TotalRugby-Vorschau: RGH & TVP kämpfen um Verfolger-Platz, BRC empfängt RK 03 zum Berliner Derby
Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 3. November 2017

Der RK Heusenstamm will nach der bravourösen Leistung gegen die RGH nun gegen den TSV den zweiten Saisonsieg sichern. Foto (c) Seufert-Chang
Der RK Heusenstamm will nach der bravourösen Leistung gegen die RGH nun gegen den TSV den zweiten Saisonsieg sichern. Foto (c) Seufert-Chang

Das letzte richtige Bundesliga-Wochenende vor der schier ewigen Winterpause steht an. Im Norden wollen die beiden Hannoveraner Top-Klubs dem Rest der Liga weiter enteilen und treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an, während im Süden der Kampf um den zweiten Halbfinal-Platz verdammt spannend zu werden scheint. Der TV Pforzheim hat nach schwachem Start morgen die Möglichkeit der RGH verdammt nah auf die Pelle zu rücken. Heusenstamm will gegen den aufstrebenden TSV noch mehr Platz zwischen sich und den SCN bringen, der mit dem HRK die undankbarste Aufgabe vor der Brust hat.

Nord/Ost

Berliner RC - RK 03 Berlin
Samstag 4. November, 14 Uhr

„Das historische Derby in Berlin“ titelt der Gastgeber Berliner RC und lädt zum Heimspiel gegen den „ewigen Konkurrenten“ ein. Das Spiel der beiden Hauptstadtclubs ist auch zugleich der Auftakt der Rückrunde noch in diesem Jahr. Für die Ostberliner bedeutet dieses Spiel das letzte vor der langen Winterpause. Für die Westberliner hingegen steht noch das Spiel gegen den Aufsteiger aus der Bundeshauptstadt am darauffolgenden Wochenende an.

Die Männer um BRC-Coach Danny Stephens haben den bisherigen Saisonverlauf des Konkurrenten aus Weissensee genau verfolgt und errechnen sich am kommenden Samstag einen neuen Aufwind, wenn Schiedsrichterin Maria Latos zum erneuten Kampf um die Krone der „Kings of Berlin“ anpfeift. Das Straucheln des RK 03 in den vergangenen Spielen gibt dem BRC neue Motivation und auch die Niederlage im letzten Aufeinandertreffen ist in schnieken Charlottenburg noch nicht vergessen. Damals konnten die Ostberliner mit 36:15 die Oberhand behalten und es deutete sich an, dass auch in der neuen Spielzeit der RK 03 das Maß der Dinge im Nordosten sein wird.

Aber auch die Westberliner sind unter ihren eigenen Erwartungen geblieben. Sechs Spiele, vier Niederlagen und lediglich zwei Siege verfrachten den BRC auf den vorletzten Tabellenplatz noch vor den bisher sieglosen Leipzigern. Daher hofft der BRC auf eine Trendwende im morgigen Derby und wird wohl alles daransetzen, dem strauchelnden Konkurrenten ein weiteres Bein zu stellen.

Die bisherige Bilanz des neuen Headcoachs des RK 03 Berlin, Maximiliano Bonanno, sieht alles andere als überragend aus. Erstmals findet sich der RK im unteren Tabellendrittel wieder und muss um sein ausgegebenes Ziel, ein Platz im Halbfinale, bereits nach Ablauf der Hinrunde bangen.

Im vergangenen Spiel gegen den Tabellenprimus Hannover 78 gerieten die Berliner vollends unter die Räder. Satte sieben Gegenversuche musste der RK einstecken und konnte lediglich einen Versuch für sich verbuchen. Damit scheinen die einstigen Favoriten der Nordoststaffel ihre Form verloren zu haben. Mit einem Sieg im Derby wollen die Ostberliner nun einen versöhnlichen Start in die Winterpause schaffen und werden garantiert alle Leute dafür reaktivieren. Die Unterstützung durch die eigenen Fans ist auf jeden Fall gegeben und das Auswärtsspiel wird flugs zum Heimspiel umgewandelt.

TotalRugby Prognose: Beide Mannschaften liegen unter ihren Erwartungen und finden sich auf ungewohntem Terrain in der Tabelle wieder. Dieser Umstand soll beim Derby geändert werden. Wir erwarten also eine hart geführte Partie, die dem Derbycharakter gerecht wird. Wer am Ende allerdings das glücklichere Händchen haben wird, entscheidet der Wille und die Motivation. Wir tippen ein enges Match, bei dem der RK 03 mit +5 das Spiel für sich entscheiden wird.

Hannover 78 - RC Leipzig
Samstag 4. November, 16 Uhr

Es wäre nicht weit hergeholt zu behaupten, dass Hannover 78 einen Lauf hat. Die 78er sind das einzige Team im Norden mit weißer Weste: Sieben Spielen, sieben Siege und sechs Offensiv-Bonuspunkte. Da kann die Vorgabe vor dem letzten Bundesliga-Spiel des Jahres nur lauten den ersten Platz zu behalten um am Platz an der Sonne zu überwintern. Dass mit dem RC Leipzig der einzige sieglose Vertreter der Bundesliga Nord gastiert kommt da gelegen. 78-Coach Benjamin Krause gibt die Marschroute für seine Männer vor: „Wenn wir in die Playoffs wollen müssen wir so ein Spiel schlicht gewinnen.“

Die Situation bei den 78ern könnte momentan kaum besser sein, seitdem mit Pascal Fischer und Phil Szczesny zwei wichtige Leistungsträger mit Nationalmannschafts-Erfahrung ihre langwierigen Verletzungen auskuriert haben, hat Coach Krause seinen kompletten Kader zur Verfügung. Auf die Frage ob die Pause da nicht etwas zu früh käme bei dem momentanen Lauf der 78er lässt Krause das momentane Selbstbewusstsein der Hannoveraner erahnen: „Wir können schon noch zwei oder drei Spiele mehr machen“. Der deutliche 47:7 Sieg seiner Männer gegen den RK 03 Berlin wird dem sicher nicht abträglich gewesen sein.

Mit Blick auf den kommenden Gegner RC Leipzig gibt man sich trotz der scheinbar eindeutigen Ausgangslage vorsichtig - im Hinspiel hatten die Hannoveraner 35:5 gewonnen. 78-Trainer Krause ist besonders das starke Sturmspiel der Sachsen in Erinnerung geblieben. Man werde dagegen halten müssen und „mit unseren schnellen Dreiviertel-Spielern in die Lücken zu stechen“ so Krause zur Marschroute seiner 78er.


Leipzig hat einen harten Kampf aus einem sehr physischen Spiel gegen die Grizzlies in den Knochen. Mit der Leistung war man zumindest zum Teil zufrieden, wie RCL-Team-Manager Sven Paukstat gegenüber TotalRugby bestätigt. Nun gelte es, bis zum Ende konzentriert zu agieren denn insgesamt sei man nicht so schlecht, wie der letzte Platz und die null Punkten suggerieren. Die Stärke bei den eigenen Standards werde man weiterhin ausspielen und ausnutzen wollen.

Gegen starke 78er gelte es weiterhin am eigenen System zu arbeiten und dabei dennoch Akzente zu setzen. Natürlich sei die Mannschaft nach sieben sieglosen Spielen nicht euphorisch gestimmt, doch man habe sich unter der Woche zusammengesetzt und will auch am eigenen Einsatz arbeiten. Personell hat sich die Situation verbessert, so Paukstat weiter, doch einige Spieler hatten anderweitige Pläne, da im Rahmenspielplan eigentlich dieses Wochenende nur als Ersatzspieltag vorgesehen war.

TotalRugby-Prognose: Die Leipziger dürften sich selbst darüber im Klaren sein: In Hannover dürfte es für das Schlusslicht wenig zu holen geben. Man werde künftig versuchen auch bei Niederlagen Punkte zu sammeln, so Team-Manager Paukstat. Die Mannschaft sei durch die Biss-Kontroverse der Vorwoche noch enger zusammengerückt. Jedoch sollte sich Leipzig keine Illusionen machen - Hannover 78 tritt daheim, in Bestbesetzung und mit einem tollen Lauf an. Wir sehen die 78er mit einem deutlichen Sieg, Hannover mit +38 Punkten.

 

Das Spiel der 78er gegen den RCL steht im Zeichen des guten Zwecks - Hannover ist beim Movember dabei


SC Germania List - Hamburger RC
Sonntag 5. November, 14 Uhr

Der Hamburger RC steht nach einem starken Auswärtsspiel beim BRC vor einer noch schwierigeren Aufgabe: Die Hanseaten, momentan Dritter im Norden, treten beim Zweiten Germania List an. Doch obwohl beide Klubs momentan Tabellennachbarn sind, trennen Sie doch Welten in dieser Saison: Nach den sieben Hinrundenspielen sind es ganze 17 Punkte. Kaum verwunderlich ist es also, dass sich Germania List einen weiteren Sieg mit Bonuspunkt, es wäre der siebte im achten Spiel, vorgenommen hat.

Das bestätigt SCG-Coach Duiane Lindsay gegenüber TotalRugby. Der Nordire glaubt aber nicht, dass sich das 85:5 aus dem Hinspiel in Hamburg wiederholen lässt. „Damals waren wir unglaublich stark und Hamburg hatte einen schwierigen Tag erwischt“ doch mittlerweile habe Hamburg „einen guten Lauf“ so Lindsay. „Carsten (Segert, HRC-Coach, Anm. d. Red.) wird mit seinen Jungs auf Wiedergutmachung aus sein, die Niederlage hat ihnen wehgetan.“

Mit der Leistung seiner eigenen Mannschaft ist Lindsay in den letzten Wochen sehr zufrieden. Man habe, auch wenn das Spiel vermeintlich gewonnen sei, nicht aufgehört Druck zu machen. Viel wichtiger sei jedoch, dass die Germanen sich mehr an Gegner und Spielsituation anpassten, wie es Lindsay zu Saisonbeginn gefordert hatte. Das furiose Angriffsspiel der besten Nord-Offensive wird wohl auch am Samstag wieder zur Geltung kommen, zumal mit Ben Caister und Tom Behrendt lediglich die beiden Lanzeitverletzten fehlen.

Der HRC hingegen will sich beim Gastspiel in Hannover zumindest besser anstellen, als im Hinspiel. Da waren die gastgebenden Hamburger böse unter die Räder gekommen. Als einen der Gründe für diese Schlappe hatte man beim HRC die schlechte Vorbereitung und mangelnde gemeinsame Trainingszeit identifiziert. Zwei weitere Klatschen sollten folgen, doch im Laufe der Saison begannen die Mechanismen beim HRC zunehmend zu greifen und mittlerweile steht der HRC mit 14 Punkten auf Rang drei. Diesen gilt es nun zu verteidigen und mit in die Winterpause zu nehmen.

TotalRugby-Prognose: Der HRC wird nicht noch einmal eine ähnlich hohe Klatsche, wie im Hinspiel kassieren, so viel steht fest. Germania hat durchaus Respekt vorm „größten Sturm der Liga“, wie Coach Lindsay ihn beschreibt. Gleichwohl wird der Germania-Angriffswirbel bei trockenen 13 Grad und ordentlichen Platzverhältnissen für die gemächlichen Hamburger zu schnell sein, um eine tatsächliche Siegchance zu haben. Germania setzt sich mit +32 Punkten durch.

SG Odin/Döhren - Berlin Grizzlies
Spiel entfällt wegen Unbespielbarkeit des Platzes!

Süd/West

SC Neuenheim - Heidelberger RK
Samstag 4. November, 13 Uhr

Wie im Norden auch treffen auch in der Bundesliga-Südstaffel Spitzenreiter und siegloses Schlusslicht aufeinander. Zwar wird der HRK nach zwei engen und kräfteraubenden Duellen in den letzten sieben Tagen alles andere als frisch sein, die Favoritenrolle wird man dem Meister aber keinesfalls absprechen können. 

Angesichts der bereits in der kommenden Woche anstehenden Länderspiele will Klub-Coach Pieter Jordaan personell rotieren um einigen Spielern eine wohlverdiente Pause zu gewähren: „„Die letzten Wochen waren sehr hart und gerade im Hinblick auf die kommenden Länderspiele wollen wir einigen Spielern eine Verschnaufpause geben. So bekommen unsere Spieler, die in den letzten Wochen nicht ganz so viel gespielt haben, die Chance sich zu beweisen und für die Rückrunde zu empfehlen“ so Jordaan.

Man erwarte einen stärkeren SCN, als in der Hinrunde. Damals hatte der Klub die Königsblauen daheim mit 125:10 vom Feld gefegt. Doch Jordaan ist sich sicher: „Sie werden deutlich mehr Paroli bieten.“ In den eigenen Reihen werden weiterhin Jaco Otto, der das sechste und letzte Spiel seiner Rot-Sperre wegen Schiedsrichter-Beleidigung absitzt, sowie Jörn Schröder, Jarrid Els und Hagen Schulte fehlen.

Für den studienbedingt fehlenden Thore Schmidt rückt Kapitän Kehoma Brenner auf die Hakler-Position während Innendreiviertel Ayron Schramm auf die Acht rückt. Im U-21 Currie Cup in Südafrika hatte Schramm bereits in der dritten Sturmreihe agiert, dementsprechend wird der Deutsch-Südafrikaner sich dort ebenso daheim fühlen.

Beim SCN dagegen hat man ganz andere Sorgen. Noch kein einziger Sieg konnten die Königsblauen verbuchen, auch wenn die Leistung im Derby gegen den TSV Mut machen sollte. Doch so ein Derby zu verlieren ist „schmerzhaft“ wie SCN-Coach Lars Eckert gegenüber TotalRugby zugibt.

Dennoch wolle man das Spiel gegen den Meister „positiv angehen und gutes Rugby Spielen“. Mit etwas Glück und der richtigen Einstellung sei sogar ein Bonuspunkt möglich ist sich Eckert sicher. Dieser könnte am Saisonende im Abstiegskampf wichtig sein, immerhin droht Heusenstamm weiter zu enteilen - noch beträgt die Lücke lediglich vier Zähler zwischen dem Letzten und Vorletzten.

TotalRugby-Prognose: Dieses Duell kann nur einen Sieger haben und das wird der amtierende Meister HRK sein - das ist beiden Seiten vor diesem Bundesliga-Duell klar. Selbst ein Bonuspunkt für den SCN wäre einen mittelgroße Überraschung. Auch nach dem schweren Klub-Programm in den letzten Tagen und mit einigen Stammkräften auf der Bank wird der HRK am Ende mit +32 gewinnen.

RK Heusenstamm - TSV Handschuhsheim
Samstag 4. November, 14 Uhr

Heusenstammer „Füchse“ gegen Handschuhsheimer „Löwen“ - das war in der Hinrunde ein ungleiches Duell, das der TSV im heimischen „Lions Park“ klar mit 45:17 gewann. Doch davon lässt man sich beim RKH nicht entmutigen. „Ich denke, die Chancen sind wesentlich höher als beim Hinspiel“, meint Hessenstamms Lucas Schmitt und schiebt die Begründung gleich hinterher: „Wir haben gerade einen Aufschwung.“ Und der kann sich sehen lassen. Die „Füchse“ machten zuletzt dreimal in Folge Beute - nach dem Sieg im Kellerduell mit dem SC Neuenheim überraschend auch gegen Vizemeister TV Pforzheim (Offensiv-Bonuspunkt) und den damaligen Spitzenreiter RG Heidelberg (Offensiv- und Defensiv-Bonuspunkt). „Das Selbstvertrauen ist gewachsen, jedoch noch nicht ganz da“, sagt Schmitt, der vor der Saison vom TSV Handschuhsheim zum RK Heusenstamm gewechselt war und bei den „Füchsen“ schnell zum Leistungsträger avancierte - zuletzt als Gedrängehalb. „Ich finde mich mittlerweile gut zurecht in der Mannschaft, auch wenn ich das Spielkonzept noch nicht ganz verinnerlicht habe.“

Beim jüngsten 24:26 gegen die RG Heidelberg übernahm Schmitt in der zweiten Hälfte auch als Kicker Verantwortung, verwandelte zwei Erhöhungen und hatte damit Anteil an der Überraschung. Von RGH-Trainer Rudolf „Bazi“ Finsterer gab es danach sogar ein öffentliches Lob für das Team: „Tolle Mannschaftsleistung, RK Heusenstamm“, schrieb er auf Facebook. Doch die Partie ist längst abgehakt.

Der Fokus der „Füchse“ liegt auf dem Duell mit den „Löwen“ aus Handschuhsheim. „Das wird ein ganz anderes Spiel als gegen die RGH, da der TSV - wie wir - auf seinen starken Sturm setzen wird. Aber beim Spiel des TSV gegen den SC Neuenheim hat man gesehen, dass sie auch gute Spieler in der Hintermannschaft haben, die wissen, was sie machen.“ Das gilt aber auch für die Heusenstammer. „Generell haben unsere Stürmer und unsere Dreiviertelreihe gegen die RGH gut gespielt“, sagt Markus Walger vom Trainerteam des RKH. „Der TSV ist dennoch ganz klar Favorit, das sieht man ja an den Punkten.“

Handschuhsheim hat schließlich bereits zwölf Zähler mehr auf dem Konto als die Heusenstammer. Walgers Ansage ist dennoch klar: „Weiter Punkte gegen den Abstieg sammeln.“ Zumal Schlusslicht SC Neuenheim gegen den Heidelberger RK aller Voraussicht nach leer ausgehen wird und der RKH wohl wieder einen breiten Kader zur Verfügung hat. „Personell wird es gleich aussehen“, meint Walger. "Wir haben in den letzten Partie unser System leicht an die vorhandenen Spieler angepasst, was auch erfolgreich war.“ Es wird vermutlich nur einzelne Änderungen geben. So ist Stürmer Vedad Garanovic, der mit Bosnien gegen Malta spielte, wieder zurück und einsatzbereit. Er gilt als Kandidat für die Bank. Ein Fragezeichen steht nach kurzer Krankheitspause noch hinter Pascal Schuster.

Der am Martinsee gastierende TSV Handschuhsheim will den Rückenwind aus den letzten drei Siegen in Serie auch mit in das letzte Bundesliga-Spiel des Jahres nehmen. Auch ohne die verletzten Leistungsträger Anjo Buckman und Julius Nostadt bleibt die Zielsetzung klar den Sieg zu sichern. „Aber alles, was laufen kann, wird sich nochmal 100% reinknien“ betont TSV-Pressesprecher Moritz Bayer gegenüber TotalRugby. Die Spielmacher-Achse wird von Löwen-Coach Gordon Hanlon für diese Partie umgestellt werden müssen, da Emil Schäfer mit angebrochener Nase fraglich ist und Matthias Marin nunmehr für ein halbes Jahr fehlen wird - der Gedrängehalb/Verbinder ist Studiums-bedingt in Spanien unterwegs.

Mit Blick auf den Gegner gibt man sich beim TSV vorsichtig: Die Löwen haben wenig Verwunderlich die starke Leistung der Füchse gegen die RGH registriert - umso mehr hat Coach Hanlon seine Männer darauf eingeimpft von der ersten Minute an hellwach zu sein. Coach Gordon Hanlon äußerte sich wie folgt gegenüber TotalRugby: "Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass wir hart arbeiten und alles geben unsere Ziele zu erreichen. Das Spiel ist die erste Gelegenheit zu sehen, inwiefern wir uns seit dem Saisonstart in Sachen Fitness, Skills und Spielintelligenz verbessert haben. Wir wollen defensiv hart spielen und das beste Team in Deutschland an den Kontaktpunkten werden!"

TotalRugby-Prognose: Im ersten Spiel der Hinrunde lag der TSV nach 80 Minuten deutlich vorne und behielt beim 45:17 alle fünf Punkte im Lions Park. Zwar haben die Handschuhsheimer einen ordentlichen Lauf, doch auch die Füchse konnten sich in den letzten Partien stark präsentieren. Ein Löwe im Füchse-Dress, der erst im Sommer vom TSV zum RKH gewechselte Lucas Schmitt, wird besonders motiviert sein. Angesichts der Tatsache, dass gleich der Gedrängehalb und Verbinder beim TSV drohen auszufallen, würde man Schmitt beim TSV lieber in den eigenen Reihen haben. Inwiefern die Umstellungen auf der Spielmacherachse die Gäste behindern bleibt abzuwarten. Heusenstamm jedenfalls hat einen ordentlichen Lauf und mit einer Leistung, wie gegen die Organge Hearts, trauen wir den Füchsen einen Sieg mit +5 zu!

SC Frankfurt 1880 - Neckarsulmer SU
Samstag 4. November, 14 Uhr

Nach dem guten Start mit drei Siegen aus drei Spielen setzte es für den SC Frankfurt 1880 zuletzt drei Niederlagen in Folge, wobei die Formkurve bei der jüngsten 29:36-Niederlage gegen Meister Heidelberger RK wieder deutlich nach oben zeigte. Gegen den Aufsteiger, bei dem man zum Saisonauftakt 23:16 gewann, soll nun endlich wieder ein Sieg gelingen.

„Ja, das ist ein wichtiges Spiel für uns“, gibt Luke Mahoney vom Trainerteam der Achtziger zu. „Wenn wir mit der gleichen grundsätzlichen Einstellung in die Partie gehen wie gegen den HRK, würde mich das freuen. Die Jungs sind in guter mentaler Verfassung und müssen sich bloß darauf fokussieren, den Schwung mitzunehmen, den wir uns letzte Woche aufgebaut haben.

Wir waren mutig gegen den HRK und müssen die gleiche Einstellung zeigen. Andernfalls werden wir nichts holen.“ Für zusätzliche Motivation könnte sorgen, dass gleich drei Frankfurter in den vorläufigen Kader für die November-Tests der DRV-Auswahl berufen wurden: neben Mark Sztyndera, dem erstmals für Deutschland spielberechtigten Winston Cameron-Dow auch der junge Hakler Marcel Becker. Aber auch Gegner Neckarsulm stellt zwei deutsche Nationalspieler: Mark Fairhurst und Marcel Henn.

Aufsteiger Neckarsulm hat nun ebenfalls drei Pleiten in Folge kassiert und sich gegen Vizemeister Pforzheim aus eigener Sicht ebenso ordentlich verkauft. Dennoch konnten alle direkten Konkurrenten im Abstiegskampf punkten - das ist auch den Spielern der NSU nicht entgangen. Kapitän Lucas Sack bestätigte dennoch gegenüber der Heilbronner Stimme dass er vor der Saison „den aktuellen Punktestand und die aktuelle Platzierung sofort unterschrieben hätte.“

Im Hinspiel hatte die NSU lange geführt und am Ende dennoch unglücklich und knapp mit 16:23 verloren. Dass man gegen Frankfurt nicht chancenlos sein wird, ist klar. Oberste Prämisse, so die Überzeugung in den Neckarsulmer Reihen, müsse aber sein weniger Fehler zu machen. Frankfurt dürfte diese gnadenlos ausnutzen, so viel ist sicher.

TotalRugby-Prognose: Im Hinspiel hatte der Aufsteiger sich mehr als konkurrenzfähig gezeigt. Doch im Verlauf der Hinrunde fielen zahlreiche Leistungsträger aus und insgesamt scheint der NSU die Puste ein wenig auszugehen. Frankfurt hat zwar zuletzt ebenso drei Niederlagen verbucht, aber spätestens mit dem großartigen Kampf gegen den HRK bewiesen, in die obere Tabellenhälfte zu gehören. Wir erwarten einen souveränen Heimsieg von Frankfurt mit +18 Punkten.

 


RG Heidelberg - TV Pforzheim
Samstag 4. November, 15 Uhr

Es ist ein Spiel von unglaublicher Bedeutung für beide Vereine. Für den Kampf um den Halbfinal-Einzug wird dieses Spiel richtungsweisend sein. Denn momentan trennen acht Zähler die Orange Hearts von Verfolger Pforzheim. Bei einem Sieg der Rhinos könnte der Vorsprung auf drei mickrige Zähler schrumpfen. Sollte die RGH das Kunststück vom Saisonauftakt, als die Heidelberger mit 54:17 in Pforzheim triumphierten, wiederholen können, dürften sie mit 13 Zählern Vorsprung in den sechs Spielen im Frühjahr für Pforzheim nicht mehr abzufangen sein.

Dessen ist sich auch RGH-Coach Rudolf Finsterer bewusst: „Unser Ziel ist der Halbfinaleinzug und da wäre ein Sieg ideal, dann hätten wir einen ordentlichen Puffer.“ Einen ähnlich deutlichen Sieg wie im Auftaktspiel der Saison erwartet das RGH-Urgestein aber nicht. „Seit dem Hinspiel haben die sich richtig gut verstärkt, die haben drei vier verdammt gute Spieler geholt“ und deshalb sieht Finsterer die Chancen bei „50:50“. Gegenüber TotalRugby betonte Finsterer weiter: „Wir müssen 200% geben und mit Herz verteidigen.“

Nur mit der richtigen Einstellung könne man diese Partie gewinnen und genau diese habe er gegen Heusenstamm in der Vorwoche vermisst. Lediglich die Ankündigungen vor dem Spiel seien gut gewesen, auf dem Feld habe man viel zu wenig geboten. Gegen den TVP, dem Finsterer im Spiel gegen den HRK eine sehr gute Leistung attestierte, dürfe man so nicht an die Sache rangehen. Wenn man es schaffe im Sturm gegenzuhalten stünden die Chancen nicht schlecht.

Beim Gast sieht man sich nur 72 Stunden nach dem engen Duell mit Meister HRK vor der nächsten „großen Herausforderung“. Die Tabellenkonstellation ist glasklar und bei den Rhinos rechnet man sich nur mit einem Sieg noch Chancen auf den Halbfinaleinzug aus. Die Energie-Leistung gegen den HRK würde die Siegchancen signifikant schmälern, doch eine Lehre haben man definitiv aus dem Spiel gegen den Meister ziehen können. Die mangelnde Disziplin sei das größte Problem gewesen, denn während einer doppelten Unterzahl hatte der Klub erst das Spiel drehen können.

Wenig überraschend fordert TVP-Trainer John Willis von seinen Männern: „Keine unnötigen Fehler machen, keine unnötigen Ballverluste – und keine Gelben Karten provozieren.“ Nur so habe man gegen einen eingespielten Gegner eine Chance. Doch geht es nicht nur um das Halbfinale im Mai - die punktgleichen Frankfurter darf man aus Rhinos-Sicht ebenso nicht davonziehen lassen.

TotalRugby-Prognose: Dieses Duell könnte, mehr als sechs Monate vor dem Halbfinale der Bundesliga, eine Vorentscheidung über dessen Zusammensetzung liefern. Umso beherzter werden beide Teams morgen zur Sache gehen. Der Spielplan ist natürlich in diesem Fall ein großer Vorteil für die RGH, da Gast Pforzheim erst am Mittwoch einen 80-minütigen engen Kampf mit dem HRK hinter sich hat. Die unglaublich fitte RGH-Mannschaft sollte daraus Kapital schlagen können, sofern der RGH-Sturm über achtzig Minuten sein Rhinos-Pendant unter Kontrolle halten kann. Wir sehen die Orange Hearts mit +8 Punkten vorn!

 

 

 

Der RGH-Sturm wird morgen alle Hände voll zu tun haben!

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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 3. November 2017 )