zu Gunsten der Belgier und damit auch zu Gunsten seines Heimatlandes Rumänien. Eine unterlassene gelbe Karte für die Belgier, Spanien den Vorteil gleich zwei Mal auf dem Weg zu einem sicheren Versuch zu Gunsten eines Straftritts wegzupfeiffen und zahllose andere Entscheidungen lassen nicht nur den Verdacht aufkommen, dass hier ein abgekartetes Spiel ablief. Insgesamt kassierten die Leones 28 Straftritte von Iordăchescu, während die wie immer nickelig und am Rande der Legalität agierenden Belgier mit acht davonkamen. Am Ende stand ein 18:10 für die Belgier auf der Anzeigetafel, für die diese Partie fernab von Abstiegssorgen oder WM-Hoffnungen eigentlich bedeutungslos war. Spanien entschied sich, wenig verwunderlich, offiziell Protest gegen die Wertung dieser Partie einzulegen. Ein schottischer Referee hat eine sehenswerte Analyse der Schiedsrichter-Leistung online gestellt Doch die Spanier taten sich nach dem Abpfiff selbst überhaupt keinen Gefallen mit ihrer Treibjagd auf den rumänischen Schiedsrichter. Spaniens offizielles Presse-Statement bedauerte die Spieler „die ihre Emotionen nicht unter Kontrolle hatten“. Und irgendwo hat man sicher als Rugby-Spieler bzw. Fan Verständnis für die Frustration, wenn ein Offizieller den Leones so offensichtlich den Traum von der WM mit der Pfeife nimmt, den diese sich auf dem Feld ehrlich erarbeitet hatten. Doch der Schiedsrichter ist im Rugby nun einmal sakrosankt, selbst wenn er so offensichtlich mit der Pfeife zu den eigenen Ungunsten agiert. Zum Glück ist Schiedsrichter Iordăchescu schlussendlich unversehrt in die Kabine gekommen. Dennoch werden einige Spanier für die nun wohl anstehenden Spiele gegen Portugal und Samoa gesperrt werden und ob Iordăchescu noch einmal ein Spiel auf diesem Niveau pfeift dürfte ebenso fragwürdig sein. Wenig verwunderlich ist ebenso, dass sich World Rugby in den Fall eingeschaltet hat. Der Weltverband stellte am heutigen Morgen zu aller erst klar, dass man mit der Ansetzung des Schiedsrichters nichts zu tun habe und man von Rugby Europe Aufklärung fordere. Dies wird auch dringend nötig sein, denn Funktionärs-Korruption und Spieleschiebung gilt im Rugby eigentlich bis dato nicht als Problem. Der Blick herüber zum Rundball mit der skandalumwitterten FIFA sollte abschreckend genug sein. Szenen, die es so im Rugby nicht geben darf: Spaniens Spieler attackieren den rumänischen Ref nach Abpfiff Kommentare (7)
heinrich severin said:
heinrich severin said:
Alexander Bauer said:
Dragos Florescu said:
Riemi R. said:
Matthias Hase said:
Sönke Wolfgramm said:
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Letzte Aktualisierung ( Montag, 19. März 2018 ) |