DRF XV auf dem Weg zur EM: Überzeugender Sieg gegen Royal Air Force in Heidelberg
Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 13. Februar 2018

Siegreiche deutsche Damen nach der Generalprobe gegen die Air-Force-Auswahl
Siegreiche deutsche Damen nach der Generalprobe gegen die Air-Force-Auswahl

Keine drei Wochen vor dem EM-Auftakt gegen Spanien konnte die deutsche Frauen-Fünfzehner-Auswahl am Wochenende gegen die Gäste von der Insel am Harbigweg ihre Generalprobe abhalten. Am Ende stand ein überzeugender 65:0 Sieg gegen eine nie ebenbürtige britische Mannschaft zu Buche - Spanien dagegen wird eine ganz andere Herausforderung darstellen, so viel steht fest. Trotzdem gab es viel Positives zu vermerken: Der Test gab den deutschen Mädels 80 Minuten, um unter Wettkampfbedingungen zu testen und als Mannschaft weiter zusammenzuwachsen.

Nationaltrainer Marcus Trick zeigte sich gegenüber TotalRugby „relativ zufrieden“ mit der Leistung seiner Mannschaft. Zuvor hatte seine DRF XV auf der Kunstrasenanlage des HRK über 80 Minuten in fast allen Belangen dominiert. Gleich in den ersten Minuten der Partie kombinierten sich Innen Johanna Hacker und Außen Annika Nowotny durch die Air-Force-Verteidigung - das gleiche Duo sollte noch bevor eine Viertelstunde auf der Uhr war nachlegen - dieses Mal war es Nowotny die im Malfeld nach Zuspiel von Hacker ablegen konnte. Während sich der DRF-Sturm körperlich überlegen zeigte und die Rucks schnell machte, nutzte die Hintermannschaft diese Steilvorlage und legte weiter die Versuche - Gedrängehalb Holpp und Schluss Kleine-Grefe sollten noch vor der Pause die Versuche drei und vier nachlegen.  Auch Nationaltrainer Trick sah den Schlüssel zur dominanten Performance seiner Mannschaft in der physischen Überlegenheit im Sturm.

Weiterhin habe sich, so Trick im Gespräch mit TotalRugby, die Arbeit der letzten Wochen in der Verteidigung bezahlt gemacht. Es sei hervorragend zu sehen, wie seine Mädels die Arbeit auf dem Feld umsetzen können. So hatten die von Saracens-Innen Chrissy Siczowa als Kapitänin angeführten Gäste auch in Durchgang zwei nur wenig Ballbesitz und noch weniger Zeit in Deutschlands Hälfte zu verbuchen. Stattdessen legten Leonie Hollstein, Franziska Holpp, Annika Nowotny und zwei Mal die eingewechselte Susanne Pfisterer nach. Speziell für Verbinderin Hollstein, die nach langer Pause bedingt durch eine Knieverletzung ihr Comeback gab, war der Versuch und der verdiente Applaus bei ihrer Auswechslung Balsam für die Seele.

Die deutschen Rugby-Damen haben eine Crowd-Funding-Aktion gestartet, um die Finanzierung ihrer EM-Vorbereitung sicherstellen zu können

Insgesamt konnten die deutschen Damen viel Selbstvertrauen tanken, jedoch darf man das 65:0 nicht überbewerten, wie auch Coach Trick betont: „Unser Gegner war nicht so stark, wie britische Armee im Dezember.“ Außerdem mahnte das SCN-Urgestein an, dass die Standards noch das Sorgenkind seien. Siebener Coach Melvine Smith, der das Spiel krankheitsbedingt nur auf Video sehen konnte schlug gegenüber TotalRugby in die gleiche Kerbe: „So ein Spiel ist gut um am eigenen System zu arbeiten und als Team zusammenzuwachsen - jedoch hatte auch die Air Force viele Schwächen. Wenn die Standards besser laufen sowie das generelle Zusammenspiel können unsere Mädels auch gegen Spanien punkten“ ist sich Smith sicher.

Denn in nur 2,5 Wochen geht für unsere Mädels die „European XVs Championship“ los. Das Turnier, vergleichbar mit der Rugby Europe Championship der Herren unter den Six Nations angesiedelt, kehrt 2018 nach einjähriger Abstinenz mit Topfavorit Spanien zurück. Spanien hatte zuvor einige Jahre selbst bei den Six Nations gegen Europas absolute Elite mitgewirkt und wurde durch Italien ersetzt. Ausgerechnet in Waterloo wird die deutsche Mannschaft dabei am 27. Februar gegen die Damen von der iberischen Halbinsel antreten. Die zweite Partie wird dann entweder am 2. März ebenso in Waterloo um Platz drei, oder vor dem Spiel Belgien-Deutschland der Herren in Brüssel am 3. März um den Turniersieg stattfinden. Die Gegnerinnen werden dabei entweder die Niederländerinnen oder die Belgierinnen sein.

Auch für Siebener-Nationalcoach Smith, dessen Damen in diesem Sommer nach dem Aufstieg vor der schwierigen Mission Klassenerhalt in der GP-Serie stehen, ist diese EM-Serie eine gute Gelegenheit: „Jede internationale Erfahrung ist wichtig, es sind auch viele Siebener-Mädels dabei. Ich werde zuschauen und hoffen, dass sie auch im Fünfzehner Erfolge feiern können!“

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