Drei TR-Thesen zum Geschehen in Cluj
Geschrieben von TotalRugby Team   
Samstag, 10. Februar 2018

Kapitän Julius Nostadt richtete nach dem Spiel einen Appell an die Konfliktparteien im Streit DRV-WRA
Kapitän Julius Nostadt richtete nach dem Spiel einen Appell an die Konfliktparteien im Streit DRV-WRA

Am Ende war es weder für Spieler noch für die Fans ein sonderlich freudiger Nachmittag in Cluj, so viel dürfte feststehen. Das 6:85 gegen den Titelverteidiger in der Arena Cluj war für alle Beteiligten im deutschen Rugby frustrierend. Wir analysieren das heutige Geschehen auf dem mageren Grün in der größten Stadt Transsilvaniens.

Die deutsche Mannschaft war gegen extrem erfahrene Rumänen deutlich unterlegen

Es war der erwartet schwere Gang für die DRV XV in Cluj. Die deutsche Rugby-Nationalmannschaft trat in Rumänien ohne zwei Drittel derjenigen Mannschaft an, die noch im Vorjahr hatte Rumänien in Offenbach schlagen können. Dazu hatte das von Frankreich-Legionär Julius Nostadt als Kapitän angeführte Team lediglich minimale Vorbereitungszeit auf dem Trainingsplatz miteinander und musste die ungewohnte Spielidee des neuen Trainerteams umsetzen.

Der DRV XV gegenüber stand eine extrem eingespielte und erfahrene rumänische Mannschaft  - angeführt von Spielmacher Florin Vlaicu, Veteran aus über 100 Länderspielen und Teilnehmer der drei letzten Weltmeisterschaften, sowie Sturmführer Mihai Lazar, der bereits an zwei Weltmeisterschaften teilnahm und mit Castres französischer Meister wurde.

Körperlich konnte die im Schnitt deutlich jüngere und ebenso deutlich leichtere deutsche XV weder im Angriff noch in der Verteidigung wirklich mithalten, wie es Kapitän Nostadt nach dem Spiel unumwunden zugab. Bei eigenem Ballbesitz gelang es der deutschen Mannschaft selten die Vorteilslinie zu überqueren und zu allem Überfluss waren die eigenen Rucks selten sicher genug. Andersherum bahnte sich Rumäniens Mannschaft im Angriff über weite Teile des Spiels fast schon mühelos den Weg über die Vorteilslinie. Dadurch war der Angriffswirbel der Rumänen für die deutsche Mannschaft selten unter Kontrolle zu bringen.

Die Standards waren dagegen fast schon akzeptabel angesichts des eklatanten Ungleichgewichts in Sachen Erfahrung und Gewicht - im Gedränge wirkte Rumänien zwar optisch deutlich überlegen, wurde aber vom Schiedsrichter ein ums andere Mal für illegale Techniken bestraft und konnte so selten einen Vorteil aus dem Gedränge ziehen. Die Gasse, die im Normalfall einiges an Detail-Arbeit benötigt, lief eine Weile lang relativ akzeptabel, auch wenn die Bälle selten so schnell und präzise kamen, dass ein schneller Angriff über die Dreiviertelreihe möglich gewesen wäre.

In der heutigen Personalkonstellation Konstellation wäre ein Sieg in Rumänien sowieso utopisch gewesen und selbst in absoluter Bestbesetzung wäre das wohl auch der Fall gewesen. Denn es ist nicht einmal zwei Jahre her, dass Deutschland 2016 mit Jaco Otto und Co. an Bord in Rumänien mit 7:61 ähnlich hoch unterlag. Natürlich aber wäre die DRV XV mit dem eingespielten WRA-Kern an Spielern deutlich wettbewerbsfähiger gewesen. Eine Abstellung dieser Spieler zu den in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung kolportierten Bedingungen (€2000 pro Spieler und Spiel und damit insgesamt €150.000-200.000 für die gesamte Rugby Europe Championship) wäre aber für den Verband ebenso utopisch und finanziell nicht darstellbar gewesen.

Kapitän Julius Nostadt richtete nach dem Spiel im TR-Interview einen deutlichen Appell an den DRV und die WRA - er erinnerte beide Konflikparteien an die hochgesteckten Ziele, die man sich einst gesetzt habe. Jetzt sei der letztmögliche Zeitpunkt um den ersten Schritt zu machen. Es bleibt zu hoffen, dass seine Worte nicht auf taube Ohren treffen werden.

Kapitän Julius Nostadt richtete nach dem Abpfiff eine deutliche Botschaft an DRV und WRA

Die heutigen Spieler haben den Respekt der deutschen Rugby-Community verdient

Das abfällige Gerede von einer C-Mannschaft und Spekulationen über das Ende des deutschen Rugbys in den sozialen Medien werden der Leistung der deutschen Spieler heute absolut nicht gerecht und sind dazu obendrein noch völlig respektlos. Wäre die deutsche Mannschaft heute nicht in Cluj angetreten, hätte man tatsächlich über das Ende des deutschen Rugbys diskutieren können - zumindest die Zukunft der DRV XV hätte nach einem Zwangsabstieg absolut in den Sternen gestanden. Diese Möglichkeit stand nach der Absage der 17 durch den DRV nominierten GfR-Spieler durchaus im Raum und wurde so noch abgewendet.

Damit wären jegliche Fortschritte der letzten Jahre im Fünfzehner-Rugby, erzielt vor allem auch durch das Engagement von Dr. Wild, mit einem Schlag dahin gewesen. Der Reputationsschaden, den das deutsche Rugby genommen hätte, wäre noch unendlich viel größer gewesen, als der, den der ovale Ballsport hierzulande gerade erfährt. Umso dankbarer muss man denjenigen Spielern gegenüber sein, die heute gegen einen rumänischen Monster-Sturm, der ohne Zweifel zu den Top Ten der Welt zählt, sprichwörtlich die Knochen hingehalten haben.

Diese Jungs haben in den kommenden Wochen weitere schwere Aufgaben vor sich. Aber je mehr Zeit sie mit dem hervorragenden Trainer-Team um den WM-erfahrenen Ex-Profi Pablo Lemoine und All Black Campbell Johnstone verbringen, umso mehr Fortschritte werden sie erzielen können. Das war auch der Tenor unter den Spielern nach der Partie. Einfache Fehler und Abstimmungsfragen - seien es Gasse,  Ankicks oder ein besserer Kick-Chase - sind mit ein wenig mehr Zeitaufwand und gemeinsamen Trainingseinheiten leicht zu verbessern. Zudem ist mit Verstärkungen durch derzeit noch verletzte Spieler, sowie einige weitere Auslands-Profis zu rechnen.

Spielerische Lichtblicke waren durchaus zu sehen

Wenn man bei einer derart hohen Niederlage nach positiven Aspekten suchen will, ist das im Normalfall nicht dermaßen einfach. Doch einige Spieler stachen heute auch in der Höhle des Löwen hervor - ob es nun Gedrängehalb Tim Menzel war, der alles dafür tat das deutsche Spiel anzutreiben und mit seinen Box-Kicks ein ums andere Mal für Entlastung aus der deutschen 22 sorgte, oder Erste-Reihe-Stürmer Paul Weiß vom SC Neuenheim, der im Duell mit einem der besten Loosehead-Props der Welt in Mihai Lazar keineswegs unterlegen aussah. Achter Luke Dyckhoff arbeitete in der dritten Reihe unermüdlich und als der Deutsch-Waliser doch einmal ein Tackle verpasste, war seine Frustration derart groß, dass er selbst nach 60 gespielten Minuten und bei eindeutigem Spielstand noch wutentbrannt mit der Faust auf den Boden schlug.

Ein Paradebeispiel an Willen und Kampfgeist war heute der erst 19-jährige DRV-XV-Debütant Paul Pfisterer. Erst seit dieser Saison im Senioren-Bereich unterwegs hatte der Außendreiviertel in seiner ersten Bundesliga-Saison bereits mehrmals für seine RGH glänzen können. So legte der Jungspund beispielsweise den entscheidenden und siegbringenden Versuch in der Nachspielzeit gegen den TV Pforzheim. Heute reichte es freilich nicht für einen Versuch, doch der Sprössling des Siebener-Programms ließ sich die 30-40 Gewichts-Defizit seinem rumänischen Gegenspieler mit tongaischen Wurzeln Tangimana Fonovai (über 110 kg) gegenüber zu keinem Zeitpunkt anmerken.

Pfisterers Glanzstück waren zwei Tackles innerhalb von nur zehn Sekunden kurz vor der eigenen Mallinie. Pfisterer war nach seinem ersten Tackle in nicht einmal einer Sekunde wieder auf den Beinen und hatte sich den nächsten Rumänen geschnappt. Kein Wunder, dass ihm seine Mitspieler eine gewisse Verrücktheit attestieren. Sein Trainer in der Siebener-Nationalmannschaft Zangqa bescheinigt ihm enormes Potenzial, sofern er seinen Trainingseifer zukünftig aufrechterhält.
Doch Pfisterer war nicht der einzige Youngster mit engagierter Leistung - einige deutsche Spieler wurden heute gnadenlos ins kalte Wasser geschmissen. Die Erfahrung gegen ein Top-Team zu spielen, wie es Rumänien ist, kann in der Entwicklung durchaus hilfreich sein, wie Team-Manager Paul Healy bestätigte. „Jetzt wissen unsere Jungs woran sie arbeiten müssen, um auf diesem Niveau mithalten zu können. Auf diesem Niveau werden Fehler gnadenlos bestraft. Wir wollen uns von Woche zu Woche verbessern und müssen an vielen Baustellen arbeiten“ so der Australier und Ex-Trainer bei Stade Français gegenüber TotalRugby.

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Kommentare (11)add comment

Christian Kluge said:

3439
Ich glaube es bestehen verschiedene Definitionen von Respekt
Die Spieler haben vieles verdient, vor allem Dankbarkeit, dass sie überhaupt angetreten sind. Respekt muss man sich in meinen Augen erarbeiten. Das Team war neu also habe ich nur erstmal ein bischen menschliches Grundvertrauen. Ein bischen Respekt hätten sie verdient gehabt, wenn es Ihnen gelungen wäre, wenigstens einen Versuch zu erzielen.

Julius Nostadt einige wichtige Worte am Ende seines Interviews gesagt. Ich hoffe diese werden endlich mal beherzigt.

Es war zwar bald zu erwarten, dass wir verlieren werden und kommt mir nicht mit „Beim letzten Auswärtsspiel in Rumänien war das Ergebnis ähnlich.“ Zwischenzeitlich hatten wir ja schon das entfernte Ziel WM-Qualifikation als Traum und man wäre mit einer ganz anderen Grundeinstellung an das Spiel gegangen, wenn es nicht zu diesem Zwist gekommen wäre.


Ich frage mich auch, ob man schon langfristige Pläne beim DRV betreffs der Trainersituation hat. So wie ich das verstanden habe, ist Herr Lemoine erst einmal nur für die REC-Kampagne mit Finanzierung von World Rugby angestellt.


Ich sehe für die Zukunft keinen Weg vorbei an einer Profi-Liga. Auch mit einer kleinen Anzahl von Topteams lässt sich viel erreichen.

Am liebsten wäre es mir ja immer noch, wenn diese Professionalisierung über Landesverbandsauswahlmannschaften laufen würde.

Aber auch wenn über die normalen Vereine gelöst werden würde, das Spiel heute hat gezeigt, dass man als Freizeitspieler, der ein zwei Mal in der Woche trainiert, nicht mit den Profis mithalten kann. Das war manchmal echt nicht mehr feierlich, wie leicht Rumänien da durchtanzen konnte. Da hilft auch kein Klammern an Strohhalme und versuchen irgendwie noch ein Lob für die Spieler zu finden.

Auch dass das Spiel nur im Stream lief, finde ich etwas bedauerlich. Das normale Fernsehen ist halt immer noch verbreiteter.

Allerdings, wenn es so weiter geht, haben ja einige bald ihren Traum von der heilen Vereinswelt ohne diese ganze pöhsen Profis erfüllt.

Dann spielt man wieder ganz ohne Stream im Fritz-Grunebaum-Sportpark, dem Wohnzimmer des deutschen Rugbys (wenn ich diesen Mist schon höre, mir wäre es lieber, wenn das Wohnzimmer das Berliner Olympiastadion oder irgendein anderes großes Stadion wär), vor 200 Zuschauern, also den Freunden und Familien der Spieler und ein paar Vereinskollegen, gegen Tschechien und muss sich nicht mehr mit dieser großen Masse von den nervigen Neufans herumschlagen.
Februar 10, 2018

said:

3040
Respekt und andere Dinge
@Christian, es gäbe einiges, was ich an dem von mir als in Teilen unverschämt empfundenen Artikel zu kritisieren hätte, aber ich versuche mal bei einingen ausgewählten Punkten zu bleiben.

Respekt: Das kannst Du halten wie ein Dachdecker, würde ich sagen. Wenn Du nicht willst, lass es! Respekt allerdings an einen Versuch zu knüpfen, wirkt kleinlich und fast schon arrogant.

WM-Qualifikation: Warum haben die Fans und viele Poster hier bei TR dieses doch sehr ferne und auch mit dem anderen Team unwahrscheinliche Ziel (zumindest 2019) als fixe Idee, die eine Rettung des Deutschen Rugby bedeuten würde. Das kann ja kein Selbstzweck sein, oder? Die WRA/GFR hat es zum großen Teil selbst verbockt und ist mit an der Misere schuld, die alle beklagen. Ich bin nicht der Meinung, dass man nun um jeden Preis wieder miteinander reden sollte, das absurde Spiel um den Preis für Spieler sollte das gezeigt haben. Ich bin mir auch gar nicht mehr sicher, was die WRA unter Förderung des Deutschen Rugbysports meinen? Wie nachhaltig? Was ist der Plan, die Strategie? Wie wird aus dem, was ist, dass was wir wollen – was mich zur Profiliga führt.

Profiliga: 2 Mal Training pro Woche reicht nicht aus. Da stimme ich Dir zu. Es reicht im Zweifel auch nicht aus 5 Mal die Woche zu trainieren, wenn man sich noch um seinen Lebensunterhalt kümmern muss. Profis müssen also her. Die WRA/GFR hat da ein komisches Konzept verfolgt, denn offizielle Profis sind deren Spieler ja nicht, wie wir lernen mussten.

Wer soll eine Profiliga in Deutschland denn bezahlen? Wer wäre bereit pro Team und Jahr, sagen wir konservativ gerechnet 3 Millionen Euro pro Team auszugeben, ohne dabei im Fernsehen zu vorzukommen? Könnte sich ändern, bestimmt. Bei 8 Teams wären das 24 Mil Euro. Die WRA wohl kaum – schon weil es nach einer sehr komischen Liga aussieht, wenn ein Finanzier alles Geld bezahlt, oder?

Wieso wird mit einer Profiliga alles besser? Auch hier die Frage nach dem Selbstzweck und der offenbaren Verägerung der Fans, wie Du ja wohl auch einer bist, wenn die Dinge schwierig werden. Das habe ich bis jetzt nicht verstanden. Ich bin nicht gegen Profis, aber dann nicht so halbgar wie das bisher läuft, über Mäzene, Trainerjobs, gestellte Wohnungen, Handgelder.

Dass eine Profiliga allein schon helfen würde das Rugby in Deutschland aus der NIsche zu holen bezweifele ich auch. Im Hockey ist Deutschland bei den Männern und Frauen Welt, Europa, Olympiasieger, draußen, drinnen, mit verbundenen Augen. Die Teams spielen in der BL vor 500 Leuten, die Spiele gibt es auf Sport1 zu sehen (weil jemand bezahlt), das Endspiel als Einspieler in der Sportschau, wenn gerade 1,2 und 3. Liga (Fußball) mal Pause haben.

Ein Beispiel um zu zeigen wie absurd der Sog des Fußballs ist, dass hier: Seit Holstein Kiel aus der 3. in die 2. Liga aufgestiegen ist, gehen erste Sponsoren vom Handball (THW Kiel, das Barcelona des europäischen Handballs) weg um sich einer 2-klassigen Mannschaft anzudienen. Wo kommt denn da das Rugby, wie finanziert sich da eine Profiliga, die ich unterstützen würde, wenn sie den Namen auch verdient.

Und zum Abschluss für heute, weil mir noch so viel einfällt, ich aber keine Lust mehr habe und müde bin: Heute im durchaus recht großen Stadion in Rumänien habe ich vor allem eines nicht gesehen. Publikum. Da habe ich in Köln oder andernorts mehr gesehen.

Und zur heilen Vereinswelt: Die ist schon lange nicht mehr heile, seit sich Vereine dem HRK nacheifern und hier und da ein paar Spieler aus den großen Rugbynationen holen, die mehr oder weniger gut bezahlen, dabei die Jugendarbeit vernachlässigen oder der Lizenz wegen tricksen, immer nur die nächste Meisterschaft im Auge haben, aber nie eine wirkliche Idee davon, wie sie einen Verein langfristig aufbauen, ausbauen und so gestalten wollen, dass sie lokal eine attraktive Alternative im Publikumswettstreit mit anderen Sportarten sind. Oder auch nur ein sportliches Angebot, dass ebenso attraktiv ist wie Fußball, ohne von Anfang an mit dem (millionenfach uneingelösten) Versprechen des Profivertrages sind. Erst wenn das erreicht ist, reden wir von einer Förderung des Deutschen Rugby. Vereine wie der BRC, Frankfurt, RK03 und einige andere sind davon explizit ausgenommen. Dass der Dt. Meister der vergangenen Jahre in der U16 und U18 eine Spielgemeinschaft mit Worms hat, spricht Bände, vielleicht gar nicht gegen ihn, denn immerhin kommen so 15 Spieler in den Genuss eines Wettkampfes, aber für den Stellenwert des Rugby in Deutschland, für den Stellenwert eines Denkens jenseits der nächsten Meisterschaft. Unvorstellbar so etwas im Fußball, wo jeder Profimannschaft Nachwuchsmannschaften und eine irre Infrastruktur für diese bereit halten muss – gerade damit auf lange Frist nicht zweiklassige Spieler aus den Rugbyländern, das Bild des Rugbyprofis in Deutschland bestimmen. Fremdenfeindlich? Nein, sondern auf der Suche nach Wegen das Potenzial hier vor Ort auszuschöpfen, denn letztlich brauchen wir Aktivitäten auf allen Ebenen, um eine echte Profiliga nachhaltig betreiben zu können, für die echte Sponsoren und zahlreiche Fans sich begeistern können. Alles andere ist Geschwafel.

Mein Respekt dem Deutschen Team von heute, und allen, die in den nächsten 4 Spielen auf dem Platz stehen. Einfach weil sie es tun, dafür trainineren und auch fahren, wenn es aussichtslos erscheint!!

sportliche Grüße

nilz (St. Pauli)
Februar 11, 2018

Robert Martin said:

143
...
Wenn diese Mannschaft weitertrainiert und weiterspielt wird sie besser und falls sie nochmal gegen Rumänien spielen darf wird das Ergebnis auch nicht mehr so hoch sein.

Die Profi gegen Amateure, Milliardäre gegen Verbände und Vereine Diskussion ist sowas von out ich kann es gar nicht sagen.

Das es Veränderungen geben muss und geben wird haben jetzt alle verstanden. Ich glaube nicht das noch irgendjemand beim nächsten DRT sagt das es wieder so werden soll wie früher. Aber es brauch Ideen, Konzepte und Leute die das umsetzen können und wollen.

Auf jeden Fall braucht es Mut sich einem heranstürmenden Tangimana in den Weg zu stellen.
Ob irgendein zuhause vor dem Stream Sitzender diesen Mut respektieren kann oder nicht ist nicht das Problem von den Spielern auf dem Platz.

Ich werde nächsten Samstag nach Offenbach fahren und auch wenn der Ausgang schon weitestgehend feststeht, diese Jungs haben meinen Respekt, den sie haben Mut und stellen sich also stelle ich mich auch (auf die Tribüne:-)

Februar 11, 2018

Andreas Hauer said:

2314
Christian Kluge
Ist ein ziemlich armseliger Typ.
Hat sich vor 2 Stunden bei Facebook angemeldet und pöbelt da gegen Alles.
Jetzt macht er hier weiter und geht uns auf die Nerven.

Am Besten einfach ignorieren.
Februar 11, 2018

Benjamin Becker said:

4043
@said
Ich fände es nicht schlimm wenn es eine Liga mit 6-8 Vereinen gibt und für diese eine Art Draft System und jeder hat das gleiche Geld. Vielleicht so als Stützpunkt Mannschaften über Deutschland verteilt. Zum Beispiel Hannover 1 Mannschaft mit den besten Spielern aus Hannover, Berlin das gleiche, Heidelberg, Frankfurt, Hamburg, sind schon fünf. Dann noch Köln dann sind es 6. München und Dresden noch dann wären es 8 Städte. Lohn für die Spieler so hoch wie bei den Eishockey Profis in Liga 2 und 3. Da kommen zu manchen Mannschaften auch weniger als 1000 Zuschauer aber es klappt. Klar man hat mehr Spiele.
Ich weiß aber auch, dass so Sportsystem nichts europäisches sind. Das ist dann eine Liga Art USA. Künstlich, ohne Vereine, ohne Bindung zu den Herzen der Menschen.

Hockey ist ein gutes Beispiel, ohne jemand der es puscht klappt das nicht. Sieht man auch bei. American Football, stagnation auf einem Level trotz der Live Spiele aus der NFL. Wer will dann aber das 3. klassige deutsche Football schauen? Schwer.

Der Plan WM 2019 wurde ja vor den Spielen laut und stand so sogar in der Ankündigung bei ran.de da darf man sich dann nicht wundern über zu hohe Erwartungen. Realistische Ziele wären hier mal wichtig. Und nicht „Deutschland auf dem Weg zur Rugby WM“
Februar 11, 2018

Christian Kluge said:

3439
...
@nilz,

vielen Dank für deine Antwort

„Ich bin nicht gegen Profis, aber dann nicht so halbgar wie das bisher läuft, über Mäzene, Trainerjobs, gestellte Wohnungen, Handgelder.“

Genau das gleiche will ich doch auch. Eine echte Profiliga und nicht das Modell, das die GfR und der HRK gerade durchführen.

Wegen nur einem Finanzierer der Liga, in den USA hat Pro Rugby es auf diese Weise versucht, leider hat sich ja auch hier der Besitzer nach einer Saison zurückgezogen.


Dass es ohne ein solide Basis auch nicht funktionieren kann, ist mir auch klar, nur in den oberen Ligen sollten professionelle Spiel- und Trainingsbedingungen vorherrschen.

Ich fand es auch etwas befremdlich so ein leeres Stadion beim Rumänienspiel zu sehen, natürlich beinhaltet mein Traum volle Stadien.

@Andreas Ich habe Meinung auch schon öfter hier angebracht, ohne bei FB angemeldet gewesen zu sein.
Februar 11, 2018

Peter Adam said:

103
...
Leute,

ich sprecht hier alle von der 2. Phase der Ligarefom, ein Konzept dazu hat der heutige DRV-Sportdirektor Manuel Wilhelm schon vor Jahren entwickelt, nur an der Finanzierung fehlte. Kann Dr. Wild über seinen Schatten springen und eine Idee von Wilhelm finanzieren? Es wäre vermutlich die Lösung der Probleme der Nationalmannschaft.
Februar 11, 2018

tim spengler said:

2957
...
nicht nur die lösung der probleme der nationalmannschaft, sondern auch der bundesliga.
die bundesliga ist einfach nicht attraktiv.

ein wettbewerb mit regionalauswahlen würde sich wesentlich besser vermarkten lassen und könnte neue sponsoren und fans anlocken.

aber das wurde alles schon tausendmal angesprochen. das größte problem ist nicht die finanzierung, sondern dass sich die vereine der bundesliga querstellen und nicht zu veränderungen bereit sind (oder zumindest waren).
Februar 11, 2018

said:

3040
Respekt und andere Dinge
@alle insb. Benjamin: Ich bin voll bei euch und würde eine Regionalauswahlrunde mit 4 Teams (Ost, West, Nord, Süd) als nächse Stufe auch sehr gut finden.

4 Teams, sind 6 Spiele an drei Spieltagen im Winter (Hinrunde) und 3 im Frühjahr (Rückrunde).
Sie könnten an den Länderspielwochenende stattfinden bei Auswärtsspielen der DRV XV oder leicht versetzt um einenm Tag oder im Anschluss. Der Winter in D. scheint nicht mehr im Dezember zu liegen, wenn er das je tat, sondern in den ersten Monaten des neuen Jahres.

Aber egal, ich will gleich am Sonntagmorgen nicht wieder so einen langen Post schreiben. Wenn wir über eine Profiliga sprechen, die ja die Fantasie der Leute sehr anregt, dann sollten wir aber auch kurz mal darüber nachdenken: The Great Migration: a Rugby World investigation into player movement.

http://www.rugbyworld.com/news/great-migration-rugby-world-investigation-87911#sKbc7AXwtltGPWBr.99

Um weiter zu gehen, sollte man aber zunächst ein paar Fragen beanworten oder sich überhaupt erstmal stellen.

- Warum eine Profiliga, wozu brauchen wir die? (Nur weil es geil wäre, oder warum?)
- Welchen Erfolg will der DRV mit welcher Mannschaft? Beim 7er sieht es ja ungleich besser aus als im 15er
- Was will das omninöse, völlig amorphe, aber immer wider beschworene "Rugby-Deutschland" und sollten Vereine und Verbände darauf hören?
- Wollen die Vereine eine Kommerzialisierung ihres Sports auf niedrigem Niveau mit den dazugehörigen Konsequenzen? Und wenn ja, wie kann das ausgestaltet werden?
- Welche neuen Wege kann es geben und wie kann man die den Vereinen, immer noch das Rückgrat des Rugby in Deutschland, schmackhaft machen. Ist das Konsumkapitalistische Modell, welches hier so sehnsüchtig herbeigewünscht wird tatsächlich die Zukunft? Oder gäbe es Alternativen - welche, wie, wie umsetzbar?
-…
-…
-…

Weniger Antworten, mehr Fragen und Nachdenken, bevor der nächste SChnellschuss zu noch mehr Streit führt. Der wird sowieso kommen, denn die alten Kontrahenten sind ja noch dicke im Geschäft und versprechen sich auch von dem bisherigen WRA/GFR Modell eigene Vorteile...

in diesem Sinne, einen schönen Sonntag

nilz
Februar 11, 2018

said:

3040
Nachtrag. Profiliga
… nur damit nicht der Eindruck entsteht, ich will alles auf die Zukunft verschieben und damit die Lage der gegenwärtigen Spielergeneration unberücksichtigt lassen.

Warum eine Profiliga oder eine, die es jungen Menschen (potenziell allen Männern und Frauen) erlaubt ihren Sport unter optimalen Bedingungen auszuüben, ohne in den Konflikt zwischen Beruf, Studium, Geldverdienen und Sport machen zu geraten. Die Zeitspannte, in der das möglich ist, ist eh kurz und kann im Sport schnell vorbei sein.

Warum also: Damit die von den Vereinen ausgebildeten Sportler und Sportlerinnen, die das wollen, hierzulande eine Option haben, genau das zu tun.
Eine Profiliga, die zu 80% aus ausländischenm Rugbytalenten bestünde, die hier ihrem Hobby nachgehen können, weil wir selbst unsere Talente nicht soweit bringen können, ist auf keinenm Fall die Lösung.

Die Vereine werden so oder so weiter Jugendarbeit machen – einige zumindest. Einfach weil Sport eine tolle Sache ist, ohne allein auf mögliche Talente für die ERwachsenenteams zu schielen, von denen die wenigsten oben ankommen, wenn sie mit 8 Jahren irgendwo anfangen. Für die, die es schaffen, müssen wir entsprechende Strukturen schaffen, die mehr sind als eine WRA.

Das 7er-Programm des DRV ist da eine Möglichkeit.
Die Sportfördergruppen eine andere.
Mehr Geld für die Bundesligen eine weitere, mit Strukturen, die Profi oder Semi-Profi sind, aber eben diesen Menschen Möglichkeiten eröffnen, die sie dann bei Talent und Glück in Italien, Frankreich oder England weiterverfolgen können, die sie aber auch wieder zurück nach Deutschland ziehen könnten.

Das und nicht primär die WM-Teilnahme sollte Maßgabe sein, ich behaupte, weil es so nachhaltiger wäre und die WM-Teilnahme dann wohlmöglich sich von selbst präsentiert.

schönen Sonntag

nilz
Februar 11, 2018

Benjamin Becker said:

4043
@said
Da hast du Recht, dadurch entwicklen sich dann Spieler mit denen eine Tragfähige Nationalmannschaft sich entwickelt und das Ziel WM Langfristig erreichbar ist. -> Dann aber von Verbandsseite nicht wieder Druck machen mit WM 2019 - 2023 usw.

Beim Medienpartner steht ja immer noch:

"Rugby-WM-Qualifikation live: Rumänien - Deutschland

Kann sich Deutschland noch für die WM im 15er-Rugby qualifizieren? ran.de und sportdeutschland.tv zeigen die entscheidenden Spiele der Rugby Europe Championship mit deutscher Beteiligung im kostenlosen Livestream."

Das ist halt auch nicht ganz zielführend.

In deinem zweiten Beitrag hast du ganz gut dargelegt warum eine Profiliga Sinn machen kann.
Februar 11, 2018

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Letzte Aktualisierung ( Samstag, 10. Februar 2018 )