RC Leipzig & Bataillon d’Amour engagieren sich in Malawi
Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 20. Februar 2018

Kinder und Jugendliche in zahlreichen Schulen in ganz Malawi profitierten von der gemeinsam vom Bataillon und dem RC Leipzig durchgeführten Aktion.
Kinder und Jugendliche in zahlreichen Schulen in ganz Malawi profitierten von der gemeinsam vom Bataillon und dem RC Leipzig durchgeführten Aktion.

Rugby ist erst einmal nur ein Spiel, auch wenn es nach unserem Dafürhalten das absolut beste Spiel, was sich jemals jemand auf diesem Planeten ausgedacht hat. Doch Rugby ist auch eine Gemeinschaft, die weit über die 80 harten Minuten auf dem Grün hinausgeht. Als Rugby-Spieler ist man, egal wo man hingeht, Teil dieser Gemeinschaft. Quasi in missionarischer Arbeit hat sich das deutsche Einladungsteam Bataillon d’Amour zusammen mit dem RC Leipzig und einer Reihe weiterer deutscher Verein daran gemacht diese Gemeinschaft ein Stück weit weiter wachsen zu lassen und dabei noch Gutes zu tun.

Das Klischee vom verarmten hungernden Afrika, das man normalerweise aus Spendenaufrufen à la Brot für die Welt im öffentlich-rechtlichen fernsehen kennt, ist mittlerweile weitestgehend überkommen. Doch im südwestafrikanische Land Malawi, das unter den am wenigsten entwickelten Länder der Welt irgendwo zwischen Afghanistan und dem Kongo rangiert, fehlt es tatsächlich oftmals noch am Nötigsten. Genau dorthin hat es vor fünf Jahren eine ehemalige Spielerin des Rugby Club Leipzigs verschlagen.

Desiree Coulson arbeitet für die Malawische Regierung und kopperiert mit dem Hilfsprojekt Love Support Unite - im Rahmen dieser Kooperation entwickelt die ehemalige Leipziger Spielerin auch Rugby-Projekte. Denn für die lokale Jugend mangelt es in Malawi an sehr vielen Dingen - dazu zählen auch Freizeit-Projekte. Doch die Hürden bei derartigen Projekten sind in einem Land mit einem Pro-Kopf-Einkommen von um die 40$ pro Monat riesig. Es fehlt oft an den einfachsten Dingen.

Über Desiree Coulson erfuhr man beim RCL von dem Projekt und den Bedürfnissen vor Ort. Vor genau einem Jahr im letzten Februar schmiedete man dann gemeinsam mit dem Bataillon d’Amour den Plan: Gemeinsam Trainings-Material, neue Bälle und mit Ullrich Seidel den Schiedsrichter-Wart des hessischen Verbandes ins südliche Afrika zu schicken. Unter anderem um sein Wissen über das Spiel an potenzielle Trainer und Schiedsrichter weiterzugeben. Denn bis dato hatte die Leipzigerin Coulson fast alle Spiele an den von ihrer Organisation unterstützten Schulen selbst pfeifen müssen.

Staubtrockene Plätze und sonstige Widrigkeiten - dennoch werten die Organisatoren die Aktion als Erfolg

Auf den Weihnachtsfeiern verschiedener Rugby-Klubs (Heusenstamm, Marburg, Pforzheim, Darmstadt und Gießen) wurden Sach- und Geldspenden gesammelt. So machte sich Ullrich Seidel, Bataillons-Mitglied der allerersten Stunde, schließlich vor wenigen Wochen auf die etwas beschwerliche Reise nach Malawi. Bereits am Flughafen blieb Seidel mit seinen 50 nagelneuen Bällen fest und musste etwa €150 zahlen, um diese ins Land führen zu dürfen.

Über zehn Tage hinweg besuchte Seidel schließlich Schule um Schule, Verein nach Verein. Seidels selbst beschrieb das Gefühl mit den vielen aufgeschlossenen Kindern zu spielen wie folgt: „Nicht nur Kinderherzen haben höher geschlagen, auch mein Herz erfreute sich, nachdem ich kleiner Kniekrüppel nach über 10 Monaten Pause mal wieder ein Rugbytraining mitmachen konnte.“
Neben den Problemen am Zoll verlief die Aktion jedoch ohne größere Vorkommnisse. Lediglich die langen Anreisen in überfüllten Bussen, die während der Trockenzeit knüppelharten Plätze und andere kleine Unwägbarkeiten, wie das mitten auf dem Spielfeld ein Baum steht, mussten umschifft werden.

Für Bataillons-Gründer Jakob Seifert geht es bei diesem Projekt darum den Kindern vor zu helfen „und ihnen dazu noch eine Freude zu machen“. Es soll zudem keines Falls eine einmalige Sachen bleiben. Seifert selbst bestätigt: „Das wird nicht der letzte Trip des Bataillons nach Malawi gewesen sein und dann werden wir garantiert auch wieder Spenden sammeln.“ Die Einladungs-Mannschaft hat für die nächste Malawi-Reise das Ende des Jahres anvisiert - ein Spendenkonto gibt es noch nicht. Sachspenden - vor allem Trikots, Bälle und Schuhe im brauchbaren Zustand - werden bereits jetzt entgegengenommen (Kontakt via Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, du musst JavaScript aktivieren, damit du sie sehen kannst oder über die Facebook-Seite der Mannschaft).

Seidels Fazit von seinem zehntätigen Trip nach Malawi: „Ich kann das Vorurteil über dieses Land, dass es das warme Herz von Afrika sei, nur bestätigen.“

Über allem steht der Spaß am Spiel der Teilnehmer so Bataillons-Gründer Seifert

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