HRK gelingt der Coup in Lissabon: Klub im Continental-Shield-Halbfinale
Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 18. Dezember 2017

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Mit zwei Versuchen einmal mehr entscheidend beteiligt am Klub-Sieg: Jaco Otto. Foto (c) Keßler

Insgesamt sechs Versuche, vier davon bereits im ersten Durchgang, besiegelten eine dominante Klub-Leistung beim 38:7, mit der der HRK im dritten Anlauf erstmals den Halbfinal-Einzug im Continental Shield schafft. Denn im zeitgleich im italienischen Calvisano ausgetragenen Parallelspiel siegte der Gastgeber klar gegen den direkten HRK-Konkurrenten Rovigo. Auf jene Italiener aus Calvisano, die man bereits beim Auftakt-Spiel zum Shield im Oktober knapp geschlagen hatte, wird der deutsche Meister nun am 13. und 20. Januar treffen. Sollte sich der Klub erneut gegen den italienischen Meister durchsetzen können, würde nur noch eine letzte Hürde zwischen dem deutschen Rugby-Primus und dem European Challenge Cup in der kommenden Saison stehen.

Im Lissabonner Universitäts-Stadion hatten sich die Männer von Coach Kobus Potgieter auf ein hartes Stück Arbeit eingestellt und wussten, dass wahrscheinlich ein Offensiv-Bonus für vier Versuche von Nöten sein würde. Doch auch der portugiesische Gastgeber und amtierende Meister hatte noch Ambitionen auf ein Weiterkommen und strebte ebenso wie der Klub einen Bonuspunkt-Sieg an. Früh jedoch machten die Männer um Kapitän Sean Armstrong klar, dass sie den Sieg ungleich mehr wollten. In der Defensive saßen die krachenden Hits und den Portugiesen gelang im Ballbesitz es dadurch im ersten Durchgang schlicht nicht den Vorwärtsgang einzulegen. Zudem saßen die Standards beim deutschen Gast wie erwartet bombensicher, während es den Portugiesen trotz gefährlicher Männer auf Außen und perfekter äußerlicher Bedingungen bei 13 Grad und Sonnenschein nicht gelang die vermeintlich eigene Stärke auszuspielen.

So war es nur eine Frage der Zeit, bis der HRK seine Dominanz auf dem Feld in Punkte ummünzen konnte. Erst war es Zweite-Reihe-Routinier Julio Rodriguez, der sich seinen Weg nach einer Reihe von unerbittlichen Klub-Sturm-Phasen über die Linie bahnte. Kurz danach war es wieder einmal Jaco Otto, der Flanker mit den Finisher-Qualitäten eines Weltklasse-Außen, der das Klub-Punktekonto auf zwölf erhöhte, während die Gastgeber auch nach 20 Minuten noch auf ihre ersten Punkte warten mussten. Nach einigen Minuten Leerlauf zur Mitte des ersten Durchgangs lief der HRK noch vor der Pause zwei weitere Male ins Malfeld der Portugiesen ein: Erneut Jaco Otto mit brachialer Gewalt und dann Spielmacher Hagen Schulte schraubten den Halbzeitstand auf ein komfortables 24:0 hoch.

 

 

 



Es sollte bis zum zweiten Durchgang dauern, bis Portugals Meister CDUL in Form von Gedrängehalb Joao Bello erstmals selbst zu Punkten kam. Der quirlige Neuner hatte mit einem perfekten Support-Run ein Offload eines Team-Kollegen zum 5:24 Anschluss verwertet. Doch die Hoffnungen der Gastgeber auf eine Aufholjagd währten nicht lange - Raynor Parkinson fing einen hohen Kick perfekt ab und lief unter den Stangen zur Entscheidung ein. Nun war die Luft etwas raus in der Partie - der HRK hatte den angestrebten Bonus sicher und musste eher gebannt auf das italienische Parallel- als auf das portugiesische Angriffs-Spiel vor der eigenen Nase schauen. Minuten vor dem Ende konnte der eingewechselte Timo Vollenkemper noch den Schlusspunkt setzen und mit dem Abpfiff hatte sich auch die Nachricht vom wichtigen Ergebnis aus Calvisano rumgesprochen. Die Freude bei den Klub-Recken kannte keine Grenzen mehr. Und trotz eines frühen Abflugs am Sonntag werden die siegreichen Männer vom Ruderklub noch das eine oder andere Bier zum Abschluss des letzten Spiels vor der kurzen Weihnachtspause genossen haben.

Das Duell gegen Calvisano dürfte für den Klub zu einem echten Härtetest werden. Der knappe 23:19 Sieg im Heimspiel sollte Beweis genug sein - auch gegen den italienischen Meister wird der Klub nicht chancenlos sein. Allerdings ist der HRK als Gruppenzweiter in der etwas schlechteren Position bereits am 13. Januar vorlegen zu müssen, bevor eine Woche darauf in Nord-Italien die Entscheidung über das Weiterkommen fallen wird. Sollte dem Klub das Kunststück gelingen Calvisano erneut in die Schranken zu weisen würde nur noch der Sieger aus dem Duell Batumi - Timišoara zwischen dem besten deutschen Rugby-Klub und der European Challenge Cup stehen.

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